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Thema: Peru - Land der Inkas

  1. #1221
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    Jaguar gibt es in Peru nicht, die sind in den Regenwäldern, und ein Puma könnte sein, wenn der Zeichner ein ganz mieser Künstler war.
    Der Puma war zumindest früher einheimisch in der Gegend um Nazca. Und diese Regenwälder, wo es den Jaguar heute noch gibt, gehören auch natürlich zu Peru.

    Hier die Küstenwüste, das Hochland der Anden und der Regenwald:



    Nazca ist der Nähe von Ica. Östlich davon, also Richtung Anden.

    Und hier das frühere und das heutige Verbreitungsgebiet des Jaguars:

    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  2. #1222
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Hier einmal wieder zwei Bilder aus meinem Distrikt San Martín de Porres.

    Dieses Bild ist aus dem WhatsApp-Status eines Freundes. Es zeigt, dass er nun auch im Badezimmer mit seiner Überwachungskamera die Strasse beobachten kann. Freischwebende Kabel, aber das ist eben recht häufig in Peru.



    Und hier noch eine Aufnahme ganz in der Nähe von mir, etwa 400 m von mir entfernt.



    Das Schild sagt:

    "Aviso
    Vecinos organizados
    Ladrón atrapado
    Ladrón linchado"

    also

    "Hinweis
    Nachbarn organisiert
    Dieb gefangen
    Dieb verprügelt"

    Dieses Schild und einige weitere im Umkreis hängen da schon seit mindestens zwei Jahren.

    Und hier noch einmal eine Karte mit der Prozentzahl der Einwohner unterhalb der Armutsgrenze. Nivel de pobreza = Armutsniveau. Diese Karte habe ich zwar schon hier im Strang gepostet und die Zahlen sind auch noch von 2009 und 2013, aber eine neuere, die alles so kompakt darstellt, habe ich bis jetzt noch nicht gefunden.



    San Martín de Porres ist also Nr. 7 auf dieser Karte und Los Olivos Nr. 8. Der weisse Bereich links von San Martín de Porres ist Callao. Da das nicht nur eine andere Gemeinde ist, sondern auch noch eine andere Region, ist Callao mit seinen Distrikten eben nicht aufgeführt auf dieser Karte.

    Und noch als weiteren Hinweis:
    Im Jahre 2017 hatte allein der Distrikt San Martín de Porres 654.000 Einwohner und der Distrikt Los Olivos 325.000 Einwohner.
    Geändert von Rumpelstilz (23.10.2020 um 05:49 Uhr) Grund: Karte mit Distrikten angefügt
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  3. #1223
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Rumpelstilz Beitrag anzeigen
    Hier einmal wieder zwei Bilder aus meinem Distrikt San Martín de Porres.

    Dieses Bild ist aus dem WhatsApp-Status eines Freundes. Es zeigt, dass er nun auch im Badezimmer mit seiner Überwachungskamera die Strasse beobachten kann. Freischwebende Kabel, aber das ist eben recht häufig in Peru.



    Und hier noch eine Aufnahme ganz in der Nähe von mir, etwa 400 m von mir entfernt.



    Das Schild sagt:

    "Aviso
    Vecinos organizados
    Ladrón atrapado
    Ladrón linchado"

    also

    "Hinweis
    Nachbarn organisiert
    Dieb gefangen
    Dieb verprügelt"

    Dieses Schild und einige weitere im Umkreis hängen da schon seit mindestens zwei Jahren.

    Und hier noch einmal eine Karte mit der Prozentzahl der Einwohner unterhalb der Armutsgrenze. Nivel de pobreza = Armutsniveau. Diese Karte habe ich zwar schon hier im Strang gepostet und die Zahlen sind auch noch von 2009 und 2013, aber eine neuere, die alles so kompakt darstellt, habe ich bis jetzt noch nicht gefunden.



    San Martín de Porres ist also Nr. 7 auf dieser Karte und Los Olivos Nr. 8. Der weisse Bereich links von San Martín de Porres ist Callao. Da das nicht nur eine andere Gemeinde ist, sondern auch noch eine andere Region, ist Callao mit seinen Distrikten eben nicht aufgeführt auf dieser Karte.

