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Thema: Solidarisierung mit Frauen in islamischen Ländern - Faschismus?

  1. #1
    Zynisches Dreckschwein Benutzerbild von Daytrader84
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    Standard Solidarisierung mit Frauen in islamischen Ländern - Faschismus?

    Ich wurde gestern in einer politischen Diskussionsgruppe auf Facebook einer interessanten Auseinandersetzung:

    Ein junger Iraner, der heute in Deutschland lebt, nachdem er vor Strafverfolgung aus seinem Land geflohen ist, thematisierte die Unterdrückung von Frauen im Iran.
    Ebenso postete der Herr den Link zu einer iranischen Gruppe, in der Frauen sich wagen, sich unverschleiert auf Fotos zu zeigen und diese in der Gruppe zu veröffentlichen.

    Es folgten die obligatorischen, wenngleich natürlich folgelosen Mitleidsbekunden mit den dortigen Damen und vor allem Respekt vor dem Mut der sich unverhüllt fotografierenden Frauen bis... ja bis... ein anderer junger Herr (Deutscher) -nennen wir ihn Herr X- eine etwas andere Sichtweise einbrachte:

    Er wies darauf hin, dass das nicht-Tragen des Kopftuches im Iran eine Straftat sei und hart geahndet würde.
    Die Gruppenteilnehmer würden somit nichts anderes tun, als sich mit Kriminellen zu solidarisieren.

    Es folgte erst einmal Gegenrede, Allgemeines über Unterdrückung, Menschenrechte, etc.

    Herr X erwiderte allerdings, wir würden diese Beurteilungen lediglich aus Sicht unseres Kulturkreises wahrnehmen, im Iran sei die gesellschaftliche und moralische Prägung freilich eine andere, was sich an den dortigen Gesetzen auch ganz klar zeige.
    Und dann folgte eine Aussage, die die Diskussion sehr schnell verstummen ließ:
    Das Verhalten der Gruppenteilnehmer sei nichts anderes als Faschismus! Man erhebe die eigene Kultur über eine andere, maße sich an, diese zu bewerten und über sie zu urteilen und schrecke letztlich auch nicht davor zurück, sich mit Straftätern zu solidarisieren.

    Etwa 80% verstummten vollkommen nach dem Faschismus-Vorwurf.
    Der Rest versuchte sich weiterhin mit Gerede von Menschenrechten, allerdings drehte sich die Diskussion dann auch schnell im Kreis und versandete bis heute Mittag.


    Was ist das Fazit daraus?
    Hat sich wieder einmal gezeigt, wie schnell sich der Durschschnittsdeutsche durch die Faschismus-Keule von seinen Überzeugungen abbringen lässt?
    Oder hat Herr X gar nicht mal so unrecht und erheben wir Deutsche (bzw. Europäer) unser (aufgeklärtes?) Weltbild über das anderer Kulturen?

  2. #2
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Solidarisierung mit Frauen in islamischen Ländern - Faschismus?

    Klar hat er Recht! Fragt sich nur, wie man dazu steht, d.h. ob man das als gut, schlecht, neutral usw. empfindet.
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  3. #3
    Pillefiz
    Gast

    Standard AW: Solidarisierung mit Frauen in islamischen Ländern - Faschismus?

    Zitat Zitat von Daytrader84 Beitrag anzeigen
    Ich wurde gestern in einer politischen Diskussionsgruppe auf Facebook einer interessanten Auseinandersetzung:

    Ein junger Iraner, der heute in Deutschland lebt, nachdem er vor Strafverfolgung aus seinem Land geflohen ist, thematisierte die Unterdrückung von Frauen im Iran.
    Ebenso postete der Herr den Link zu einer iranischen Gruppe, in der Frauen sich wagen, sich unverschleiert auf Fotos zu zeigen und diese in der Gruppe zu veröffentlichen.

    Es folgten die obligatorischen, wenngleich natürlich folgelosen Mitleidsbekunden mit den dortigen Damen und vor allem Respekt vor dem Mut der sich unverhüllt fotografierenden Frauen bis... ja bis... ein anderer junger Herr (Deutscher) -nennen wir ihn Herr X- eine etwas andere Sichtweise einbrachte:

    Er wies darauf hin, dass das nicht-Tragen des Kopftuches im Iran eine Straftat sei und hart geahndet würde.
    Die Gruppenteilnehmer würden somit nichts anderes tun, als sich mit Kriminellen zu solidarisieren.

