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Thema: Erfahrungen mit Topinambur im Garten und Anbau

  1. #1
    Sjard
    Gast

    Standard Erfahrungen mit Topinambur im Garten und Anbau

    Hallo miteinander

    ich habe kürzlich einen Sack des Knollengwächses Topinambur ( veraltet auch Jerusalemer Artischocke )
    gekauft und frage mich was ich mit den paar Knollen machen werde.
    Ich könnte sie in Mulden setzen mit viel Sand und weicher Erde.
    Zudem muss wo die Knolle gepflanzt wird die Einlage im Beet mit Hasendraht ausgelegt werden,
    denn für Wühlmäuse sind Topinambur Leckerbissen, die sie nur ungern verschmähen.
    Ein Paar Fallen aufstellen muss man also ebenso für guten Ertrag.

    Ich habe gehört das Topinambur gut für den Blutzucker ist und man sich einen
    Salat aus den scheiben machen kann, der mit Limettensaft abgerundet wird.


    Falls hier im Forum jemand Topinambur anbaut wäre ich ihm dankbar wenn er sein
    Wissen hier mit uns teilt.

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von Arndt
    Registriert seit
    27.02.2017
    Beiträge
    4.209

    Standard AW: Erfahrungen mit Topinambur im Garten und Anbau

    Zitat Zitat von Sjard Beitrag anzeigen
    Hallo miteinander

    ich habe kürzlich einen Sack des Knollengwächses Topinambur ( veraltet auch Jerusalemer Artischocke )
    gekauft und frage mich was ich mit den paar Knollen machen werde.
    Ich könnte sie in Mulden setzen mit viel Sand und weicher Erde.
    Zudem muss wo die Knolle gepflanzt wird die Einlage im Beet mit Hasendraht ausgelegt werden,
    denn für Wühlmäuse sind Topinambur Leckerbissen, die sie nur ungern verschmähen.
    Ein Paar Fallen aufstellen muss man also ebenso für guten Ertrag.

    Ich habe gehört das Topinambur gut für den Blutzucker ist und man sich einen
    Salat aus den scheiben machen kann, der mit Limettensaft abgerundet wird.


    Falls hier im Forum jemand Topinambur anbaut wäre ich ihm dankbar wenn er sein
    Wissen hier mit uns teilt.
    Also, ich habe irgendwann von einer Bekannten mal zwei Knollen geschenkt bekommen und habe die im Frühjahr einfach zwischen eine Weigelie und einen Ranunkelstrauch in die Erde gesteckt. Dort blieben sie bis in den frühen Herbst völlig unauffällig liegen. Die Erde da war relativ locker und sandig. Ende August/Anfang September wuchsen anfangs relativ dünne grüne Stengel aus der Erde, die aber bald sehr hoch und mehr als daumendick wurden. Die Höhe kann durchaus 1,5 bis 2 m erreichen. Die grünen Blätter an den Stengeln waren ebenfalls sehr groß. Die Stengel hatten relativ starke Borsten. An der Spitze dieser Stengel fanden sich im Verlauf des Herbstes bis in den Oktober hinein kleine gelbe Blüten, die Löwenzahnblüten ähnlich waren. Das ganze sah ziemlich skurril aus: Sehr hohe und "behaarte" dicke Stangen mit riesigen Blättern und an der Spitze im Verhältnis zu den Stengeln und Blättern relativ kleine gelbe Blüten. Nicht unbedingt eine Zierde im Garten. Ende Oktober packte ich jede einzelne dieser Stangen ungefähr in der Mitte an, wobei man die Borsten deutlich spürte. Sie dringen allerdings nicht in die Haut ein wie Splitter. Wenn man kräftig an den Stangen zieht, bekommt man sie aus der Erde und unten an den Wurzeln finden sich dann diese Knollen, zwischen 4-5 an einem Stengel. Ursprünglich hatte ich auch nur das Rezept mit dem Raspeln zu Salat. Aber trotz aller Verfeinerung mit Zitronensaft schmeckte das Ganze einach- sagen wir mal, nicht gut. Eher nach nix. Später kochte meine Frau dann eine Suppe davon, die war ganz gut. Man kann die Dinger auch irgendwie schmoren oder braten, aber so richtig überzeugend sind diese Rezepte für uns alle nicht gewesen. Inzwischen haben sich die zwei Knollen (seit ungefähr 10 Jahren) massiv vermehrt. Wenn man die Stangen aus der Erde zieht, bleiben immer ein paar kleine in der Erde hängen, die man nicht sieht. Und die tragen dann im Folgeherbst zur Vermehrung bei.

    Kurzum: Ein sehr anspruchsloses Gewächs, das ulkig aussieht, wenn es erntereif ist und sich relativ schnell und kräftig vermehrt von Jahr zu Jahr. Der gesundheitsliche Nutzen ist so gravierend nicht. Er beruht darauf, dass die Knollen keine Glucose oder Fructose, sondern den Zuckeraustauschstoff Xylit enthalten. Die Knollen schmecken nur ganz schwach süßlich. Wenn Diabetiker sich nur von Topinambur ernähren und gar keine Glucose oder Fructose zu sich nehmen würden, wäre das für ihren Stoffwechsel sicher gut. Das geht aber nicht, weil Xylit stark blähend ist und in Mengen genossen zu Durchfall führt. Der einzige wirkliche gesundheitliche Nutzen ist ein Nutzen für die Zähne. Xylit beugt Plaque und Karies vor.

    Selbst der Topinamburschnaps, den einige Großanbauer von Topinambur lizensiert brennen und der wegen seines gesundheitlichen Nutzens beworben wird, schmeckt eigentlich nicht. Er hat irgendwie einen Spiritusgeschmack und man muss schon sehr daran glauben, dass er "gesund" ist, um ihn zu mögen.
    ​Wenn das Licht der Vergangenheit nicht mehr unsere Zukunft erhellt, irrt der menschliche Geist in Finsternis. Alexis de Tocqueville

  3. #3
    ein feiner Mensch Benutzerbild von konfutse
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    Dräsdn
    Beiträge
    22.691

    Standard AW: Erfahrungen mit Topinambur im Garten und Anbau

    Topinambur ist Unkraut, jedenfalls wuchert das so und ist auch kaum totzukriegen. Einen wirklichen Nutzen als Nahrungspflanze hat es auch nicht, höchstens als witzige Besonderheit bei Tisch.
    Kennt ihr diesen Moment, in dem plötzlich alles Sinn ergibt und man merkt, dass der ganze Scheiß sich wirklich lohnt? Ich auch nicht.

    Es gibt indes wenige Menschen, die eine Phantasie für die Wahrheit des Realen besitzen ...

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