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Thema: Peru - Land der Inkas

  1. #111
    Mitglied Benutzerbild von Cruithne
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Sitting Bull Beitrag anzeigen
    Aus dem Katalog ? Scherz beiseite, kommt da nicht aus der Nähe das Wort Amok her ?
    Ich glaube, das waren die Philippinen oder so. Außerdem ist Amok ein beliebtes Reisgericht in Kambodscha.

  2. #112
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Früher gab es den Schlager von Katja Epstein "Ein Indio Junge aus Peru der will Leben genau wie du"!
    Da bekam ich so richtig ein Indio und Anden Feeling zusätzlich noch Simon und Garfunkel mit El Condor passa, allerdings als die Jungs selber hier auftauchten mit ihrer Musik in den Einkaufsstraßen da ging mir das alles auf den Sack.
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

  3. #113
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Cruithne Beitrag anzeigen
    Ich glaube, das waren die Philippinen oder so. Außerdem ist Amok ein beliebtes Reisgericht in Kambodscha.
    Laut Wikipedia: [Links nur für registrierte Nutzer]
    kommt das Wort aus dem Malaiischen.
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  4. #114
    cornjung
    Gast

    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Praetorianer Beitrag anzeigen
    Pizarro gilt in Spanien nicht als Held und hat im Zusammenwirken mit der Inquisition und anderen Übeltätern, dass der Ruf Spaniens in Mittel- und Nordeuropa über Jahrhunderte weitaus übler geschädigt war als der deutsche in Europa ([Links nur für registrierte Nutzer]). Wenn Escobar, Pizzarro, Chapo Guzman etc. die Leute sind, die du feierst, ist es natürlich nur konsequent, Heydrich mit dazu zu nehmen.
    Falsch. Der Analphabet, ehemalige Habenichts und Schweinehirte und spätere erfolgreichste Konquistador Spaniens, Francisco Pizarro, gilt in Spanien als Volksheld. Und das er persölich absolut fuchtlos, mutig und tapfer war, beweist, dass er ohne Leibwache lebte, und vor allem, wie er gestorben ist. Als 64-jähriger, mit dem Degen in der Hand, gegen eine 12.fache Übermacht aus halb so alten Profis. Fast in jeder Stadt in der Estremadura ist eine Strasse nach ihm benannt. In seiner Heimatstadt Trujillio steht ein riesen Reiterbild von ihm. Auf dem Marktplatz. Und seine Statue vor dem Parlament in Lima stand dort über Jahrhunderte. Die scharze Legende ändert daran rein gar nichts. Im übrigen ist Mut und Tapferkeit bei jedem an zu erkennen, nicht nur wenn es einem in den ideologischen Kram passt. Ok, natürlich nicht für Einen, der feige und schwach ist. Dann ist es konsequent jeden, der mutig und tapfer ist, aus sicherer Entfernung zu verhöhnen.

  5. #115
    cornjung
    Gast

    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Praetorianer Beitrag anzeigen
    ....wo der vertrottelte Cornjung seine komplette Inkompetenz..... Es wundert mich nicht, dass Leute wie du auch Kinderficker und Kindermörder bewundern. Bzw. zumindest dann, wenn sie auf dich attraktiv wirken! Für mich ist halt Mut dann doch nichts so Ungewöhnliches, dass ich derlei Abschaum dafür hochleben lassen muss. Das wird in deiner Familie anders sein.
    Was hat das mit meinem Beitrag oder meiner Familie zu tun ? Du Trottel musst jetzt aber nicht in jedem Strang deine komplette Inkompetenz regelmässig hinter persönlicher Beleidigung tarnen, gut geschützt hinter deinem Computer, in der Hoffnung damit abzulenken und mich zu provozieren. Das du vom Thema keine Ahnung hast, weiss ich längst.
    Geändert von cornjung (02.07.2017 um 13:34 Uhr)

  6. #116
    Dipl.-Optimist Benutzerbild von Pythia
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von HerrMayer Beitrag anzeigen
    Ich denke, wir Europärer können auch mehr mit der Südamerikanischen Kultur anfangen als mit der Südostasischen.
    Ganz so einfach ist es nicht. Außer den Kommunisten aus Chile und Kuba, die in der DDR Asyl fanden, halten Latinos es selten länger aus in Deutschland. Ihre enge Bindung an Familien- und Feundes-Kreise, und Heimweh nach vertrautem Klima mit vertrauter Flora und Fauna treibt sie meist recht bald zurück. Und natürlich: BRD-Deutsche sind viel anderes als Latino-Deutsche. Auch eine herbe Enttäuschung für sie.

