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Thema: G20-Gipfel 7./8. Juli in Hamburg

  1. #3881
    Mitglied Benutzerbild von Rhino
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    Standard AW: G20-Gipfel 7./8. Juli in Hamburg

    Zitat Zitat von Pelle Beitrag anzeigen
    Analyse zu G20-Hamburg

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    Nah ja:
    "Daneben steht die Deutung, dass die brennenden Barrikaden dieInszenierung des Gipfels gestört haben und dass mit den Krawallen undPlünderungen ein Signal der Unregierbarkeit geschaffen wurde gegenübereinem Staat, der radikalen Widerspruch im Keim erstickt. Welche Einordnungsich als plausibel erweist, wird sich auch in kommenden Aufeinandertreffenentscheiden."
    Und da musste man dann wahllos das Privateigentum anderer Leute zerstoeren?
    Wahrheit Macht Frei!

  2. #3882
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    Standard AW: G20-Gipfel 7./8. Juli in Hamburg

    Wieder ein linker langhaariger Bombenleger geschnappt.

    Der G20-Steinewerfer
    aus dem Schanzenviertel


    Markus O. (35) war den Behörden wegen Vermögens- und Gewaltdelikten bekannt +++ Er hat noch nie gearbeitet und bezieht Hartz IV +++ Er stand unter Bewährung +++ Heute früh Polizeieinsätze und Durchsuchungen in drei Bundesländern

    Foto: Thomas Knoop
    " data-zoom-src="https://bilder.bild.de/fotos/am-morgen-wird-der-mann-von-polizisten-abgefuehrt-200920097-57315890/Bild/18.bild.jpg" width="1280"> Am Morgen wird der Mann von Polizisten abgeführtFoto: Thomas Knoop


    Artikel von: Nikolaus Harbusch und Thomas Knoop veröffentlicht am 18.09.2018 - 07:36 Uhr


    Hamburg - Am frühen Dienstagmorgen hat die Polizei in Hamburg einen der Chaoten festgenommen, die im Juli 2017 während des G20-Gipfels in der Hansestadt randalierten. Gleichzeitig wurden 13 Objekte durchsucht.
    Bei den Durchsuchungen und der Festnahme geht es um die schweren Ausschreitungen im Schanzenviertel am frühen Morgen des 7. Juli 2017.
    Foto: Markus Scholz / dpa
    " data-zoom-src="https://bilder.bild.de/fotos/in-der-juli-nacht-kam-es-zu-schweren-ausschreitungen-im-schanzenviertel-in-hamburg-200895401-57317214/Bild/1.bild.jpg" width="1280"> In der Juli-Nacht kam es zu schweren Ausschreitungen im Schanzenviertel in HamburgFoto: Markus Scholz / dpa

    Während des Treffens der Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten war Hamburg von schweren Ausschreitungen erschüttert worden. Gipfelgegner griffen Polizisten an, setzten Autos in Brand und plünderten Geschäfte.
    Die Karte der Schande
    Ausschreitungen während des G20-Gipfels im Juli 2017 in Hamburg
    [Links nur für registrierte Nutzer] | Quelle: Stand: 7.7.2017, 18 Uhr


    Die Randalierer zündeten meterhohe Feuer an den Barrikaden im Hamburger Schanzenviertel an. Sie verwüsteten mehrere Geschäfte und legten einiges in dem beliebten Stadtteil in Schutt und Asche.
    Markus O. (35) soll Steine geworfen und ein Ladengeschäft geplündert haben.
    Foto: Thomas Knoop
    " data-zoom-src="https://bilder.bild.de/fotos/ermittler-bringen-beweismaterial-aus-der-wohnung-200920101-57327482/Bild/1.bild.jpg"> Ermittler bringen Beweismaterial aus der WohnungFoto: Thomas Knoop
    [Links nur für registrierte Nutzer]



    Der jetzt Festgenommene ist nach BILD-Informationen bei der Staatsanwaltschaft schon aktenkundig: Nach BILD-Informationen soll Markus O. 2013 nach einem Diebstahl 15 Monate auf Bewährung bekommen haben. Fünf Jahre später lautete das Urteil nach einem schweren Diebstahl ein Jahr auf Bewährung.
    Er soll auch wegen verschiedener Vermögens- und Gewaltdelikte den Behörden bekannt sein. Einer geregelten Arbeit soll der Mann noch nicht nachgegangen sein. Er soll Hartz IV beziehen.

