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Thema: Peru - Land der Inkas

  1. #1461
    Lord Laiken
    Gast

    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    In Peru hat sich ein großes Erdbeben mit der Stärke 7,5 ereignet. Latinapress weiß, daß nicht etwa die Plattentektonik dafür verantwortlich ist, sondern das Regime des unrechtmäßigen Präsidenten Maduro, welches mit volksnahen Mikrowellen das Erdbeben in Gang brachte, um die befreundete Regierung in Peru vor den Anti-Impf-Protesten zu schützen.

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  2. #1462
    Lord Laiken
    Gast

    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Ab dem 10. Dezember muß man in Peru vollständig geimpft sein, um "geschlossene öffentliche Plätze" aufzusuchen. Was genau ist das? Ständige Märkte?

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  3. #1463
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Lord Laiken Beitrag anzeigen
    Ab dem 10. Dezember muß man in Peru vollständig geimpft sein, um "geschlossene öffentliche Plätze" aufzusuchen. Was genau ist das? Ständige Märkte?

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    In diesem Artikel steht ja auch der 15. Dezember, so wie ich das bisher vernommen habe. "Espacios" sind eher "Räume" als Plätze. Räume in dem Sinne wie "Raum und Zeit".

    Sicherlich gemeint sind damit Kinos, Einkaufszentren, Restaurants und vor allem solche "Lokalitäten", die sich bisher schon penibel an alle Bestimmungen gehalten haben. Möglicherweise auch Baumarktketten wie Maestro und Sodimac.

    Ich werde jetzt aber nicht mehr so darüber berichten, wie manchmal vorher über die Einhaltung von Vorschriften. Warum nicht?

    Erstens interessiert das nur eine handvoll Leute hier im Forum wirklich. Zweitens versteht die grosse Mehrheit hier im Forum auch nicht den Unterschied in der Mentalität, den ich schon in England beobachten konnte.

    In England wuschen Leute ihr Auto selbst auf der Strasse oder im Vorgarten (sog. "drive way") und wenn ich die fragte, ob das erlaubt ist, antworteten die nur, dass wüssten sie nicht, aber alle würden es so machen. Das Gleiche mit Feuer machen usw. Ich war in einem internationalen Konzern in einem schmucken Industriepark beschäftigt, und der Hausmeister der Firma verbrannte am hellichten Tage Laub über Stunden hinweg. Regelmässig. Die Nachbarn machten auch immer Feuer im Garten und ich habe mich nie informiert, ob das nun wirklich erlaubt war oder nicht.

    Ich habe das ja schon ein paar Mal thematisiert: Da, wo ich lebte in der BRD, in der Hauptsache in Hessen, haben sich die Leute selbst informiert, was verboten ist und was nicht. Oder sie haben bei der Gemeinde oder Polizei nachgefragt. Schon in England habe ich das Gegenteil erlebt, wie oben beschrieben.

    Ich habe ja auch bereits beschrieben, dass meine Novia sauer war, dass man letzten Muttertag, also 2021, im Distrikt Los Olivos Essen aus dem Restaurant nur mit nach Hause nehmen konnte, während da wo ich wohne, man sich auch ins Restaurant hinein setzen konnte. Als dann am Vatertag wieder die gleiche Regel kam, ist sie halt in mein Viertel gekommen, um im Restaurant zu speisen, obwohl sie sonst über mein Viertel immer spottet. "Cerro" usw., obwohl hier alles ebenerdig ist, und es hier auch keine Holzhäuser gibt.

    Langsam nimmt diese ganze Sache aber eine andere Dimension an und wieso soll ich hier jetzt einen auf investigativen Blogger machen und den Verpetzer spielen?


    Erstens interessiert es wirklich kaum einen, wie schon oben gesagt, zweitens können es die Meisten aufgrund der fehlenden Kenntnis der Mentalität und der Gesellschaft auch gar nicht richtig einordnen, und drittens läuft es langsam darauf hinaus, dass man wirklich andere Leute im wahrsten Sinne des Wortes verpetzt.

