Und,
ad ultimum.Leser ***:
"Also ab in die zweite Runde in Sachen 'Finis Germania' (ich beziehe mich auf den Leser, den Sie in der Fortsetzung zum 12. Juni zitieren): Die Conclusio, zu welcher der Student auf der Grundlage des von ihm referierten Grammatik-Passus gelangt, ist Unfug. Zunächst einmal: Adjektivattribut kann 'Germania' hier schon allein deshalb nicht sein, weil 'Germania' kein Adjektiv, sondern ein Eigenname, genauer gesagt ein Toponym ist. Die von dem Leser gesehene Apposition 'Das Ende das Deutsche (sic!)', von der er dann flott zur adjektivischen Konstruktion 'Das deutsche Ende' hüpft, ist ebenfalls Unsinn, denn erstens kann 'Germania' niemals 'das Deutsche' heißen und zweitens soll hier ja nicht 'das Ende' näher bestimmt/qualifiziert, sondern vielmehr über Deutschland etwas ausgesagt werden, nämlich: 'das ist das Ende, der Untergang Deutschlands. Mit Adjektivattribut hieße unser Syntagma übrigens: 'Finis Germanicus' (oder: 'Finis Germanus'), zur Not auch noch: 'Finis Germanica/Germana', aber eben niemals 'Finis Germania' ('finis' ist überwiegend maskulin, selten feminin).
Für 'Finis Germania' gibt es nur zwei plausible Lesarten: Entweder man liest 'finis' als Verbform (2. Person Singular) und 'Germania' als Vokativ und erhält: 'Du gehst unter (endest) Deutschland!', oder man betrachtet 'finis' als Substantiv ('Germania' bleibt in jedem Falle Vokativ) und gelangt so zu: 'Das/dein Ende (der/dein Untergang), Deutschland!' (wie gesagt, im antiken Latein wurden keine Satzzeichen verwendet)."