Ob Gott existiert, weiß kein Mensch, das weiß auch der Papst nicht. Man kann Gott nicht mit dem Verstand beweisen, man kann nur an ihn glauben. Aber es gibt eben immer mehr Menschen – das war schon immer so, aber das verstärkt sich –, die auch nicht mehr glauben können.
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Aber was ist das für ein Gott, der, um geliebt zu werden, den Menschen in die Lage versetzt, die schlimmsten Verbrechen zu begehen, Auschwitz zu ermöglichen, einen Pol Pot ermöglicht, nur damit er geliebt werden kann? Das ist eine absurde Vorstellung, aber trotzdem wird so etwas in der Theologie gelehrt.
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Ich wende mich gegen die Theologie. Die Kirche ist was anderes als die Addition der Theologen von Paulus über Augustinus bis auf den heutigen Tag. Die Kirche ist eine Gemeinschaft von Menschen, die sich an Jesus orientieren. Und diese Kirche ist nicht von dem abhängig, was Thomas von Aquin mal erklärt hat oder Augustinus wirklich an verleumderischen Thesen aufgestellt hat, und ist auch unabhängig davon, von den Kreationisten, die auch heute wieder in der Gestalt von den Piusbrüdern und anderen diesen Jesus fundamentalisieren und radikalisieren entsprechend ihrer perversen Vorstellungen.