"Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
Thales von Milet (Philosoph, Staatsmann und Mathematiker 624 v.u.Z. - 546 v.u.Z.)
Die Verhältnisse in Südamerika eignen sich nicht zur AfD-Propaganda.
Hier das Resümee eines peruanisch-deutschen Forum-Eigners.
[Links nur für registrierte Nutzer]
Resümee
Fassen wir also zusammen:
Derart von der (noch relativ) heilen Welt Deutschlands vorkonditioniert und in dem Glauben an die Unverletzlichkeit und Unberührbarkeit ihres eigenen Körpers und den Schutz durch Staat und Behörden treffen Sie nun unvorbereitet, untrainiert und unbewaffnet, d.h. schutzlos, zum ersten Mal in ihrem Leben auf einen gewaltbereiten, skrupellosen Gegner, der Ihre moralischen, gesellschaftlichen und humanistischen Werte weder teilt noch sich einen müden Cent dafür interessiert und der höchstwahrscheinlich auch über eine tödliche Waffe und keinerlei Skrupel verfügt, diese gegen Sie einzusetzen.
Darüber hinaus sind Sie aufgrund ihrer Konditionierung als soziales Mitglied der Gesellschaft faktisch unfähig einem anderen Menschen körperlichen Schaden zuzufügen - sogar dann, wenn Ihr eigenes Leben oder Ihre eigene körperliche Unversehrtheit davon abhängen!
Ich will es ganz schonungslos zum Ausdruck bringen:
Das sind MISERABLE, wenn nicht sogar selbstmord-fördernde Voraussetzungen, um einem Gewaltverbrecher oder Attentäter zu begegnen und diese Begegnung unbeschadet zu überstehen!!!
Freunden Sie sich also lieber mit dem Gedanken an, Ihr Glaubenssystem und Ihre Konditionierung an peruanische/lateinamerikanische Verhältnisse anzupassen.
Ein Paradigmenwechsel ist fällig. Je rascher, um so besser...
Whatever you do, do no harm!
Du leugnest noch immer den Unterschied zwischen der latenten Agressivität der nicht per-se kriminellen Europäer und der Gewalt von wirklichen Kriminellen. Der Benutzer LOL schrieb doch in dem von dir zitierten Beitrag "In Deutschland hast du weitaus mehr Aggros welche sich draussen ausleben wollen..."
Es gibt sicher mehr wirkliche Kriminelle in Peru als in der BRD, der Statistik nach zumindest. Das sind Kriminelle, die aus dem Nichts zuschlagen, gegen die man praktisch machtlos ist. Auch weil nach der Statistik des Benutzers Pythia pro Jahr nur ein 1% der Einwohner Limas Opfer eines solchen Überfalls werden. Das ist also eine latente Gefahr, die einen aber im Alltag nicht ständig begleitet, weil wenn pro Jahr eben nur 1% Opfer werden, dann werden eben im gleichen Jahr 99% keine Opfer. Also spüren diese 99% nichts von dieser Gefahr.
Diese latente Kriminalität ist aber in Europa allgegenwärtig. Dort spürt der Europäer häufig auch nichts aus dem Grunde, weil er wie ein geprügelter Hund durch die Gegend läuft, weil er es gar nicht wagt, Sitte und Anstand zu verteidigen. Weil er feige und prinzipienlos geworden ist.
Wenn ich in Lima um Mitternacht in einem Bus sitze, brauche ich nicht wie in der BRD darauf achten, wer in den Bus steigt. Etwa eine Horde von sich lümmelnden "was du schauen"-BRD-lern, die "aus Versehen" auf andere Fahrgästen fallen oder "es war doch nur Spass" oder andere in aggressivem Ton anquatschen. Natürlich passiert in den meisten Fällen nichts, wenn man feige wegschaut oder wegschauen muss, weil man in der Minderzahl gegen diese Horde und der übrige feige BRD-Abschaum um einen herum einem garantiert nicht helfen wird.
Meistens passiert dann auch wirklich nichts und wenn, dann nur etwas Spucke im Gesicht oder ein paar Abschürfungen. So etwas kommt in keine Statistik. Sollte es doch zu einer schweren Auseinandersetzung kommen, wird letztlich auch eine rassistische BRD-Polizei relativierend argumentieren wie "Das wäre vermeidbar gewesen und man habe doch auch eine Teilschuld ... usw. usf".