    Und noch als weiteren Hinweis:
    Im Jahre 2017 hatte allein der Distrikt San Martín de Porres 654.000 Einwohner und der Distrikt Los Olivos 325.000 Einwohner.
    Das Schild der Nachbarschaftshilfe gefällt mir.In den USA faßt man sich kürzer...:"You loot...we'll shoot!"

  4. #1224
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Hier ein Video, zwei Tage alt, aus Villa María del Triunfo, einem Distrikt im Südosten von Lima. Das ist auch solch ein Distrikt, wo in der Hauptsache die Unterschicht und untere Mittelschicht wohnt, so wie hier in San Martín de Porres, nur eben in der südlichen Peripherie, auch cono sur (= südlicher Kegel), genannt.

    Das Leben ist im Prinzip jetzt genauso, wie vor der Pandemie, nur dass eben alle Leute in der Öffentlichkeit Maske tragen. Gleich zu Anfang sieht man ambulante Händler auf dem Bürgersteig, ab Minute 15:30 bis 15:45 auch Uniformierte, vielleicht serenazgos, eine Art Gemeindepolizei, die sich in einem Park zu einer Formation aufstellen, normalerweise zwecks Ansprache. Im Hintergrund sieht man dann Hügel oder Berge, hier cerros genannt, wo die Armen wohnen, obwohl auch da noch ein Grundstück mit Holzhütte noch US$ 20.000 bis US$ 40.000 kostet. Wasser und Abwasser gibt es da evtl, nicht. Wenn die Grundstücke keinen Trinkwasseranschluss haben, werden sie normalerweise mit LKWs mit Wassertank beliefert, wo das Wasser dann oft in Zisternen aus dem Baustoffhandel gefüllt und cash bezahlt wird.

    Ab Minute 20:25 betritt der Filmer das Einkaufszentrum Real Plaza de VMT (Villa María del Triunfo) und man sieht auch in Minute 20:29 eine Kamera auf Stativ, die den Eingang filmt. Ab Minute 21:55 gibt es dann eine Diskussion mit einem Polizisten, der ihm das weitere Filmen verbietet. Solche Diskussionen habe ich auch schon in anderen Videos aus Einkaufszentren gesehen. Filmen mit dem Handy wird anscheinend anders bewertet als Filmen mit einer richtigen Kamera. Die letzte Minute ab 23:04 sieht man ihn deswegen dann nur noch vor der S-Bahnstation Pumacahua stehen ...

    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  5. #1225
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Bevor ich es vergesse, Turismo Titanic fährt natürlich auch wieder ...




    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  6. #1226
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zum gerade aktuellen Thema "knappe Wahl" und "Wahlbetrug" möchte ich nur einmal die letzten zwei Präsidentschaftswahlen hier in Peru kommentieren. Beidesmal verlor ganz knapp die Präsidentschaftskandidatin Keiko Fujimori, deren Partei Fuerza Popular in der dt. Wikipedia als "rechtspopulistisch" bezeichnet wird ([Links nur für registrierte Nutzer]).

    Bei der Präsidentschaftswahl 2011 verlor sie die Stichwahl mit 48,5 % der Stimmen und bei der Präsidentschaftswahl 2016 sogar mit 49,880 %.

    Das Leben hier wird aber sowieso nicht so stark von der Politik dominiert, wie in Europa. Die Leute hier organisieren ihr Leben selber untereinander und brauchen keine Politiker dafür, die sich in ihr Leben einmischen wollen.
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  7. #1227
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Corona-Wirtschaftskrise in Lateinamerika
    Wo 70 Prozent der Hausangestellten ihre Arbeit verloren haben


    Die 49-jährige Peruanerin María Elena Tintaya dachte, sie hätte einen Traumjob ergattert. Ihre Schwester hatte ihr in Chile Arbeit als Hausangestellte in Chicureo, einem Reichenort im Großraum Santiago, besorgt. "Ich hatte viele Erwartungen und Träume", sagt Tintaya. "Dafür habe ich meine fünf erwachsenen Kinder in Peru zurückgelassen." Den Großteil ihres Lohns von umgerechnet rund 430 Euro monatlich wollte sie nach Peru überweisen, um ihre Familie zu unterstützen – dort liegt der Mindestlohn bei etwa 200 Euro.