    Und die Dimension wird immer heftiger. Also, wenn ich früher schrieb, was hier so alles los ist, auch noch eine Stunde nach Beginn der Ausgangssperre, war das ja noch relativ harmlos. Aber ab jetzt werde ich mich mit eigenen Berichten bedeckt halten, was im Prinzip "strafbare Handlungen" angeht.

    Übrigens, in Kolumbien soll es das angeblich schon seit dem 15. November geben und in Costa Rica soll das Gleiche im Januar losgehen.

    Ausserdem, noch ein kleiner Nachtrag:

    Ich für mich persönlich habe schon letztes Jahr Supermärkte und Einkaufszentren gemieden, gehe auch nur noch selten in Läden mit Registrierkasse, weil gerade diese Pandemie mich gelehrt hat, dass dieser ganze Zivilisationskram nicht meine Kragenweite ist. Hier, wo ich wohne, gibt es auch fast alles auf der Strasse zu kaufen, also auf dem Bürgersteig.

    Ich sehe mich nun auch weiterhin bestätigt, dass ich vor mehr als fünf Jahren aus dem Zentrum Limas, also aus den Distrikten San Miguel und Cercado de Lima, hierher in den Norden gezogen bin.

    Ausserdem lebt hier praktisch niemand alleine, sondern immer im Familienverband und kann auch immer einen Proxy schicken. Dass z.B. Leute die Bankkarte von Verwandten benutzen, ist hier ganz normal und gang und gebe.

    Geändert von Rumpelstilz (02.12.2021 um 16:22 Uhr) Grund: Nachtrag
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  4. #1464
    Lord Laiken
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Also ganz normale Lokalitäten. Das gibt natürlich Aufschluss über den Umfang der Impfpflicht.

  5. #1465
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Lord Laiken Beitrag anzeigen
    Also ganz normale Lokalitäten. Das gibt natürlich Aufschluss über den Umfang der Impfpflicht.
    Na ja, "normale" Leute brauchen diese "normalen" Lokalitäten nicht.

    Ins Kino habe ich mich vielleicht vor drei Jahren das letzte Mal mitschleppen lassen. Supermärkte und Einkaufszentren interessieren mich auch nicht mehr. Restaurants gehe ich zwar auch in teurere, beinahe jeden Tag, aber niemals alleine. Wenn ich alleine bin, esse ich nur in billigen Restaurants oder an Garküchen auf der Strasse. Die haben i.d.R. auch Hocker, Bänke o.ä. Ansonsten setze ich mich auch in einen Park. Es gibt hier keine "Jungmänner" oder ähnliche "Errungenschaften des Westens".

    Was Dir vielleicht noch einen "Aufschluss über den Umfang der Impfpflicht" geben könnte, ist folgendes: Wenn ich das richtig mitbekommen habe, sollen auch jedwede Busfahrer und Busschaffner auch von privaten Transportunternehmen geimpft sein müssen,





    ebenso wie viele Beschäftigte in Restaurants und ähnlichen Unternehmen.

    Da bin ich dann einmal gespannt. Aber Statusmeldungen werde ich dazu dann keine mehr abgeben.
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  6. #1466
    Lord Laiken
    Gast

    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Bei Berufen mit viel Personenkontakt kann so ein Unternehmen auch selbst eine Impfpflicht erwägen.

  7. #1467
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Lord Laiken Beitrag anzeigen
    Bei Berufen mit viel Personenkontakt kann so ein Unternehmen auch selbst eine Impfpflicht erwägen.
    Die Frage ist nur, wieso sollte ein Unternehmen das tun? Also freiwillig einen Teil der Kunden ausschliessen und damit auf Umsatz verzichten? Ausser dieses Unternehmen bekäme einen Ausgleich von der Pharmaindustrie bezahlt.

    Hier beobachte ich derzeit ein Auseinderdriften der Corona-Massnahmen.

