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Thema: Tour de France 2017

  1. #71
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    Standard AW: Tour de France 2017

    Zitat Zitat von Apostate Beitrag anzeigen
    Es bleibt weiter ungemein spannend bei der Tour. Michael Matthews gewann die heutige Etappe im Sprint und liegt damit nur noch 29 Punkte in der Punktewertung hinter Marcel Kittel.

    Der Erfurter hatte heute nichts mit dem Ausgang der Etappe zu tun, da er schon zu Beginn an den Bergwertungen den Anschluß an das Hauptfeld verlor. Vielleicht verliert er das Grüne Trikot am Freitag auf der Etappe nach Salon-de-Provence, aber letztlich wird es sich auf der letzten Etappe in Paris entscheiden. Bis dahin muss Kittel nun zusehen, daß er irgendwie über die schweren Alpenpässe kommt, ohne aus dem Zeitlimit zu fliegen. Das wäre der Super-Gau schlechthin für den deutschen Sprintstar.

    In der Gesamtwertung wird die Entscheidung, ich hatte das bereits mehrmals angedeutet, am Donnerstag fallen, beim Anstieg zum Izoard. Das Zeitfahren am Samstag kann man im Grunde vergessen, es ist mit 22 km nicht ausreichend lang genug, als daß man dort gewaltige Zeitabstände rausfahren könnte.

    In den nächsten beiden Tagen sollte die Stunde von Romain Bardet schlagen, der französische Rundfahrer glänzte bisher immer in der letzten Woche. Zum Vergleich, letztes Jahr um diese Zeit, lag er noch mit über 4 Minuten Rückstand auf Platz 6 der Gesamtwertung, und schaffte dennoch den Sprung auf's Podium.

    Rigoberto Uran, Fabio Aru und natürlich Chris Froome und sein "Edelhelfer" Mikel Landa dürften also gewarnt sein.
    Das Zeitfahren vergessen? Nur, wenn noch echte Abstände entstehen. Wenn das so ein Wimpernschlagfinale wird, wie es sich jetzt andeutet, wird da die Tour erst entschieden. Froome hätte mit der Überlegenheit der letzten Jahre da seinen Konkurrenten um Gelb jeweils eine Minute abgenommen mindestens. Nun ist er dieses Jahr aber nicht ganz so stark. Oder aber die anderen stärker. Trotzdem gehe ich davon aus, dass die Konkurrenz mindestens über 30 Sekunden Vorsprung braucht, weil ich sonst in der Spitzengruppe keinen sehe, der ihm das Wasser reichen kann beim Zeitfahren.

  2. #72
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    Standard AW: Tour de France 2017

    Zitat Zitat von Praetorianer Beitrag anzeigen
    Das Zeitfahren vergessen? Nur, wenn noch echte Abstände entstehen. Wenn das so ein Wimpernschlagfinale wird, wie es sich jetzt andeutet, wird da die Tour erst entschieden.[...]
    Bei dem kurzen Zeitfahren geht es um Sekunden, nicht um Minuten. Wer allerdings am Col d'Izoard einbricht, kann auf wenigen hundert Metern die Tour verlieren, diese Etappe ist von ihrer Bedeutung her vielfach wichtiger, als das Zeitfahren in Marseille. Romain Bardet hat angekündigt, die beiden folgenden Etappen so aggressiv wie Klassiker zu fahren, an Samstag verschwende er keinen Gedanken. Das sollte diesbezüglich ein guter Hinweis sein.
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  3. #73
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    Zitat Zitat von Apostate Beitrag anzeigen
    Bei dem kurzen Zeitfahren geht es um Sekunden, nicht um Minuten.
    Jein, wären das alles mindestens solide Zeitfahrer, dann wären es Sekunden. Es ist aber ein Weltklassezeitfahrer unter den Siegkandidaten, während alle Siegkandidaten da gar nichts können. Da gibt es Fahrer, die werden locker eine Minute auf Froome verlieren. Schau dir alleine mal an, was die beim Zeitfahren in DÜsseldorf, was nochmal viel kürzer war, auf Chris Froome verloren haben und rechne das hoch.

