+ Auf Thema antworten
Seite 131 von 170 ErsteErste ... 31 81 121 127 128 129 130 131 132 133 134 135 141 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1.301 bis 1.310 von 1695

Thema: Peru - Land der Inkas

  1. #1301
    LOL
    Gast

    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Pappenheimer Beitrag anzeigen
    Ich lebe seit vielen Jahren in Costa Rica, ich denke aber beim Thema Tanzen ist es hier wie in ganz Lateinamerika. Latinas tanzen für ihr Leben gerne, viele schon bevor sie überhaupt laufen lernten. Dazu eine kleine Geschichte. Wir hatten vor Jahren einen Mitarbeiter, ein cooler Typ, immer lustig, sehr fleißig. Irgendwann fragte er meine Frau und mich, ob wir nicht Lust hätten, Samstag zur örtlichen Disko zu gehen. Er wäre auch dort. Ok, warum nicht.

    Wir kamen Samstag Abend dort an, gingen rein und groß war die Überraschung, unser Mitarbeiter war der DJ. Das hatte ich nicht erwartet, aber umso weniger die Show, die sich vor unseren Augen die nächsten Stunden abspielte. Unser Mitarbeiter ist ein echter Gott auf der Tanzfläche, Salsa, Samba, die Frauen standen regelrecht Schlange bei ihm. Dazu muss ich sagen, er ist nicht unbedingt ein schöner Mann, aber das ist beim tanzen eh zweitrangig. Wer in Lateinamerika gut tanzen kann, der ist Hahn im Hühnerstall. Die Frauen fingen an, sich um unseren Mitarbeiter zu prügeln, er selbst hat das Theater regelrecht genossen. Ständig ging es mit einer anderen Frau raus in die Büsche und wenn er reinkam zack knutschend mit der nächsten auf der Tanzfläche. Unglaublich, hätte mir das jemand erzählt, ich hätte es nicht geglaubt.

    Ich habe vor Jahren eine Tanzschule bei uns im Ort besucht, mit der späteren Erkenntnis, dass uns Deutschen irgend ein Gelenk im Körper fehlt. Wie die Latinos diese fließenden Bewegungen hinbekommen ist mir rätselhaft.
    Das schrägste was ich hierin erlebte, war eine Party wo mir einige Brasilianerinnen vorgestellt wurden, die aber absolut deutsch und bieder aussahen. Es waren auch tatsächlich total biedere Deutschbrasilianerinnen, die meist nur steif umherstacksten und sich ebenso ungelenk unterhielten...

    ...bis lateinamerikanische Musik aufgelegt wurde und diese ehemals biederen Mädel plötzlich abtanzten wie Göttinnen. Ich weiss nicht wo und wie sie das lernten, aber diese Bewegungen waren der absolute Wahnsinn...

  2. #1302
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
    Registriert seit
    25.10.2013
    Ort
    Lima, Perú
    Beiträge
    12.749

    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von BrüggeGent Beitrag anzeigen
    Marschmusik mögen doch auch alle Armeen Lateinamerikas...!?!?
    Kultur- und Mentalitätsunterschiede sind nicht so einfach zu erfassen.

    Es gibt sicher auch soziologische und psychologische Studien dazu, aber sicher nicht frei und öffentlich publiziert. Schon vor PolCor war so etwas immer Verschlusssache von wenigen Instituten. Denn solche Studien haben ja ökonomische, militärische und ganz allgemein auch politische Brisanz. Wenn Du nur ein Geschäft irgendwo eröffnest, solltest Du schon wissen, "wie die Leute ticken".

    Also kann man das durch Lesen usw. nur ganz bedingt erforschen. Als Einzelner kann man sich zuallererst auf seine eigene Erfahrung und dann auf das Hörensagen von Freunden und Bekannten verlassen. Und auch dann muss nach noch kombinieren können, denn es sind ja immer Prozentzahlen und Schnittmengen.

    Auch nicht jede Afrikanerin tanzt gerne oder kann ihren Hintern bewegen. Du wirst also auch genug Deutsche finden, die besser tanzen und besser ihren Hintern bewegen als solche Afrikanerinnen. Nur sind das vielleicht nur ein oder zwei Prozent aller deutschen Frauen und die ungelenken Afrikanerinnen machen auch nur fünf Prozent in ihrem Land aus.

    Das ist auch alles nichts für eingleisige Binärdenker. Auch hier im Forum monierte mal jemand beim "Ficken" und "Knoblauchessen", dass beides nicht zusammenpasse. Erstens riechen Leute, die selber Knoblauch essen, weniger den Knoblauch bei anderen, und zweitens werde ich hier häufig nur wegen meines Zwiebelessens kritisiert. Das ist auch wiederum erstens nicht so wild wie vielleicht in Europa und dann kann man ja auch einmal auf haufenweise rohe Zwiebeln verzichten, wenn man sich später mit jemandem trifft. Im Prinzip alles ganz logisch, nur für Binärdenker vielleicht ein Problem. Das nur einmal so als Beispiel.

    Und marschieren tun in ganz Südamerika nicht nur die Armeen, sondern auch Schüler öffentlicher und allgemeinbildender Schulen. In Peru z.B. in den Wochen vor dem Nationalfeiertag.