    Auf der einen Seite

    - laufen immer mehr Menschen ohne Maske im Freien herum, was es vor ein paar Monaten in diesem Umfang noch gar nicht gab

    - wurde in den Bussen des Metropolitano die Pflicht des Gesichtsvisiers abgeschafft

    - angeblich braucht man im Metropolitano jetzt nur noch eine doppelte Maske zu tragen, aber etwa die Hälfte der Fahrgäste trägt nur eine Maske

    - wird nirgendwo mehr am Eingang die Temperatur gemessen (da habe ich auch einen entsprechenden Erlass zu gelesen)

    - Sperrstunde jetzt seit Monaten nur noch zwischen 2 und 4 Uhr nachts (also nur zwei Stunden ....)

    auf der anderen Seite

    - soll es ja diesen Zugang zu Supermärkten, Lokalitäten in "geschlossenen Räumen" ab dem 15.12.2021 nur für Geimpfte geben

    - Fernbusse für Passagiere über 45 Jahre schon ab 15.11.2021 nur mit Impfpass zugänglich sein sollen

    - und Fernbusse für Passagiere über 18 Jahre ab dem 10.12.2021 nur noch mit Impfpass.

    Allerdings sind nationale Flugreisen immer noch ohne Impfpass möglich. Das Reisen mit dem Fernbus bekommt dann eben verstärkt von privaten und informellen Kleinbussen Konkurrenz. Solche Fahrten sollen dann zwar das Dreifache von dem kosten, was so ein Fernbus kostet, ist aber eine Alternative.

    Im Übrigen war ich letzten Freitag in einem Restaurant, das drei verschiedene grosse Räume hat und in einem dieser Räume mit einer Bühne ist auch immer Tanz, obwohl Diskotheken offiziell immer noch geschlossen sind und Lokalitäten wie die Restaurantkette "Rústica" bis jetzt weder Karaoke noch Tanz erlauben. Als ich da das letzte Mal vor vier Wochen in diesem Restaurant war, war dort eine grosse Geburtstagsfeier mit anschliessendem Tanz. Letzten Freitag die Abschlussfeier einer Schule mit anschliessendem Tanz. Immer ohne Maske natürlich. Das ist ein öffentliches Restaurant an einer belebten Strasse, die nächste Polizeistation ist 200 m entfernt, es gibt eine Menge Kellner und Kellnerinnen dort, alle mit weissem Hemd und weinroter Weste, einen Oberkellner mit schwarzen Anzug. Also das ist nicht irgendeine Kaschemme weitab vom Schuss. Und trotzdem machen die da, was sie wollen.

    Und gestern am Samstag, war ich auch wieder in einer Bar, wo jetzt sogar die Bedienung ohne Maske herumläuft. Diese Bar liegt auch zentral in einer sehr belebten Gegend, was man in England als "high street" bezeichnet. Man konnte dort schon immer Rauchen, was fast überall in Lima in Restaurants und Bars verboten ist, und nun laufen seit neuestem sogar die Barmädchen, die Bedienung, dort ohne Maske herum. Und dort wurde auch getanzt. Dort ist alles so wie früher. Eine Insel oder eine Oase in der Welt der Pandemie.
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  8. #1468
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Und hier möchte ich noch einmal einige Fragen, die ich erhalten habe, auch noch einmal allgemein und öffentlich beantworten.

    Frage:

    Eine Fachkraft ohne Sprachkenntnisse würde einfach so nach Peru fliegen.

    Was wäre mit Familie und Kindern?

    Was wäre, wenn ein 5- bis 6 stelliger Eurobetrag vorhanden wäre?
    Die Einreisebestimmungen sind hier recht gut nachzulesen: [Links nur für registrierte Nutzer]. Die Infos dort sind recht präzise und immer aktuell. Generell kann man für sechs Monate als Tourist einreisen, muss danach aber zwingend ausreisen und für jeden Tag danach, also für das Überziehen der max. sechs Monate Aufenthalt, auch noch eine Strafe von S/ 4,40 bezahlen (etwas unter einem Euro). Früher reichte es, wenn man dann kurz nach der Einreise wieder einreiste. Das ist heute aber nicht mehr garantiert. Formal muss man nach einem halben Jahr Aufenthalt als Tourist ein halbes Jahr lang auch ausser Landes, um danach wieder für ein halbes Jahr einreisen zu können.

