>>> DEM DEUTSCHEN VOLKE <<<
Das ist zu mechanistisch gedacht. Während Juristen tatsächlich vom Zwist Dritter leben, können widerliche Beutelschneider auch sehr gut mit luxuriösen Restaurationen der reiferen Generation den Gattinnenjaguar finanzieren. Deutsch: Der fidele Rentner von heute möchte keinen Schlappen mehr im Mund, sondern implantatgetragenen Zahnersatz, so er es sich leisten kann (und das können erstaunlich viele).
Nachtrag: Die Schnellbohrer finden in unseren Goldmenschen ein breites Betätigungsfeld, um über die KVK massiv abzurechnen. Tatsächlich gibt es mittlerweile darauf spezialisierte Praxen. Ein interessantes, wenngleich ekliges Geschäftsmodell.
"When the people fear the government, that´s tyranny. When the government fears the people, that´s freedom." Thomas Jefferson
Aktueller Kalenderspruch: it’s hard to imagine someone turning off all ability to reason. (Waterman1000, youtube, gefunden 120524)
Ich habe auch in ein paar Wochen einen Termin, eine alte Amalgamfüllung muß raus und mir wurde Kunststoff empfohlen bzw. macht mein Zahnarzt schon gar keine Amalgamfüllungen mehr. Über Amalgam und Kunstoff kann man jeweils viele Vor - und auch Nachteile ergoogeln. Klar ist natürlich, daß die Zahnärzte mit Kunststoff mehr Geld verdienen.
Deine Empfehlung als "Laie"? Zahnarzt wechseln und altes Amalgam mit neuem ersetzen oder Kunststoff rein?
Ich bin zwar nicht angesprochen und kann nur meinen subjektiven Eindruck als Patient nach ein paar Wochen mit Kunststoffplomben wiedergeben. Es sieht besser aus und fühlt sich besser an, d.h. kein Fremdkörpergefühl mehr, wenn man mit der Zunge darüber streicht. Im Sichtbereich ist es meiner Meinung nach ein Muss. Hier wird es auch von der GKV voll bezahlt. Zu Langzeitgeschichten kann ich dir in ein paar Jahren was erzählen.
„Noch sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, doch dem Volke zum Spott! Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk, dann gnade Euch Gott!“
(Theodor Körner 1791-1813)
Amalgam wird in Europa nicht mehr hergstellt und ist hier allgemein nicht mehr akzeptiert (nebenbei: In Israel und den USA ist das anders; egal). Vorteil ist dessen geringer Preis, bakterienhemmende Eigenschaft (Metall) und Unempfindlichkeit gegen Verarbeitungsfehler. Sieht natürlich häßlich aus.
Es gibt praktisch keine Alternative, die alle Vorteile abbildet. Kunststoff ist besonders problematisch, weil es beim Auspolymerisieren materialbedingt schrumpft. Sieht hübsch hell aus, hat aber ab einer gewissen Größe immer einen Randspalt, durch den Bakterien krabbeln werden. Das passiert oft lange unentdeckt. Dazu kommt, daß Bakterien Kunststoff lieben. Wenn man das anfärbt, ist eine Kunststoffüllung immer stärker besiedelt als ein natürlicher Zahn. Als Patient kann man das sogar sehen: Am Rand dieser Füllung ist das Zahnfleisch immer dicker und dunkler (=entzündet). Darüber hinaus ist Kunststoff extrem empfindlich gegen Verarbeitungsfehler. Ein bißchen zu feucht und das Ding ist absolut undicht, was lange unentdeckt bleibt.
Man kann diese Nachteile teilweise kompensieren, indem man sich auf kleine Defekte beschränkt oder Füllungen in vielen kleinen Portionen einbringt und einzeln aushärtet. Das dauert und kostet; die Wenigsten machen es.
Kurz gesagt: Patienten finden es toll, ich finde es Scheiße. Intakte Amalgamfüllungen mache ich nie raus, außer der Patient will es. Schlecht für den Umsatz, gut für den Patienten.
Alternativen:
Bei großen Defekten gibt es zwei Alternativen, Sekt oder Selters. Selters sind Füllungen aus Glasionomerzement. Die sind unempfindlicher gegen Feuchtigkeit, schrumpfen weniger, dafür sind sie etwas rauher an der Oberfläche und viel weicher. Haltbarkeit 2-3 Jahre.
Sekt ist ein Keramikinlay. Wird außerhalb des Munds hergestellt, ist extrem paßgenau, ästhetisch hübsch und sehr lange haltbar. Kostet aber etwa 500 Steine.
"When the people fear the government, that´s tyranny. When the government fears the people, that´s freedom." Thomas Jefferson
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