    Wer ein gutes Auge hat, erkennt aber auch auf diesem Video schon viele Unterschiede zu Europa. Andere Kulturen und Mentalitäten sind wie das Erlernen eines Musikinstrumentes oder eines Sportes. Man muss schon selber motiviert sein, sonst kann man das gleich vergessen. Hier in Peru gibt es ein Sprichwort: "No hay peor ciego que el que no quiere ver." = "Es gibt keinen schlimmeren Blinden, als den, der nicht sehen will."
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  3. #1303
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
    Registriert seit
    25.10.2013
    Ort
    Lima, Perú
    Beiträge
    12.749

    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    Wie sieht es mit Kindergeld aus?
    Kindergeld gibt es keines. Es gibt nur Unterhaltszahlungen der Väter. Das sind etwa S/ 200 pro Kind. Der Mindestlohn ist S/ 930. Unterhaltszahlungen sind manchmal schwer durchzusetzen, aber ich habe einmal gelesen, dass die Gruppe der säumigen Zahler von Unterhalt die drittgrösste Gruppe der Gefängnisinsassen ausmachen, nach Drogendelikten und Raub.
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  4. #1304
    Auf der Sonnenseite☀️ Benutzerbild von Pappenheimer
    Registriert seit
    11.08.2011
    Ort
    Central Valley CR
    Beiträge
    7.783

    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von LOL Beitrag anzeigen
    ...bis lateinamerikanische Musik aufgelegt wurde und diese ehemals biederen Mädel plötzlich abtanzten wie Göttinnen. Ich weiss nicht wo und wie sie das lernten, aber diese Bewegungen waren der absolute Wahnsinn...

    Entweder Du lernst das im Kindesalter oder nie. Meine Frau hat mir das unzählige Male gezeigt, aber bringe mal einem palo con patas (Stock mit Füße) das Tanzen bei... Mir fehlt zwischen Rücken und Beine irgendein Kugellager, um diese Bewegungen hinzubekommen.
    „Alles was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, dass sie es von anderen haben wollen.“

    Konrad Adenauer

  5. #1305
    Mitglied
    Registriert seit
    21.04.2018
    Beiträge
    1.765

    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Rumpelstilz Beitrag anzeigen
    Ich bin kein Soziologe und weiss nicht, was "junge Frauen" landesweit denken, aber ich bekomme nichts dergleichen mit. Ich habe nicht eine Freundin, die keine Kinder hat, und keine von denen ist verheiratet. Und was das Ficken angeht, bezweifle ich, dass die verkopften Muffelfressen-Weiber auch nur annähernd so viel Ficken wie das durchschnittliche eher stille Mädel hier. Ich war zwar zuletzt 2018 in der BRD, im Frühjahr und im Herbst, aber was da so herumläuft an ungelenken steifen Klappergestellen, ist ja wirklich grauenvoll. Ich meine, alleine schon rein äusserlich. Also Beine, Hüfte, vom Gesichtsausdruck mal ganz zu schweigen.

    Argentinien hat ja m.W. auch bereits die Homoehe und ist auch eher ein Land der Europäer, wenn man einmal vom Nordwesten, die Gegend um Jujuy und Tucumán, absieht. In Peru gibt es laut der letzten Volkszählung nur 5,6 % "richtige" Weisse, der Rest sind Mestizen und Indios. Ich persönlich habe für mich hier nur die Erfahrung gemacht, dass ich mich lieber fernhalte von allem, was auch nur annähernd europäisch aussieht. Ich habe einen Ersatz für deren scheinheilige Mentalität gefunden und bin froh, wenn ich mit keinem von denen zu tun habe.

    Ich kenne andere Länder in Südamerika kaum. Nur einen Tag Sao Paulo und einen Tag Santiago de Chile und eine Woche Osterinsel, was ja eigentlich schon wieder Polynesien ist. Aber ich habe schon keinerlei Bezug zu den Menschen in den "besseren" Distrikten von Lima, seit Corona auch nicht mehr beruflich, und wenn, dann höchstens online virtuell. Ich denke aber nicht, dass sich das europa-zentrierte Weltbild dieser kleinen Minderheit hier durchsetzen wird. Sie stellen zwar den Präsidenten wieder seit 2016, aber erstens heucheln auch diese vordergründig Nationalismus, Volksverbundenheit und Tahuantinsuyonismus ([Links nur für registrierte Nutzer]), und zweitens hat die offizielle Politik sowieso nicht allzu viel Macht hier.
    Mich hat es wirklich überrascht, dass die Abtreibungs-Sache umgesetzt wird, wenngleich Südamerika als Region gilt wo Frau und Mann noch wirklich Stolz auf eine gemeinsame Familie sind.
    So zumindest mein Fazit nach persönlichem Kontakt mit Brasilianer und Kolumbianer.

    Danke für deine Beschreibungen.
    Kann mir gut vorstellen, dass du in den grösseren "internationalen" Städten viele Befürworter davon siehst.
    Mir scheint es ein allgemeiner Prozess zu sein, dass die Angleichung an westliche Lebensarten überall auf der Welt passiert, aber mit unterschiedlicher Geschwindigkeit.

  6. #1306
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
    Registriert seit
    25.10.2013
    Ort
    Lima, Perú
    Beiträge
    12.749

    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von radelroll Beitrag anzeigen
    Mich hat es wirklich überrascht, dass die Abtreibungs-Sache umgesetzt wird, wenngleich Südamerika als Region gilt wo Frau und Mann noch wirklich Stolz auf eine gemeinsame Familie sind.
    So zumindest mein Fazit nach persönlichem Kontakt mit Brasilianer und Kolumbianer.