    Nur schaffen es auch nicht alle BRD-Auswandere Latino-Deutsche zu werden. So manche BRD-Auswandere versuchen ihr Glück dann lieber in Nord-Amerika, Australien oder Neuseeland, früher auch Süd-Afrika. Eingewöhnung ist dort leichter für BRD-Deutsche.

    Teile meiner Familie leben in Venezuela, Columbien und Panama. Wir selbst (meine Holde, unsere Kinder und ich) hatten 9 Jahre unseren Haupt-Wohnsitz in Venezuela und in der DomRep. 7 Tage die Woche rund um die Uhr hast Du Musik, Krach und Geschrei in Millionärs-Vierteln ebenso wie in Armen-Vierteln und Favelas, Ranchos, Barrios oder wie sie genannt werden, die wilden Elends-Viertel.

    Wir brauchten fast 2 Jahre uns daran zu gewöhnen, da auch in Villen mit Park auf Berg-Gipfeln nur Ruhe ist ... falls Eigentümer Ruhe wollen. Aber Ruhe macht sie manchmal krank, da ihnen die gewöhnte Geräusch-Kulisse fehlt. Sie müssen sich für Ruhe erst mal mental konditionieren, wenn sie zum Beispiel an Orten der Ruhe ein paar Tage Urlaub wollen.

    Dennoch halte ich Lateinamerika für das Abendland der Zukunft:




  7. #117
    Mitglied Benutzerbild von Nopi
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Pythia Beitrag anzeigen
    Ganz so einfach ist es nicht. BRD-Deutsche sind viel anderes als Latino-Deutsche. Auch eine herbe Enttäuschung für sie.

    Nur schaffen es auch nicht alle BRD-Auswandere Latino-Deutsche zu werden. So manche BRD-Auswandere versuchen ihr Glück dann lieber in Nord-Amerika, Australien oder Neuseeland, früher auch Süd-Afrika. Eingewöhnung ist dort leichter für BRD-Deutsche.

    (..)

    Wir brauchten fast 2 Jahre uns daran zu gewöhnen, da auch in Villen mit Park auf Berg-Gipfeln nur Ruhe ist ... falls Eigentümer Ruhe wollen. Aber Ruhe macht sie manchmal krank, da ihnen die gewöhnte Geräusch-Kulisse fehlt. Sie müssen sich für Ruhe erst mal mental konditionieren, wenn sie zum Beispiel an Orten der Ruhe ein paar Tage Urlaub wollen.

    Dennoch halte ich Lateinamerika für das Abendland der Zukunft:



    Schade ich kenne keine Latino- Deutschen würde ich gerne mal kennen lernen. Das was du hier schriebst, schriebst Du ja schon mal an mich, ich antwortete, dass es eben ein anders Lebensgefühl dort gibt und die Mentalität ist eben so: etwas unbeschwerter sein, oft in Feierstimmung, auch sind sie friedseliger, ich würde behaupten, in Lateinamerika leben die friedfertigsten der Welt, abgesehen von den Kriminellen.
    Ich denke es gibt schlimmeres, als gerne Musik zu hören. Vor allem kann ich mir nicht vorstellen, das dort welche wenn man sie bitten würde, leiser zu sein, das nicht machen würden, es sei denn sie feiern gerade einen Geburtstag oder so.
    Das finde ich schon wichtig noch zu erwähnen, dass dort die meisten, sehr sanftmütige, sehr naive/ gutmütige eben sehr sehr friedliche Menschen sind ( also ich habe fast nur solche kennengelernt, das waren aber auch alles welche aus den Armen - Vierteln ), und sie sind recht emotional. Also viele ( alle wohl nicht ). Auf deutsch Weicheier. Ja, ist so.
    Da sollte Ami, Europäer, schon vorsichtig sein, dass man sie nicht verletzt. (!!!!!)
    Aber ich glaube bei Rein-Asiaten in Asien ist es auch so, das sie zarter und zerbrechlicher sind. Aber anders. Nicht so offen wie die Latinos-Latinas, nicht so emotional. Das wäre mir dort auch zu stressig, da es in Asien gänzlich andere Kulturen sind.

