Letzten Samstag war ich noch im Zentrum von Lima. War eigentlich fast so wie immer, nur etwas weniger Leute auf der Strasse. Aber kaum jemand mit Mundschutz, obwohl man hier Leute mit Mundschutz schon immer gelegentlich sah, über all die Jahre, wo ich hier nun wohne.
Heute war ich den ganzen Tag zuhause. Ich habe ja Gottseidank noch meine Arbeit übers Internet. Und prompt hat sich auch schon die erste Firma gemeldet, mit der Feststellung, dass wir doch froh sein sollten, so eine Arbeit zu haben ...
Bei meiner Halbtags-Angestelltentätigkeit ist die Anwesenheit in der Firma aber erst einmal suspendiert bis zum Ende des Monats. Angeblich sollen wir unser Gehalt bis Ende März weiterbekommen. Heute habe ich dann auch noch die Software Zoom auf meinem Rechner und auf meinem Handy installiert, denn es gab schon morgens um 9;00 h und nachmittags um 15:00 die ersten Videokonferenzen für all die Mitarbeiter, die nun zu Hause bleiben müssen. Das einzig Negative ist, dass da dann alle Welt in meine kleine Butze schauen kann bei diesen Videokonferenzen.
Jetzt ist es hier 20:00 h und ich werde mich dann einmal ins Freie wagen und was zum Beissen organisieren. Toilettenpapier habe ich noch und brauche ich auch im Ernstfall nicht. Da scheisse ich drauf ...
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Bisweilen klicke ich auf einen Artikel in der rechten unteren Spalte der Forumsssoftware, z.B. "Alternative Nachrichten", diesmal auf diesen hier: [Links nur für registrierte Nutzer]. Dieses "Presseerzeugnis" ist mir schon einmal bei einer Berichterstattung über Chile negativ aufgefallen.
Und siehe da, da steht schon einmal dieses hier, was nicht stimmt: "Ganze 70 Prozent der arbeitenden Bevölkerung gehen einer informellen Beschäftigung nach, sie verfügen über keinerlei Sozialleistungen wie Gesundheitsversorgung oder Lohnfortzahlung im Krankheitsfall." Die staatliche Krankenversicherung SIS ([Links nur für registrierte Nutzer]) ist nicht nur für Kinder gratis, sondern auch für Personen unterhalb einer gewissen Einkommensgrenze. Ich kenne genug Personen, die da gratis behandelt wurden.
Auch die span. Wikipedia hat keinen Eintarg zum SIS, schreibt aber immerhin auf ihrer Auswahlseite [Links nur für registrierte Nutzer]: "Seguro Integral de Salud, un plan de salud para los más pobres subsidiado por el Estado en Perú" (= ein Gesundheitsplan für die Ärmsten, subventioniert vom Staat in Peru).
Zweiter "Lapsus" ist dieser Satz, der keinen Sinn macht: "Zudem offenbart das Virus weitere soziale Missstände: Nur 22 Prozent der Bevölkerung verfügen über keinen Zugang zu fließend Wasser.".
Wieso wurde das Wort "nur" in diesen Satz eingefügt?
Ich habe im Netz eine Karte gefunden, die basiert auf Daten aus dem Jahr 2007, ist also total veraltet ([Links nur für registrierte Nutzer]): "der Anteil der Bevölkerung mit Zugang zu Trinkwasser". Aber immerhin dort sind schon ganz andere Zahenwerte zu sehen.
Wobei noch anzufügen ist, dass fehlender Zugang zu Trinkwasser nicht bedeutet, dass die Leute nur Coca-Cola oder Bier oder Schmutzwasser trinken, sondern, dass sie ihr Wasser aus einem Brunnen oder einem naheliegenden Gewässer beziehen, so wie ihre Vorfahren seit Jahrtausenden auch. Dieses Wasser muss auch nicht schlechter sein als das Trinkwasser aus der Leitung. Es unterliegt nur in den meisten Fällen keiner regelmässigen Wasseranalyse.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Ich war jetzt heute einmal auch tagsüber einkaufen. Deutlich weniger Autoverkehr auf der Hauptstrasse, aber die Anzahl der Fussgänger so wie immer. Gefühlte 10% bis 15% der Fussgänger laufen jetzt mit Mundschutz herum, die meisten davon sogar jüngere Menschen.
