Manche Menschen beschäftigen sich dieser Tage mit der Frage, ob die AfD eher als eine linke oder als eine rechte Partei zu betrachten ist. Hierzu meine Gedanken:
Die AfD ist links und rechts. Natürlich mag der ein oder andere gewisse nuancierte Unterschiede zwischen rechts und links erkennen wollen. Aber aus einer liberalen Weltanschauung heraus betrachtet, sind links und rechts in ihren Grundprinzipien gleichermaßen etatistisch. Damit ist es schon egal, wie die inhaltliche Ausrichtung des Etatismus aussieht. Links fordert staatliche Gewalt für Problem A, Rechts fordert staatliche Gewalt für Problem B und der Liberalismus würde die staatliche Gewalt an sich bereits als Ursache des entstandenen Problems identifizieren und nicht lustigerweise den Staat als Löser seiner eigens geschaffenen Probleme betrachten.
In diesem Sinne ist die AfD wie alle anderen Parteien etatistisch und aus liberaler Weltsicht heraus keine wirkliche Alternative. Die AfD bietet lediglich eine Alternative dahingehend, sich partiell Teilbereiche heraus zu nehmen, die sie mittels staatlichen Eingriffen anders zu lösen gedenkt als jene Parteien, die sie als „Mainstream“ oder „Systemparteien“ kritisiert. In Wirklichkeit ist aber auch die AfD sowohl „Mainstream“ als auch „systemisch“, weil sie an beiden nicht grundsätzlich etwas zu ändern gedenkt, sondern lediglich die Kompassnadel in einen anderen Uhrzeigersinn drehen möchte. Dabei werden Gewinner und Verlierer nach AfD Vorstellungen umverteilt, alternativ zu den bisherigen Umverteilungen von Gewinnern und Verlierern durch die bisherigen Parteien.
Man kann davon sprechen, dass der AfD die Frage nach der Farbe der Unterhose eine überlebensnotwendige zu sein scheint. Unterscheidung definiert sich dort, durch die Farbe der Unterhose die man trägt. In Wirklichkeit aber beinhaltet eine Alternative die grundsätzliche in Frage Stellung von systemischen Strukturen und einer systemischen Gewalt. Es geht, um aus Sicht eines liberalen Weltbildes heraus zu sprechen, darum,ob die Unterhose innen angekleckert worden ist und man sich waschen und umziehen kann, wann es einem beliebt – sich dabei auch selbstständig die Frage beantworten zu dürfen ob man Unterwäsche trägt und wenn ja, welcher Art und Farbe – oder man sich nur die Farbe der innen angekleckerten Unterhose aussuchen darf.
Etatismus hat verschiedene Spielarten und kann niemals aus sich heraus eine solche Variante hervorbringen, die im grundsätzlichen, prinzipiellen Unterschied zu anderen etatistischen Varianten zu betrachten ist.
Es ist keine Alternative, wenn Partei A den Menschen über Steuern Geld wegnimmt, um einen Sozialstaat aufzublasen, (der durch staatliche und zentralbänklerische Eingriffe die Anzahl der Bedürftigen wachsen lässt) oder ob Partei B den Sozialstaat kürzt um den Menschen über Steuern das gleiche Geld wegzunehmen, weil man einen Polizei- und Militärapparat aufbaut, mit dem die Grenzen gesichert und die Bürger überwacht werden sollen. Aus einem liberalen Weltbild heraus, gibt es gar keine Rechtfertigung dafür, Menschen gegen ihren Willen etwas weg zu nehmen, gleichgültig, welche Begründung dafür hervorgebracht wird – und bei Gott, es lassen sich Milliarden Begründungen hervorbringen, so viele, dass alles Geld der Welt nicht reichen würde, um auch nur ein Dutzend von ihnen zu erfüllen.
Darum: Etatismus ist nicht die Alternative zum Etatismus. Freiheit ist die Alternative zum Etatismus.