  3. #3883
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    Standard AW: G20-Gipfel 7./8. Juli in Hamburg

    "G20-Fazit: Was Rot-Grün anders machen würde"

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    G20-Fazit: Was Rot-Grün anders machen würde

    [Links nur für registrierte Nutzer] Der G20-Sonderausschuss hatte Mitte August nach 15 Sitzungen seine Arbeit beendet - ohne einen gemeinsamen Abschlussbericht vorzulegen.
    Es hätte beim [Links nur für registrierte Nutzer] mehr Polizisten, mehr Prävention und eine bessere Kommunikation geben müssen: Das ist das gemeinsame Fazit der rot-grünen Hamburger Regierungskoalition aus [Links nur für registrierte Nutzer]. Rund ein Jahr nach den Ausschreitungen haben die Abgeordneten von SPD und Grünen jetzt ihren Abschlussbericht vorgelegt.
    Polizei war schlecht vorbereitet

    Vor und während des G20-Gipfels sei einiges falsch gelaufen, so die Erkenntnis nach dem Ende des Sonderausschusses. Die Bevölkerung hätte beispielsweise besser auf die Einschränkungen durch die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen vorbereitet werden müssen. Die Polizei konnte den vielen Anforderungen nicht ganz gerecht werden. Die Beamten sollen künftig besser auf die zunehmende Komplexität ihrer Aufgaben vorbereitet werden. Die Kommunikation zwischen Stadtteil, Polizei und Politik solle verbessert und Programme zur Gewalt- und Extremismusprävention ausgebaut werden.
    Rot-Grün zieht Fazit aus G20-Ausschuss

    NDR 90,3 - 22.09.2018 08:00 Uhr Autor/in: Anette van Koeverden
    SPD und Grüne in Hamburg ziehen ein gemeinsames Fazit nach dem G20-Sonderausschuss: Es hätte bei dem Gipfel mehr Polizisten, mehr Prävention und eine bessere Kommunikation geben müssen.














    Keine Konsequenzen für Rote Flora

    Kritisch sehen SPD und Grüne, dass durch die konsequente Linie der Polizei wenig Raum für deeskalierende Verständigung war. Allerdings verurteilen die Abgeordneten auch die massive Gewalt militanter G20-Gegner. Für das linksautonome Zentrum Rote Flora wird es zunächst keine Konsequenzen geben. Es gebe keinen Nachweis für eine direkte Teilnahme an gewalttätigen Ausschreitungen, heißt es im Abschlussbericht. Es gebe keinen rechtsfreien Raum, Straftaten würden wie überall auch rund um die Rote Flora verfolgt.

  4. #3884
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    Standard AW: G20-Gipfel 7./8. Juli in Hamburg

    "Linksextremistische Strukturen bekämpfen"
    "G20 Chaostage - Fazit der CDU"

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  5. #3885
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    Standard AW: G20-Gipfel 7./8. Juli in Hamburg

    "G20-Prozess um Brandstiftungen beginnt mit Jubelszenen"

    Nach Randalen in Hamburg G20-Prozess um Brandstiftungen beginnt mit Jubelszenen

    Von red/dpa 18. Dezember 2018 - 14:08 Uhr
    Im Sommer 2017 wurde der G20-Gipfel in Hamburg von teils schweren Ausschreitungen überschattet. Seit Dienstag müssen sich fünf junge Männer wegen besonders schwerer Vergehen vor Gericht verantworten. Der erste Tag verlief überraschend.

    Die Angeklagten wurden zum Auftakt mit Applaus begrüßt und verabschiedet. Foto: dpa [Links nur für registrierte Nutzer] - Fast anderthalb Jahre nach dem G20-Gipfel in Hamburg hat am Dienstag der erste Prozess um die Brandstiftungen und Zerstörungen an der Elbchaussee begonnen. Angeklagt sind vier junge Männer aus Hessen (18, 18, 22, 24) und ein Franzose (23). Ihnen wird Landfriedensbruch in einem besonders schweren Fall vorgeworfen. Weitere Anklagepunkte sind Mittäterschaft bei Brandstiftung, gefährlicher Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffengesetz.
    Laut Anklage waren am Morgen des 7. Juli 2017 rund 220 schwarz vermummte Personen über die abseits von den Konferenzorten gelegene Elbchaussee gezogen und hatten durch das Anzünden von Autos, Einschlagen von Scheiben und andere Zerstörungen einen Schaden von mindestens einer Million Euro angerichtet. Acht Menschen erlitten Schocks oder wurden verletzt. Ein Busfahrer wurde so schwer psychisch beeinträchtigt, dass er sich laut Anklage über mehrere Monate stationär behandeln lassen musste.