    ]Wer allerdings am Col d'Izoard einbricht, kann auf wenigen hundert Metern die Tour verlieren, diese Etappe ist von ihrer Bedeutung her vielfach wichtiger, als das Zeitfahren in Marseille. Romain Bardet hat angekündigt, die beiden folgenden Etappen so aggressiv wie Klassiker zu fahren, an Samstag verschwende er keinen Gedanken. Das sollte diesbezüglich ein guter Hinweis sein.
    Die Sache ist nur, bislang ist niemand eingebrochen. Natürlich, wenn sich einer von denen einen Hungerast fährt und 10 Minuten verliert, war es das, das kann man nie mit einem guten Einzelzeitfahren ausgleichen (mit so einem kurzen schon gar nicht, aber auch bei nem längeren eigentlich). Ich erwarte es aber nicht und wenn es doch passiert, dann ist einer von den 4 Leuten, die innerhalb von wenigen Sekunden liegen, halt weg. Bardet war bislang nicht erheblich stärker gewesen als Aru, Froome oder Uran, warum soll ich davon ausgehen, dass er nun plötzlich das Ruder rumreisst und in den zwei Etappen Minuten auf die anderen rausfährt? Wer mit nem Vorsprung von 2 Minuten ins Zeitfahren geht, wäre natürlich halbwegs safe und müsste da sich wenig Sorgen machen, ich sehe das aber nicht.

  4. #74
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    Zitat Zitat von Praetorianer Beitrag anzeigen
    Jein, wären das alles mindestens solide Zeitfahrer, dann wären es Sekunden. Es ist aber ein Weltklassezeitfahrer unter den Siegkandidaten, während alle Siegkandidaten da gar nichts können. Da gibt es Fahrer, die werden locker eine Minute auf Froome verlieren.
    Seit wann gehört Froome beim Zeitfahren zur Elite? Hat er überhaupt schonmal ein wichtiges Zeitfahren gewonnen? Auch für Samstag hat er absolut keine Chance, die Etappe zu gewinnen. Den Tagessieg in Marseille werden die echten Zeitfahrer unter sich ausmachen, obwohl man den Bergfahrern dort einen mächtigen Hügel miteingebaut hat, um die Klassementfahrer nicht völlig zu benachteiligen.

    Anders als zu Zeiten von Armstrong und Ullrich - gehören die Klassementfahrer - abgesehen von Tom Dumoulin - nicht zu den Stärksten im Kampf gegen die Uhr, und ich meine, das ist auch der Grund, warum die Tourveranstalter mittlerweile auf die langen Zeitfahren verzichten, im Gegensatz zu früher, wo Strecken über 40 Kilometer keine Seltenheit waren.

    Die Sache ist nur, bislang ist niemand eingebrochen. Natürlich, wenn sich einer von denen einen Hungerast fährt und 10 Minuten verliert, war es das, das kann man nie mit einem guten Einzelzeitfahren ausgleichen (mit so einem kurzen schon gar nicht, aber auch bei nem längeren eigentlich).[...]
    Die bisherigen Bergankünfte haben gezeigt, daß Froome zu schlagen ist. Aru hat es auf der Planches des belles Filles bewiesen, Bardet auf der Etappe nach Peyragudes.

    Der Trend spricht also gegen Froome und Bardet sagt schon seit Beginn der Tour, daß er sich für die Alpen bereit hält. Der Franzose wird dort voll auf Angriff fahren, und die Frage ist eigentlich nur, ob er seinen Worten jetzt auch Taten folgen lassen wird.

