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Thema: Tour de France 2017

  1. #81
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    Standard AW: Tour de France 2017

    Zitat Zitat von Apostate Beitrag anzeigen
    Vorab, ich polemisiere absichtlich, wenn wir hier alle eine Ansicht vertreten würden, wäre es ja langweilig. Ich schätze Deine Meinung zum Thema aber durchaus, immerhin hast Du eine dazu.

    Froome ist sicher ein guter Zeitfahrer, im Vergleich zu den anderen Klassementfahrern der letzten Jahre sicher der Beste, keine Frage. Aber für Siege auf diesem Gebiet reicht es eben nicht. Ein Jan Ullrich konnte aber sehr wohl Zeitfahren gewinnen. Auch Froomes Vorgänger Bradley Wiggins war weitaus stärker als Zeitfahrer. Jetzt darüber zu debattieren, ab wann man auf diesem Gebiet zur Elite zählt, wäre Haarspalterei. Daß er mit den Besten gegen die Uhr mithalten kann, streite ich nicht ab.
    Aber mir scheint, da hast du die Tour de France nicht immer sehr ausführlich verfolgt hast. Froome hat seit 2013 ca. 50% der EZF gewonnen und damit nach deinem Kriterium um Längen erfolgreicher als ein Jan Ullrich. Nun sehe ich dein Kriterium für Quervergleiche als fragwürdig, weil da eben einer war, der die Tour immer besser verkraftet hatte als andere, Lance Armstrong lief da fast ausser Konkurrenz, daher würde ich jetzt trotzdem behaupten, Jan Ullrich war der noch bessere Zeitfahrer s ein Chris Froome (das ist aber nur Bauchgefühl, wir sind hier im Bereich der Spekulation). Mehr Tourzeitfahren hat Chris Froome gewonnen, bei Weitem! Ich weiss aber nicht, wie du zu der Behauptung kommst, beim Rekordsieger der letzten Jahre reiche es nicht zu Siegen. Das ist so, wie wenn ich jetzt sage, Bayern München ist nicht schlecht, aber zu einem deutschen Meistertitel reicht es halt nicht. Kann ich sagen, aber ein Blick in die Siegerliste belehrt mich eines besseren.

    Vor allem sieht man bei Froome auch, dass er bei tourunabhängigen EZF auch zu den stärksten der Welt gehört, während man bei Lance Armstrong über viele Jahre hinweg den Eindruck hatte ... naja ... beim Tourabschlusszeitfahren fährt er alles in Grund und Boden, seine Teamkollegen belegen Top10-Plätze. Bei der Weltmeisterschaft im Zweierzeitfahren verlieren dann Atmstrong/Landis gegen Bobby Julich/Jens Voigt. Bei Criterium Dauphine war sein Amirivale Tyler Hamilton komischerweise schneller - irgendwas ging da nicht mit rechten Dingen zu. de so von der Zeit ab 2003, vorher mag er auch noch stärker gewesen sein. Nach der Wende der 2000er Jahre (wo Armstrong vielleicht wrklich noch zu den besten Zeitfahrern der Welt zählte) hatte ich mehr und mehr den Eindruck Vorsprung durch bessere Mittel focussiert zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt. Das war bei einem Jan Ullrich z.B. nicht der Fall und das ist es auch bei einem Chris Froome nicht. Sind Zeitfahrweltmeisterschaften und ein Ullrich war am Start oder ein Froome geht heute an den Start, sind/waren das immer Namen, die jeder auf der Rechnung hatte.