Im einzigen kleinen, supermarktähnlichen Laden hier in Puente Camote, einem Laden der Franchisekette Mass, von deren Läden es sonst noch sicher Tausend gibt in ganz Lima, so wie hier:
waren tatsächlich alle Nudeln, aller Reis und ähnliche Sachen wie Bohnen, Erbsen, Quinoa, Trigo Mote u.ä. total ausverkauft. Es gab auch nur noch wenige Kekse und Dosen. Aber Tiefkühlwaren und Bier gab es noch ausreichend, obwohl bei den anderen Spirituosen nur noch Restbestände waren.
Aber es gab noch ausreichend Wasser in den grossen Plastiklaschen zu 7 Liter. Wegen denen bin ich ja in der Hauptsache gekommen. Diese Wasserflaschen sind sonst manchmal gerade im Sommer auch schon früher häufig mal ausverkauft gewesen.
Auf der Strasse haben ambulante Händler noch alles angeboten, was es so an frischem Obst und Gemüse gibt. Da ich ja noch Reis und Nudeln zu Hause habe, aus dem Bestand, den ich immer horte, habe ich eben kräftig bei Kartoffeln und Maiskolben zugeschlagen, Karotten und Rettich und was sonst noch alles so gesund ist.
Macht halt etwas mehr Arbeit bei der Zubereitung, aber dafür entfällt ja das Pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn man den ganzen Tag zu Hause hockt.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Privates Liefern ist hier eigentlich total unbekannt. Das mag vielleicht in Spanien so sein, weil man da solche Sachen eben nicht an jeder Ecke kaufen kann. Was hier recht häufig geworden ist, ist Ubereats. Meine Tochter hat da immer bestellt. Nur konnte ich dann regelmässig zur Hauptstrasse laufen, weil die Auslieferungsfahrer meine Anschrift regelmässig nicht gefunden haben. Die findet sowieso hier keiner, aus welchem Grund auch immer. Dabei ist das so einfach. Nach fünfzig Metern links, und dann noch einmal fünfzig Meter.
Was aber sehr häufig ist, ist Essen von ambulanten Händlern, Garküchen usw. Das ist aber auch zum grossen Teil zum Erliegen gekommen. Deswegen hat diese Deppenbedienung in einer anderen Franchisekette, nämlich Tambo, am Montagabend auch so herumgedruckst, weshalb sie mir keinen Choriburger zubereiten wollte. Auf mehrmaliges Nachfragen meinte sie dann, sie hätten gewisse Zeiten als Vorgabe. "Bis wann denn?" "Bis um 22:00". "Aber es ist doch erst 21:15". Darauf rollte sie dann nur mit den Augen und sagte gar nichts mehr ...
Wobei ich aber bemerken muss, dass gerade mein Vermieter mit seiner Familie ja auch seit einiger Zeit ein Restaurant betreibt. Und während alle Restaurants, an denen ich heute vorbeigekommen bin, geschlossen waren, hat der einfach Tische und Stühle auf den Gehweg gestellt. Auch noch Sonnenschirme dazu gestellt. Wenn das mal keine Gastronomie ist ... Einfach abwarten und beobachten, was da passiert.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Heute bin ich mal zu einem grösseren Supermarkt gefahren: PlazaVea in der Av. Mayolo. Es fahren ja einige Busse, die Zubringerbusse des Metropolitano sogar wie sonst auch. Diesmal ist noch gerade ein weiterer Mann in dem Bus, in den ich zusteige. Später sehe ich, dass viele dieser Busse des Metropolitano auch völlig leer fahren.
