Ich schmecke irgendwelche Unterschiede nur bei Wein, obwohl ich weitaus mehr Bier und Kaffee trinke. Aber bei Bier und Kaffee schmecke ich keine Unterschiede zwischen den Marken. Auch in der BRD hätte man mir ein Glaabsbräu für ein Flensburger vorsetzen können und umgekehrt.
Wieder das Gleiche wie oben. Allgemein gibt es schon Leute mit gewissen Präferenzen und Manche trinken auch nur eine Marke. Merkwürdigerweise gibt es hier sowieso keine Vielfalt. Im allgemeinen Strassenverkauf gibt normalerweise nur Dosen und Pfandflaschen der Marken Cristal, Pilsen Callao und Cusqueña. Letzteres auch als Weizen- und Schwarzbier.
Alle Marken werden von der Firma Backus vertrieben, aber Marken wie Cerveza Trujillo oder Ariquipeña sind auch von Backus, werden aber fast ausschliesslich nur in ihren Regionen vertrieben, obwohl es im Grossraum Lima/Callao mit 10 Millionen Einwohnern auch jede Menge Zuwanderer aus diesen Regionen Perus gibt. Nur Supermarktketten verkaufen zeitweise und auch nur in einzelnen Filialen mal diese Biere, aber als ich noch wöchentlich bei Backus gewerblich etwa zehn bis fünfzehn Kästen Bier bestellte, konnte ich niemals diese Marken aus anderen Regionen ordern.
Von daher ist also die Situation eine ganz andere als in der BRD beispielsweise, wo auch kleine Supermärkte wie Netto oder so mindestens zwanzig verschiedene Biermarken anbieten.
Als ich noch näher am Zentrum Limas wohnte, gab es da Getränkeläden, die verkauften kästeweise Brahma aus Brasilien, weit billiger als peruanisches Bier. Und auch deutsche Biere sind z.T. billiger.
Oetttinger und Wolters sind billiger als die Billigmarke Tres Cruces. So eine Halbliter-Dose Oettinger kostet S/ 3,50, Tres Cruces S/ 4 und Pilsen Callao S/ 4,50.
Dieses Oettinger gibt es aber nur bei Tottus, andere Supermärkte haben entweder gar keine ausländischen Billigmarken oder andere. Biere wie Paulaner haben dann auch wieder viele Supermärkte, aber dann gleich dreimal so teuer. Es gibt auch einige Bars, die laut Aussenwerbung vorgeben, eine besondere "Bierbar" zu sein, aber in einer solchen war ich noch nie. Im Zentrum Limas oder den Bereichen, wo Touristen und Ausländer sind, wird es wohl mehr davon geben, aber im Zentrum war ich vor Corona generell auch nur tagsüber.
Auch ohne Corona-Massnahmen trinke ich jetzt seit etwa zwei Jahren Bier nur noch auf privaten Feiern, aber früher habe ich auch noch häufig mit Freunden oder Nachbarn auf offener Strasse getrunken. Viele Läden, die Getränke verkaufen, haben auch ein paar Sitzplätze auf dem Bürgersteig oder man steht eben im Kreis. Dabei geht normalerweise ein einziges Glas oder auch ein Plastikbecher die Runde. Sieht man jetzt seit zwei oder drei Monaten auch wieder. Manchmal bringt auch jemand einen PKW oder ein Mototaxi zwecks Musikbeschallung mit.
Das sind nur die besonders kleinen Flaschen, 210 ml, glaube ich. "-ito" ist eine Verkleinerungsform wie "casa - casita" = Haus, Häuschen/Häuslein. Viele Leute sind hier auch der Ansicht, dass Corona ein Bier für Frauen sei.