    Danke für deine Beschreibungen.
    Kann mir gut vorstellen, dass du in den grösseren "internationalen" Städten viele Befürworter davon siehst.
    Wie bereits gesagt, kenne ich andere Grossstädte in Südamerika kaum, aber hier in Lima ist nichts "international", abgesehen von der Masse der venezolanischen Flüchtlinge. Selbst in den wenigen zentralen Distrikten, wo man "relativ" viele Ausländer sieht, also San Isidro, Miraflores und Surco, sind selbst in den Bankenvierteln prozentual kaum Ausländer zu sehen, europäisch aussehende Menschen, oder Leute, die sich "international" fühlen. Der Anteil der Menschen, deren Muttersprache weder Spanisch noch eine der Indianersprachen ist, liegt in Peru bei 0,2 %. Die meisten Ausländer kommen also aus anderen Ländern Südamerikas.

    Zitat Zitat von radelroll Beitrag anzeigen
    Mir scheint es ein allgemeiner Prozess zu sein, dass die Angleichung an westliche Lebensarten überall auf der Welt passiert, aber mit unterschiedlicher Geschwindigkeit.
    Solange sich die Lebensart der Masse der Chinesen, Inder und dem Rest der Welt nicht in Richtung westliche Lebensart bewegt, gibt es auch keinen "allgemeinen Prozess". Solche angeblichen Prozesse halluzinieren die westlichen Systemmedien herbei.

    Dass Medien prinzipiell nur in Ländern ihre Wirkung entfalten können, wo die Menschen weniger Kontakt zur Wirklichkeit haben, weil sie dort weniger soziale Kontakte haben, habe ich auch schon bemerkt. Die ganzen Dinge wie Hollywood-Filme und Netflix haben hier bei den Menschen deswegen keinen sichtbaren Einfluss, weil sie kaum etwas wissen über die USA oder Europa. Wenn ich einmal Besonderheiten angesprochen habe nach einem Film, kam da immer nur ein nachdenkliches "Ach ja, ist mir so gar nicht aufgefallen".

    Lebensart an sich wird auch vor allem durch die Wirtschaft bestimmt. Und die ist eben völlig anders als in Europa (die USA kenne ich kaum). Es gibt in Europa weitaus mehr Wohngebiete, wo ausser Wohnhäusern gar nichts ist, kein Laden, kein Handwerksbetrieb, kein Restaurant, gar nichts. Es sieht in weiten Teilen Europas so aus, als ob dort eine Neutronenbombe eingeschlagen hätte.

    Hier hingegen gibt es vor allen in den äusseren Bezirken der Städte überall kleine Handwerksbetriebe, jede Menge Tante-Emma-Läden und Strassenverkäufer, ambulante Eisverkäufer usw.usf. Grundlage dessen sind eine völlig andere Gewerbeordnung und Steuergesetzgebung. Mindestlohn sind hier S/ 930 und als Selbständiger zahlt man keine Steuern, wenn die monatlichen Einkünfte unter S/ 1500 liegen. Man braucht dann auch keine Bücher zu führen, weder beim Einkauf noch beim Verkauf.

    Es gibt dann auch noch sicher jede Menge "Informelle", informales auf Spanisch, aber die werden nicht besonders verfolgt, weil der Effekt ja praktisch der gleiche ist. Ob sie nun mit Steuernummer keine Steuern zahlen oder ohne. Desweiteren kann hier auch jeder ein Schild an seine Tür, sein Fenster oder an seine Hauswand machen, dass er PCs verkäuft oder repariert, Kuchen verkäuft oder Bier des nachts. Man kann auch mit einer Thermoskanne und Plastik- oder Styroporbechern auf der Strasse laufen und Kaffee für S/ 1 den Becher anbieten. Es gibt nur wenig, was verboten zu sein scheint. Ich habe z.B. noch niemanden Medikamente ausserhalb einer Apotheke verkaufen sehen, nirgendwo.

    Und das führt eben dazu, dass nur wenige Leute ein festes Angestelltenverhältnis haben und damit feste Arbeitszeiten. Viele der Strassenhändlerinnen verschwanden vor Corona gegen 12 Uhr mittags, weil sie dann nach Hause gingen, kochten und die Kinder von der Schule kamen. Da jetzt der Schulunterricht nur virtuell weitergeführt wird, wird das jetzt eben anders organisiert.

    Man kann aber feste Angestelltenverhältnisse nicht "anders organisieren". Wenn die Tochter keine Zeit hat, in die Firma zu gehen, kann sie nicht ihre Tante schicken oder ihren Bruder ...

    Die ganzen freien Handwerksbetriebe können arbeiten, wann sie wollen, solange sie nicht nachts ständig und dauernd übermässig Krach machen. In solch einer flexiblen und informellen Arbeitswelt braucht man keine Kinderkrippe und kein Altersheim. Dort wird so gearbeitet und gelebt, wie man in Europa bis zum Anfang der Industrialisierung auch gelebt hat. Das hat jetzt nichts mit Rückständigkeit zu tun, sondern mit Parallelwirtschaft. Man kann sein Auto in einer modernen Vertragswerkstatt reparieren lassen oder eben irgendwo auf dem Gehsteig. Man hat die Freiheit dazu. Es gibt eben alles.

    Das war in England schon teilweise genauso. Es gab natürlich dort neben den "normalen" Autowerkstätten auch die Möglichkeit, z.B. zu einem Autoteilehändler zu fahren und dort das Auto auf dessen Parkplatz unter freiem Himmel reparieren zu lassen. Dort kam dann ein freischaffender Mechaniker aus Pakistan oder den umliegenden Ländern, brachte sein eigenes Werkzeug mit und erneuerte den Zahnriemen oder tauschte die Lenksäule, also nicht nur simple Dinge. Dieser Mechaniker rechnete mit dem Besitzer des Autoteileladens ab und ich bezahlte dann diesen.

