Nicht, dass ich wüsste. Die Partei von Fujimoris Tochter Keiko wird aber auf Wikipedia als "rechtspopulistisch" bezeichnet. ([Links nur für registrierte Nutzer])
Bin jetzt nicht so bewandert, aber im Kongress hatte die zuletzt auch die Mehrheit, glaube ich. Jedenfalls hatte Keikos Partei bei den letzten Präsidentschaftswahlen 49,88% der Stimmen und fünf Jahre davor auch 49% der Stimmen. Schrammt also immer so an der 50%-Marke vorbei. Wenn da mal kein Wahlbetrug im Spiel ist ...
Ansonsten gab es mal einen Präsidenten Sánchez Cerro, dessen Partei Unión Revolucionaria UP ([Links nur für registrierte Nutzer]) wird auf Wikipedia als "faschistisch" und "rechtsextrem" bezeichnet. Der wurde 1933 aber schon ermordet. Es sind aber immer noch Strassennamen nach ihm benannt und eine Provinz im Süden ([Links nur für registrierte Nutzer]). Sein Mausoleum steht auch noch.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Das Attribut "rechtspopulistisch" in der linksgestrickten Wikipedia besagt gar nichts. Mich erstaunt nur, dass Japaner einen solchen Einfluss in Peru ausüben können. Gibt es in Peru keine Einheimischen in der Politik?
Es ist auffällig, dass in Südamerika viele Einwanderer in die Politik gehen, z.B. Stroessner in Paraguay und Kirchner in Argentinien. Wenigstens deutsche Namen.
Die Wikipedia ist sicher nicht das Mass der Dinge, aber es gibt hier keinen Kulturmarxismus und auch in der Bevölkerung hier kannst Du solche abartigen Figuren, wie sie in der BRD das Gros der Bevölkerung ausmachen, mit der Lupe suchen. Z.B. habe ich vor Tagen das erste Mal wieder seit Monaten eine junge Frau gesehen, die trug kurze und blaugefärbte Haare. Und Homoehe u.ä. finden hier vielleicht 5% auch mal gerade nur akzeptabel.
Doch gibt es schon. Die letzten Präsidenten nach Alberto Fujimori hiessen mit Nachnamen Toledo, García und Humala. Dann kam wieder ein Kuczynski, den hat die pro-USA-Fraktion durchgedrückt, und jetzt ist es wieder ein Vizcarra. Immer noch pro-USA, aber pro-Kulturmarxismus traut sich hier keiner. Das hat auch dieser Kuczynski sich nicht gewagt. Oder besser, dessen Hintermänner wussten, dass sie mit so etwas hier nicht durchkommen und sich nur selber ins Abseits dirigieren.
Hier ist einmal eine Liste mit Premierministern und Staatspräsidenten: [Links nur für registrierte Nutzer].
Zumindest bis in die Zeit vor dem 2. WK war die Gesellschaft noch recht zweigeteilt und praktisch eine Ständegesellschaft. In dieser Zeit waren Neueinwanderer idR gut ausgebildet, hatten aber kein Vermögen. Somit haben sie eben Firmen gegründet und auch Schulen und Universitäten wie die Universidad Wiener, das Colegio Paul Müller oder die Schule Marianne Frostig. Es gibt noch viele mehr in Lima. Viele von denen sind dann sicher auch in die Politik gegangen.
Heute ist von dieser Ständegesellschaft eigentlich nichts mehr übrig, aber einige Leute haben auch heute noch eine besondere Hochachtung vor ausländischen Nachnamen. Gut, ich persönlich sicher nicht, für mich ist das auch eher ein Indikator: Vorsicht, Falle, mit hoher Wahrscheinlichkeit ein unredlicher Mensch.
Ich persönlich mag lieber Menschen, die direkt sind und von schlichtem Charakter. Verarschen kann ich mich nämlich auch alleine ... und das wesentlicher schmerzfreier.
Japaner und Chinesen kamen aber auch alle und ausnahmslos vor etwa hundert Jahren als arme Landarbeiter nach Peru. Zusammen sind es auch noch nicht einmal zwei Prozent der Bevölkerung.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Jetzt im Sommer sind wieder die UV-Strahlen-Phobiker unterwegs. Die meisten haben wohl Angst vor Hautkrebs, einige wollen auch nicht brauner werden, als sie schon sind, und die allerwenigsten haben wohl Angst vor Sonnenbrand.
Neben den klassischen Hüten und anderen Kopfbedeckungen tragen die meisten dann Regenschirme, wenn die Sonne scheint. Es gibt aber auch recht viele Leute, die sich dann mit DIN-A4-Umschlägen u.ä. behelfen. Habe auch schon einmal zwei gut gekleidete Frauen gesehen, die kamen aus einem Restaurant und hielten sich jeweils ein Stück abgerissenen Karton von einem Pappkarton über den Kopf.
