Während es seit den letzten Monaten und auch über die Jahre, also auch an Weihnachten und Neujahr, hier im Grossraum Lima/Callao nur eine bedingte Ausgangssperre ab Mitternacht bis 04:00 Uhr gab, ist jetzt ab 31.01.21 bis vorerst 14.02.21 auch tagsüber wieder eine bedingte Ausgangssperre verordnet und Sperrstunde ist jetzt wieder ab 18.00 Uhr wie im letzten Jahr im April.
Hier in meiner Umgebung halten sich jetzt aber nicht mehr viele daran und ich sehe auch niemanden, der das hier kontrollieren wollte. Die Regeln besagen ja, dass täglich nur eine Person eines Haushaltes für eine Stunde ausser Haus gehen sollte, zu Fuss oder per Fahrrad ...
Aber ich sehe auch auf der Einkaufsstrasse Avenida Mayolo im Distrikt Los Olivos, etwa eine halbe Stunde zu Fuss von mir entfernt, ständig Gruppen zu dritt oder grösser, die eindeutig zusammengehören. Mann, Frau und zehnjähriges Kind mit Tretroller z.B., oder Paare mit Kinderwagen. Und Polizeiautos sieht man eigentlich weniger als sonst.
Und gerade während dieser ersten Woche der jetzt wieder strikteren Regelungen, sehe ich immer mehr Leute völlig ohne Maske, was es so die letzten zehn Monate überhaupt nicht gab. Gestern die Haustüre abgeschlossen, kam eine Frau so um die Dreissig völlig ohne Maske die Strasse entlang gelaufen. Heute wieder beim Verlassen des Hauses das Gleiche. Ein Pärchen, so um die Zwanzig, beide völlig ohne Maske.
Und das waren jedesmal richtige Peruaner, also keine venezolanischen Flüchtlinge, die meistens von ihrer Mentalität schon wurschtiger und aufsässiger sind.
Hier einmal ein zwei Tage altes Video mit Frauen, die drei Stunden nach Beginn der jetzt neuen Sperrstunde noch auf der Strasse in der Gruppe "trinken". Sind natürlich wieder Venezolanerinnen ...
Das sind wieder so Berichte, die erklären sollen, wieso sich im grossen Rest der Welt niemand impfen lässt. Angeblich, weil die Leute kein Geld hätten. Ich habe einen Freund, der wohnt hier fünfzehn Minuten zu Fuss von mir, der hat sogar eine Firma, die Krankenhäuser mit Medikamenten beliefert. Der hat neben seinem Lieferwagen auch einen Privat-PKW und der schrieb schon auf seinem WhatsApp-Status, dass er sich nicht impfen lässt.
Für mich stellt sich diese Corona-Krise ähnlich dar, wie die Situation im 2. WK. Richtig Krieg war nur in Zentraleuropa. Die anderen brachten nur Lippenbekenntnisse, wohlfeile Erklärungen und taten so, als ob.
Im Zentrum Limas bin ich ja kaum, weil ich jetzt ausschliesslich von zuhause aus arbeite. Silvester und Neujahr war ich nur im alten Zentrum, nicht weit von der Plaza Bolognesi. Hier ein Bericht aus den Distrikten Miraflores und San Isidro. Zwei Tage alt, das Video. In der Kirche mit dem grossen Torbogen, ganz zu Anfang des Videos, war ich mal vor Jahren zu einer Hochzeit.
Da werden diese Corona-Massnahmen vielleicht auch strikter durchgesetzt. Früher wohnte ich ja im Distrikt San Miguel. War so ähnlich: keine Mototaxis, keine freilaufenden Hunde, keine Strassenhändler mit Tüchern und Planen auf dem Gehweg. Vor allem keine frischen Lebensmittel auf dem Gehweg. So ein Zwangsregime brauche ich nicht. Bin froh, dass ich da nicht mehr wohne. Und gerade Corona bestätigt das mal wieder.
Hier noch ein Video, auch zwei Tage alt, aus einem Bezirk nahe des alten Zentrums. Links fährt die S-Bahn auf Hochtrasse und rechts das Viertel heisst allgemein "Gamarra". Eine riesige Fussgängerzone nur mit Bekleidungsgeschäften. Traditionell war auch alles voll mit Strassenhändlern, was aber schon vor zwei Jahren rigoros verboten wurde. Hier am Rand dieses Gebietes, in der Avenida Aviación, hielten sich diese ambulante Händler noch am längsten. Früher konnte man dort auch so exotische Dinge wie frisches Schlangenfleisch kaufen.
Jetzt soll dort wohl wieder der ambulante Handel eingeschränkt oder verboten werden. Ab Minute 01:23 sieht man jedenfalls, wie die Strassenhändlerinnen alles wieder einpacken.
Hier ein Video vom 01.02.2021 von den zwei nächsten Einkaufszentren in meiner Nähe: MegaPlaza und Plaza Norte, beide im Distrikt Independencia.
Und hier ein vier Tage altes Video vom Mercado Unicachi in Pro an der Grenze der Distrikte Comas und Los Olivos, etwa fünf Kilometer noch weiter nördlich von mir. Der Nachrichtensprecher regt sich auf, es gäbe dort keine Quarantäne. Schon bei der ersten Einstellung des Videos sieht man allerdings eine Verkehrspolizistin.