    Diese Lebensart ist sehr verschieden von der in Zentraleuropa. Ebenso gehe ich auch äusserst ungern in einen Supermarkt, noch weniger, um dort Lebensmittel mit Konservierungsstoffen zu kaufen. Ich kaufe alles frei, nicht nur Obst und Gemüse, auch Fleisch, Fisch, Käse und Wurstwaren. Gestempelte Eier mit Haltbarkeitsdatum sind für mich eher eine Lachnummer.

    Das ist die Lebensart, die hier eben sehr unterschiedlich ist. Weiterhin das beinahe völlige Fehlen von Sozialleistungen. Es gibt kostenlose staatliche Schulen mit kostenlosen Schulbüchern, kostenlose medizinische Versorgung aber nur bei notwendigen Operationen und bei Notfällen, sofern man unterhalb der Armutsgrenze lebt. Dann gibt es noch Hilfen beim Hausbau wie "Techo propio" und so etwas in der Art und das war es auch schon. Rente gibt es immer nur für Angestellte, wie in den USA. Und für Staatsangestellte ganz besonders. Statt einer Arbeitslosenversicherung zahlt die Firma Beträge auf ein sog. CTS-Konto auf meinen Namen ein. Nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses informiert die Firma die Bank und dann erhalte ich Zugriff auf dieses Konto.

    Aufgrund dieser unterschiedlichen Ökonomie gibt es auch eine unterschiedliche Mentalität und es werden auch ohne staatliche Hilfen Alte, Kranke, Soziopathen und alle anderen, die nicht arbeiten können oder wollen, in den Familien durchgeschleppt nach dem Motto: "Raum ist in der kleinsten Hütte". Und da sind überschüssige Kinder das kleinste Problem. Hier wird es auch gesellschaftlich geächtet, wenn jemand anderen Familienmitgliedern nicht hilft. Deswegen lebt auch kaum jemand hier alleine.

    Zur weiteren Veranschaulichung einige Bilder. Ein Nachbar, etwa hundert Meter von mir, lackiert eben einfach auf der Strasse, die in seinem Bereich auch noch nicht einmal befestigt ist.



    Und hier ein Beispiel für gewerbliche Schilder und Hinweise auch ohne ein Ladengeschäft. "Se vende" = "es verkäuft sich" bzw. "man verkauft", "es wird verkauft".





    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  7. #1307
    cornjung
    Gast

    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Rumpelstilz Beitrag anzeigen
    Ich bin kein Soziologe und weiss nicht, was "junge Frauen" landesweit denken, aber ich bekomme nichts dergleichen mit. Ich habe nicht eine Freundin, die keine Kinder hat, und keine von denen ist verheiratet. Und was das Ficken angeht, bezweifle ich, dass die verkopften Muffelfressen-Weiber auch nur annähernd so viel Ficken wie das durchschnittliche eher stille Mädel hier. Ich war zwar zuletzt 2018 in der BRD, im Frühjahr und im Herbst, aber was da so herumläuft an ungelenken steifen Klappergestellen, ist ja wirklich grauenvoll. Ich meine, alleine schon rein äusserlich. Also Beine, Hüfte, vom Gesichtsausdruck mal ganz zu schweigen.

    Argentinien hat ja m.W. auch bereits die Homoehe und ist auch eher ein Land der Europäer, wenn man einmal vom Nordwesten, die Gegend um Jujuy und Tucumán, absieht. In Peru gibt es laut der letzten Volkszählung nur 5,6 % "richtige" Weisse, der Rest sind Mestizen und Indios. Ich persönlich habe für mich hier nur die Erfahrung gemacht, dass ich mich lieber fernhalte von allem, was auch nur annähernd europäisch aussieht. Ich habe einen Ersatz für deren scheinheilige Mentalität gefunden und bin froh, wenn ich mit keinem von denen zu tun habe.
    Ok, viele Mädels sind ledig, rammeln wie die Karnickel, und haben alle Kinder. Wollen die nicht verhüten oder wollen die Kinder ? Wie hoch ist das Kindergeld ? Wenn alle ficken, ist der Preis für Sex, also die normalerweise begehrte Sex-währung, überall verfügbar und faktisch wertlos ? Du schreibst, es gibt viele Flüchtlinge aus Venezuela. Bekommen die staatliche Hilfe wie H-4 oder von was leben die ?

  8. #1308
    Sprecher der Verderbten Benutzerbild von Fortuna
    Registriert seit
    06.01.2014
    Ort
    Republik der Strolche / Packistan
    Beiträge
    23.148

    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Rumpelstilz Beitrag anzeigen
    Wie bereits gesagt, kenne ich andere Grossstädte in Südamerika kaum, aber hier in Lima ist nichts "international", abgesehen von der Masse der venezolanischen Flüchtlinge. Selbst in den wenigen zentralen Distrikten, wo man "relativ" viele Ausländer sieht, also San Isidro, Miraflores und Surco, sind selbst in den Bankenvierteln prozentual kaum Ausländer zu sehen, europäisch aussehende Menschen, oder Leute, die sich "international" fühlen. Der Anteil der Menschen, deren Muttersprache weder Spanisch noch eine der Indianersprachen ist, liegt in Peru bei 0,2 %. Die meisten Ausländer kommen also aus anderen Ländern Südamerikas.