    Bradley Wiggins war in der Tat der noch stärkere Zeitfahrer, gefühlt würde ich aber sagen, dass das der stärkste Zeitfahrer aller Toursieger seit Indurain war. Wo es natürlich problematisch wird, wenn wir Quervergleiche anstellen, wenn man jetzt sagt, gut, Froome gewinnt zwar die meisten EZF bei der Tour, aber die heutige Konkurrenz (Tony Martin, Tom Dumolin, etc.) ist nicht dergleiche Maßstab wie ein Ullrich z.B. Kanein, ist aber wirklich Spekulation. Wir können die eigentlich immer nur daran messen, welche Abstände sie auf die Konkurrenten ihrer Zeit herausgefahren haben. Und sogar das bleibt bis zu einem gewissen Grade problematisch, ein Froome, für den das wichtigste Ereignis des Jahres die Tour sein mag, der da bei den EZF in seiner Topform sein will, kann da eben besser aussehen als dann bei den olympischen SPielen oder den Weltmeisterschaften, wo ein anderer seinen Focus setzt. Jan Ullrich z.B. gehörte für mich definitiv zu den besten, aber 2004 beim olympischen EZF fährt ihn dann ein Tyler Hamilton plötzlich in Grund und Boden, der verletzungsbedingt die Tour verpasst hat und nur noch olympisches Gold als Ziel hat. muss so eii ween der Gesamteindruck her. Der ist subjektiv, aber Froome ist eigentlich momentan immer Mitfavorit, wenn es um EZF geht. Egal, wann und wo.

    Ich habe nicht gesagt, daß das EZF irrelevant wäre, nur das dort nicht die Entscheidung fallen wird. Ich denke schon seit Wochen an diese Alpenetappe rauf zum Col d'Izoard, und habe seitdem das starke Gefühl, daß es dort große Überraschungen geben wird in der Gesamtwertung. Daß nun gleich vier Fahrer in Schlagdistanz zu Froome liegen, macht die Sache umso spannender.

    Ich habe nichts gegen Froome. Sollte er auch auf dieser Etappe bestehen, und nach wie vor in Reichweite zum Gelben Trikot sein, und dann im Zeitfahren die Tour gewinnen, hätte er es auch verdient und wäre ein würdiger Sieger. Im Grunde ist doch die Frage, ob seine Serie dieses Jahr oder doch erst nächstes Jahr reißt.
    Jein. Also wenn Froome diese Tour mit einem Vorsprung von 10 Sekunden gewönne, die er im Zeitfahren nochmal rausholen kann ... sagen wir mal, die Mannschaft Sky hat den Sieg dann verdient. Kann man die Jahre davor sagen, dass Sky froh sein durfte, einen wie Froome zu haben, in einem solchen Szenario wie hier angesprochen, wäre es dann dieses Jahr ml Froome, der froh sein darf, mit dieser Mannschaft zu fahren.

    Ich will übrigens nicht sagen, dass ich dein Szenario für ausgeschlossen halte, dass jemand noch voll durchstartet und die anderen distanzieren kann, nur bislang fahren die ersten 4 auf einem erstaunlich gleichmäßig gutem Niveau. Wenn die Zeitabstände so in dem Bereich blieben, kann das letzte Zeitfahren über das komplette Podium entscheiden. Wenn da jetzt jemand mit eineinhalb Minuten Vorsprung reingeht, klar, dann sollte das durch sein (von Defekt oder so mal abgesehen).

    Zu Froome habe ich ein zwiespältiges Verhältnis, ich mag diese Dominanz einer Übermannschaft nicht, der er angehört, die die letzten Jahre quasi das Abo auf den Toursieg hatte. Auf der anderen Seite ist er für mich der beste Radfahrer unter allen Tour de France Siegern, die ich je erlebt habe, vielleicht seit Eddy Merckx. Armstrong, Ullrich, Indurain, Pantani, Riis, die Schlecks, mit Abstrichen auch Contador, die alle waren doch irgendwie Effizienzmaschinen, die pragmatisch auf Toursieg gefahren sind. Also in erster Linie ihre Qualitäten im Hochgebirge hatten und im Zeitfahren meistens mindestens gut waren (die anderen Pantani etc. mussten da ihre Verluste minimieren). Froome ist für mich seit seinen spektakulären Attacken im letzten Jahr irgendwie der größere Star. Eine selbstmörderische Abfahrtsattacke, die Attacke mit dem grünen Trikot Sagan zusammen gegen die Windkante (ich glaube nicht, dass es das jemals für das Publikum gab, das gelbe Trikot fährt attackiert mit dem grünen den Rest des Fahrerfeldes und fährt denen auf einer Flachetappe weg, weil sie einfach geschickter im Fahren gegen die Windkante waren) bis hin zu der Tatsache, dass er auf Kopfsteinpflaster auch attackieren kann. Das ist alles nicht unbedingt das Pragmatischste, wenn es um den Toursieg geht (was hat ihm die Windkantenattacke gebracht, 10 Sek., 15 Sek.?), aber irgendwie finde ich das für das Publikum einfach spektakulärer als ein "Ich nehm denen im Zeitfahren Zeit ab und bleib dann den Rest der Tour einfach dran, könnte sie wahrscheinlich angreifen, aber lieber nichts riskieren"-Indurain.