    Anfang März zog sie bei ihren Arbeitgebern ein, sie kümmerte sich um den Haushalt und die zwei Kinder. Doch nach nur wenigen Tagen verwandelte sich der Traumjob in einen Albtraum. Die [Links nur für registrierte Nutzer], und die chilenische Regierung verhängte eine [Links nur für registrierte Nutzer], um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. "Meine Arbeitgeber haben mir gesagt, wenn ich das Haus verlasse, verliere ich meinen Job oder ich komme ins Gefängnis", erinnert sich Tintaya. "Ich habe jede Nacht geweint."



    María Elena Tintaya trat im März ihren neuen Job an – dann kam die Krise
    Foto: privat
    Sie erhielt zwar weiter ihren Lohn, durfte in den folgenden fünf Monaten aber kein einziges Mal rausgehen, nicht einmal an ihrem Geburtstag. Sie erzählt im Telefoninterview, dass sie manchmal nur eine Mahlzeit am Tag bekommen habe.

    In ihrem Zimmer sei das Dach undicht gewesen, bei winterlichen Temperaturen habe es durchgeregnet. Ende August wurde sie ganz entlassen. "Sie haben mich einfach auf die Straße gesetzt", sagt Tintaya. "Ich war verzweifelt, weil ich niemanden kannte."

    ...

    Die meisten Hausangestellten arbeiten informell, sie haben nicht einmal einen Vertrag

    Foto: Bruna Prado / AP
    Lateinamerika ist zudem eine der Regionen mit der höchsten sozialen Ungleichheit weltweit, die Coronakrise verschärft nun diese Kluft – und trifft dabei vor allem den informellen Sektor, in dem in vielen Ländern der Region mehr als die Hälfte der Bevölkerung tätig ist. "Mittelschicht und Oberschicht fällt es in der Regel leichter, auf Homeoffice umzustellen", sagt Klauda. "Informell Beschäftigten fällt die Erwerbsgrundlage im Lockdown weg, und dort, wo staatliche Programme nicht schnell genug oder nur ungenügend greifen, geht es sofort um die Existenz."
    Allein in Chile haben einer [Links nur für registrierte Nutzer] sieben von zehn Hausangestellten wie die Peruanerin María Elena Tintaya in den vergangenen zwölf Monaten ihre Arbeit verloren; die Hälfte von ihnen hat keinen Vertrag und keinen Arbeitsschutz, viele sind Migrantinnen.

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  8. #1228
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von goldi Beitrag anzeigen
    Corona-Wirtschaftskrise in Lateinamerika
    Wo 70 Prozent der Hausangestellten ihre Arbeit verloren haben


    Die 49-jährige Peruanerin María Elena Tintaya dachte, sie hätte einen Traumjob ergattert. Ihre Schwester hatte ihr in Chile Arbeit als Hausangestellte in Chicureo, einem Reichenort im Großraum Santiago, besorgt. "Ich hatte viele Erwartungen und Träume", sagt Tintaya. "Dafür habe ich meine fünf erwachsenen Kinder in Peru zurückgelassen." Den Großteil ihres Lohns von umgerechnet rund 430 Euro monatlich wollte sie nach Peru überweisen, um ihre Familie zu unterstützen – dort liegt der Mindestlohn bei etwa 200 Euro.




    Anfang März zog sie bei ihren Arbeitgebern ein, sie kümmerte sich um den Haushalt und die zwei Kinder. Doch nach nur wenigen Tagen verwandelte sich der Traumjob in einen Albtraum. Die [Links nur für registrierte Nutzer], und die chilenische Regierung verhängte eine [Links nur für registrierte Nutzer], um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. "Meine Arbeitgeber haben mir gesagt, wenn ich das Haus verlasse, verliere ich meinen Job oder ich komme ins Gefängnis", erinnert sich Tintaya. "Ich habe jede Nacht geweint."



    María Elena Tintaya trat im März ihren neuen Job an – dann kam die Krise
    Foto: privat
    Sie erhielt zwar weiter ihren Lohn, durfte in den folgenden fünf Monaten aber kein einziges Mal rausgehen, nicht einmal an ihrem Geburtstag. Sie erzählt im Telefoninterview, dass sie manchmal nur eine Mahlzeit am Tag bekommen habe.

