Zitat von
Dragus
Der soziale Frieden, der durch den niedrigen Euro und die damit angekurbelte Konjunktur im Exportbereich gesichert wird, ist nur ein Nebenprodukt der derzeitigen Politik. Es gibt dazu diverse Kommentare aus den PIGS-Staaten, die den deutschen Exportüberschuss am liebsten Sanktionieren würden, von Deutschland riesige Konjunkturprogramme für die Eurozone fordernd, inkl. SPD. Auch die Franzosen haben sich da deutlich zu geäußert. Erst seit die EZB die Überschüsse über die Target2 Salden und Anleihekäufe in die Südländer transferiert, hat sich die Lage beruhigt. Das ist in der Tat eleganter, als direkte Transferzahlungen und offene Schuldenunion, wie Anfangs über Eurobonds angestrebt, später über die Rettungsschirme verwirklicht. Es begann alles 2008 mit der Finnazmarktkrise und den Blick in den Abgrund, als Spanien, Griechenland, Italien etc. für neue Anleihen 5-8% bieten mussten, Deutschland aber nur 1%. Der Zusammenbruch wäre unmittelbar erfolgt, hätte die EZB nicht interveniert. Alles andere sind hin zu nehmende Begleiterscheinungen der Euro-Rettungspolitik. Das die Industrie dabei verdient, lässt sie die Klappe halten, reinvestiert wird aber bevorzugt im Ausland. Man weiß um die zeitlich begrenzte Wirkung des Wechselkurses und die später zu erwartenden weiteren Steuererhöhungen. Hier setzt auch Trump an, mit seinem Plan in den USA die Steuern weiter zu senken. Linde z.Bsp. überlegt gerade, in die USA aus zu wandern. Um die vorübergehende Konjuktur in Deutschland mit zu nehmen, muss man sich nicht zwangläufig weiter der Deutschen Politik mit ihren Steuereskapaden aus liefern. Man erzählt der Regierung, was sie hören will, damit man abgreifen kann, was noch geht, so lange es noch geht.
Die "Facharbeiter", glaubst du jetzt ernsthaft, man wüsste in Unternehmerkreisen nicht, was das mittelfristig für die Sozialabgaben/innere Sicherheit bedeutet und das selbst die CDU/FDP die letzten wirtschaftsnahen Politiker ins Nirvana geschickt haben? Wie sollen denn Unternehmer in einem Linksversifften Land mit immer weiter steigendem Staatsanteil das Ruder rum reißen, ohne ihr Geschäft zu gefährden? Man hält die Klappe und bereitet sich auf die Abwanderung vor, so einfach ist das. Kaum jemand berücksichtigt bei der Einschätzung der Unternehmenspolitik, das Deutschland nur ein Standort unter vielen ist. Der Nabel der Welt ist das Land nur für jene, die nicht Mobil sind, also dem Otto-Normalverbraucher. Natürlich zahlt der die Zeche, so, wie er es sich als Otto-Normalwähler gewünscht hat. Nur halt etwas Zeitversetzt.