    Ich fände es aber nicht schlecht, wenn vielleicht mal ein anderer gewinnt und Sky sich was einfallen lassen muss für nächstes Jahr. Und QUintana soll nächstes Jahr mal den großen Wurf planen, anstatt überall so ein bisschen.

  2. #82
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    Standard AW: Tour de France 2017

    Zitat Zitat von Praetorianer Beitrag anzeigen
    Aber mir scheint, ...................................
    Die Tour der Leiden würde völlig anders verlaufen und enden, wenn über einen Rennchip die Fahrzeit gemessen würde. An ein Fahrrad kleben und beim überfahren der Zielinie wird diese Zeit des Fahreres gewertet. Nix mehr mit "alle gleiche Zeit" und 80 km gemütlich einrollen.
    Armin Geus selbst kommt aufgrund zahlreicher Indizien zu dem Schluss, dass Mohammed unter einer 'paranoid-halluzinatorischen Schizophrenie mit definierten Wahnvorstellungen und charakteristischen Sinnestäuschungen' gelitten hat. Und so lässt sich der Koran auch als 'Chronik einer Krankengeschichte' lesen.

  3. #83
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    Zitat Zitat von Praetorianer Beitrag anzeigen
    Aber mir scheint, da hast du die Tour de France nicht immer sehr ausführlich verfolgt hast. Froome hat seit 2013 ca. 50% der EZF gewonnen und damit nach deinem Kriterium um Längen erfolgreicher als ein Jan Ullrich.
    Das war mir in der Tat nicht mehr bewusst. Muss mir irgendwie entfallen sein. Wie gesagt, die Frage, wann Froome denn EZF gewonnen hat, war durchaus ernst gemeint, da ich mich nicht an seine Siege in dieser Disziplin erinnern konnte.

    Wenn man sich das genauer ansieht, verhält es sich exakt wie von Dir beschrieben. In dem Fall muss ich meine Prognose für Marseille auch revidieren, auf jeden Fall gehört er unter dem Aspekt dort zu den Favoriten auf den Tagessieg. Denn wie ein reiner Zeitfahrer wie Tony Martin auf der Steigung zur Kirche Notre-Dame-de-la-Garde parat kommt, bleibt auch noch abzuwarten.

    Auf die anderen Punkte komme ich später gerne noch einmal zurück.
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  4. #84
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    Pawel Poljanski: "Nach 16 Etappen sehen meine Beine müde aus."


  5. #85
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    Standard AW: Tour de France 2017

    Das erste Alpen-Spektakel endete für den fünfmaligen Etappensieger Marcel Kittel (Quick-Step Floors) nicht wie gewohnt auf dem Podium, sondern mit großen Schmerzen und zerfetztem Trikot im Teamhotel. Nach einem Sturz zu Beginn der 17. Etappe der 104. Tour de France war für den Erfurter die atemberaubende Reise durch Frankreich am Mittwoch beendet - und der große Traum vom Grünen Trikot in Paris geplatzt.
    So schnell kann es leider gehen bei der Tour. Ein Fahrfehler, eine unvorhergesehene, unglückliche Situation, oder einfach nur etwas Pech und schon kann die Arbeit von Monaten ruiniert sein. Schade für Kittel, ich hätte es ihm und dem deutschen Radsport gegönnt, das Grüne Trikot bei der Tour zu gewinnen.