In Lima mag ab und an ein Krimineller wie aus dem Nichts auftauchen und ebenso schnell wieder verschwinden, aber du hast diese hässliche und latent-aggressive BRD-Mischpoke nicht am Bein. Im besagten Bus an Mitternacht ist nicht ein Einzelner und auch keine Gruppe, die auch nur schmierig grinst, geschweige denn bedrohlich wirkt oder gar ausfällig wird ("was du schauen").
Du kannst auch Einem in einer Gruppe von Jugendlichen sagen, er soll doch bitte die Füsse von der Sitzbank nehmen oder dir nicht im Weg stehen, selbst im mürrischen Ton, und nichts wird passieren. Die gucken dann maximal ein wenig angepisst, untereinander, aber keiner von denen wird dich auch nur scheel gucken.
Und mit Gruppen von allerlei Menschen, Betrunkene eingeschlossen, hat jeder täglich zu tun, zumindest derjenige, der sich häufig auf der Strasse aufhält, der sog. "callejero". Den Kriminellen sieht laut Statistik aber nur ein 1% der Menschen einmal pro Jahr.
Und mich persönlich interessiert es eher, was mir täglich passiert, also die Präsenzform, als das, was mir evtl. einmal pro Jahr passieren könnte, die Konjunktivform.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Es nützt hier nichts Straftaten und Zeiträume aufzuzählen. Es fehlt der Zusammenhang pro Einwohner.
Nehmen wir z.B. einmal die Rate von Mord und Totschlag aus Wikipedia. ([Links nur für registrierte Nutzer])
Die Mordrate pro 100.000 Einwohner.
Da ist also Japan mit 0,31, die BRD mit 0,85, Grossbritannien mit 0,92, die USA mit 4,88 und Peru mit 7,16.
Wenn eine Wahrscheinlichkeit vernachlässigbar gering ist und eine andere Wahrscheinlichkeit zwar zehnmal grösser als die erste, aber immer noch vernachlässigbar gering, dann bleiben beide trotzdem vernachlässigbar gering.
Die Frage ist, wie sehr sie sich unterscheiden, sondern wo die Grenze liegt, um diese Zahlen als vernachlässigbar zu bezeichnen.
In der BRD ist die Mordrate mehr als doppelt so hoch wie in Japan. Wieso versuchen die BRD-ler nicht krampfhaft nach Japan auszuwandern? Weil sie das Risiko als vernachlássigbar gering bezeichnen.
Ich lebte lange in der BRD und in Grossbritannien und mir gingen diese Mordraten wirklich am Allerwertesten vorbei.
Die Mordrate in Peru ist noch nicht einmal doppelt so hoch wie in den USA. Wenn du deine Vernachlässigbarkeitsgrenze genau zwischen den USA und Peru ziehst, also USA akzeptierbar und Peru nicht, dann ist das eben deine Sichtweise.
Auf die obigen 100.000 Einwohner bezogen, interessierte mich eine Mordrate von über 100 oder vielleicht von 500. Also, wenn es nach der Mordrate ginge, könnte ich überall leben auf der Welt.
Geändert von Rumpelstilz (11.07.2017 um 20:56 Uhr)
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Rumpelstilz mag ja so sein, obwohl es recht unwahrscheinlich ist: als Anglo-Latino-Deutscher kann er eigentlich nicht blöde genug sein alle Gefahren zu ignorieren und sogar zu behaupten, daß es bekannte Gefahren nicht gibt, und seine Anti-Latino-Sentimente wird er in Lima wohl auch für sich behalten, und froh sein, daß Pacto Andino und Mercosur versuchen die EU-Fehler zu vermeiden:
Das auswärtige Amts warnt Touristen wohl zu Recht, Ich bin aber nicht besonders gefährdet, da meine Sprache und mein Teint zeigen; daß ich kein Tourist bin, Latino-Räuber berauben allerdings vorwiegend Landsleute, da es eben mehr davon gibt.
Ich bin also nicht mehr gefährdet als alle Anderen. Da ich mich aber besser als Andere schütze, passiert mir auch weniger. Mein Schutz sind immer Einheimische, die mich unter ihre Fittiche nehmen, und ich lerne von ihnen Gefahren zu überblicken, und zu vermeiden.