    Ich denke, sollte Froome am Samstag mehr als +30 Sekunden hinter dem Führenden liegen, wird ihm das Zeitfahren nicht reichen, um Gelb zurückzuholen.
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  5. #75
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    Zitat Zitat von Praetorianer Beitrag anzeigen
    Jein, wären das alles mindestens solide Zeitfahrer, dann wären es Sekunden. Es ist aber ein Weltklassezeitfahrer unter den Siegkandidaten, während alle Siegkandidaten da gar nichts können. Da gibt es Fahrer, die werden locker eine Minute auf Froome verlieren.
    Seit wann gehört Froome beim Zeitfahren zur Elite? Hat er überhaupt schonmal ein wichtiges Zeitfahren gewonnen? Auch für Samstag hat er absolut keine Chance, die Etappe zu gewinnen. Den Tagessieg in Marseille werden die echten Zeitfahrer unter sich ausmachen, obwohl man den Bergfahrern dort einen mächtigen Hügel miteingebaut hat, um die Klassementfahrer nicht völlig zu benachteiligen. Genau das aber könnte Leute wie Aru und Bardet helfen, den Rückstand auf Froome im Rahmen zu halten. Bardet verlor schon kaum Zeit in Düsseldorf.

    Anders als zu Zeiten von Armstrong und Ullrich - gehören die Klassementfahrer - abgesehen von Tom Dumoulin - nicht zu den Stärksten im Kampf gegen die Uhr, und ich meine, das ist auch der Grund, warum die Tourveranstalter mittlerweile auf die langen Zeitfahren verzichten, im Gegensatz zu früher, wo Strecken über 40 Kilometer keine Seltenheit waren.

    Die Sache ist nur, bislang ist niemand eingebrochen. Natürlich, wenn sich einer von denen einen Hungerast fährt und 10 Minuten verliert, war es das, das kann man nie mit einem guten Einzelzeitfahren ausgleichen (mit so einem kurzen schon gar nicht, aber auch bei nem längeren eigentlich).[...]
    Die bisherigen Bergankünfte haben gezeigt, daß Froome zu schlagen ist. Aru hat es auf der Planches des belles Filles bewiesen, Bardet auf der Etappe nach Peyragudes.

    Der Trend spricht also gegen Froome und Bardet sagt schon seit Beginn der Tour, daß er sich für die Alpen bereit hält. Der Franzose wird dort voll auf Angriff fahren, und die Frage ist eigentlich nur, ob er seinen Worten jetzt auch Taten folgen lassen wird.

    Ich denke, sollte Froome am Samstag mehr als +30 Sekunden hinter dem Führenden liegen, wird ihm das Zeitfahren nicht reichen, um Gelb zurückzuholen.
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  6. #76
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    Zwei große Ziele hatte das deutsche Team Sunweb in dieser 104. Tour de France. "Wir wollten Etappensiege und das Grüne Trikot", verriet Simon Geschke radsport-news.com am 2. Ruhetag in Saint-Etienne. Nun hat die Mannschaft überraschend das Bergtrikot erobert - und der Freiburger ist der Diener zweier Herren.

    "Das Bergtrikot war vor dem Rennen noch kein großes Thema. Priorität hatte das Grüne mit Michael Matthews. Das war ein lange geplantes und großes Projekt. Nikias Arndt und Matthews haben sich darauf gezielt in den Bergen vorbereitet. Das große Ziel dieser Tour war das Güne Trikot und die Etappe nach Rodez, die wir ja auch mit Matthews gewonnen haben. Das war wirklich vom Team von langer Hand geplant", erklärte Geschke. Matthews sollte Peter Sagan (Bora-hansgrohe) angreifen, der das Trikot des Punktbesten in den letzten fünf Jahren gewonnen hatte.

    Doch es kam anders. Sagan wurde nach einer umstrittenen Aktion gegen Mark Cavendish (Dimension Data) von der Tour ausgeschlossen und Matthews hatte nun den fünfmaligen Etappensieger Marcel Kittel (373 Punkte/Quick-Step Floors) als Gegner, der inzwischen 79 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Australier (294) hat. Geschke: "Wir hatten nicht so mit der Dominanz von Marcel gerechnet, der schon auf so vielen Flachetappen gepunktet hat. Auch Peter Sagan hätte es in diesem Jahr schwer gegen ihn gehabt."
    Bardet ist die große Hoffnung der Franzosen, die auf den ersten Tour-Sieg eines heimischen Fahrers seit 1985 (Bernard Hinault) hoffen. Der Trubel um den 26-jährigen Kapitän der Ag2R-Kapitän nimmt kaum erwartete Dimensionen an und steht in krassem Gegensatz zur Aufmerksamkeit, die einem Fahrer zuteil wird, der gerade mal drei Sekunden hinter Bardet auf Rang vier des Gesamtklassements liegt.