    Bei der morgigen Bergankunft am Col d`Izoard muss auch noch einmal Froome hellwach sein, um seine optimale Ausgangsposition vor dem entscheidenden Einzelzeitfahren am Samstag behaupten zu können. Der Sky-Kapitän zeigte sich nach dem für ihn erfreulichen Tag allerdings zuversichtlich. “Dass ich die Angriffe parieren konnte, liegt daran, dass ich jetzt bessere Beine habe als in den Pyrenäen. Das ist gut für morgen. Das wird morgen die letzte schwere Etappe bei der Tour. Man muss abwarten, was die anderen Fahrer machen, wie meine Form morgen ist“, meinte der Brite
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    Wenn's stimmt, daß Froome seine Form in den letzten Tagen noch steigern konnte, was ja durchaus möglich ist während der Tour, dann gibt es morgen für Bardet und Uran am Col d'Izoard nichts zu holen. Der Franzose hatte heute einige Attacken gestartet, letztlich hat er nur Fabio Aru dadurch in Schwierigkeiten bringen können. So langsam zerschlägt sich die Hoffnung auf eine Wachablösung in diesem Jahr. Wie gesagt, ich habe nichts gegen Froome, auch wenn ich ihn als Fahrer langweilig finde. Wenn seine Dominanz bei der Tour endlich endet, werde ich aber drei Kreuzzeichen machen.
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  6. #86
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    Standard AW: Tour de France 2017

    30.06.2012: Prolog, EZF Lüttich - Lüttich, 6,4 km:

    1. Fabian Cancellara (Sui, RadioSshack ) 0:07:12
    2. Bradley Wiggins (GBr, Sky Procycling) +0:07
    3. Sylvain Chavanel (Fra, Omega Pharma) +"
    4. Tejay van Garderen (USA, BMC Racing Team) +0:10
    5. Edvald Boasson Hagen (Nor, Sky Procycling ) +0:11

    09.07.2012: 9. Etappe, EZF Arc-et-Senans - Besançon, 41,5 km:

    1. Bradley Wiggins (GBr, Sky Procycling) 0:51:24
    2. Christopher Froome (GBr, Sky Procycling) +0:35
    3. Fabian Cancellara (Sui, RadioShack) +0:57
    4. Tejay van Garderen (USA, BMC Racing Team) +1:06
    5. Sylvain Chavanel (Fra, Omega Pharma ) +1:24

    21.07.2012: 19. Etappe, EZF Bonneval - Chartres, 53,5 km:

    1. Bradley Wiggins (GBr, Sky Procycling) 1:04:13
    2. Christopher Froome (GBr, Sky Procycling) +1:16
    3. Luis Leon Sanchez Gil (Esp, Rabobank Cycling Team) +1:50
    4. Peter Velits (Svk, Omega Pharma) +2:02
    5. Richie Porte (Aus, Sky Procycling) +2:25

    10.07.2013: 11. Etappe, EZF Avranches - Mont Saint-Michel , 33,0 km

    1. Tony Martin (Ger, Omega Pharma) 0:36:29
    2. Christopher Froome (GBr, Sky Procycling) +0:12
    3. Thomas De Gendt (Bel, Vacansoleil) +1:01
    4. Richie Porte (Aus, Sky Procycling) +1:21
    5. Michal Kwiatkowski (Pol, Omega Pharma) +1:31

    17.07.2013: 17. Etappe, EZF Embrun - Chorges, 32,0 km:



    1. Christopher Froome (GBr, Sky Procycling) 0:51:33
    2. Alberto Contador Velasco (Esp, Team Saxo) +0:09
    3. Joaquim Rodriguez Oliver (Esp, Katusha) +0:10
    4. Roman Kreuziger (Cze, Team Saxo) +0:23
    5. Alejandro Valverde Belmonte (Esp, Movistar Team) +0:30

    Zitat Zitat von Chris Froome
    „Ich konnte es nicht glauben, als ich ins Ziel kam und feststellte, dass ich die Bestzeit hatte"
    26.07.2014: 20. Etappe, EZF Bergerac - Perigueux, 54,0 km:

    1. Tony Martin (Ger, Omega Pharma) 1:06:21
    2. Tom Dumoulin (Ned, Team Giant) +1:39
    3. Jan Barta (Cze, Team Netapp) +1:47
    4. Vincenzo Nibali (Ita, Astana Pro Team) +1:58
    5. Leopold Konig (Cze, Team Netapp) +2:02

    In dem Jahr war Froome verletzungsbedingt nicht mehr dabei.

