Ich nehme mal einen Kommentar unseres hochverehrten Foristen Nanu zum Anlass, eine Diskussion über das tolerante Weltbild unserer Gutis zu starten.
Er schrieb im Tübingen-Strang:
Nun wissen wir alle, dass Nanu gerne mal provoziert, aber mit entsprechenden Kommentaren ist er nicht allein auf weiter Flur.
Häufig lese ich etwa auf Facebook vergleichbare Kommentare, wenn Medien über sexuelle Übergriffe berichten.
Mir fällt es manchmal schwer zu erkennen, ob es sich dann um Troll-Kommentare oder ernsthafte Meinungen handelt.
Ein Blick auf die "Gefällt mir"-Angaben eines Profils zeigt dann nicht selten, dass die fraglichen Kommentatoren recht deutlich dem links-grünen Milieu zuzuordnen sind.
Regelmäßig finden sich unter den "Likes" dann "xxx gegen Rechts".
Da fällt es mir schwer intellektuell und vom Werteverständnis her Schritt zu halten.
Unter "Toleranz" und "gegen Rechts" verstand ich bisher, dass man niemanden aufgrund seiner Herkunft, seines Geschlechts oder sonstiger Umstände ausgrenzen soll und den anderen weitgehend so leben lassen soll, wie es beliebt. Nach mancher Auffassung sogar ohne irgendwelche (gesetzlichen) Grenzen.
In Kommentaren im Stile des oben zitierten verhält es sich dann aber so, dass nicht nur gleich mal 50% der Bevölkerung diskriminiert werden, nein, es werden Verhaltensänderungen dieser 50% der Bevölkerung angeraten, wie man es eher vom erzkonservativen Rand der Gesellschaft erwarten würde.
"Ewiggestrig" wäre da ein passender Ausdruck.
Mit gesellschaftlicher Progressivität hat das nichts mehr gemein, eher mit Rückschritten um Dekaden, wenn nicht mehr.
Mir stellt sich an der Stelle die Frage, welches Weltbild denn Links-Grün inzwischen vertritt.
Freiheit und Liberalismus, gesellschaftlicher Fortschritt, oder zeigt sich inzwischen doch mehr ein Wunsch nach Rückentwicklung und "Flucht aus der Moderne" in vermeintlich längst überholte archaische Rollen- und Gesellschaftsbilder?