An der Grenze zum Distrikt Los Olivos, an der Kreuzung der Avenida Universitaria mit der Avenida Mayolo sieht man es dann ganz deutlich. Nicht ein einziger ambulanter Strassenhändler ist zu sehen. Nur einige Autos, einige Passanten, die Hälfte jetzt etwa schon mit Mundschutz und Gruppen von Polizisten alle paar hundert Meter.
Hier ist normalerweise alles voll mit ambulanten Strassenhändlern und kleinen Bussen, die warten.
Auch hier ist der Bürgersteig leer. Das Fitness-Studio in den oberen Stockwerken leer, Gardinen zu.
Avenida Mayolo, ansonsten eine Einkaufsstrasse, wo man kaum treten kann.
20 Minuten Warteschlange zum Betreten des Supermarktes. Damit sich nicht soviele Menschen gleichzeitig im Supermarkt aufhalten.
Rückmarsch zu Fuss durch die leere Avenida Mayolo ...
Auf dem Rückweg an einem Markt nahe Puente Camote auch ein Schild gesehen: "Entrada con mascarilla" (= Eintritt nur mit Mundschutz) ...
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Diese Zahl von 400.000 Strassenkindern kommt woher? Zeige doch einmal ein Kind in Lima, welches die Schule schwänzt!
Du hast bis jetzt zu den 40% Armen in Kolumbien nicht geantwortet und keine Quelle benannt. Du hast auch nicht erklärt, wieso dann nicht Millionen oder zumindest hunderttausende Kolumbianer nach Peru strömen, so wie es die Venezolaner tun.
Nichts. Keine Quellen, keine Argumente. Keine Diskussion und stattdessen nur dümmliche Lügen über nicht vorhandene Bilder von Elendshütten. Zeige ich Dir diese Bilder in meinem Strang und mache mir auch noch die Mühe, einen Link dazu zu stellen, dann antwortest Du fauler und dummdreister BRD-ling noch nicht einmal darauf.
Siehe hier: [Links nur für registrierte Nutzer]
Mein Gott, was bist Du für eine erbärmliche Herrenmenschenfresse. Ein typischer BRD-ler eben. Pseudolinker NWO-Abschaum. Gerade diese neue Linke ist ja im Gegensatz zur früheren Linken extrem staatstreu, was Du auch gleich im folgenden Satz beweist.
Das ist reines Wunschdenken ohne auch nur den Ansatz einer Begründung, eines Argumentes und schon gar nicht irgendwelcher Fakten. Aber so kommen wir Deinen Intentionen ja schon näher.
Deswegen zum dritten Male nun diese Wiederholung:
Für Dich mag das ja anders aussehen, weil Du direkt vom Staat der BRD lebst, aber ich z.B. wollte als Beitragspflichtiger nicht eine Krankenkasse bezahlen, dazu noch Zuzahlungen leisten, wenn es woanders völlig kostenfrei ist.
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Übrigens habe ich schon gleich in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema Kolumbien ([Links nur für registrierte Nutzer]) darauf hingewiesen:
Und genau das bestätigst Du dann später:
Geändert von Rumpelstilz (23.03.2020 um 18:13 Uhr) Grund: Nachtrag
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Wow, wie geil es da ist. 2/3 in Lima leben in Slums, abgetrennt von deiner Bonzenblase durch die "Mauer der Schande":
[Links nur für registrierte Nutzer]
"Darüber hinaus sind auf den trockenen Böden an der Peripherie große Elendsviertel entstanden (Pueblos jóvenes = „junge Dörfer“ genannt), in denen heute etwa zwei Drittel der Bevölkerung Limas leben. Städtebaulich handelt es sich dabei um informelle Siedlungen."
[Links nur für registrierte Nutzer]
Wow, wie oberaffengeil! Brauchen wir hier unbedingt auch! Wer hier der Lügner ist, ist klar, denn diese Fakten sind dir mit Sicherheit bekannt.
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