Andreas Vonderach schrieb im Februar 2013 zu den Deutschen als Abstammungs- bzw. Artgemeinschaft:
„Die Deutschen sind ein Volk. Unter einem Volk versteht man eine größere Gruppe von Menschen, die durch eine gemeinsame Geschichte und Abstammung, ein Bewußtsein ihrer Zusammengehörigkeit, eine gemeinsame Kultur und in der Regel auch durch eine gemeinsame Sprache und ein gemeinsames Territorium miteinander verbunden sind. Das entscheidende Merkmal ist die Verwandtschaft. Sie kommt im Phänomen des Ahnenschwundes zum Ausdruck. Jeder von uns hat zwei Eltern, vier Großeltern, acht Urgroßeltern – und so fort. In der zehnten Ahnengeneration, etwa um 1700, sind es bereits 1024 Vorfahren, in der 20. um 1400 schon mehr als eine Millionen, und zur Zeit Karls des Großen beträgt die Zahl der theoretischen Ahnen sogar schon mehr als eine Billion (1.000 Milliarden). Da aber in dieser Zeit in Deutschland kaum mehr als zwei Millionen Menschen lebten, ist klar, daß wir alle sehr viele gemeinsame Vorfahren haben. Die meisten unserer Ahnen sind dies gleich mehrfach, über verschiedene genealogische Linien zugleich. So kommt im Jahr 1500 jeder Vorfahr durchschnittlich etwa viermal unter den Ahnen einer heute lebenden Person vor, im Jahr 1300 bereits etwa 50mal und im Jahr 1000 schon mehrere tausendmal. Daraus ergibt sich, daß zum Beispiel alle Deutschen fast sämtliche vor dem Jahr 1200 lebenden Ahnen gemeinsam haben. Die Auffassung von Völkern als Abstammungsgemeinschaften steht nicht im Widerspruch zu der Tatsache, daß viele Völker unterschiedliche anthropologische Elemente in sich aufgenommen haben, und so etwa die Deutschen auch nichtgermanische Vorfahren haben.“