    Die Karte die Du einfügtest, scheint mir nicht so weit von der Wahrheit entfernt zu sein, ich könnte mir vorstellen, dass es so aussehen wird.
    Geändert von Nopi (02.07.2017 um 21:21 Uhr)

  8. #118
    Dipl.-Optimist Benutzerbild von Pythia
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Nopi Beitrag anzeigen
    Schade ich kenne keine Latino-Deutschen ...
    Die deutschesten Deutschen überhaupt. Die Familie meines Alten importiert seit 150 Jahren Gatt(inn)en aus Deutschland. Mein Alter kam 1936 zur Brautschau, und um hier eine deutsche Lehre sowie deutsches Abendschul-Abi zu machen und meldete sich 1939 nach Lehre und Abi freiwillig zur Luftwaffe, wo er flott Karriere machte und hier heiratete, da er seine Braut durch den Krieg nicht exportieren konnte.



    Andere aus Colonia Tovar konnten nicht mal mehr herkommen, um sich hier Gatt(inn)en zu suchen. Mein Vetter Bruno führte die Familie auch fort mit einer Dame aus Aragua, woher auch eine seiner Opas war. Ich wurde als Deutsch-Latino geboren, und eine Tante drillte meiner Mutter und mir Englisch und Spanisch ein, bevor ich Hochdeutsch sprechen konnte, da Kölsch meine 1. Sprache war.

    Tante Catarina, die Schwester meines Alten, war durch den Krieg ebenso wie mein Alter hier gestrandet, mit dem Gatten ihrer Wahl. Und sie rüstete den Deutsch-Latino-Nachwuchs sprachlich und kulturell für die große weite Welt. Kulturell hieß für sie mit einem Musik-Instrument Musik vom Blatt zu spielen. Aber wirklich zum Deutsch-Latino wurde ich erst, als wir 1974 nach Venezuela zogen.

    Aber im Gegnsatz zu unseren Kindern blieb Spanisch für meine Holde eine Fremd-Sprache. Sie ist Polin, aber Deutsch und Englisch waren bei ihr schon zu tief eingraviert. Deutsch, Englisch und Polnisch blieben bei ihr dominant, aber sie achtete darauf, daß unser Nachwuchs nicht polnisch wurde. Das scheinen weltweit vielen Kubickis und Kowalskis so zu halten. Kowal heißt zum Beispiel Schmied.

    Und Du schreibst [Links nur für registrierte Nutzer] ."... kann ich mir nicht vorstellen, das dort welche wenn man sie bitten würde, leiser zu sein, das nicht machen würden ..." .Ja, falls sie nett gebeten werden, werden sie etwas leiser. Zumindest für ein paar Minuten. Aber aus Versehen wird es doch recht bald wieder lauter. Bei ausgesprochenen Forderungen nach Ruhe wird es allerdings sofort merklich lauter.

    Du schreibst auch [Links nur für registrierte Nutzer] ."... daß dort die Meisten, sehr sanftmütige, sehr naive/ gutmütige eben sehr friedliche Menschen sind ... Die Karte die Du einfügtest, scheint mir nicht so weit von der Wahrheit entfernt zu sein, ich könnte mir vorstellen, dass es so aussehen wird ..." .Sanft und friedlich? Erzähl das mal Studenten, Gewerkschaftlern, FARC-, Coca-Kartell- oder Straßen-Räuber-Banden. Heißblütig und aggressiv ist richtiger.
    Auch arrogante Deutsche sind sofort als Gringo abgestempelt, dieweil Deutsch-Latinos hoch geschätzt sind, was sich in vielen liebevollen Witzen über "la mafia alemana" äußert. Deutsche Schwiegersöhne oder Schwiegertöchter sind hochbegehrt. Es ist auch in höchsten Kreisen das Non-Plus-Ultra deutsche Enkel zu haben. Die Zukunft wird allerdings nicht leicht.

    Eigentlich sind Latinos farbenblind, aber dennoch werden vom weißem Bank-Direktor bis zur schwarzen Klo-Frau die Menschen immer dunkler. Schwarze Bank-Direktoren und weiße Klo-Frauen sind eher selten, und Argentinier sagen mit stolzgeschwellter Brust: "Wir sind das weißeste Land Amerikas." Aber 500 mio. weiße Zuzügler mit guter Bildung und guten Berufen mögen vielleicht helfen.

    Zumindest rechnen Latino-Futurologen mit 500 mio. solchen Zuzüglern in diesem Jahrhundert. Denn die eigene Elite hat keine Chance die Proletisierung Latein-Amerikas zu verhindern. Gute Zuzügler aus Europa und USA werden dringend gebraucht, bevor Latino-Proleten auch Lateinamerikas Natur und Umwelt mit ihrer unbändiger Konsum-Gier total versauen.



