Zu fragen, was Existenz zum existieren gebracht hat ist ungefähr wie zu fragen, was Zeit zum Laufen gebracht hat. Hier hast du aus logischer Sichtweise recht. Es handelt sich hierbei um Paradoxe. Aus der einen Perspektive ist das Ei da , aber das austragende Huhn fehlt. Auf der anderen ist wiederum das Huhn da, aber das Ei in welchem dieses ausgebrütet wurde fehlt. Wahrscheinlich sind beide Perspektiven falsch.
Wohlmöglich gibt es mehrere Seinsebenen und nur auf manchen lassen sich Paradoxien aufklären. Ein Computerspiel hat auch Grenzen. Wenn du mit deinem Helden Saltos machen willst funktioniert es einfach nicht, wenn jene Funktion nicht einprogrammiert wurde. So ist es auch hier auf der Erde mit den Paradoxien. Da können sich Denker abmühen, wie sie wollen. Wenn jedoch in unserem Universum bestimmte Denkebenen nicht zugänglich sind ists vergebliche Mühe.
Was den Glauben betrifft kann man es wenns mit dem Denken vereinbar ist mit Pascal halten. Es gibt keine Erklärung für das Übel in der Welt, dennoch lohnt sich konstruktiver Glaube. Auch hier komme ich kurz auf die Analogie mit dem Computerspiel zurück. Wie du sicher weißt gibt es auch bei diesen Schurken. Würdest du das Spiel gern spielen, wenn es keine Schurken gäbe ?
Ohne die Erfahrung oder die Gefahr von Übeln würden die Leute sich um nichts bemühen und faulenzen. Warum enormes Übermaß an schlechtem manche relativ Unschuldigen trifft oder Ereignise wie Völkermord und Krieg auftreten ist unbekannt. Desweiteren weiß man nicht warum die Leute nicht einfach so tugendhaft und gut sein können. Aber es ist eben verborgen. Von einem Schöpfer kann man nur soviel verlangen, wie Ressourcen gemäß diesem verteilt werden sollen. Wenn es mehrere Planeten mit Leben gibt, müssen aus Vielfaltsgründen wohlmöglich auf manchen auch weniger rosige Zustände vorzufinden sein ?