Wir erleben ganz einfach den Zyklus des Untergangs der abendländischen Kultur, des Abendlandes schlechthin. Kulturen und Zivilisationen haben ihre Blütezeiten und irgendwann folgt das Zugrundegehen und die Auflösung, die Geschichte der Menschheit ist dafür voll von Beispielen. Es ist einfach so, da hilft kein weinerlicher Katastrophismus, kein Nihilismus und auch kein Parteiprogramm. Das Konzept der Völker-Erschöpfung (in Europa) im allgemeinen Niedergang aus Dekadenz, Korruption und Verfall erleben wir schon seit vielen Jahren nicht nur in Deutschland. Eine Erschöpfung aus einem Übersatt-Sein, aus dem Selbstekel einer Zivilisation heraus, in der das Geld das allgemeine Äquivalent ist, das auch nur noch auf sich selbst bezogen werden kann.
Das Geld als alles bestimmende Macht des menschlichen Lebensrhythmus, die Gier nach Macht, der Erfolg durch Macht als die alles beherrschende Moral einer durch und durch moralisch verkommenen Zivilisation, die keine wirklichen Werte mehr kennt und anerkennt, deren Ethik sich nur noch in der maßlosen Bereicherung erschöpft und damit ist das Zeitalter eines neuen Cäsarismus angebrochen. Im römischen Reich waren noch Rutenbündel und Beil das Amtssymbol der höchsten Machthaber des Römischen Reiches, so sind es heute Armeen von Leibwächtern und die Angst vor dem eigenen Volk.
Die Einsicht in die Zwangsläufigkeit des Ablaufs der zyklischen Entwicklung von Kulturen und Zivilisationen ist der erste Schritt zur Einsicht der eigenen weltanschaulichen Krisen. Man ist vorbereitet auf das, was unweigerlich und folgerichtig eintreffen wird und muss. Das Ende vom Ende wäre dann hier einmal wieder der Krieg als Vater aller Dinge und vielleicht hat der Mensch sein Haltbarkeitsdatum auch schon lange überschritten.