    In ihrem Zimmer sei das Dach undicht gewesen, bei winterlichen Temperaturen habe es durchgeregnet. Ende August wurde sie ganz entlassen. "Sie haben mich einfach auf die Straße gesetzt", sagt Tintaya. "Ich war verzweifelt, weil ich niemanden kannte."

    ...

    Die meisten Hausangestellten arbeiten informell, sie haben nicht einmal einen Vertrag

    Foto: Bruna Prado / AP
    Lateinamerika ist zudem eine der Regionen mit der höchsten sozialen Ungleichheit weltweit, die Coronakrise verschärft nun diese Kluft – und trifft dabei vor allem den informellen Sektor, in dem in vielen Ländern der Region mehr als die Hälfte der Bevölkerung tätig ist. "Mittelschicht und Oberschicht fällt es in der Regel leichter, auf Homeoffice umzustellen", sagt Klauda. "Informell Beschäftigten fällt die Erwerbsgrundlage im Lockdown weg, und dort, wo staatliche Programme nicht schnell genug oder nur ungenügend greifen, geht es sofort um die Existenz."
    Allein in Chile haben einer [Links nur für registrierte Nutzer] sieben von zehn Hausangestellten wie die Peruanerin María Elena Tintaya in den vergangenen zwölf Monaten ihre Arbeit verloren; die Hälfte von ihnen hat keinen Vertrag und keinen Arbeitsschutz, viele sind Migrantinnen.

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    Solche Schicksale wirst Du auch in Europa finden
    Wenn du überredet, ermahnt, unter Druck gesetzt, belogen, durch Anreize gelockt, gezwungen, gemobbt, bloßgestellt, beschuldigt, bedroht, bestraft und kriminalisiert werden musst …Wenn all dies als notwendig erachtet wird, um deine Zustimmung zu erlangen, kannst du absolut sicher sein, dass das, was angepriesen wird, nicht zu deinem Besten ist.

  9. #1229
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Ich kommentiere das einmal ...

    Zitat Zitat von goldi Beitrag anzeigen
    Corona-Wirtschaftskrise in Lateinamerika
    Wo 70 Prozent der Hausangestellten ihre Arbeit verloren haben


    Die 49-jährige Peruanerin María Elena Tintaya dachte, sie hätte einen Traumjob ergattert. Ihre Schwester hatte ihr in Chile Arbeit als Hausangestellte in Chicureo, einem Reichenort im Großraum Santiago, besorgt. "Ich hatte viele Erwartungen und Träume", sagt Tintaya. "Dafür habe ich meine fünf erwachsenen Kinder in Peru zurückgelassen." Den Großteil ihres Lohns von umgerechnet rund 430 Euro monatlich wollte sie nach Peru überweisen, um ihre Familie zu unterstützen – dort liegt der Mindestlohn bei etwa 200 Euro.
    Der Mindestlohn in Peru sind S/ 930. Zieht man Krankenkasse und Rentenversicherung ab, sind es S/ 830, und das entspricht dann auch etwa € 200. Dann ist es aber keine informelle Tätigkeit mehr.

    Zitat Zitat von goldi Beitrag anzeigen
    Anfang März zog sie bei ihren Arbeitgebern ein, sie kümmerte sich um den Haushalt und die zwei Kinder. Doch nach nur wenigen Tagen verwandelte sich der Traumjob in einen Albtraum. Die [Links nur für registrierte Nutzer], und die chilenische Regierung verhängte eine [Links nur für registrierte Nutzer], um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. "Meine Arbeitgeber haben mir gesagt, wenn ich das Haus verlasse, verliere ich meinen Job oder ich komme ins Gefängnis", erinnert sich Tintaya. "Ich habe jede Nacht geweint."
    Gibt es dazu auch nähere Ausführungen?


    Ich interpretiere das einmal so, dass die Arbeitgeber Corona-Hysteriker waren. Ich weiss jetzt nicht, wie die Corona-Massnahmen in Chile waren, aber wenn niemand aus dem Haus geht, müsste ja zumindest das Essen an jeden Haushalt geliefert worden sein. Halte ich für extrem unwahrscheinlich.