    Es folgte erst einmal Gegenrede, Allgemeines über Unterdrückung, Menschenrechte, etc.

    Herr X erwiderte allerdings, wir würden diese Beurteilungen lediglich aus Sicht unseres Kulturkreises wahrnehmen, im Iran sei die gesellschaftliche und moralische Prägung freilich eine andere, was sich an den dortigen Gesetzen auch ganz klar zeige.
    Und dann folgte eine Aussage, die die Diskussion sehr schnell verstummen ließ:
    Das Verhalten der Gruppenteilnehmer sei nichts anderes als Faschismus! Man erhebe die eigene Kultur über eine andere, maße sich an, diese zu bewerten und über sie zu urteilen und schrecke letztlich auch nicht davor zurück, sich mit Straftätern zu solidarisieren.

    Etwa 80% verstummten vollkommen nach dem Faschismus-Vorwurf.
    Der Rest versuchte sich weiterhin mit Gerede von Menschenrechten, allerdings drehte sich die Diskussion dann auch schnell im Kreis und versandete bis heute Mittag.


    Was ist das Fazit daraus?
    Hat sich wieder einmal gezeigt, wie schnell sich der Durschschnittsdeutsche durch die Faschismus-Keule von seinen Überzeugungen abbringen lässt?
    Oder hat Herr X gar nicht mal so unrecht und erheben wir Deutsche (bzw. Europäer) unser (aufgeklärtes?) Weltbild über das anderer Kulturen?
    Was mischen wir uns dauernd in andere Länder ein und wollen bestimmen, wie die Leute da zu leben haben? Wenn sich die Schleierfrauen unterdrückt fühlen, werden sie schon selbst was dagegen unternehmen. Wir wollen auch keine Vorschriften von Ausländern gemacht bekommen, also lasst die Menschen leben, wie sie wollen.

  4. #4
    Faut faire avec Benutzerbild von Xarrion
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    Standard AW: Solidarisierung mit Frauen in islamischen Ländern - Faschismus?

    Zitat Zitat von Pillefiz Beitrag anzeigen
    Was mischen wir uns dauernd in andere Länder ein und wollen bestimmen, wie die Leute da zu leben haben? Wenn sich die Schleierfrauen unterdrückt fühlen, werden sie schon selbst was dagegen unternehmen. Wir wollen auch keine Vorschriften von Ausländern gemacht bekommen, also lasst die Menschen leben, wie sie wollen.
    Gott mit uns

    Nicht wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. Niccolò Machiavelli

  5. #5
    cornjung
    Gast

    Standard AW: Solidarisierung mit Frauen in islamischen Ländern - Faschismus?

    Zitat Zitat von Pillefiz Beitrag anzeigen
    Was mischen wir uns dauernd in andere Länder ein und wollen bestimmen, wie die Leute da zu leben haben? Wenn sich die Schleierfrauen unterdrückt fühlen, werden sie schon selbst was dagegen unternehmen. Wir wollen auch keine Vorschriften von Ausländern gemacht bekommen, also lasst die Menschen leben, wie sie wollen.
    Die Schleierfrauen betonen unentwegt, sie schleiern freiwillig und fühlen sich insbesonders nicht unterdrückt. Wie Nonnen im Kloster . Denen diese Meinung passt, sagen, sie wären zu dieser Aussage bestimmt gezwungen. Hilfsweise, das wäre gar keine Meinung, sondern Nazi oder ein Verbrechen.

  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von autochthon
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    Standard AW: Solidarisierung mit Frauen in islamischen Ländern - Faschismus?

    Ich muesste Pille da recht geben bin aber wie meist sehr ambivalent.Was waren die 70-er so beschaulich. Islam duerfte innerhalb der BRD keine Rolle spielen.
    "... und alles kommt, wie's kommen muss.... " (Reinhard Mey "Der Gauckler")

  7. #7
    Zynisches Dreckschwein Benutzerbild von Daytrader84
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    Standard AW: Solidarisierung mit Frauen in islamischen Ländern - Faschismus?

    Zitat Zitat von Pillefiz Beitrag anzeigen
    Wenn sich die Schleierfrauen unterdrückt fühlen, werden sie schon selbst was dagegen unternehmen.
    Mag sein.
    Ein Lebensende am Baukran kann auch eine Verlockung sein

  8. #8
    Pillefiz
    Gast

    Standard AW: Solidarisierung mit Frauen in islamischen Ländern - Faschismus?