    Solange sich die Lebensart der Masse der Chinesen, Inder und dem Rest der Welt nicht in Richtung westliche Lebensart bewegt, gibt es auch keinen "allgemeinen Prozess". Solche angeblichen Prozesse halluzinieren die westlichen Systemmedien herbei.

    Dass Medien prinzipiell nur in Ländern ihre Wirkung entfalten können, wo die Menschen weniger Kontakt zur Wirklichkeit haben, weil sie dort weniger soziale Kontakte haben, habe ich auch schon bemerkt. Die ganzen Dinge wie Hollywood-Filme und Netflix haben hier bei den Menschen deswegen keinen sichtbaren Einfluss, weil sie kaum etwas wissen über die USA oder Europa. Wenn ich einmal Besonderheiten angesprochen habe nach einem Film, kam da immer nur ein nachdenkliches "Ach ja, ist mir so gar nicht aufgefallen".

    Lebensart an sich wird auch vor allem durch die Wirtschaft bestimmt. Und die ist eben völlig anders als in Europa (die USA kenne ich kaum). Es gibt in Europa weitaus mehr Wohngebiete, wo ausser Wohnhäusern gar nichts ist, kein Laden, kein Handwerksbetrieb, kein Restaurant, gar nichts. Es sieht in weiten Teilen Europas so aus, als ob dort eine Neutronenbombe eingeschlagen hätte.

    Hier hingegen gibt es vor allen in den äusseren Bezirken der Städte überall kleine Handwerksbetriebe, jede Menge Tante-Emma-Läden und Strassenverkäufer, ambulante Eisverkäufer usw.usf. Grundlage dessen sind eine völlig andere Gewerbeordnung und Steuergesetzgebung. Mindestlohn sind hier S/ 930 und als Selbständiger zahlt man keine Steuern, wenn die monatlichen Einkünfte unter S/ 1500 liegen. Man braucht dann auch keine Bücher zu führen, weder beim Einkauf noch beim Verkauf.

    Es gibt dann auch noch sicher jede Menge "Informelle", informales auf Spanisch, aber die werden nicht besonders verfolgt, weil der Effekt ja praktisch der gleiche ist. Ob sie nun mit Steuernummer keine Steuern zahlen oder ohne. Desweiteren kann hier auch jeder ein Schild an seine Tür, sein Fenster oder an seine Hauswand machen, dass er PCs verkäuft oder repariert, Kuchen verkäuft oder Bier des nachts. Man kann auch mit einer Thermoskanne und Plastik- oder Styroporbechern auf der Strasse laufen und Kaffee für S/ 1 den Becher anbieten. Es gibt nur wenig, was verboten zu sein scheint. Ich habe z.B. noch niemanden Medikamente ausserhalb einer Apotheke verkaufen sehen, nirgendwo.

    Und das führt eben dazu, dass nur wenige Leute ein festes Angestelltenverhältnis haben und damit feste Arbeitszeiten. Viele der Strassenhändlerinnen verschwanden vor Corona gegen 12 Uhr mittags, weil sie dann nach Hause gingen, kochten und die Kinder von der Schule kamen. Da jetzt der Schulunterricht nur virtuell weitergeführt wird, wird das jetzt eben anders organisiert.

    Man kann aber feste Angestelltenverhältnisse nicht "anders organisieren". Wenn die Tochter keine Zeit hat, in die Firma zu gehen, kann sie nicht ihre Tante schicken oder ihren Bruder ...

    Die ganzen freien Handwerksbetriebe können arbeiten, wann sie wollen, solange sie nicht nachts ständig und dauernd übermässig Krach machen. In solch einer flexiblen und informellen Arbeitswelt braucht man keine Kinderkrippe und kein Altersheim. Dort wird so gearbeitet und gelebt, wie man in Europa bis zum Anfang der Industrialisierung auch gelebt hat. Das hat jetzt nichts mit Rückständigkeit zu tun, sondern mit Parallelwirtschaft. Man kann sein Auto in einer modernen Vertragswerkstatt reparieren lassen oder eben irgendwo auf dem Gehsteig. Man hat die Freiheit dazu. Es gibt eben alles.

    Das war in England schon teilweise genauso. Es gab natürlich dort neben den "normalen" Autowerkstätten auch die Möglichkeit, z.B. zu einem Autoteilehändler zu fahren und dort das Auto auf dessen Parkplatz unter freiem Himmel reparieren zu lassen. Dort kam dann ein freischaffender Mechaniker aus Pakistan oder den umliegenden Ländern, brachte sein eigenes Werkzeug mit und erneuerte den Zahnriemen oder tauschte die Lenksäule, also nicht nur simple Dinge. Dieser Mechaniker rechnete mit dem Besitzer des Autoteileladens ab und ich bezahlte dann diesen.

    Diese Lebensart ist sehr verschieden von der in Zentraleuropa. Ebenso gehe ich auch äusserst ungern in einen Supermarkt, noch weniger, um dort Lebensmittel mit Konservierungsstoffen zu kaufen. Ich kaufe alles frei, nicht nur Obst und Gemüse, auch Fleisch, Fisch, Käse und Wurstwaren. Gestempelte Eier mit Haltbarkeitsdatum sind für mich eher eine Lachnummer.