    Diese Bestimmung gab es schon immer, nur haben peruanische Zöllner diese fast nie umgesetzt. Bis jetzt. In Ekuador oder Kolumbien war man hingegen schon immer derartig strikt. Also ein halbes Jahr Aufenthalt bedeutete dort schon immer auch ein halbes Jahr Abwesenheit.

    Aufenthaltsberechtigungen beinhalten immer auch eine Arbeitserlaubnis oder schliessen diese explizit aus (bei Rentnern z.B.) Es gibt aber nicht mehr so viele Arten der Aufenthaltsberechtigung. Offiziell heisst so eine Aufenthaltsberechtigung "calidad migratoria", inofiziell manchmal auch "visa" genannt.

    Was es heute noch gibt ausser Student (Geldmittel müssen nachgewiesen werden, evtl. ein peruanischer Bürge benannt werden), Priester einer anerkannten Religionsgemeinschaft, akkreditierter Journalist, Asylbewerber usw. sin folgende:

    1) Angestellter einer Firma mit mindestens 16 Angestellten
    Verlangt einen Ein-Jahres-Arbeitsvertrag. Die meisten Firmen geben aber am Anfang nur drei Monate, danach sechs Monate. Ist also nur etwas für höhere Chargen bei Grosskonzernen.

    2) Investor
    Verlangt nach einem Jahr mindestens fünf peruanische Angestellte in der gegründeten Firma. Davon würde ich abraten. Verlangt recht viel Rückendeckung und Hilfe von Anwälten u.ä. Leuten, die, wenn man sie nicht persönlich kennt, einen recht schnell viel Geld verlieren lassen.

    3) Rentner
    Mindestrente US$ 1000 pro Monat. Offiziell darf man nicht arbeiten. Das Geld muss auf ein peruanisches Konto überwiesen werden. So eine Überweisung ist recht teuer. Deswegen überweist die RV auch gerne nur alle drei Monate. Bei US$ 1000 pro Monat muss auch schon Steuer gezahlt werden. So etwa die Hälfte dieses Betrages ist steuerfrei, für die obere Hälfte müssten wohl 8 % Einkommenssteuer bezahlt werden.

    4) Ehepartner
    Nur mit dieser Form der Aufenthaltsberechtigung hat man alle wirtschaftliche Freiheiten wie ein Peruaner und nach zwei Jahren die Möglichkeit der Annahme der peruanischen Staatsbürgerschaft. Wenn man z.B. "nur" Vater eines peruanischen Kindes ist, kann man zwar jährlich seine Aufenthaltsberechtigung erneuern lassen, hat aber keine Garantie auf die Annahme der Staatsbürgerschaft. Die Heirat selbst ist auch komplizierter als anderswo, als z.B. in Chile. Auf alle Fälle braucht man eine Geburtsurkunde, die nicht älter als sechs Monate ist und mit einer Apostille gemäss dem Abkommen von den Haag versehen ist. Diese Dokumente mit Apostille, die dann auch noch einen staatlich vereidigten Übersetzer benötigen und einen Stempel vom Aussenministerium (das bestätigt, dass der Übersetzer auch wirklich ein staatlich vereidigter ist) gehen mir langsam auch auf den Zeiger.

    Hat ein Ausländer eine Aufenthaltserlaubnis, können Ehepartner und nicht volljährige Kinder auch eine Aufenthaltserlaubnis bekommen. Sog. Familienvisum. Früher gab es noch die merkwürdige Ausnahme, dass auch behinderte volljährige Kinder in diese Kategorie fielen, ebenso wie ledige Töchter unter 28 Jahren. Aber diese Regelung gibt es seit 2016 auch nicht mehr.

    Die oben zitierte Web-Seite auswandern-info.com schreibt auch dazu: "Eine Daueraufenthaltsgenehmigung ist auch für Menschen mit sicherem Einkommen (z.B. Rentner) und Vermögende nicht so einfach zu bekommen."

    Was Versicherungen hier betrifft, so gibt es zwar alle möglichen Privatversicherungen auch hier, aber nur die wenigsten Peruaner haben eine solche. Auch höhere Angestellte haben häufig nur die (für Angestellte) obligatorische KV EsSalud und die obligatorische Kfz-Versicherung SOAT.