    Zitat Zitat von Daytrader84 Beitrag anzeigen
    Mag sein.
    Ein Lebensende am Baukran kann auch eine Verlockung sein
    Das ist nicht unser Problem.

  9. #9
    Zynisches Dreckschwein Benutzerbild von Daytrader84
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    Standard AW: Solidarisierung mit Frauen in islamischen Ländern - Faschismus?

    Zitat Zitat von Pillefiz Beitrag anzeigen
    Das ist nicht unser Problem.
    Aber es widerspricht dennoch deiner Aussage.
    Das System in islamischen Ländern ist männlich dominiert und belegt Abweichler mit drakonischen Strafen.
    Ob da wirklich jemand aufmuckt, wenn er denn zu mucken gedenkt? Oder sich lieber seinem Schicksal ergibt?

    Ist das unser Problem?
    Nein, jedenfalls nicht unmittelbar.

    Mitleid mit denen, die anders leben möchten (wirklich anders leben möchten und nicht nur Gelder abgreifen wollen), habe ich trotzdem.

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von frundsberg
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    Standard AW: Solidarisierung mit Frauen in islamischen Ländern - Faschismus?

    Zitat Zitat von Daytrader84 Beitrag anzeigen
    Ich wurde gestern in einer politischen Diskussionsgruppe auf Facebook einer interessanten Auseinandersetzung:

    Ein junger Iraner, der heute in Deutschland lebt, nachdem er vor Strafverfolgung aus seinem Land geflohen ist, thematisierte die Unterdrückung von Frauen im Iran.
    Ebenso postete der Herr den Link zu einer iranischen Gruppe, in der Frauen sich wagen, sich unverschleiert auf Fotos zu zeigen und diese in der Gruppe zu veröffentlichen.

    Es folgten die obligatorischen, wenngleich natürlich folgelosen Mitleidsbekunden mit den dortigen Damen und vor allem Respekt vor dem Mut der sich unverhüllt fotografierenden Frauen bis... ja bis... ein anderer junger Herr (Deutscher) -nennen wir ihn Herr X- eine etwas andere Sichtweise einbrachte:

    Er wies darauf hin, dass das nicht-Tragen des Kopftuches im Iran eine Straftat sei und hart geahndet würde.
    Die Gruppenteilnehmer würden somit nichts anderes tun, als sich mit Kriminellen zu solidarisieren.

    Es folgte erst einmal Gegenrede, Allgemeines über Unterdrückung, Menschenrechte, etc.

    Herr X erwiderte allerdings, wir würden diese Beurteilungen lediglich aus Sicht unseres Kulturkreises wahrnehmen, im Iran sei die gesellschaftliche und moralische Prägung freilich eine andere, was sich an den dortigen Gesetzen auch ganz klar zeige.
    Und dann folgte eine Aussage, die die Diskussion sehr schnell verstummen ließ:
    Das Verhalten der Gruppenteilnehmer sei nichts anderes als Faschismus! Man erhebe die eigene Kultur über eine andere, maße sich an, diese zu bewerten und über sie zu urteilen und schrecke letztlich auch nicht davor zurück, sich mit Straftätern zu solidarisieren.

    Etwa 80% verstummten vollkommen nach dem Faschismus-Vorwurf.
    Der Rest versuchte sich weiterhin mit Gerede von Menschenrechten, allerdings drehte sich die Diskussion dann auch schnell im Kreis und versandete bis heute Mittag.


    Was ist das Fazit daraus?
    Hat sich wieder einmal gezeigt, wie schnell sich der Durschschnittsdeutsche durch die Faschismus-Keule von seinen Überzeugungen abbringen lässt?
    Oder hat Herr X gar nicht mal so unrecht und erheben wir Deutsche (bzw. Europäer) unser (aufgeklärtes?) Weltbild über das anderer Kulturen?
    Du verkennst etwas. Die Deutschen heute verstummen nicht, wegen dem F-Wort. Das ist völlig irrelevant. Die CDU/CSU-Regierung ist auch faschistisch. Und keinen juckt es. Nein. Diese Deutschen sind verstummt, weil sie gar keine eigenen Überzeugungen haben und nur nachplappern. Wenn das so torpediert wird, was ja auch gar nicht verkehrt war, dann sacken diese zusammen und spielen weiter mit ihrer Playstation oder Tetris. Man kann nur jedem Ausländer abraten, Bundesdeutsche zu Verbündeten zu machen. Ein sicherer Garant, zu loosen.

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