    Das ist die Lebensart, die hier eben sehr unterschiedlich ist. Weiterhin das beinahe völlige Fehlen von Sozialleistungen. Es gibt kostenlose staatliche Schulen mit kostenlosen Schulbüchern, kostenlose medizinische Versorgung aber nur bei notwendigen Operationen und bei Notfällen, sofern man unterhalb der Armutsgrenze lebt. Dann gibt es noch Hilfen beim Hausbau wie "Techo propio" und so etwas in der Art und das war es auch schon. Rente gibt es immer nur für Angestellte, wie in den USA. Und für Staatsangestellte ganz besonders. Statt einer Arbeitslosenversicherung zahlt die Firma Beträge auf ein sog. CTS-Konto auf meinen Namen ein. Nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses informiert die Firma die Bank und dann erhalte ich Zugriff auf dieses Konto.

    Aufgrund dieser unterschiedlichen Ökonomie gibt es auch eine unterschiedliche Mentalität und es werden auch ohne staatliche Hilfen Alte, Kranke, Soziopathen und alle anderen, die nicht arbeiten können oder wollen, in den Familien durchgeschleppt nach dem Motto: "Raum ist in der kleinsten Hütte". Und da sind überschüssige Kinder das kleinste Problem. Hier wird es auch gesellschaftlich geächtet, wenn jemand anderen Familienmitgliedern nicht hilft. Deswegen lebt auch kaum jemand hier alleine.

    Zur weiteren Veranschaulichung einige Bilder. Ein Nachbar, etwa hundert Meter von mir, lackiert eben einfach auf der Strasse, die in seinem Bereich auch noch nicht einmal befestigt ist.



    Und hier ein Beispiel für gewerbliche Schilder und Hinweise auch ohne ein Ladengeschäft. "Se vende" = "es verkäuft sich" bzw. "man verkauft", "es wird verkauft".






    Einen kleinen Teil von dem was Du hier aus Peru berichtest kenne ich noch aus den 60-er aus unser Stadt. Da gab es mitten im Ort noch kleine Schreinereien mit kreischenden Kreissägen oder Tankstellen, die nur über verwinkelte, gepflasterte Gassen zu erreichen waren mitten im Ortskern.

    Und das an einer Stelle, wo US-Truppen im vereinten Wirken von Artillerie und Jabos 5 Minuten vor "Kriegsende" noch für große Verwüstung und etliche tote Zivilisten gesorgt hatten. Man wußte also sehr genau, was Gefahr- und Explosivstoffe inmitten von Wohnhäusern anrichten können.

    Aber sei's drum. Die Häuser wurden wieder aufgebaut und auf ein freies verbleibendes Fleckchen setzte man die Tankstelle. Da hatte kein Gewerbeaufsichtsamt und kein sonstiges Ämtchen Einwände. Viele Handwerker arbeiteten nebenbei auch noch "schwarz" ohne daß es da Probleme mit dem Finanzamt gegeben hätte. Solange sie dem eigenen Chef nicht solvente "Kunden" wegschnappten war alles in Ordnung. Sie bedienten mehr Auftraggeber, die dem Chef zu geizig und zu "klein" waren.

    Die strikte Trennung zwischen Arbeits- und Wohnstätten gab es da noch nicht so. In den Hinterhöfen war jede Menge Kleingewerbe ansässig und Tante-Emma-, Gemüse und Krimskramsläden gab es ebenso wie eine hohe Zahl an Bäckereien, Metzgereien, etc. mitten im Ort.

    Die Schaffung von "Gewerbegebieten" außerhalb, wofür dann phantastische Naturgebiete niedergemacht wurden, wurde zunächst belächelt (um die vernichtete Natur hat sich damals keiner groß geschert, Flurbereinigung war groß in Mode).

    Heute ist das Städtchen gesichts- und geschichtslos. Außen rum ein schmieriger Brei von "Gewerbeansiedlung", zum Teil auch schon wieder marode und mit einer verödeten Dönerbuden und Spielhallen-Innenstadt, wo früher ein vielfältiges und florierendes Geschäftsleben war, das das gesamte Umland anzog.
    Mein Europa ist nicht eure EUdSSR
    Null Loyalität für Buntland
    - Mein Land heißt Deutschland -
    Mein Feind heißt brd - je suis Naht-Zieh
    Die Einzigen, die anständig zu mir waren als es mir schlecht ging waren die Rechten

  9. #1309
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
    Registriert seit
    25.10.2013
    Ort
    Lima, Perú
    Beiträge
    12.749

    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von cornjung Beitrag anzeigen
    Ok, die Mädels sind alle ledig, rammeln wie die Karnickel, und haben alle Kinder. Wollen die nicht verhüten oder wollen die Kinder ?
    Was sie wirklich wollen oder wollten, weiss nur der Geier ...

    Gewisse Fragen braucht man ja auch erst gar nicht zu stellen. Etwa solche Fragen wie "Bist du auch ehrlich zu mir?" Wer antwortet schon darauf: "Nein, ich will dich betrügen, aber sag's nicht weiter."


    Zweie haben zu mir auch schon einmal gesagt: "Manchmal will ich nur noch weg von hier." Hat aber keine niemals wahr gemacht.

    Verhüten tun die meisten schon, mit der Spirale z.B. Auch diese Pille-danach wird hier verkauft. Habe ich auch schon ein paar Mal gekauft, umgerechnet eineinhalb Euro. Ungesetzliche Abtreibungen werden auch offeriert, z.B. per Handzetteln an Lichtmasten. Nennt sich dann "Menstrutationsprobleme" ...


