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Thema: Die "Mißwirtschaft" der DDR

  1. #61
    Mitglied Benutzerbild von frundsberg
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    Standard AW: Die "Mißwirtschaft" der DDR

    Zitat Zitat von Arndt Beitrag anzeigen
    Prima Gedanke zum Begriff "Volk". Den teile ich mit Ausnahme des Gedanken Gottes, an den ich nicht glaube. Aber was, bitte, hat diese vernünftige Ansicht über den Begriff Volk mit Sozialismus zu tun? Völker hat es lange, lange vor Marx, Engels und Lenin gegeben!
    Gegenfrage: Was bedeutet laut Begriffsdefintion "nationaler Sozialismus" oder "sozialer Nationalismus" oder Nationalsozialismus?
    Ihr denkt bei de Begriff "Sozialismus" immer an eine Wirtschaftsordnung. Warum? Was bedeutet denn der Begriff für sich genommen?

    Ich werde das gerne nachschieben, wir haben das aber auch hier bereits definiert:

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  2. #62
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Die "Mißwirtschaft" der DDR

    Zitat Zitat von frundsberg Beitrag anzeigen


    @Kloppi, genau das hier ist gemeint. Die DDR-Bürger wurden künstlich "kurzgehalten".
    Gute Doku. Sah ich schon mal.
    Es belegt ja nur die These, dass bessere Produkte durch freie Marktkräfte entstehen. In der DDR Planvorgaben, im Aussenhandel war man wegen den Devisen ganz Kapitalist und hat auf die Wünsche des Kunden hin produziert.

    ---
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  3. #63
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    Standard AW: Die "Mißwirtschaft" der DDR

    Zitat Zitat von Pythia Beitrag anzeigen
    Aber hier geht es um die Wirtschaft der DDR, die weit besser war als ihr Ruf in der West-Propaganda. Das Volk der DDR lebte besser als jedes andere Volk des Ostblocks, besser als jedes Sozenvolk der 3. Welt und gehöre zu den 20 wohlhabendsten Ländern der Welt, da sie die 7.-höchste pro Kopf Produktivität der Welt hatte. Klar, neben der BRD glänzte sie nicht so sehr.

    Bei den Olympischen Spielen glänzt der 7. auch nicht besonders neben denen mit Gold, Silber und Bronze, wo der 7. eigentlich schon als Verliere angesehen wird, obwohl er von allen Teilnehmer-Ländern (210 im Jahr 2016) der 7.-Beste war. Da ich schon in den 60ern wiederholt in der DDR gearbeitet hatte, konnte ich anschließend in vielen Ländern sehen, daß die DDR besser war.

    Immerhin lebte und arbeitete ich bisher in 15 Ländern, und ich kenne über 20 weitere Länder ganz gut durch Geschäfts-Reisen und Kurz-Aufträge wie Messebau. Frag mal Leute, die durch Montage-Einsätze vor Ort erfuhren wie sich andere Länder durchwuseln, und wie die Einheimischen dort leben. Das größte Desaster für die DDR waren die Raubtier-Kapitalisten, die mit der Treuhand kamen.

    Klar. Aber am Ende funktionierte so eine Planwirtschaft nur noch in gewissen Sektoren. Irgendwann in den 70ern hängte der Westen den Osten endgültig technologisch ab. Vergleiche halt den letzten Trabant mit Westautos. Da wollte 1990 niemand mehr einen Trabant haben, selbst wenn er qualitativ top war.

    ---
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  4. #64
    Mitglied Benutzerbild von Kurti
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    Standard AW: Die "Mißwirtschaft" der DDR

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    (...)
    In der DDR Planvorgaben, im Aussenhandel war man wegen den Devisen ganz Kapitalist und hat auf die Wünsche des Kunden hin produziert.

    ---
    Die Kunden lebten im Westen und die Ex-DDR war der Billiglohn-Hinterhof der Bundesrepublik Deutschland.

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  5. #65
    Mitglied Benutzerbild von Kreuzbube
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    Standard AW: Die "Mißwirtschaft" der DDR

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Klar. Aber am Ende funktionierte so eine Planwirtschaft nur noch in gewissen Sektoren. Irgendwann in den 70ern hängte der Westen den Osten endgültig technologisch ab. Vergleiche halt den letzten Trabant mit Westautos. Da wollte 1990 niemand mehr einen Trabant haben, selbst wenn er qualitativ top war.

    ---
    Das lag aber nicht an mangelnder Kreativität. Die Zwickauer hatten Etliches an Ideen und Entwürfen auf Halde...wurde Alles von Oben abgeblockt!
    Geändert von Kreuzbube (26.06.2017 um 21:01 Uhr)

    "Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
    Thales von Milet (Philosoph, Staatsmann und Mathematiker 624 v.u.Z. - 546 v.u.Z.)