    Die Verteidiger argumentierten, die Polizei hätte einschreiten müssen, um ihren friedlichen Mandanten und anderen Teilnehmern des Aufzugs das Demonstrationsrecht zu sichern. „Der wesentliche Punkt ist: Das Ganze war eine [Links nur für registrierte Nutzer]“, sagte die Rechtsanwältin Gabriele Heinecke. Die Nicht-Anwendung des Demonstrationsrechts mache die gesamte Anklage verfassungswidrig. Die rund 80 Zuschauer im Saal begrüßten und verabschiedeten die Angeklagten mit tosendem Applaus und Jubel.

  6. #3886
    Wetterleuchten Benutzerbild von Makkabäus
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    Standard AW: G20-Gipfel 7./8. Juli in Hamburg

    Zitat Zitat von Pelle Beitrag anzeigen
    "G20-Prozess um Brandstiftungen beginnt mit Jubelszenen"
    Am Montag gab es noch eine Demo, die zur JVA geführt hat, wo 20 G-20-Randalierer einsitzen. Massiv Polizei und die Demonstranten rufen: "Bullenschweine" !
    Die tiefsten Brunnen tragen die höchsten Wasser - Meister Eckhart

  7. #3887
    Wetterleuchten Benutzerbild von Makkabäus
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    Standard AW: G20-Gipfel 7./8. Juli in Hamburg

    Zitat Zitat von Pelle Beitrag anzeigen
    Wieder ein linker langhaariger Bombenleger geschnappt.
    Es gibt eine Pizzeria in der Schanze die keine Polizisten bedient, weil die Waffen tragen und nötigenfalls Gewalt anwenden. Sei mit der Unternehmensphilosophie nicht vereinbar und als verwerflich und unmoralisch gewertet.

    Bei Gewalttätigen aus den eigenen Reihen ist man da bestimmt nachsichtiger
    Die tiefsten Brunnen tragen die höchsten Wasser - Meister Eckhart

  8. #3888
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    Standard AW: G20-Gipfel 7./8. Juli in Hamburg

    "V-Mann des Verfassungsschutzes blockierte Regierungskonvois"

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    G20-Gipfel in Hamburg V-Mann des Verfassungsschutzes blockierte Regierungskonvois

    Der niedersächsische Verfassungsschutz setzte nach SPIEGEL-Informationen einen Informanten beim G20-Gipfel in Hamburg ein. Dort geriet der inzwischen enttarnte Mann in Konflikt mit der Polizei.
    [Links nur für registrierte Nutzer] DPA
    Polizisten und Demonstranten bei G20-Protesten in Hamburg 2017

    Freitag, 04.01.2019 14:02 Uhr

    Der im November enttarnte V-Mann des niedersächsischen Verfassungsschutzes ist gemeinsam mit Göttinger Autonomen zum G20-Gipfel nach Hamburg gereist und hat dort mit Straßenblockaden Regierungskonvois behindert. Wie der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe unter Verweis auf Zeugenaussagen und interne Dokumente berichtet, war der V-Mann an diversen Aktionen der "Basisdemokratischen Linken" beteiligt, die er für den [Links nur für registrierte Nutzer] ausspionierte.
    Mit einer Gruppe von sieben oder acht Autonomen fuhr er im Juli 2017 zum [Links nur für registrierte Nutzer] nach Hamburg. Die Aktivisten trugen Rucksäcke mit Kleidung zum Wechseln. Mal traten sie vermummt in Schwarz auf, mal in bunter Zivilkleidung zu Aktionen wie "Colour the Red Zone". Der V-Mann blockierte Konvois und ließ sich wegtragen. Zweimal wurde er vorübergehend in Gewahrsam genommen, seine Personalien nahm die Polizei aber nicht auf. Anschließend berichtete er dem Verfassungsschutz von den Einsätzen.

  9. #3889
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    Standard AW: G20-Gipfel 7./8. Juli in Hamburg

    Prozess um Elbchaussee-Aufmarsch bei G20 ist die Öffentlichkeit ausgeschlossen.