    Alle Kinder, die ich kenne, sind ja aus der Zeit, bevor ich hier als Witwer aufgeschlagen bin. Nur eine Freundin hatte eine Schwangerschaft vor zwei Jahren, wo sie angeblich erst im 7. Monat gemerkt haben will, dass sie schwanger war. Ich hatte sie in dieser Zeit auch nicht getroffen. Beim nächsten Treff tauchte sie dann mit dem Baby auf dem Arm auf und meinte, das sei ihres ... Ich habe jetzt nicht gefragt, von wem das sein könnte. Wie oben bereits geschrieben: manche Fragen kann man sich sparen, ausser man will "gucken, wie sie guckt" ...

    Die meisten wollten wohl diese Kinder. Meine Novia gibt auch vor, dass ihre beiden Ex, also die Väter ihrer Söhne, eigentlich als Dauerpartner gedacht waren. Ich kenne ja auch diese beiden Ex, einen ausgiebig, den anderen nur nach einem kurzen Gespräch. Eine ist auch geschieden, da ist das ja klar. Aber viele haben auch Kinder von mehreren Männern.

    Die Kinder sind so etwas wie ihre bleibende Familie, denn es gibt hier kaum Menschen, die sich lossagen von ihrer Familie. Und diejenigen, die woanders wohnen, kommunizieren per WhatsApp, schicken Geld o.ä. Das ist, glaube ich, der Grund, weshalb sie Kinder haben. Viele Frauen sind im Alter alleine, verheiratet und getrennt lebend, oder immer schon ledig, haben dann oft gar keinen männlichen Partner mehr oder nur noch sporadisch, haben dafür aber ihren Freundeskreis ebensolcher Frauen und eben ihre Kinder.

    Zitat Zitat von cornjung Beitrag anzeigen
    Wie hoch ist das Kindergeld ?Wenn alle ficken, ist der Preis für Sex, also die normalerweise begehrte Sex-währung wertlos ?
    Kindergeld gibt es keines. Höchstens Unterhaltszahlungen. Minimum S/ 200 pro Kind, glaube ich.

    Ich bin kein Soziologe und schreibe nur das, was ich selber gehört habe, was einzelne Leute im Speziellen sagen, und was die Leute so sagen, ganz allgemein.

    Der peruanische Mann soll also total promisk sein. Den kann man nicht fünf Minuten alleine lassen. Egal, ob verheiratet oder ledig.

    Bei den Frauen ist wohl die Mehrzahl immer nur mit ihrem derzeitigen Partner zusammen, also treu, was den Augenblick betrifft. Da ist auch Sex quasi gratis, d.h. Teil der "romantischen" Liebesbeziehung.

    Dann gibt es aber weiterhin das Phänomen der Zorra, d.h. Fähe, Füchsin. Das ist eine Frau, die sucht Männerbekanntschaften des Vorteils wegen. Oft auch auch mehrere Beziehungen gleichzeitig. Die Zorra kann auch verheiratet sein, fast immer jedoch ohne Wissen des Ehemannes. Diese Zorra rechnet keine Minuten oder Stunden ab, sondern lässt sich "aushalten". Und da gibt es eben alles Mögliche je nach gesellschaftlicher Schicht.

    Auch ein armer Schlucker, der irgendwie informell irgendetwas gelegentlich arbeitet, hat vielleicht etwas Geld übrig für eine Frau, die noch weniger als dieser übrig hat. Er gibt ihr bisweilen ein Bier aus oder ein billiges Essen, um die Beziehung aufrecht zu erhalten, und bei "Bedarf" leiht er ihr eben etwas Geld, das sie natürlich niemals zurückzahlt. Das heisst dann also, fürs Ficken gibt er eben etwas mehr. Er hilft ihr vielleicht auch einmal in einer finanziellen Notlage oder sie sogar ihm, vielleicht aber trennen sie sich auch, weil sie ihn nicht mehr mag oder umgekehrt, oder einer von beiden "ein Arschloch ist". Charakter zählt auch in solchen Beziehungen. Innere Werte ...


    Das ist nun verschieden von einer Prostituierten, statt dem hässlichen "puta" hier auch "kine" genannt, von "kinesióloga". Die Kinesiologie ist ja die "Bewegungswissenschaft" ...


    So eine Kine, so eine "Wissenschaftlerin", rechnet natürlich genau ihre Zeit ab und verlangt i.A. das Geld auch im Voraus. Der peruanische Mann hat also ein grosses Spektrum des Fremdgehens. Kines gibt es jedoch weitaus weniger als Zorras und eine Kine wäre auch vergleichsweise recht teuer, um ihre Zeit auf einer Feier oder in einer Diskothek zu verbringen.

    Und treudoofe Frauen, die dem Chefarzt oder dem Notar glauben, dass er sich "demnächst" scheiden lassen wird, um seine Geliebte zu heiraten, kenne ich hier nicht. Dazu ist die peruanische Gesellschaft viel zu durchsetzt mit dieser Promiskuität.

    Also Gratis-Sex gibt es nur in einer "richtigen" und festen Beziehung, wo zumindest offiziell die Fahne der Monogamie ganz hochgehalten wird. Aussereheliche Freundinnen heissen hier auch "Trampa". "Trampa" ist eine Falle oder auch eine List.

    Was es hier auch gibt, wie überall auf der Welt, ist dann noch die "vibora", Viper, Schlange. Das ist eine Frau, die sich ihren Partner allein nach Einfluss, Macht, Aussehen und Geld aussucht. Die ist dann bei einem entsprechenden "Fund" auch bereit, Konzessionen zu machen, was die männliche Treue angeht. Solange diese "trampas" nur eine Nebenrolle spielen und nicht soviel Zeit und Geld kosten, dass das gesellschaftliche Ansehen der Beziehung oder gar der Geldbeutel dadurch signifikant beeinträchtigt werden.