    Also ging sehr wohl jemand aus dem Haus, nur ihr war es eben verboten. Das mit dem "Gefängnis" fällt dann in die gleiche Kategorie von Geschwätz, denn über "Gefängnis" können auch die Arbeitgeber nur spekulieren. Wieso wird also in diesem Bericht irgendwelches "Oma-Geschwätz" so einfach übernommen? Damit befindet sich auch dieser Bericht, wie meistens in den BRD-Medien, auf dem gleichen Niveau.

    Und dann die typischen Worthülsen. "Ich habe jede Nacht geweint."

    Alles nach dem Motto: "Mein Begleiter holte mich am Alexanderplatz ab und wir gingen durch die Strassen Berlins. Wenn Passanten entgegen kamen, senkte er immer die Stimme und in seinen Augen sah man die Angst."


    Und im Berliner Hotel habe ich dann auch "jede Nacht geweint."


    "Ich hatte solche Angst."


    Typischer BRD-Journalismus.


    Zitat Zitat von goldi Beitrag anzeigen
    María Elena Tintaya trat im März ihren neuen Job an – dann kam die Krise
    Foto: privat
    Sie erhielt zwar weiter ihren Lohn, durfte in den folgenden fünf Monaten aber kein einziges Mal rausgehen, nicht einmal an ihrem Geburtstag. Sie erzählt im Telefoninterview, dass sie manchmal nur eine Mahlzeit am Tag bekommen habe.

    In ihrem Zimmer sei das Dach undicht gewesen, bei winterlichen Temperaturen habe es durchgeregnet. Ende August wurde sie ganz entlassen. "Sie haben mich einfach auf die Straße gesetzt", sagt Tintaya. "Ich war verzweifelt, weil ich niemanden kannte."
    Das ist in der Tat ein Problem für eine Ausländerin und in Südamerika gibt es auch wenig Kooperation der Staaten untereinander. Das ist nicht mit der EU vergleichbar. Es wird jetzt in diesem Bericht auch wohl genau aus diesem Grunde über eine Peruanerin in Chile berichtet, und nicht über ein Chilenin in Chile oder eine Peruanerin in Peru. Die meisten Hausangestellten in Chile, auch die informellen, werden wohl Chilenen sein.

    Zitat Zitat von goldi Beitrag anzeigen
    Die meisten Hausangestellten arbeiten informell, sie haben nicht einmal einen Vertrag
    Es gibt auch Arbeit mit Vertrag in ganz Lateinamerika. Der Unterschied zu Westeuropa ist nur der, dass alle Leute ohne Arbeitsvertrag, die nicht selbständig sein wollen, Sozialhilfe beziehen, während sie in Lateinamerika dann nur ohne Vertrag arbeiten können, quasi unfreiwillige Selbständige sind.

    Zitat Zitat von goldi Beitrag anzeigen
    Foto: Bruna Prado / AP
    Lateinamerika ist zudem eine der Regionen mit der höchsten sozialen Ungleichheit weltweit,
    Nur der immense Rückgang der Armut wird von den kulturmarxistischen Hetzern in der BRD immer wieder unterschlagen. Hier ein Schaubild, was man in der dt. Wikipedia nicht findet, sondern nur in der engl. Ausgabe ([Links nur für registrierte Nutzer]):



    Soviel zum BRD-Lügenfunk.

    Zitat Zitat von goldi Beitrag anzeigen
    die Coronakrise verschärft nun diese Kluft – und trifft dabei vor allem den informellen Sektor, in dem in vielen Ländern der Region mehr als die Hälfte der Bevölkerung tätig ist. "Mittelschicht und Oberschicht fällt es in der Regel leichter, auf Homeoffice umzustellen", sagt Klauda. "Informell Beschäftigten fällt die Erwerbsgrundlage im Lockdown weg, und dort, wo staatliche Programme nicht schnell genug oder nur ungenügend greifen, geht es sofort um die Existenz."
    Das ist eben theoretischer Unsinn. Kulturmarxisten können nur "in staatlichen Programmen" denken. Genau diese Klasse von Heuchlern und Pharisäern ist es ja auch, die nicht einmal in Begleitung ihren Fuss in Viertel, wie das meinige, setzen. Ich persönlich kenne sehr gut eine Frau, die ausschliesslich gebrauchte Kleidung auf dem Gehsteig verkauft, und deren Geschäft auch für drei Monate verboten war. Trotzdem ist das für sie nicht existenzbedrohend gewesen. Es gab auch weiterhin hier in Peru, natürlich nur für Peruaner, eben nicht für Chilenen usw. und das ist ein wichtiger Punkt, zweimal Bonuszahlungen für die Ärmsten jeweils in der Höhe eines Mindestlohnes, aber gerade in meinem Viertel gibt es auch sehr viele venezolanische Flüchtlinge, viele auch mit Kindern.