    04.07.2015: 1. Etappe, EZF Utrecht - Utrecht, 13,8 km

    1. Rohan Dennis (Aus, BMC Racing Team) 0:14:56
    2. Tony Martin (Ger, Etixx) +0:05
    3. Fabian Cancellara (Sui, Trek Factory Racing) +0:06
    4. Tom Dumoulin (Ned, Team Giant) +0:08
    5. Jos Van Emden (Ned, Team LottoNL) +0:15

    15.07.2016: 13. Etappe, EZF Bourg-Saint-Andéol - Vallon-Pont-d’Arc , 37,5 km:

    1. Tom Dumoulin (Ned, Team Giant) 0:50:15
    2. Christopher Froome (GBr, Team Sky) +1:03
    3. Nelson Oliveira (Por, Movistar Team) +1:31
    4. Jerome Coppel (Fra, IAM Cycling) +1:35
    5. Rohan Dennis (Aus, BMC Racing Team) +1:41

    21.07.2016: 18. Etappe, EZF Sallanches - Megève , 17,0 km:



    1. Christopher Froome (GBr, Team Sky) 0:30:43
    2. Tom Dumoulin (Ned, Team Giant ) +0:21
    3. Fabio Aru (Ita, Astana Pro Team) +0:33
    4. Richie Porte (Aus, BMC Racing Team) "
    5. Romain Bardet (Fra, AG2R La Mondial) +0:42

    01.07.2017: 1. Etappe, EZF Düsseldorf - Düsseldorf, 14,0 km:

    1. Geraint Thomas (GBr, Team Sky) 0:16:04
    2. Stefan Küng (Sui, BMC Racing Team) +0:05
    3. Vasil Kiryienka (Blr, Team Sky) +0:07
    4. Tony Martin (Ger, Katusha) +0:08
    5. Matteo Trentin (Ita, Quick) +0:10

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    Beim letzten Zeitfahren in Düsseldorf waren zwei Fahrer aus der eigenen Mannschaft stärker als Froome. Und seine Etappensiege bei Tour-Zeitfahren, holte er letztlich nur wenn es bergauf ging, nicht auf der flachen Straße. Deshalb ist er mir auch nicht als Siegfahrer bei EZF in Erinnerung geblieben.
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  7. #87
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    Standard AW: Tour de France 2017

    Zitat Zitat von Praetorianer Beitrag anzeigen
    Also wenn Froome diese Tour mit einem Vorsprung von 10 Sekunden gewönne, die er im Zeitfahren nochmal rausholen kann ... sagen wir mal, die Mannschaft Sky hat den Sieg dann verdient. Kann man die Jahre davor sagen, dass Sky froh sein durfte, einen wie Froome zu haben, in einem solchen Szenario wie hier angesprochen, wäre es dann dieses Jahr ml Froome, der froh sein darf, mit dieser Mannschaft zu fahren.
    Das stimmt schon in gewisser Weise, aber letztlich muss Froome im Stande sein, die Tour alleine zu gewinnen. Nicht zuletzt bei der Etappe nach Le Puy-en-Velay musste er seine Stellung unter Beweis stellen, als er durch den Defekt einen Rückstand von fast einer Minute auf die anderen Favoriten zufahren musste. Daß Mikel Landa ihm auf den letzten Metern helfen konnte, die Lücke zu schließen, ist aus meiner Sicht geschenkt. Nur sehr wenige Fahrer im Feld wären in der Rennsituation in der Lage gewesen, da den Anschluß noch einmal zu packen.

    Seine Mannschaftskameraden haben ihn zwar dieses Jahr wieder vorbildlich beschützt, aber im Grunde fährt gerade bei Sky jeder für den Toursieg der Mannschaft.

    Zu Froome habe ich ein zwiespältiges Verhältnis, ich mag diese Dominanz einer Übermannschaft nicht, der er angehört, die die letzten Jahre quasi das Abo auf den Toursieg hatte.
    Die Dominanz der Sky-Equipe ist schon auffällig, klar. Gut ist, daß man die Mannschaft leicht ausrechnen kann, denn die Saisonplanung ist bei denen sehr stark auf die Tour ausgerichtet. Wenn man sich die Gesamtsaison im Radsport anschaut, kann ich keine Übermacht erkennen, die von Sky ausginge.