    Dabei wurde Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac) von Froome am heutigen zweiten Ruhetag bereits als „Geheimfavorit“ bezeichnet. Und auch der Brite war sich darüber bewusst, dass offensichtlich niemand den 30 Jahre alten Kolumbianer so richtig auf der Rechnung zu haben scheint. „Rigoberto Uran ist eher der, der etwas unter dem Radar fährt“, befand der Sky-Kapitän, der den Olympiazweiten von London 2012 allerdings durchaus als aussichtsreichen Konkurrenten einschätzt. „Er ist vielleicht der stärkste Zeitfahrer dieser Gruppe von GrandTour-Fahrern“, sagte Froome mit Blick auf die besten Fünf der Gesamtwertung. „Und wenn man Marseille (das Zeitfahren am vorletzten Tag) im Hinterkopf hat, ist er ebenfalls eine große Gefahr.“
    Radsport ist eine Mannschaftssportart- und wie wichtig Helfer sind, wurde auf der 16. Etappe der 104. Tour de France wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Als es gut 15 Kilometer vor dem Ziel auf die Windkante ging, schaffte der Gesamtdritte Romain Bardet (Ag2r) dank seines Teamkollegen Oliver Naesen gerade noch so den Sprung in die Favoritengruppe und vermied somit einen Zeitverlust.

    "Ich hatte Romain kurz verloren und sah dann, dass er am falschen Ende des Feldes fuhr. Also habe ich ihm schnell zugerufen, dass er sofort an mein Hinterrad kommen soll. Es war eine sehr heikle Situation“, schilderte der Belgische Meister gegenüber Sporza den für die Klassementfahrer wichtigsten Moment des Tages, der für AG2R böse hätte enden können.

    Mit seinem Kapitän hatte Naesen direkt nach der Etappe zwar noch nicht sprechen können. Doch schon während des Rennens rief Bardet seinem belgischen Teamkollegen zu: "Du hast mir mein Leben gerettet.“

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  7. #77
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    Um noch einmal auf Emanuel Buchmann zurückzukommen, der hat keine Position verloren, seit die Bora-hansgrohe Mannschaft ihren Kapitän Majka bei der Königsetappe nach Chambéry verlor.

    Da vor ihm liegende Fahrer, wie zuletzt George Bennett, aufgeben mussten, konnte er sich sogar noch einige Positionen verbessern. Soviel also zu der Ankündigung der sportlichen Leitung, die ja angeblich wenig Sinn darin sahen, den 18. Platz in der Gesamtwertung zu verteidigen. Einerseits wolle man die deutsche Nachwuchshoffnung nicht verheizen, und außerdem sei ein Tagessieg für seine Entwicklung wichtiger.

    Die Frage ist dann allerdings, warum man Buchmann bisher keine Gelegenheit gab, sich während einer Etappe zu schonen. Wenn ein 20. Platz in der Gesamtwertung nichts wert ist, hätte man ihn schon oft, und zum Beispiel gestern das Tempo rausnehmen lassen können, um Kräfte für die Alpenetappen zu sparen.

    Wäre Buchmann gemütlich mit der großen Sprintergruppe mitgerollt, hätte er morgen sicher von Beginn an mit vollen Tanks mitfahren können. Logisch, in der Gesamtwertung hätte er dann viele Positionen eingebüßt, aber war es nicht das, was zu erwarten war, als Enrico Poitschke ankündigte, man wolle nicht auf Klassement fahren?

    Bin gespannt wie Buchmann die beiden kommenden Etappen bewältigt, eine Platzierung unter den Top 3, wie 2015 auf der zweiten Pyrenäenetappe, wäre natürlich phantastisch aus deutscher Sicht, scheint aber leider unwahrscheinlich.
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  8. #78
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    Zitat Zitat von Apostate Beitrag anzeigen
    Seit wann gehört Froome beim Zeitfahren zur Elite?
    Die Frage ist jetzt nicht dein Ernst oder? Er ist der mit weitem Abstand der beste Zeitfahrer der Tour de France in den letzten 4-5 Jahre. Rechnet man die schweren Bergzeitfahren raus und nur die flachen Zeitfahren, konnte in dieser Zeit vielleicht noch ein Tony Martin mithalten. Tom Dumolin ist erst seit 1,5-2 Jahren in diese Liga aufgestiegen.