    Ich habe mich jetzt nicht informiert, was die alles getan haben, ich sehe ja weder Fernsehen, noch höre ich Radio oder lese Zeitungen oder Nachrichten im Internet, aber ich sehe ja selber auf der Strasse, ob die nun betteln oder vom Fleisch gefallen sind.

    Ich habe am Anfang der Corona-Massnahmen mir auch überlegt, wie sicher das denn ist, wenn ich jetzt meine Einkaufstüten durch Viertel trage, wo viele Leute kein Einkommen mehr haben, aber ich habe niemals gesehen, dass jemand mich auch nur angesprochen hätte, geschweige denn gebettelt oder mir gar die Einkaufstüten weggenommen hätte. Und nur das zählt. Theoretische Überlegungen der Kulturmarxisten sind für die Tonne.

    Zitat Zitat von goldi Beitrag anzeigen
    Allein in Chile haben einer [Links nur für registrierte Nutzer] sieben von zehn Hausangestellten wie die Peruanerin María Elena Tintaya in den vergangenen zwölf Monaten ihre Arbeit verloren; die Hälfte von ihnen hat keinen Vertrag und keinen Arbeitsschutz, viele sind Migrantinnen.

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    Der Sinn einer Parallelwirtschaft ist ja der, dass man parallel weiter agieren kann. So wie zum Anfang der Industrialisierung auch in Europa. Entlassene Arbeiter waren dann auch noch Nebenerwerbslandwirte. Diese Parallelwirtschaft beschreibe ich ja nun ständig in vielen meiner Beiträge. Quintessenz ist eben nur, dass was hier erlaubt ist, in Westeuropa eben vielfältig verboten ist. Hier erlaubt das Steuerrecht steuerfreie monatliche Einnahmen bis zum 1,6-fachen des Mindestlohnes und es gibt auch keine Pflicht, irgendwelche Bücher zu führen oder Rechnungen zu schreiben und zu sammeln. Stichwort: Nuevo RUS.

    Praktisch heisst das dann eben, dass ich auch ein paar Kartoffelsäcke auf den Gehsteig stelle und mich daneben setze, oder ein Schild in das Fenster meines Wohnzimmer oder an die Eingangstür hänge, dass ich auch Kuchen verkaufe, oder Haare schneide oder 24-Stunden rund um die Uhr gekühltes Bier verkaufe. Die Nachbarn rufen dann eben auch nicht die Polizei, wenn jemand nachts um Drei an die Metalltür klopft. Ebenso hat vielelicht auch jemand seinen LKW vor seinem Wohnhaus stehen und lässt diesen jeden Morgen um vier Uhr an.

    Hier verkaufen zwei junge Frauen Kartoffeln auf dem Gehsteig:



    Und hier verkäuft ein junger Mann Avocados aus einer Schubkarre. Plastiktüten zum Einpacken und eine Waage hat er:



    Die Arbeiter, die mit dem LKW einen neuen Lichtmast setzen, haben natürlich einen Arbeitsvertrag.
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  10. #1230
    Meisterdiener Benutzerbild von Flaschengeist
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Wer sich eine Calvin Klein Unterhose leisten kann, dem kann es ja nicht so schlecht gehen.
    Wenn du überredet, ermahnt, unter Druck gesetzt, belogen, durch Anreize gelockt, gezwungen, gemobbt, bloßgestellt, beschuldigt, bedroht, bestraft und kriminalisiert werden musst …Wenn all dies als notwendig erachtet wird, um deine Zustimmung zu erlangen, kannst du absolut sicher sein, dass das, was angepriesen wird, nicht zu deinem Besten ist.

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