Es ist ihr neuer Dorfplatz.
Sie sitzen und stehen auf dem Chapelle-Platz im 18. Stadtbezirk von Paris, plaudern im Schatten der Kastanienbäume, schauen den Passanten zu, teilweise mit stechendem, fast herausforderndem Blick. Allesamt Männer. Auch unter den Passanten sind nur ganz wenige Frauen, sie gehen rasch, gesenkten Hauptes... .
Eine Internetpetition in dem multikulturellen Viertel – und darüber hinaus im französischen Parlamentswahlkampf – hat wie eine Bombe eingeschlagen. Bis am Montag forderten mehr als 18.000 Personen den neuen Präsidenten Emmanuel Macron zum Eingreifen auf.
Laut den Initiatoren, einem nach eigenen Angaben apolitischen Anwohnerverein, sind die Frauen im Chapelle-Viertel "eine aussterbende Spezies". Täglich würden sie im Vorbeigehen belästigt oder als Schlampen beschimpft; Opfer von Aufsässigen, Betrunkenen, Taschendieben und Händlern, trauten sie sich nicht mehr, vom Ausgang der Metro Chapelle über den Platz nach Hause zu gehen. Fazit der Petition: "Der Chapelle-Platz gehört nun allein den Männern."
.... Gerade der ärmere Nordosten von Paris leidet am meisten unter dem unkontrollierten Migrantenstrom, wie auch die Petition aufzeigt. Und der Adressat im nahen und doch so fernen Élysée-Palast schweigt dazu nur.
Dieses Problem ist sogar für den neuen Präsidenten Macron zu brenzlig
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