    Nun ist es so, dass Tourzeitfahren manchmal ihre eigenen Gesetze haben und die Klassementfahrer da oft besser insgesamt über die Runden kommen, bzw. oft der gewinnt, der die Tour insgesamt besser verkaftet hat. Geht man zurück in die Ära Armstrong sieht man, dass Lance Armstrong frühe Zeitfahren auch oft gewonnen hat, aber nicht unbesiegbar war, während er in den Abschlusszeitfahren alles in Grund und Boden gefahren hat. Das mag auch Chris Froome begünstigen, bei dem das recht ähnlich ist und der nicht automatisch weil er bei der Tour über 4-5 Jahre die Zeitfahren dominiert hat, auch der beste Zeitfahrer der Welt ist (Olympia in Rio kam nur Bronze raus zum Beispiel), aber seit wann er zur Elite im Zeitfahren im Zeitfahren zählt, war jetzt schon ein Witz oder?

    Hast du vor diesem Jahr schonmal eine große Radrundfahrt mit ihm gesehen oder dir die Ergebnisse, die er im Zeitfahren sonst so erreicht hat, mal angesehen? Vielleicht kannst du mir mal der Einfachheit halber die längeren Zeitfahren nennen, bei denen er nicht unter den Top3 gelandet ist. Du wirst nicht auf viele kommen. Letztes Jahr aus dem Gedächtnis: 1. Zeitfahren Tom Dumolin vor Froome 2. Zeitfahren Froome vor Dumolin, die beiden in dergleichen Liga, alle anderen distanziert. Rechnet man diesen erwähnten Toureffekt raus, kann man vielleicht drüber streiten ob zeiweise mal ein Fabian Cancellara (das ist dann aber schon ne Weile her), ein Tony Martin, heute vielleicht ein Tom Dumolin hauchdünn vor ihm waren, er fährt seit 5 Jahren konstant in genau dieser Liga. Als Tony Martin seine Hochphase hatte, war bei der Tour immer klar, wen es zu schlagen galt, wenn er längere EZF gewinnen wollte. Dass er auch das Vueltazeitfahren letztes Jahr gewonnen hat - geschenkt. Nur mal so für das letzte Jahr zusammengefasst, was ich mitbekommen habe (garantiert nicht vollständig): 1 EZF bei der Tour gewonnen, beim anderen Zweiter geworden, Bronzemedaille im EZF bei den olympischen Spielen (wie zuvor 2012 schon), das Zeitfahren der Vuelta gewonnen. Absolut vergleichbar mit Armstrong und Ullrich in besten Zeiten und das war auch kein Ausreißer nach oben, sondern sein Standard seit Jahren.


    Die bisherigen Bergankünfte haben gezeigt, daß Froome zu schlagen ist. Aru hat es auf der Planches des belles Filles bewiesen, Bardet auf der Etappe nach Peyragudes.

    Der Trend spricht also gegen Froome und Bardet sagt schon seit Beginn der Tour, daß er sich für die Alpen bereit hält. Der Franzose wird dort voll auf Angriff fahren, und die Frage ist eigentlich nur, ob er seinen Worten jetzt auch Taten folgen lassen wird.

    Ich denke, sollte Froome am Samstag mehr als +30 Sekunden hinter dem Führenden liegen, wird ihm das Zeitfahren nicht reichen, um Gelb zurückzuholen.
    Ja, Froome ist geschlagen worden, aber die Konkurrenz konnte ihm bislang immer nur einige Sekunden einschenken. Ich bin nicht sicher, ob 30 Sekunden reichen werden (in der Form der Vorjahre hätte das niemals gereicht vor so einem Zeitfahren, aber ne Formschwäche wirkt sich ja auch aufs Zeitfahren meistens aus, insofern kann man vielleicht auch nicht ganz so überragende Resultate erwarten wie zuvor), aber bislang ist ja nichtmal ersichtlich, dass das so eintritt. Wenn Bardet jetzt wirklich so durchstartet, wie du erwartest und er ihm sagen wir mal auf beiden Etappen eine Minute abnähme, dann wäre das Zeitfahren für die Gesamtwertung irrelevant, bislang habe ich aber aus den Spitzengruppen keinen gesehen, der anderen wirklich mal so klar überlegen war, dass er wirklich mehrere Minuten abnehmen konnte. By the way, um das EZF irrelevant zu machen, muss man ja auch noch die anderen in Schlagdistanz besiegen.