    40° bis 45° Süd haben in Patagonien schon über 80 Milliardäre Haciendas, Bergwerke, Fabriken und sonstige Geschäfte mit einer tollen Residenz, aber auch schon viele hundert Millionäre erwarben dort bereits zumindest eine alternative Bleibe. König Willem Alexander und Königin Maxima erwarben dieses bescheidene Anwesen für 10 mio. € Schnäppchen-Preis:


  9. #119
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von cornjung Beitrag anzeigen
    Falsch. Der Analphabet, ehemalige Habenichts und Schweinehirte und spätere erfolgreichste Konquistador Spaniens, Francisco Pizarro, gilt in Spanien als Volksheld. Und das er persölich absolut fuchtlos, mutig und tapfer war, beweist, dass er ohne Leibwache lebte, und vor allem, wie er gestorben ist. Als 64-jähriger, mit dem Degen in der Hand, gegen eine 12.fache Übermacht aus halb so alten Profis. Fast in jeder Stadt in der Estremadura ist eine Strasse nach ihm benannt. In seiner Heimatstadt Trujillio steht ein riesen Reiterbild von ihm. Auf dem Marktplatz. Und seine Statue vor dem Parlament in Lima stand dort über Jahrhunderte. Die scharze Legende ändert daran rein gar nichts. Im übrigen ist Mut und Tapferkeit bei jedem an zu erkennen, nicht nur wenn es einem in den ideologischen Kram passt. Ok, natürlich nicht für Einen, der feige und schwach ist. Dann ist es konsequent jeden, der mutig und tapfer ist, aus sicherer Entfernung zu verhöhnen.
    In Lima gibt es auch heute noch Strassen mit dem Namen Francisco Pizarro.

    Neulich habe ich sogar eine Apotheke entdeckt mit dem Namen "El Conquistador". Hier der Link mit Adresse und sogar mit Steuernummer (RUC).

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  10. #120
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Pythia Beitrag anzeigen
    [...]

    Und Du schreibst [Links nur für registrierte Nutzer] ."... kann ich mir nicht vorstellen, das dort welche wenn man sie bitten würde, leiser zu sein, das nicht machen würden ..." .Ja, falls sie nett gebeten werden, werden sie etwas leiser. Zumindest für ein paar Minuten. Aber aus Versehen wird es doch recht bald wieder lauter. Bei ausgesprochenen Forderungen nach Ruhe wird es allerdings sofort merklich lauter.

    Du schreibst auch [Links nur für registrierte Nutzer] ."... daß dort die Meisten, sehr sanftmütige, sehr naive/ gutmütige eben sehr friedliche Menschen sind ... Die Karte die Du einfügtest, scheint mir nicht so weit von der Wahrheit entfernt zu sein, ich könnte mir vorstellen, dass es so aussehen wird ..." .Sanft und friedlich? Erzähl das mal Studenten, Gewerkschaftlern, FARC-, Coca-Kartell- oder Straßen-Räuber-Banden. Heißblütig und aggressiv ist richtiger.

    [...]
    Man kann aber aus der Tatsache, dass in den meisten Ländern Lateinamerikas Spanisch gesprochen wird, nicht die Schlussfolgerung ziehen, dass diese Länder auch gesellschaftlich alle gleich wären.

    Die Moral der Inka: "ama sua, ama llulla, ama quella" sagt ja noch nicht einmal einem Chilenen oder einem Argentinier etwas, obwohl in diesen Ländern zumindest im äussersten Norden auch einst die Inkas herrschten.

    Ich kenne nun die anderen Länder Lateinamerikas überhaupt nicht, aber mir ist auch schleierhaft, auf welche Werte sich diese Völker überhaupt berufen. Auf irgendwelche Werte irgendwelcher Urwaldindianer werden sie sich wohl kaum berufen, dann bleiben also nur noch europäische Werte übrig.

    Ich vermute mal, sie sind dann aber genauso europäisch wie die Nordamerikaner. Also Hauptsache einen europäischen Nachnamen tragen, dann ab und an einmal französischen Rotwein und deutsches Bier, als auch italienischen Espresso trinken und vielleicht noch Schweizerkäse und italienischen Parmaschinken essen. Klassische europäische Musik auch noch einmal pro Jahr hören und das war es dann auch schon.

    Hier in Peru sind die Leute wirklich ausgesprochen friedlich, jedenfalls die Leute im Alltag. Ich habe in der ganzen Zeit gerade zwei Male gesehen, dass Leute handgreiflich geworden sind. Und selbst das lief noch im Rahmen ab.