    [QUOTE„Zum Schutz der Angeklagten“ - Öffentlichkeit ausgeschlossen

    Stand: 18:39 Uhr | Lesedauer: 4 Minuten
    Von [Links nur für registrierte Nutzer]










    Die Angeklagten und ihre Anwälte an einem vorangegangenen Prozesstag im Hamburger Landgericht
    Quelle: dpa


    Frenetisch waren die Auftritte der Angeklagten im Prozess um die G-20-Krawalle an der Hamburger Elbchaussee bejubelt worden. Das wollte die Staatsanwaltschaft nicht hinnehmen. Die Richterin gab ihr recht. Was geht vor, das Interesse der Öffentlichkeit an einem der Schlüsselverfahren der G-20-Krawalle oder die Erziehung zweier jugendlicher Angeklagter? Die Jugendkammer des Landgerichts um die Vorsitzende Richterin Anne Meier-Göring hat eine Entscheidung getroffen. Sie wird jedem, der an einer öffentlichen Aufarbeitung der Krawalle an der Elbchaussee und der Aufklärung abseits eines juristischen Strafmaßes interessiert ist, bitter aufstoßen: Das Gericht hat die Öffentlichkeit vom Prozess ausgeschlossen, erst zu den Plädoyers sind wieder Zuschauer und Journalisten zugelassen.



    Angeklagt sind vier junge Männer aus Hessen, zwei davon waren zum Tatzeitpunkt noch 17 Jahre alt, sowie ein 23-jähriger Franzose. Der Ausschluss sei im Interesse der Erziehung der jugendlichen Angeklagten geboten, sagte Meier-Göring.
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    Die Begründung ist bemerkenswert: Die Staatsanwaltschaft hatte den Ausschluss der Öffentlichkeit beantragt und mit dem Verhalten des Publikums begründet. An den ersten Verhandlungstagen hatten Freunde und Bekannte die Angeklagten vor Prozessbeginn lautstark bejubelt, einige der Angeklagten hatten daraufhin das Victory-Zeichen gezeigt.

    Die Angeklagten hätten sich „frenetisch feiern“ lassen, so nannte es Staatsanwalt Tim Paschkowski. Dies seien „verzerrende Einflüsse“ von außen, der Schutz der Jugendlichen wiege höher als das öffentliche Interesse am Fall.
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    Das Gericht folgte dieser Sichtweise: Die Angeklagten könnten den Beifall als positive Anerkennung verstehen und heroisiert werden. Sollten sich die Angeklagten dagegen in einer Weise äußern, die den Unterstützern nicht gefalle, könnten sie eingeschüchtert werden.
    Auch die Berichterstattung durch Medien sei oftmals reißerisch und könne zu einer massiven Stigmatisierung und Vorverurteilung führen. In einigen Berichten sei der Vorname der Jugendlichen, der erste Buchstabe des Nachnamens und das Alter genannt worden. So könnten sie in ihrem sozialen Umfeld identifiziert werden. Es ist zu befürchten, dass die jugendlichen Angeklagten „zwischen den Fronten zerrieben werden“, sagte Meier-Göring.

    ][/QUOTE]

  10. #3890
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    Standard AW: G20-Gipfel 7./8. Juli in Hamburg

    Vertrauen ist gut, totale Kontrolle ist besser!

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    "Nie da gewesene Kontrollmacht für staatliche Stellen"

    Zur G20-Fahndung nutzt Hamburgs Polizei eine Software, die Gesichter von Hunderttausenden speichert. Schluss damit, sagt der Datenschutzbeauftragte – und wird ignoriert.
    Interview: [Links nur für registrierte Nutzer], Hamburg
    14. Januar 2019, 16:48 Uhr [Links nur für registrierte Nutzer]


    Hamburgs Datenschutzbeauftragter Johannes Caspar © Maja Hitij/dpa
    Inhalt


    • Seite 1 — "Nie da gewesene Kontrollmacht für staatliche Stellen"
    • [Links nur für registrierte Nutzer]
    • [Links nur für registrierte Nutzer]

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Nach den schweren Ausschreitungen am Rande des G20-Gipfels im Juli 2017 hatte die Hamburger Polizei ein Problem: Nur wenige der Randalierer hatte sie noch beim Gipfel fassen können. In der Aufklärung setzen die Behörden deswegen nun auf Computerunterstützung. Mit einer Software werden Tausende Videos und Fotos des Gipfels automatisch ausgewertet. Hamburgs Datenschutzbeauftragter Johannes Caspar hat massive Bedenken – und die Löschung der Datenbank angeordnet. Doch die Polizei macht trotzdem weiter. Was nun?



    ZEIT ONLINE: Herr Professor Caspar, Sie haben den Innensenator von Hamburg angewiesen, die Datenbank zu löschen, mit deren Hilfe gerade viele G20-Straftäter überführt werden. Warum?