    Was mir neu war, dass Uran auch Zeitfahrerqualitäten haben soll (steht in einem deiner Verweise), im ersten EZF wurde er ja klar geschlagen. Vielleicht hatte er sich keine Hoffnungen auf den Toursieg gemacht zu dem Zeitpunkt und hat deswegen da noch nicht alles gegeben?
    Geändert von Praetorianer (19.07.2017 um 01:03 Uhr)

  9. #79
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    Zitat Zitat von Praetorianer Beitrag anzeigen
    Die Frage ist jetzt nicht dein Ernst oder? Er ist der mit weitem Abstand der beste Zeitfahrer der Tour de France in den letzten 4-5 Jahre.[...]
    Vorab, ich polemisiere absichtlich, wenn wir hier alle eine Ansicht vertreten würden, wäre es ja langweilig. Ich schätze Deine Meinung zum Thema aber durchaus, immerhin hast Du eine dazu.

    Froome ist sicher ein guter Zeitfahrer, im Vergleich zu den anderen Klassementfahrern der letzten Jahre sicher der Beste, keine Frage. Aber für Siege auf diesem Gebiet reicht es eben nicht. Ein Jan Ullrich konnte aber sehr wohl Zeitfahren gewinnen. Auch Froomes Vorgänger Bradley Wiggins war weitaus stärker als Zeitfahrer. Jetzt darüber zu debattieren, ab wann man auf diesem Gebiet zur Elite zählt, wäre Haarspalterei. Daß er mit den Besten gegen die Uhr mithalten kann, streite ich nicht ab.

    By the way, um das EZF irrelevant zu machen, muss man ja auch noch die anderen in Schlagdistanz besiegen.
    Ich habe nicht gesagt, daß das EZF irrelevant wäre, nur das dort nicht die Entscheidung fallen wird. Ich denke schon seit Wochen an diese Alpenetappe rauf zum Col d'Izoard, und habe seitdem das starke Gefühl, daß es dort große Überraschungen geben wird in der Gesamtwertung. Daß nun gleich vier Fahrer in Schlagdistanz zu Froome liegen, macht die Sache umso spannender.

    Ich habe nichts gegen Froome. Sollte er auch auf dieser Etappe bestehen, und nach wie vor in Reichweite zum Gelben Trikot sein, und dann im Zeitfahren die Tour gewinnen, hätte er es auch verdient und wäre ein würdiger Sieger. Im Grunde ist doch die Frage, ob seine Serie dieses Jahr oder doch erst nächstes Jahr reißt.

    Was mir neu war, dass Uran auch Zeitfahrerqualitäten haben soll (steht in einem deiner Verweise), im ersten EZF wurde er ja klar geschlagen. Vielleicht hatte er sich keine Hoffnungen auf den Toursieg gemacht zu dem Zeitpunkt und hat deswegen da noch nicht alles gegeben?
    Schon möglich, und man muss an das Wetter zurückdenken. Wer dort voll fuhr, musste auf der nassen Strecke Risiken eingehen und man sah ja bei Valverde, wie böse das enden kann. War mir aber auch neu, daß Uran stark im Zeitfahren sein soll. Vielleicht wollte Froome ihn auch ein wenig stark reden.
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  10. #80
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    Standard AW: Tour de France 2017

    Mal sehen, wie es mit Mikel Landa weitergeht, dessen Vertrag bei Sky ausläuft. Im Grunde hat man bei ihm das gleiche "Problem" wie einst mit Richie Porte, der als "Helfer" für Chris Froome einfach verschenkt war.
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