  6. #66
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    Standard AW: Die "Mißwirtschaft" der DDR

    Zitat Zitat von frundsberg Beitrag anzeigen
    [...]Die DDR ist tatsächlich der Vorläufer der jetzigen BRD, denn sie war nicht „sozialistisch“, sondern ein von deutschen Kapos betriebenes Arbeitslager,[...]
    Da ist durchaus was dran. Man darf auch nicht vergessen, dass die DDR Gesellschaft nicht weniger faschistisch war, als zur NS Zeit.

    [...]Die DDR-Deutschen waren nicht fauler oder dümmer als die BRD-Deutschen. Sie wurden nur schamlos von der russischen Besatzungsmacht und den eigenen Bonzen ausgebeutet und DAS war der Grund für die leeren Regale.[...]
    Nicht ganz. Die DDR bekam die Planwirtschaft aufs Auge gedrückt und es war schon Mitte der 50er Jahre sowohl dem Kreml als auch der SED Führung klar, dass die Produktivität dieses statischen Systems deutlich geringer als die einer Marktwirtschaft war. Aber man brauchte die Planwirtschaft aber als Instrument der Kontrolle.
    Für die Sowjetunion wurden die Ostblockstaaten mit der Zeit zur überaus kostspieligen Belastung, die sich sich irgendwann nicht mehr leisten konnte. Die DDR hat inbesondere ihr Öl zum sozialistischen Brudertarif vom großen Bruder bezogen. Als Michail Gorbatschow 1989 das Ende der Breschniew Doktrin und damit auch das Ende der Unterstützung verkündete, war damit klar, dass die DDR nicht überleben konnte.

    [...]Nicht etwa, weil sie zu doof gewesen wären, anständig zu produzieren![...]
    Sondern wegen der aufgezwungenen Planwirtschaft. Wenn der Mensch aus jeder Verantwortung genommen wird und bis ins kleinste vorgeschrieben bekommt, was er zu tun und zu lassen hat, dann kommt halt nichts dabei rum. Der Dorfbäcker weiss halt selbst am besten, welche Brötchen die Leute aus seiner Straße wollen, nicht irgendwelche Parteigenossen in Berlin.

    [...]Ganz im Gegenteil; mit den ganzen arbeitenden Frauen ist sogar anzunehmen, daß die DDR pro Kopf produktiver war als die BRD,[...]
    Das ist nachweislich falsch. Die BRD war weitaus produktiver. Schon die Hinzunahme der ganzen Frauen zum Arbeitsprozess ist ein deutliches Hinweis auf die niedrigere pro Kopf Produktivität.

    [...]nur was nützt eine Produktion, die niemals in den eigenen Geschäften ankommt? Den Anzug, der nicht im Geschäft steht, kann sich keiner kaufen![...]
    Es stimmt zwar, dass manche Sachen nur für den Export hergestellt worden sind, dazu gehörten, so nebenbei bemerkt auch Sachen, die man über den Quelle und Neckermann Versand kaufen konnte, es war aber insbesondere so,
    - dass weniger produziert wurde
    - dass das was produziert wurde, oft am Bedarf vorbei ging.


    [...]Die Deutschen in der SBZ wurden demnach schlimmer ausgeplündert, als die, in den Westzonen.[...]
    Auch wenn ich andere Gründe dafür sehe, da ist durchaus was dran.

    [...] Deshalb hatten die "Ossis" Ost-Mark auf dem Konto, standen aber oft vor leeren Regalen, weil ihre ganzen Produkte entweder in den Westen exportiert wurden, und der andere Teil für umsonst in die Sowjetunion verbracht wurde.[...]
    oder für Devisen verschleudert wurden, unbrauchbar waren und generell viel zu wenig produziert wurde.

    [...]Bis heute geht die Ausplünderung weiter. Deutsche erarbeiten jedes Jahr 300 Mrd. Euro Überschüsse, aber Rentner und Arme kramen in Mülltonnen nach Verwertbarem. Scheint ja ein echter Kulturvolk zu sein, die Deutschen?! Oder ist das nicht vielmehr von den Herrschenden genau so gewollt?[...]
    Es wäre für den Westen fatal gewesen, wenn die "Abstimmung mit den Füßen" in die andere Richtung gegangen wäre. Von daher war man genötigt sich in der Ausbeutung zurückzunehmen und der arbeitenden Bevölkerung einen ausreichend großen Anteil vom produzierten Mehrwert zu überlassen. Mit dem Ende des kalten Krieges fiel dieser Gegenpol jedoch weg und spätestens mit der Agends 2010 wurde die soziale Marktwirtschaft beendet und man kehrte zum Liberalismus und ungezügelter Ausbeutung zurück. Wir haben ein "abgehängtes Drittel", eine Unterschicht, die generationsübergreifend keine Chance mehr hat, jemals nochmal den Anschluss in Sachen Lebens- und Bildungsstandard zu finden. Zudem haben wir eine stetig kleiner werdende Mittelschicht, es geht in eine Zweiklassengesellschaft, in der eine kleine Minderheit in beliebigen Überfluss leben und der Rest damit beschäftigt sein wird, nicht zu verhungern.