    Gerade bei dieser Tour hat man ja auch wieder gesehen, wie andere Teams die Etappen gewinnen und den Kampf um die Wertungstrikots bestimmen. Hätte Froome nicht Fabio Aru das Gelbe Trikot wieder abgenommen, wäre von einer Dominanz ohnehin keine Rede, trotz den ordentlichen Platzierungen von Landa und Nieve.

    Auf der anderen Seite ist er für mich der beste Radfahrer unter allen Tour de France Siegern, die ich je erlebt habe, vielleicht seit Eddy Merckx. Armstrong, Ullrich, Indurain, Pantani, Riis, die Schlecks, mit Abstrichen auch Contador, die alle waren doch irgendwie Effizienzmaschinen, die pragmatisch auf Toursieg gefahren sind. Also in erster Linie ihre Qualitäten im Hochgebirge hatten und im Zeitfahren meistens mindestens gut waren (die anderen Pantani etc. mussten da ihre Verluste minimieren). Froome ist für mich seit seinen spektakulären Attacken im letzten Jahr irgendwie der größere Star. Eine selbstmörderische Abfahrtsattacke, die Attacke mit dem grünen Trikot Sagan zusammen gegen die Windkante (ich glaube nicht, dass es das jemals für das Publikum gab, das gelbe Trikot fährt attackiert mit dem grünen den Rest des Fahrerfeldes und fährt denen auf einer Flachetappe weg, weil sie einfach geschickter im Fahren gegen die Windkante waren) bis hin zu der Tatsache, dass er auf Kopfsteinpflaster auch attackieren kann. Das ist alles nicht unbedingt das Pragmatischste, wenn es um den Toursieg geht (was hat ihm die Windkantenattacke gebracht, 10 Sek., 15 Sek.?), aber irgendwie finde ich das für das Publikum einfach spektakulärer als ein "Ich nehm denen im Zeitfahren Zeit ab und bleib dann den Rest der Tour einfach dran, könnte sie wahrscheinlich angreifen, aber lieber nichts riskieren"-Indurain.
    Hier kann man sicher schwer widersprechen, allerdings löste Froomes Fahrweise bei mir keine Begeisterung aus, eher im Gegenteil. Mir verging letztes Jahr schon bei der von Dir erwähnten Etappe die Lust, als Froome seine Konkurrenten auf einer Abfahrt düpierte. Zu dem Zeitpunkt war schon klar, daß bei dieser Rundfahrt niemand gegen ihn anstinken können wird. Umso erfreulicher ist die diesjährige Tour bisher verlaufen, mehr Spannung geht eigentlich nicht. Schade ist, daß sich Jakob Fuglsang und Richie Porte früh aus dem Rennen verabschiedet haben. Ich bin sicher, beide wären noch in der Lage gewesen, ein Wörtchen in der Gesamtwertung mitzureden.

    Keine Ahnung, warum ich für Froome keine Bewunderung empfinde. Hätte ein andere Klassementfahrer die von Dir erwähnten Attacken geritten, sähe die Sache sicher anders aus.

    bis hin zu der Tatsache, dass er auf Kopfsteinpflaster auch attackieren kann
    Froome auch noch mit Qualitäten auf Kopfsteinpflaster? Welche Fahrer ziehst Du da als Vergleich heran?
    Geändert von Coriolanus (19.07.2017 um 23:34 Uhr)
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  8. #88
    Einsiedler Benutzerbild von Coriolanus
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    Zitat Zitat von Praetorianer Beitrag anzeigen
    [...]Und QUintana soll nächstes Jahr mal den großen Wurf planen, anstatt überall so ein bisschen.


    Man kann es auch anders sehen, statt den großen Wurf zu planen, nämlich Giro und Tour auf Sieg zu fahren, sollte man sich lieber auf eine der großen Rundfahrten konzentrieren, und realistische Ziele stecken. Vuelta und Giro hat er ja schon gewonnen, also sollte der Fokus in den nächsten Jahren voll auf der Tour liegen. Möglich, daß man in seinem Umfeld den Altersunterschied bedacht hat, Quintana ist gut 5 Jahre jünger als Chris Froome und hat also noch Zeit.

