Und wegen den Erdbeben sind die oberirdisch? Ich dachte, das wäre kostengünstiger als immer wieder die Erde aufzureissen oder einen Kanal/Tunnel unter der Erde zu haben.
In England sind einige Stromleitungen und vor allem viele Telefonleitungen auch oberiridisch. Nur in den Stadtzentren sind sie meist unterirdisch.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Dann schildere doch mal eigene Erfahrungen aus Südamerika, also mit Bildern und so. Allerdings keine Bilder, welche ich bei Google finde, sondern eigene. Du musst auch weder dich, deine Familie, dein Haus, Freunde oder wen auch immer fotographieren. Ein Bild vom Ortseingangsschild irgendeines brasilianischen Kuhdorfs mit der aktuellen "Folha de S.Paulo" und der Unterschrift "Kurti" würde schon reichen.
Ich warte.
Als ich das Leerrohr für meine Stromleitung verlegt hatte, wollte es der Netzbetreiber nicht abnehmen und verweigerte den Stromanschluss. Grund: Es hatte die falsche Farbe. Irgendwann in 100 Jahren, wenn mein Haus vielleicht mal abgerissen wird, könnte ein Baggerfahrer glauben, das wäre ein Abwasserrohr und einfach reinhauen und dann die ganze Straße elektrisch lahmlegen.
Als ich mich diese Woche schlau gemacht habe, auf was man in Brasilien beim Autofahren achten müsste, habe ich auf [Links nur für registrierte Nutzer] gelesen, dass es in einigen Städten nicht ratsam wäre, an bestimmten roten Ampeln anzuhalten. Entweder weil man ausgeraubt werden könnte, oder abends, dass einem hinten einer drauf fährt, weil kein Mensch abends an einer roten Ampel stehenbleibt. Angeblich sollen die Blitzer ab 19 Uhr abgeschaltet werden, weil die Gefahr von Auffahrunfällen sonst zu groß wird.
Ich fahre hier jetzt schon seit vier Wochen Auto, und komme mir immer noch total unsicher vor, weil es zwar Stoppschilder und Haltelinien gibt, aber keine Vorfahrtsschilder. So muss man immer auf die kreuzenden Straßen schielen und sehen, ob man wirklich Vorfahrt hat. Weil das viele Brasilianer überfordert, hat man hier in Goias in einer kleineren Großstadt kurzum die komplette Innenstadt in Einbahnstraßen umgewandelt, was das Orientierungsvermögen noch mehr erschwert. Ich komme irgendwie immer woanders raus als gedacht. Und abends lasse ich nur noch sie fahren. Straßenschilder scheinen hier abseits der Autobahnen völlig unbekannt zu sein. Und selbst die Programmierer von Online-Landkarten für Navis scheinen hier aufgegeben zu haben, denn GPS scheint hier ein Fremdwort zu sein. Es soll Menschen geben, die noch nicht mal ihre eigene Anschrift zu Papier bringen können. Und nicht etwa wegen Analphabetismus.
In Santo Domingo in der Dom.Rep. bin ich Anfang der 90er Jahre in einem der damals zahlreichen informellen Taxis mitgefahren, amerikanische Schrottkarren aus den 60er Jahren teilweise, kaum besser als in Kuba, die an allen Enden zusammengeschweißt waren und wo bis zu vier Leute auf der Rückbank saßen. Irgendwann krachte es nach einer Bodenwelle gewaltig, und die ganze Kiste schien ziemlich instabil zu werden. Der Fahrer hielt an und ließ alle Personen aussteigen. Die Karre war in der Mitte auseinandergebrochen. Aber es war konkurrenzlos günstig. Zu der Zeit bin ich noch völlig unbekümmert in den 50 Jahre alten Bussen gefahren. Die hielten mich da kurioserweise für einen Mormonen, deswegen bin ich wohl nie überfallen worden.
Dieses Bild vom cachoeira das sonhas (Wasserfall der Träume) findest du nirgendwo.
Bis 1998 nannte ich diesen, zusammen mit 10ha Land, mein Eigentum.
Auf ein Bild der Druckausgabe des Folha de Sao Paulo wirst du dich noch bis Februar 2019 gedulden müssen, denn erst dann ist unser nächster Aufenthalt in Brasilien geplant. Aus Gründen der persönlichen Sicherheit geben wir derzeit Deutschland als Hauptwohnsitz den Vorzug.
Übrigens, vom Siedlungsgebiet der deutschstämmigen Pomeranos (Bundesstaat Espirito Santo) postete ich hier bereits einige eigene Fotos, die allerdings auf wenig Interesse stießen - eventuell weil ich die Pomeranos wahrheitsgemäß nicht als deutschnational oder sonst wie rechtsperipher gesinnt schilderte. Im März 2019 haben meine Ehefrau und ich jedoch unsre schon mehrmals verschobene Reise nach Bariloche - dem einstigen Nazi-Fluchtnest in Argentinien - fest eingeplant. Möglicherweise stoßen meine Schilderungen von diesem Ort hier auf mehr Gegenliebe?
Whatever you do, do no harm!
Beim Kfz-Führerschein wurde das merkwürdigerweise nicht verlangt, aber beim Motorradführerschein wird der Grundschulabschluss verlangt. Ich habe aber keinen peruanischen Grundschulabschluss. Ein Diplom von einer ausländischen Uni wurde aber stattdessen auch anerkannt ...
Ansonsten wird tagsüber immer brav auch an Fussgängerampeln angehalten, Und zwar exakter als beispielsweise in England, wo man gerne in den ersten Sekunden der Rotphase noch "hinüberhuschen" will.
Nur nachts wird das dann nicht mehr so genau genommen. An Fussgängerampeln, wo niemand ist, sowieso nicht. Aber das war in England auch so und in Italien hat der Hintermann auch gehupt, wenn der Vordermann nachs an einer roten Ampel anhielt.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
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