Zitat von
Daggu
Man sollte Kant kennen, wirklich kennen, sonst wird das ein Desaster wie dein sinnenleeres Pamphlet, wir schauen uns diesen typisch christlichen Dummheiten dann einmal näher an, du zitierst Kants Schrift: Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft" die du niemals wirklich gelesen hast, denn dann hättest du folgendes auch hier einstellen müssen
Wir zitieren also aus Kants "Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft":
„Himmlische Einflüsse in sich wahrnehmen zu wollen, ist eine Art Wahnsinn, in welchem wohl gar auch Methode sein kann (weil sich jene vermeinte innere Offenbarungen doch immer an moralische, mithin an Vernunftideen anschließen müssen), der aber immer doch eine der Religion nachtheilige Selbsttäuschung bleibt.“
(Kant . Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft, IV. Stück. Zweiter Teil.)
Und weiter aus dieser Schrift:
„alles, was, außer dem guten Lebenswandel, der Mensch noch tun zu können vermeint, um Gott wohlgefällig zu werden, ist bloßer Religionswahn und Afterdienst Gottes.“
Und weiter aus der 1. Vorrede dieser Schrift:
„Die Moral, so fern sie auf dem Begriffe des Menschen als eines freien, eben darum aber auch sich selbst durch seine Vernunft an unbedingte Gesetze bindenden Wesens gegründet ist, bedarf weder der Idee eines andern Wesens über ihm, um seine Pflicht zu erkennen, noch einer andern Triebfeder als des Gesetzes selbst, um sie zu beobachten. Wenigstens ist es seine eigene Schuld, wenn sich ein solches Bedürfniß an ihm vorfindet, dem aber alsdann auch durch nichts anders abgeholfen werden kann: weil, was nicht aus ihm selbst und seiner Freiheit entspringt, keinen Ersatz für den Mangel seiner Moralität abgiebt. – Sie bedarf also zum Behuf ihrer selbst (sowohl objectiv, was das Wollen, als subjectiv, was das Können betrifft) keinesweges der Religion, sondern Vermöge der reinen praktischen Vernunft ist sie sich selbst genug.“
Würdest du diesen Text wirklich begreifen, dann wird jeder Glaube nur noch zu eine abergläubischen Farce. Daran schließt sich nahtlos Kants Kernaussage seines Schaffens an, immer wieder gern zitiert:
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbst verschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.”
(Kant, Was ist Aufklärung, 1784)
Die oberste Handlungsmaxime eines aufgeklärten und geistig freien und unabhängigen Menschen sollte also sein:
"Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne."
(Immanuel Kant, Kritik der praktischen Vernunft)
Und was dann Christen unter einer freien und mündigen Meinung so verstehen, oder besser nicht verstehen: Am 1. Oktober ergeht eine Kabinettsorder in Form eines „Königlichen Reskripts“ an Kant, das ihm am 12. Oktober zugestellt wird - Kant darf sich in Zukunft nichts mehr in Religionsdingen zu Schulden kommen lassen. Das "Berliner Religionstribunal" verfolgte Kant und die lieben Theologen der Nächstenliebe denunzierten Kant wo es nur ging, leider war die Ketzverbrennung inzwischen abgeschafft.
Seine einzige Schuld bestand darin, seine Meinung gesagt zu haben und auf sehr, sehr sublime Weise den Christen einen Spiegel vorgehalten zu haben. Aber Christentum und Meinungsfreiheit standen schon immer im Verhältnis wie Feuer und Wasser.
Hättest du christlicher Taschenspieler Kant wirklich gelesen, verstehend gelesen, du hättest dir allein bei Philosophie Kants deine Glaubenshosen vollgeschissen. Denn das, was du in deinem Beitrag angeboten hast, das war einmal wieder nur die Heuchelei der christlichen Rednecks.