  7. #67
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Die "Mißwirtschaft" der DDR

    Zitat Zitat von Kreuzbube Beitrag anzeigen
    Das lag aber nicht an mangelnder Kreativität. Die Zwickauer hatten Etliches an Ideen und Entwürfen auf Halde...wurde Alles von Oben abgeblöckt!
    Wurde das bezweifelt? Wenn die Sachsenwerke ein auf eigene Rechnung handelnder Betrieb gewesen wären, hätten sie 1990 auch modernste Exportautos produziert. Es geht immer um den Gewinn als Anreiz für bessere Produkte. In einem System ohne privates Gewinnstreben gibt es keinen Grund, warum man etwas grundsätzlich anders machen soll. Denn die letzte Scheisse wird einem durch Planvorgaben eh abgenommen und freie Konkurrenz gibt es nicht.
    Gleiches wars bei den Immobilien der Altstädte. Die verfielen weil die Mieten festgezurrt waren und privater Immobesitz stark eingeschränkt, somit auch Anreiz die Hütten zu renovieren nicht vorhanden.

    ---
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  8. #68
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    Standard AW: Die "Mißwirtschaft" der DDR

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Gute Doku. Sah ich schon mal.
    Es belegt ja nur die These, dass bessere Produkte durch freie Marktkräfte entstehen. In der DDR Planvorgaben, im Aussenhandel war man wegen den Devisen ganz Kapitalist und hat auf die Wünsche des Kunden hin produziert.

    ---
    Steht außer Frage. Mir ging es darum, daß die "Ossis" unter diesen Randbedingungen nicht so schlecht und schon gar nicht unfähig waren. Wie Feldmann schrieb, hinderte das System weiteres emporkommen. Aber wenn die Bonzen alles im Westen verramschen oder gar der UDSSR übergaben, dann verdiente zwar der Arbeiter seine Mark, stand aber eben vor halbleeren Regalen. Und das brachte die Menschen immer wieder auf die Palme.

  9. #69
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    Standard AW: Die "Mißwirtschaft" der DDR

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Wurde das bezweifelt? Wenn die Sachsenwerke ein auf eigene Rechnung handelnder Betrieb gewesen wären, hätten sie 1990 auch modernste Exportautos produziert. Es geht immer um den Gewinn als Anreiz für bessere Produkte. In einem System ohne privates Gewinnstreben gibt es keinen Grund, warum man etwas grundsätzlich anders machen soll. Denn die letzte Scheisse wird einem durch Planvorgaben eh abgenommen und freie Konkurrenz gibt es nicht.
    Gleiches wars bei den Immobilien der Altstädte. Die verfielen weil die Mieten festgezurrt waren und privater Immobesitz stark eingeschränkt, somit auch Anreiz die Hütten zu renovieren nicht vorhanden.

    ---
    Tja, das ist wohl wahr!

    "Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
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  10. #70
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    Standard AW: Die "Mißwirtschaft" der DDR

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Wurde das bezweifelt? Wenn die Sachsenwerke ein auf eigene Rechnung handelnder Betrieb gewesen wären, hätten sie 1990 auch modernste Exportautos produziert. Es geht immer um den Gewinn als Anreiz für bessere Produkte. In einem System ohne privates Gewinnstreben gibt es keinen Grund, warum man etwas grundsätzlich anders machen soll. Denn die letzte Scheisse wird einem durch Planvorgaben eh abgenommen und freie Konkurrenz gibt es nicht.
    Gleiches wars bei den Immobilien der Altstädte. Die verfielen weil die Mieten festgezurrt waren und privater Immobesitz stark eingeschränkt, somit auch Anreiz die Hütten zu renovieren nicht vorhanden.

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    Österreich hatte auch eine gosse Menge Staatsbetriebe. Die waren alle defizitär und reagierten auf Kundenwünsche unflexibel und im ganzen misswirtschaftsmäsig. Posten gab es nach Partezugehörigkeit, nicht nach Können.

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