    Das war angeblich auch der Grund, weshalb sich meine Novia von ihrem ersten Ex trennte. Für andere Frauen und für das Saufen mit Kumpels war immer Geld genug da, nur nicht mehr für die Familie zuhause. Hätte dieser Ex ein höheres Einkommen gehabt, kein Problem ... Frauen mögen aber keine Träumer, die an der Realität scheitern. Also entweder mehr Geld verdienen, oder aber weniger Frauen und weniger Saufen.


    Und dann gibt es auch noch die ganz Strengen. Eine Schwester einer meiner Freundinnen ist verheiratet und bei den Zeugen Jehowas ...


    Zitat Zitat von cornjung Beitrag anzeigen
    Du schreibst, es gibt viele Flüchtlinge aus Venezuela. Bekommen die staatliche Hilfe wie H-4 ?
    Nicht, dass ich wüsste. Viele oder die meisten von denen sind auch nicht als Asylbewerber anerkannt.
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  10. #1310
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
    Registriert seit
    25.10.2013
    Ort
    Lima, Perú
    Beiträge
    12.749

    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Fortuna Beitrag anzeigen
    Einen kleinen Teil von dem was Du hier aus Peru berichtest kenne ich noch aus den 60-er aus unser Stadt. Da gab es mitten im Ort noch kleine Schreinereien mit kreischenden Kreissägen oder Tankstellen, die nur über verwinkelte, gepflasterte Gassen zu erreichen waren mitten im Ortskern.

    Und das an einer Stelle, wo US-Truppen im vereinten Wirken von Artillerie und Jabos 5 Minuten vor "Kriegsende" noch für große Verwüstung und etliche tote Zivilisten gesorgt hatten. Man wußte also sehr genau, was Gefahr- und Explosivstoffe inmitten von Wohnhäusern anrichten können.

    Aber sei's drum. Die Häuser wurden wieder aufgebaut und auf ein freies verbleibendes Fleckchen setzte man die Tankstelle. Da hatte kein Gewerbeaufsichtsamt und kein sonstiges Ämtchen Einwände. Viele Handwerker arbeiteten nebenbei auch noch "schwarz" ohne daß es da Probleme mit dem Finanzamt gegeben hätte. Solange sie dem eigenen Chef nicht solvente "Kunden" wegschnappten war alles in Ordnung. Sie bedienten mehr Auftraggeber, die dem Chef zu geizig und zu "klein" waren.

    Die strikte Trennung zwischen Arbeits- und Wohnstätten gab es da noch nicht so. In den Hinterhöfen war jede Menge Kleingewerbe ansässig und Tante-Emma-, Gemüse und Krimskramsläden gab es ebenso wie eine hohe Zahl an Bäckereien, Metzgereien, etc. mitten im Ort.

    Die Schaffung von "Gewerbegebieten" außerhalb, wofür dann phantastische Naturgebiete niedergemacht wurden, wurde zunächst belächelt (um die vernichtete Natur hat sich damals keiner groß geschert, Flurbereinigung war groß in Mode).

    Heute ist das Städtchen gesichts- und geschichtslos. Außen rum ein schmieriger Brei von "Gewerbeansiedlung", zum Teil auch schon wieder marode und mit einer verödeten Dönerbuden und Spielhallen-Innenstadt, wo früher ein vielfältiges und florierendes Geschäftsleben war, das das gesamte Umland anzog.
    In meiner Kindheit gab es auch in Frankfurt am Main noch ambulante Händler mit Bauchladen und Schrottsammler mit Handwagen, die laut ausriefen. Auf dem Hinterhof unseres Mietshauses grenzte auch der rückwärtige Teil einer Ebbelwoi-Schenke und ich spielte dort ganz selbstverständlich mit dem Schäferhund dieser Gaststätte ohne mit den Besitzern gesprochen zu haben. Milch holte ich lose in einer Kanne, aus Alu oder so. Ich spielte in meiner Kindheit auch oft in Trümmergrundstücken.

    Von daher ist einiges hier so, wie es damals in der BRD war. Und es ging immer aufwärts. Der Arbeiter, der ein Motorrad mit Beiwagen fuhr, kaufte sich später einen Opel Kadett, und danach einen 3er BMW. Es wurde überall gebaut. Das Gleiche hier. Hier in der Nachbarschaft sehe ich immer mehr Autos und immer neuere.
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Boom Peru, Colombia und Chile
    Von Navarro im Forum Internationale Politik / Globalisierung
    Antworten: 187
    Letzter Beitrag: 11.01.2017, 09:50
  2. Peru wird ab sofort von USRAEL regiert.
    Von Carl von Cumersdorff im Forum Internationale Politik / Globalisierung
    Antworten: 17
    Letzter Beitrag: 17.06.2016, 00:48
  3. Peru - Linksnationalist erzielt die meisten Stimmen
    Von jack000 im Forum Internationale Politik / Globalisierung
    Antworten: 15
    Letzter Beitrag: 10.06.2011, 13:14
  4. In Peru isst man Katzenbabys...
    Von Atheist im Forum Internationale Politik / Globalisierung
    Antworten: 44
    Letzter Beitrag: 15.10.2008, 20:47
  5. Österreichische und Deutsche Traditionen überlebten in Peru!
    Von sporting im Forum Gesellschaft / Soziales / Arbeit / Bildung / Familie
    Antworten: 9
    Letzter Beitrag: 30.01.2007, 08:32

Nutzer die den Thread gelesen haben : 52

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben