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Die Welt: Der Chef der europäischen Grenzschutzagentur Frontex, Fabrice Leggeri, wirft Organisationen wie Sea Watch vor, mit ihren Rettungen die Schlepper zu unterstützen. Österreichs Außenminister Sebastian Kurz sagt, viele NGOs seien „Partner“ der Schlepper. Ihre Aktivitäten motivierten Flüchtlinge zusätzlich aufzubrechen.


Dörner: Das ist hanebüchener Unsinn. Es ist völlig absurd zu denken, dass die Menschen in ihren Herkunftsländern sitzen und sagen: „Lasst uns nach Europa fahren, Sea Watch wartet auf dem Mittelmeer, um mich dort zu retten.“


Die Welt: Sie sehen also keinen Zusammenhang zwischen der Rettung durch Sie und der Bereitschaft der Flüchtlinge, sich auf den Weg zu machen?

Dörner: Diesen Zusammenhang gibt es nicht. Die Migranten kommen, weil es ihnen schlecht geht. Wir helfen ihnen, ihre Rechte in Anspruch zu nehmen und dabei nicht zu sterben. Uns dafür verantwortlich zu machen, dass sie kommen, ist perfide.