    Jeder Einwohner Perus, also auch jeder Ausländer mit Aufenthaltsgenehmigung, hat unabhängig vom Einkommen (dies seit November 2019) ein Anrecht auf den kostenfreien Basistarif "SIS para todos" der staatlichen KV SIS, sofern er nicht schon in einer anderen KV versichert ist.

    Und jetzt noch einmal einige Aspekte zusammengefasst:

    Generell herrscht hier noch viel Vetternwirtschaft und auch Angestelltenverhältnisse sind ohne Beziehungen schwer zu bekommen. Es gibt auch manchmal Masseneinstellungen, häufig der Gemeindeverwaltungen, z.B. für Gärtner von Grünanlagen, aber erstens zahlen die nur den Mindestlohn und werden auch am Anfang keinen Ein-Jahres-Vertrag ausstellen.

    Häufig beobachte ich auch eine gewisse Voreingenommenheit in dem Sinne, dass man glaubt, gerade "Gringos" würden anders arbeiten und wären aus vielerlei Gründen inkompatibel. Das sind in den meisten Fällen wohl Vorurteile, die vielleicht in vergangenen Dekaden noch eine Berechtigung hatten, aber gegen Vorurteile kann man i.d.R. auch nichts machen.

    Zu Handwerkern, Technikern und auch Akademikern kann ich nur sagen, dass es erstens das Visum für selbständige Akademiker nicht mehr gibt. Desweiteren bestünde auch ein Bedarf an Handwerkern und Technikern, jetzt also als Angestellte, nur bedingt, da es in Peru eben die ganze Palette vom informellen Arbeiter bis zum Inhaber von Berufszeugnissen gibt.

    Es gibt auch hier staatliche Berufsschulen wie SENATI, aber allein im Bausektor arbeiten beim Wohnungsbau meistens Ungelernte und Informelle. Diejenigen, die mit Berufsschulabschluss arbeiten, tun das dann nur bei entsprechenden Kunden wie Banken, Einkaufszentren usw. Da kommen sie dann auch mit einem nagelneuen Firmenwagen. Für solche Angestelltenverhältnisse braucht man auch wieder Beziehungen, weil es mehr Absolventen von SENATI u.ä. und von Universitäten gibt, als sich die meisten Europäer vorstellen können.

    Vielleicht ist eine europäische Handwerker- oder Technikerausbildung ja auch immer noch besser als eine peruanische, aber ebensogut könnte auch in der BRD ein fünfzigjähriger gut ausgebildeter Arbeitsloser einem Unternehmer in der BRD erklären, dass er mehr leisten kann als ein linksgrüner Jungdepp oder eine ausländische "Fachkraft".

    Mangelnde oder gar fehlende Sprachkenntnisse setzen dann dem Ganzen noch das I-Tüpfelchen auf. Ohne Sprachkenntnisse könnte man vielleicht noch als Deutschlehrer oder in einer ähnlichen Nische arbeiten. Früher konnte man mit dem Visum für Akademiker auch über das Internet mit ausländischen Kunden arbeiten, aber dieses Visum gibt es seit drei oder vier Jahren nicht mehr für Neuankömmlinge.

    Das Problem ist also, dass man hier erst gar nicht hineinkommt, aber auch andere Länder werden immer restriktiver mit ihren Einwanderungsregeln. Auch Kambodscha hat die Strafen für das Überziehen der maximalen Aufenthaltsdauer für Touristen von US$ 5 pro Tag auf US$ 10 heraufgesetzt.

    Chile oder Paraguay wären für Viele wohl immer noch die bessere Option. Hier noch einmal der Link zu der oben bereits genannten Seite: [Links nur für registrierte Nutzer]. Dort sind nicht alle Länder dieser Welt aufgeführt, jedoch recht viele.
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  9. #1469
    Rufer in der Wüste Benutzerbild von Merkelraute
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Rumpelstilz Beitrag anzeigen
    ...