    Einmal schubsten sich die Fahrer zweier Autos bei einem vermeintlichen Auffahrunfall. Also, die Autos standen etwa 20 cm auseinander, beide recht neu und ohne sichtbare Beschädigung. Der Streit um das, was nun passiert ist, eskalierte und sie schubsten sich. Dann stieg der Fahrer des hinteres Fahrzeuges in dasselbe und fuhr einfach weiter.

    Das andere Mal war an Muttertag, als ich hörte, wie einem kleinen Restaurant Glas zu Bruch ging. Etwa 10 Sekunden später rannte ein Mann auf die Strasse und eine Frau hinter ihm her. Ich habe das Ganze nicht weiter verfolgt.

    Der typische Peruaner ist gewöhnlich umsichtig und mischt sich schnell in allerhand Dinge ein, wenn sie seiner Vorstellung von Recht und Sitte und Anstand zuwiderlaufen. Deshalb wird häufig diskutiert. Aber immer nur mit Worten, aber nie mit Schimpfworten.

    Das ist manchmal ganz lustig. Einmal beschuldigte eine Frau mittleren Alters einen jungen Mann, dass er nicht richtig in der Schlange an der Bushaltestelle stünde. Ich verteidigte den jungen Mann, der offenbar nicht besonders eloquent war. Von hinten rief dann ein Mann: "Nun streitet doch nicht!" Darauf rief ein Mann, der bisher noch gar nichts gesagt hatte: "Wir streiten doch gar nicht!"

    Und als "Gringo" oder Mensch mit Akzent hat man generell einen Bomus, wenn nicht sogar eine gewisse Narrenfreiheit.

    Bei Polizei und der Gemeindepolizei "Serenazgo" habe ich bis jetzt immer eine gewisse Vorzugsbehandlung erlebt. Ich habe auch schon einmal eine (peruanische) Freundin zur Reniec, der Behörde zur Ausstellung von Personalausweisen für Inländer begleitet, um dort ggf. Druck zu machen.

    Als meine Umzugsfirma keine Umzugserlaubnis hatte, in Lima muss man Wohnungsumzüge vorher auf der Polzeiwache anmelden, eine geringe Gebühr bezahlen und Angaben zum Umzugs-LKW machen, wie Kennzeichen und Versicherungsnummer etc., musste ich wieder einmal die Situation retten, indem ich mit den Serenazgos verhandelte. Am Ende zogen sie freundlich grüssend ab. Ich darauf zum Chef der Umzugsmannschaft: "Ja, seht ihr. Mit mir reden sie anders als mit euch."

    Ich mische mich auch gerne ein bei Dingen, die mir nicht gefallen. Die Busgesellschaft des Metropolitano und dessen Zubringer-Buslinien stösst auch mir recht häufig recht übel auf, da sie auf der einen Seite gewisse Organisationsmängel hat, diese auf der anderen Seite aber auch noch rigide durchsetzt. Ich jedenfalls streite mich häufig sowohl mit den Einweisern und dem anderen Personal wie auch den Busfahrern selbst.

    Einmal sah ich wie zwei ältere Frauen so um die 50 eine bestimmte Buslinie benutzen wollten, die Busfahrer aber wiederholt die Frauen nicht einstiegen liessen, weil der Bus nach der Meinung der Busfahrer zu voll war. Der nun schon vierte Bus dieser Linie liess die Frauen wieder nicht einsteigen, also stiegen sie beim Ausstieg ein, wo man allerdings nicht zahlen kann, weil diese Busse erstens keinen Schaffner haben und man zweitens auch nur mit einer Kundenkarte elektronisch zahlen kann. (Der Fahrer nimmt kein Bargeld an und verkauft auch keine Kundenkarten.) Man muss also vorne beim Fahrer einsteigen und dort mit der Kundenkarte eine mechanische Schranke passieren.




    Als der Busfahrer sah, dass die beiden Frauen in ihrer Verzweiflung nun widerrechtlich hinten eingestiegen waren, machte er vorne die Tür auf. Das nutzte ich nun, um meinem Unmut dem Busfahrer mitzuteilen. Ich erklärte ihm das Verhalten der Frauen und fügte noch an, dass das folgende nun nicht gegen ihn als Angestellten richtete, aber ich kritisierte seine Firma recht heftg.

    Das hörte er sich alles an und nickte immer nur und murmelte unterwürfig. Ich kam mir vor wie ein Unteroffizier, der einen Gefreiten "rund" macht. Danach machte er alle Türen wieder zu und fuhr weiter.
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



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