Aber es gibt Leute, die einfach alle Gefahren ignorieren, und denen dennoch nix passiert.
Teils sehr erfolgreich: in Peru (31 mio. Einwohner) gibt es nur 5.000 Islamis, die Kontakt mit Radikalen meiden und versuchen unauffällig zu leben, und nur 3.000 Islamis in Chile (18 mio. Einwohner) auch ohne Kontakt mit Radikalen und bemüht ebenso unauffällig zu leben wie Islamis in Peru. Deutsch-Stämmige werden auch nicht zur Kasse gebeten mit Deutschlands ewiger Schuld.
Wie oft soll ich das noch wiederholen?
Auch Gefahren haben einen Zahlenwert, so wie alles in dieser Zivilisation. So wie jemand in einem Geschäft auch nicht mit "viel Geld" oder mit "wenig Geld" bezahlt, sondern mit einem Zahlenwert, so werden auch Gefahren berechnet mit einem Zahlenwert, den man allgemeinhin "Wahrscheinlichkeit" nennt.
Versicherungen verwenden solche "Wahrscheinlichkeiten" bei der Kalkulation des Risikos oder Banken bei der Kreditvergabe.
Diese Kalkulation des Risikos beschränkt sich aber nicht auf das Lesen von Zeitungsmeldungen oder ganz allgemeinen Statistiken.
Das Risiko setzt sich zuerst einmal aus bereits begangenen Straftaten zusammen. Man vermutet also, dass dort, wo es bestimmte Straftaten gegeben hat, es wieder solche Straftaten in etwa gleichem Umfange geben wird. Allerdings zeigt der Vergleich der Statistiken über Jahre, dass bei manchen Statistiken der Zahlenwert ansteigt, bei manchen sinkt oder gleichbleibt.
Desweiteren setzt sich das Risiko aus Einzelfällen zusammen. Bei Mord und Totschlag ganz einfach. Es gibt Beziehungstaten, Eifersucht, Missgunst, usw., es gibt Bürgerkriege oder bürgerkriegsähnliche Verhältnisse, es gibt auch Bandenkriminalität, die auf die Mitglieder dieser Banden untereinander beschränkt ist. Und es gibt natürlich auch Raubmorde.
Alle diese Einzelfälle von Mord hat also jemand, ein Jemand bei Polizei oder einer Behörde z.B., irgendeiner Kategorie zugeordnet. So eine Zuordnung ist zu einem gewissen Grad immer subjektiv.
Weshalb interessiert mich diese Aufschlüsselung des Risikos? Nun, angenommen, ich lebte in einem Andendorf, wo es in einem Jahr fünf Morde wegen Eifersucht oder sonstiger Familienangelegenheiten gegeben hat, aber keinen einzigen anderen Mord, also auch keinen Raubmord, dann hätte ich ja schon einmal einen Anhaltspunkt für mein Verhalten. Abends kann man also recht unbesorgt umherlaufen, bei Beziehungen sollte man sich aber besser zurückhalten ...
Desweiteren sollte man sich auch über andere Einzelfälle Gedanken machen. Zum Beispiel bei Vergewaltigungen werden fast ausschliesslich Frauen vergewaltigt, obwohl auf der Strasse kaum Männer vergewaltigt werden, nur im Gefängnis jedoch massenhaft. Also irgendwie scheint es schon sinnvoll zu sein, diese Statistiken zu hinterfragen und nicht alles über einen Kamm zu scheren.
Und weiterhin hat eben jeder seine persönliche Grenze bei dem Zahlenwert des Risikos, was er vernachlässigbar oder akzeptierbar nennt. Z.B. in der BRD gibt es doppelt soviele Morde wie in Japan. Wieso wollen die BRD-ler dann nicht nach Japan auswandern. Haben sie keine Angst um ihr Leben?
Und in den USA gibt es fünfmal so viele Morde wie in der BRD. Hält das nun jemanden davon ab, in die USA fliegen? Einige sicher. Es gibt auch einige, die besteigen noch nicht einmal ein Flugzeug, weil sie Angst haben, dass es abstürzt.
Ich verlasse mich eben in der Hauptsache auf meine eigene Erfahrung, da ich bei Nachrichten, Literatur und eben auch Statistiken erst einmal frage, wer das wie zusammengebastelt hat. Als Absolvent eines humanistischen Gymnasiums war gerade das Analysieren von Texten mein täglich Brot. Als Absolvent eines naturwissenschaftlichen Studiums war das Analysieren von Daten mein täglich Brot.