    Johannes Caspar: Die Polizei nutzt eine Software zur automatisierten Gesichtserkennung, um aus einer Masse von Bildern und Videos Straftäter zu identifizieren. Hierzu werden zunächst Video- und Bildaufnahmen von Personen erhoben. In einem zweiten Schritt werden aus dem gesammelten Material über die eingesetzte Software maschinenlesbare und abgleichbare Modelle von menschlichen Gesichtern unterschiedslos aller darauf abgebildeten Personen erzeugt. Dieser zweite Schritt ist das Problem. Durch die Erzeugung von Gesichts-IDs jeder Person entsteht eine polizeiliche biometrische Datenbank. Sie enthält Passanten, S-Bahn-Nutzer, Teilnehmer an Demonstrationen, also völlig unbeteiligte Personen, gegen die strafrechtlich nie etwas vorlag. Wir wissen nicht, wie viele Personen betroffen sind, aber wir vermuten, dass es in die Hunderttausende gehen könnte. Eine Rechtsgrundlage für die Herstellung beziehungsweise Sicherstellung von Video- und Bildmaterial existiert, das ist bekannte Polizeiarbeit. Anders für den zweiten wesentlich eingriffsintensiveren Schritt, die Erstellung einer biometrischen Massendatenbank. Hier überschreitet die Polizei in Hamburg ihre rechtlichen Kompetenzen, da eine Ermächtigungsgrundlage hierfür nicht besteht.

    ZEIT ONLINE: Die Software erkennt also automatisch, wann ich an welcher Überwachungskamera vorbeigelaufen bin, und erstellt ein Bewegungsprofil, auch wenn ich an diesen Tagen nur normal zur Arbeit gegangen bin?
    Caspar: Man kann mit der hier eingesetzten Software aus dem Datenpool herausfiltern, wer wann mit wem wo war. Beispielsweise, wer wann an einer Demonstration teilgenommen hat, aber auch, wer mit wem in eine Kneipe gegangen ist. Das revolutioniert die Polizeiarbeit bei der Fahndung nach Straftätern im öffentlichen Raum. Gleichzeitig eröffnet die automatisierte Gesichtserkennung eine nie da gewesene Kontrollmacht für staatliche Stellen, die im Besitz von Bildern sind. Selbst US-Konzerne wie Microsoft und Google haben dies erkannt und jüngst vor den Folgen des Einsatzes gewarnt.


    Elbvertiefung – der tägliche Newsletter für Hamburg
    Jeden Tag wissen, was in Hamburg wichtig ist. Relevant und prägnant. Persönlich und pointiert. Elbvertiefung ist der neue tägliche Newsletter der ZEIT für Hamburg.
    [Links nur für registrierte Nutzer]


    ZEIT ONLINE: Theoretisch ließen sich dann Echtzeitbewegungsdaten von allen Bürgern anfertigen. Bisher werden aber nur Daten von Bildern beim [Links nur für registrierte Nutzer] ausgewertet, richtig?

    Caspar: Das kann ich nicht sagen. Die Polizei hat ja bereits vor einiger Zeit angekündigt, das Verfahren der automatisierten Gesichtserkennung auch in anderen Bereichen einzusetzen. Es bestehen uns gegenüber keine Anzeige- oder Meldepflichten. Auch mit Blick auf das Datenmaterial, das im Zuge von [Links nur für registrierte Nutzer] ausgewertet wurde, lassen sich eindeutige Zuordnungen des Bildmaterials häufig nicht treffen. Neben den polizeieigenen Aufnahmen von Ausschreitungen und Versammlungen stammen die Aufnahmen aus öffentlichen Verkehrsmitteln und aus den Medien, aber auch von privat aufgenommenen Videos, die auf einen Server des BKA hochgeladen werden konnten. Eine Prüfung, ob die privaten hochgeladenen Bilder mit G20 etwas zu tun hatten, erfolgte nur insoweit, als offenkundig irrelevante Aufnahmen, wie Pornos oder Katzenvideos, aussortiert wurden.


    ZEIT ONLINE: Von wie vielen Bildern und Videos reden wir eigentlich?
    Caspar: Die Polizei hat 100 Terabyte zur Auswertung gesichert, davon sind bislang Stand August 2018 17 Terabyte biometrisch verarbeitet worden – unseres Wissens circa 32.000 Video- und Fotodateien. Die Polizei selbst sagt, sie hätte ohne automatisierte Auswertung 60 Jahre gebraucht, um das Material überhaupt zu sichten.
    Geändert von Pelle (15.01.2019 um 01:59 Uhr)

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