Die meisten Leute hier finden das wohl normal, jedenfalls habe ich noch nie jemanden lachen oder zwinkern gesehen, und es praktizieren ja auch recht viele. Heute hat aber eine Freundin von mir auf ihren WhatsApp-Status ein kurzes Video auf ihrem Weg zur Uni hochgeladen und untertitelt mit "no te burles", also "mach dich nicht lustig" ...
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Ich schätze das ist eine Art Überbleibsel aus der Zeit wo in sonnenreichen Ländern viel draussen gearbeitet wurde, meist auf dem Feld.
Als Kind habe ich keinen einzigen Bauern in Griechenland ohne seine Mütze aus dem Haus gehen sehen und Frauen trugen Kopftuch oder nen Hut auf dem Kopf.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Ich habe das einmal aus dem Strang "Transgender im Kindergarten" herauskopiert, weil eine Diskussion dort eigentlich nicht zum Thema passt.
Ich bin weder Rentner, noch ein sog. Expat, den seine Firma entsendet hat. Die Indios, die ich tagein tagaus treffe, sehen so aus:
Es ist also nicht so, dass ich zuhause sitze und Bücher lese, sondern ich bin fast täglich über weite Strecken unterwegs.
Hier im Bus zum Flughafen, um 05:00 Uhr morgens ...
Oder hier kurz vor 8 h morgens im Metropolitano auf dem Weg ins Zentrum von Lima.
Ich habe mein ganzes Leben lang mit Technologie zu tun gehabt. Und nicht nur auf der Arbeit, sondern eben auch zuhause selbst vieles gemacht. Von der Elektroinstallation bis zur Autoreparatur. Deswegen habe ich auch einen Blick für solche Sachen.
Und ich treffe auch mit ganz verschiedenen Leuten zusammen. Wenn jemand einen Doktortitel hat oder Ingenieur ist, dann habe ich schon in all den Jahren meines Arbeitslebens gelernt, wie man solche Leute einschätzt.
Und Ausländer gibt es hier nur sehr wenige. Nur 0,18 % der Bevölkerung Perus sprechen eine andere Muttersprache als Spanisch oder eine der Indianersprachen ([Links nur für registrierte Nutzer]). Und diese 0,18 %, also knapp 50.000 Personen, sind es nicht, die hier die Stromversorgung und das Internet am Laufen halten.
Und darum geht es. Es ist doch egal, ob irgendein Bus nun von MODASA in Lima zusammengeschraubt wird oder von Volksbus in Brasilien. Wichtig ist, dass das Zeug hier läuft. Und beim Anteil der Weissen in Peru gibt es verschiedene Statistiken, weil die Daten häufig auf Selbsteinchätzung beruhen. Aber ob es nun 11% sind oder 5,9%, ich kann nur feststellen, dass die Gesellschaft in Peru keinesfalls so geteilt ist, dass Weisse im Technikbereich tätig wären und Nichtweisse in den anderen Sektoren der Wirtschaft. Hier ist niemand auf Weisse angewiesen. Das ist der springende Punkt.
Und "Wilde aus dem Dschungel", wo sind die in Lima? Die Küste Perus ist sowieso kein Dschungel, das ist eine Küstenwüste analog zur Namib-Wüste unter gleichen klimatischen Bedingungen. Ein kalter Meerestrom aus der Antarktis erzeugt ein kühles, sehr konstantes Klima für etwa 8 bis 9 Monate im Jahr. Landeinwärts kommen dann die Anden und erst nach Abfall der Anden im Osten erstreckt sich tropischer Regenwald.
Und die "Wilden aus dem Dschungel" fallen in Lima z.B. auch gar nicht auf. Denn sie sehen so aus:
Südamerika, vor allem Argentinien und Brasilien, war bis in die 30 Jahre des letzten Jahrhunderts auf dem gleichen Entwicklungsstand wie Kanada. Abgehängt wurde es erst nach dem 2. WK, aber seit etwa zwei Jahrzehnten sind nicht nur die asiatischen sog. "Tigerstaaten" in Bewegung, sondern auch Südamerika.
Hier die Armutsrate in Peru von 2004 bis 2016 ([Links nur für registrierte Nutzer]).
Von 58% im Jahre 2004 auf 20% im Jahre 2016 ist schon eine gewaltige Leistung und das kam sicher nicht, weil Uncle Sam aus Mitleid CARE-Pakete geschickt hat.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
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