Zitat von
solg
Besonders in Geschichtswissenschaften westlicher Länder ist viel von den "Ewigverfolgten" und Ewigdiskriminierten zu lesen. Wie man sie jahrtausendelang überall vermeintlich erfolglos versuchte zu integrieren bzw. zu assimilieren, wenn man sie denn nicht schon töten und verfolgen konnte... warum auch immer... und wovor ihre zahlenmäßig und waffentechnisch höchst überlegenen potentiellen Mörder auch immer so eine Angst hatten....
Das geht sogar so weit, dass man es hier z.B. als Diskriminierung betrachtet, dass ihnen verboten wurde ein Handwerk auszuüben, während ihnen aber gleichzeitig nicht verboten wurde Geld zu verleihen oder mit Edelmetallen zu handeln. Kaum Jemand hinterfragt diesen zum Himmel schreienden Unsinn ernsthaft, eben weil die "Verfolgung der Juden" quasi das Vaterunser der modernen westlichen Gesellschaft ist und detaillierte Fragen und ergebnisoffene Diskurse bzgl. vieler weiterer Widersprüche hinsichtlich der Geschichte der Ewigen Verfolgung der Ewigverfolgten in etwa gleichzusetzen ist mit Blasphemie in einer religionslosen Gesellschaft. Wer sorgt dafür? Wer gibt diesem Zirkus die nötige Wertigkeit und Daseinsberechtigung? (s. letzter Beitrag: Stell dir vor der Chihuahua jault und der Grizzly jault nicht mit, sondern ignoriert es!)
Für eine Übertreibung der Ewigen Verfolgung bzw. des von ihnen vermeintlich widerstandenem Assimilierungsdrucks spricht ja nicht nur, dass es heute kaum mehr Juden geben dürfte, wären sie wirklich jahrtausendelang diskriminiert, gejagt und gelyncht worden (stattdessen zaubert seit dem größten und krassesten Judenmord in der Geschichte der ewigwährenden Judenverfolgung jeder, der den Oscar gewinnt oder sich als Politiker pro-Angelsachsen positionieren möchte, auch mal ganz plötzlich ne jüdische Holo-Omi aus dem Hut), sondern auch, dass z.B. die hebräische Sprache bis zum Aufkommen erster zionistischer Bestrebungen im Begriff war auszusterben. Was soll das für einen anderen Grund gehabt haben als die Assimilierung der Juden an ihre Aufnahmeländer, ganz gleich ob durch mittelbaren oder unmittelbaren Druck?
Bei Buschnegern kann ich es ja verstehen, dass sie ihre Bantusprache ablegen und nur noch, selbst zuhause auf eigenem Grund und Boden, englisch bzw. französisch parlieren, aber musste man gerade den ach so cleveren, intellektuellen, belesenen, traditionsbewussten und auf ihre Identität ach so stolzen Juden sagen, dass Sprache die Essenz einer Kultur ist und wenn die Sprache stirbt, die dazugehörige Kultur auch dem Untergang geweiht ist?
Und wieviel Prozent in einer angelsächsisch dominierten Welt auch wirklich englischstämmig wären, ist doch völlig egal und es versteht sich vollkommen von selbst, dass Englischstämmige dann in der verschwindend geringen Minderheit wären, eben so wie sie es heute in den USA sind, dem Prototyp für die Welt von morgen. Sie haben aber die USA gegründet, haben ihre Sprache (wodurch Kultur erst transportiert werden kann) etabliert und wer heute schon im Westen kein Englisch kann, ist weitgehend vom Leben abgeschnitten. In einer globalisierten und folglich auch monokulturellen Welt wird das selbst bis in den tiefsten Busch hinein so sein. Und gerade in den angelsächischen Ländern wie Australien, den USA oder Kanada vollzieht sich Assimilierung viel reibungsloser und zügiger als in den europäischen Nationalstaaten.
Schließlich noch was zum tapferen Schneiderlein und deinem damit verbundenen Hinweis auf Trumps zum Judentum konvertierte Tochter. Ich bin nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe: Du nimmst ihre Konversion für bare Münze? Wenn ja, was wäre passiert, wenn sie nicht konvertiert wäre, ja nicht mal nen Juden geheiratet hätte? (Wobei sich heutzutage jeder als Jude ausgeben kann, gerade in den USA, wo Namensänderungen selbst heute noch viel unproblematischer vonstatten gehen als hier. Wie wird es dann erst während großer Migrationswellen oder sonstiger Ausnahmezustände gewesen sein. Aber egal, ich wollte eh nicht zu sehr ins Detail gehen.)
Hätte ein und der selbe Trump dann etwa nicht Präsident werden können, wenn sie nicht konvertiert wäre? Was für eine realistische Schranke hätte sich für diesen Showmaker und Businessman wohl ergeben? Ganz im Ernst: Gar keine!
Für mich sieht das eher wie eine von mir schon hinreichend beschriebene, penetrant demonstrative Anbiederung an das Judentum aus, als eine Art Show, natürlich auch um dem Judentum, insbesondere natürlich dem Zionismus eine Wertigkeit zu geben. Nach dem Motto: Artist A feat. Artist B, wodurch Artist B aufgewertet wird und vice versa... Ist seit Jahrzehnten schon Folklore bei den Reichen, Schönen und Einflussreichen. Halb Hollywood heisst David Katz oder Michael Goldstein oder so, und wenn nicht dann heiratet man ein oder konvertiert oder erinnert sich in einem Exklusiv-Interwiew an ne herzzereissende Holo-Story? Würde mich nicht im Geringsten wundern, wenn das unter einigen von denen ein richtiger Running Gag ist.