Desweiteren höre ich auch immer aufmerksam zu, was andere Menschen sagen, bin da aber durchaus skeptisch, weil ich schon in der BRD die Mehrheit der Menschen als Blender, Schaumschläger und auch als Lügner kennenlernte. Heute hat das in der BRD sogar fatale Ausmasse angenommen. In England war es auch übler als in meiner (damaligen) BRD.
Jedes Land hat eben eine etwas andere Kultur und Mentalität und es ist sicher auch eine Frage des eigenen sozialen Standes und des Charakters usw, also der eigenen Sozialisation, aber auch hier in Lima glaube ich vielen Leuten erst einmal gar nichts und gerade Deiner so geliebten Oberklasse und auch Mittelklasse erst recht nicht.
Ich war aber auch früher in meiner Jugend auch recht häufig in Offenbach unterwegs. Und wenn ich dort in einer Diskothek Drogen verkauft habe, dann habe ich mein Risiko immer selbst eingeschätzt, d.h. mit wem ich vor die Türe ging oder zu wem ich ins Auto gestiegen bin.
Offenbach war auch schon damals eine üble Gegend und Freunde und Bekannte sind dort nachts auch grundlos zusammengeschlagen oder zumindest verprügelt worden. Mir ist selbiges nun einmal nicht passiert. Was wäre die Alternative gewesen? Offenbach grundsätzlich meiden, zumindest des nachts?
Ich kümmere mich sehr wohl um das, was andere sagen. Gerade in ein Gebiet, wo ich vorher noch nie war, dass ich nicht kenne, gehe ich gerade des nachst nicht ohne jemanden zu fragen. Einen Wachmann, einen Ladenbesitzer usw. Dann gleiche ich das Gesagte mit dem Eindruck ab, den ich von dieser Person habe, und treffe meine Entscheidung. Aber es interessiert mich des nachts in Carabayllo, Huacoy, Km 23, nicht, wieviele Touristen in Miraflores am Tage überfallen werden.
Alle Welt erzählt mir ja etwas von Überfällen usw., nur ich habe das selbst mit eigenen Augen nicht gesehen. Ich habe auch noch nicht einmal jemanden in der Ferne rennen sehen. Auch hat noch niemanden mir mit aufgelöster Stimme berichtet, was vor fünf Minuten passiert sei. Alles nur Berichte, was vor Jahren einmal passiert ist. Einer Freundin von mir wurde dreimal das Handy geraubt, einmal wurde sie auch festgehalten und dann zu Boden gestossen. Wenn sie auf der Strasse telefoniert, will sie immer, dass ich wie ein Bodyguard das Umfeld im Auge behalte. Wenn ich dagegen mein Handy ziehe, meint sie nur lachend, dass man mir mein Schrotthandy ("chatarra") nicht rauben werde. All das registriere ich sehr wohl.
Und gestern war ich gerade mit einer anderen Freundin im Park des Campo Marte (Marsfeld) im Zentrum Limas. Sicher eine gute und sichere Gegend. Was mich dort am meisten beeindruckte, war, dass dort soviele Gruppen von jungen Menschen waren, die irgendwelche Volkstänze tanzten und einstudierten. Andere hatten Lautsprecher mitgebracht und tanzten die typische Salsa und Cumbia-Musik. Niemand dort, der herumlungerte oder auch nur verdächtig aussah. Die einzigen Proleten waren vielleicht wir beide, weil wir beide je eine grosse Dose Bier leerten, während wir uns das ansahen. Und ich meinte zu meiner Freundin: "Das erscheint mir wie Utopia" und erklärte ihr, weshalb ich mich zur gleichen späten Stunde in einem Park nahe dem Zentrum in Frankfurt/Main nicht so unbeschwert auf eine Parkbank setzen würde.
Hier gibt es sehr wohl Ressentiments gegen andere Nationen. Besonders gegen Chile, aber auch gegen Ecuador. Kolumbianer werden generell als Kriminelle angesehen, die nur nach Peru kommen, um hier Straftaten zu begehen.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
ich denke seit colonia dignidad werden deutsche auch misstrauisch beäugt oder
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)