    Chile oder Paraguay wären für Viele wohl immer noch die bessere Option. Hier noch einmal der Link zu der oben bereits genannten Seite: [Links nur für registrierte Nutzer]. Dort sind nicht alle Länder dieser Welt aufgeführt, jedoch recht viele.
    In Chile fällt man als Europäer ja auch nicht so auf, wie etwa in Peru oder noch krasser in Bolivien. Man sollte eh vorher Urlaub dort gemacht haben, um einen Eindruck von dem Land zu bekommen. Klar, Peru hat natürlich die vielen historischen Denkmäler und hat sehr schöne Landschaften, aber dort für immer leben, ist nochmal ganz was anderes. Als ich vor ein paar Jahren eine Reise durch die Anden gemacht habe, war ich dann aber auch wieder froh in Deutschland zu sein. Ich kann mir vorstellen, daß die ersten Wochen der Auswanderung vielleicht noch schön sind, aber dann recht schnell der Alltag kommt und dieser vielleicht sogar beschissener als in Deutschland sein kann.

  10. #1470
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Zitat Zitat von Merkelraute Beitrag anzeigen
    In Chile fällt man als Europäer ja auch nicht so auf, wie etwa in Peru oder noch krasser in Bolivien. Man sollte eh vorher Urlaub dort gemacht haben, um einen Eindruck von dem Land zu bekommen. Klar, Peru hat natürlich die vielen historischen Denkmäler und hat sehr schöne Landschaften, aber dort für immer leben, ist nochmal ganz was anderes. Als ich vor ein paar Jahren eine Reise durch die Anden gemacht habe, war ich dann aber auch wieder froh in Deutschland zu sein. Ich kann mir vorstellen, daß die ersten Wochen der Auswanderung vielleicht noch schön sind, aber dann recht schnell der Alltag kommt und dieser vielleicht sogar beschissener als in Deutschland sein kann.
    Das ist ja noch einmal ein anderes Thema. Da kommt es dann auch darauf an, was man erwartet von seinem Leben, was man in seiner Freizeit macht oder gerne machen täte. Ich für meinen Teil finde es in der BRD abtörnend und auch England ist recht langweilig. Ausser Wandern hat mir da nicht so vieles Spass gemacht. Und Pferdehaltung gibt es fast überall.

    Wenn ich in ein Restaurant gehe oder in ein Café oder in eine Bar, ist es weitaus billiger, als in Europa. Reisen ebenso. Und der Konsumkram aus China kostet hier das Gleiche oder ist auch ein wenig billiger.

    Hier finde ich es z.B. gut, dass man überall jemanden fragen kann, nach dem Weg, nach einem bestimmten Geschäft, nach der besten Buslinie usw. Als Anreden gibt es hier eine Menge. Die gebräuchlichste ist "amigo". Dann gibt es formeller auch "señor" oder für beide Geschlechter etwas weniger formell "séño". Weiterhin "pápi, joven, maestro, hijito ..." Wenn man natürlich nicht die passende Anrede weiss gemäss der Situation und dem Gegenüber, fühlt man sich vielleicht auch schon etwas unbeholfen.

    Wie "beschissen" sich nun der Alltag gestaltet, hängt also von vielen Faktoren ab. Einfach mal die Leute auf der untersten Stufe betrachten, also z.B. die privaten Müllsammler, die Wertstoffe und noch Brauchbares sammeln, bevor die tägliche Müllabfuhr kommt.



    Nur das obere Bild ist aus Peru, aber die untenstehenden Bilder sollen nur einen Eindruck geben, wovon ich rede.





    Auch die ganzen informellen Strassenhändler. Gucken die missmutig aus der Wäsche oder besorgt?

    Im Distrikt Los Olivos gibt es einen Parkplatzwächter, der mich häufig anhaut, er hätte nichts zu essen. Die Frau, die ihm gewöhnlich Essen bringe, wäre nicht gekommen, blabla .... Zuletzt habe ich aber gesehen, dass er in der Hemdentasche ein Smartphone hatte und die Kopfhörer hingen ihm um den Hals. Der arme Hungernde. Für ein Smartphone hat er Geld, für Kopfhörer auch, aber zum Essen reicht es nicht ...
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
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