    Nairo Quintana liefert derzeit, mit all seinem Talent, ein Musterbeispiel dafür, was im Radsport geht, und was nicht. Und was definitiv nicht geht, ist Giro und Tour in einer Saison mit Topform fahren zu wollen. Es ist schlichtweg nicht machbar. Beim Giro starten im Frühsommer immer hungrige Fahrer, die ausgeruht und gut vorbereitet an den Start gehen, wer dort auf Sieg fahren will, kann also nicht mit fehlender Form auftauchen. Ein Alberto Contador gewann den Giro mal mit sehr wenig Vorbereitungszeit, und später in der Saison noch die Vuelta. Daß man für Tour und Vuelta planen kann, wurde auch schon bewiesen in den letzten Jahren.

    Und Nairo Quintana demonstriert eben aktuell, was bei der Tour herauskommt, wenn man schon im Frühjahr zuviel Kraft investiert. Der Quervergleich zu Thibaut Pinot, der beim Giro mit ihm auf einem Niveau fuhr, ist besonders interessant. Der ehemalige Tourdritte und Gewinner des Weißen Trikots lag bis zu seiner Aufgabe auf der 17. Etappe schon über 90 Minuten hinter dem Gelben Trikot, und konnte sich also überhaupt nichts von seiner Frühform konservieren und sie auch nicht wieder aufbauen.
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  9. #89
    .. das Beste am Norden .. Benutzerbild von Politikqualle
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    .. für Kittel ist die Tour zu Ende .. schade .. er hat sich im Massensturz verletzt ..
    .. das Beste am Norden .. sind die Quallen ..... >>>>>> ... werde Deutschlandretter und wähle AfD ..


  10. #90
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    Zitat Zitat von Apostate Beitrag anzeigen


    Man kann es auch anders sehen, statt den großen Wurf zu planen, nämlich Giro und Tour auf Sieg zu fahren, sollte man sich lieber auf eine der großen Rundfahrten konzentrieren, und realistische Ziele stecken. Vuelta und Giro hat er ja schon gewonnen, also sollte der Fokus in den nächsten Jahren voll auf der Tour liegen. Möglich, daß man in seinem Umfeld den Altersunterschied bedacht hat, Quintana ist gut 5 Jahre jünger als Chris Froome und hat also noch Zeit.

    Nairo Quintana liefert derzeit, mit all seinem Talent, ein Musterbeispiel dafür, was im Radsport geht, und was nicht. Und was definitiv nicht geht, ist Giro und Tour in einer Saison mit Topform fahren zu wollen. Es ist schlichtweg nicht machbar. Beim Giro starten im Frühsommer immer hungrige Fahrer, die ausgeruht und gut vorbereitet an den Start gehen, wer dort auf Sieg fahren will, kann also nicht mit fehlender Form auftauchen. Ein Alberto Contador gewann den Giro mal mit sehr wenig Vorbereitungszeit, und später in der Saison noch die Vuelta. Daß man für Tour und Vuelta planen kann, wurde auch schon bewiesen in den letzten Jahren.

    Und Nairo Quintana demonstriert eben aktuell, was bei der Tour herauskommt, wenn man schon im Frühjahr zuviel Kraft investiert. Der Quervergleich zu Thibaut Pinot, der beim Giro mit ihm auf einem Niveau fuhr, ist besonders interessant. Der ehemalige Tourdritte und Gewinner des Weißen Trikots lag bis zu seiner Aufgabe auf der 17. Etappe schon über 90 Minuten hinter dem Gelben Trikot, und konnte sich also überhaupt nichts von seiner Frühform konservieren und sie auch nicht wieder aufbauen.
    Das meinte ich eigentlich auch, großen Wurf planen, damit meinte ich den Toursieg. Wobei ich ein wenig enttäuscht war von seiner Entwicklung (ähnlich wie bei Ullrich, wo ich dachte, der gewinnt die Tour noch zig Male, als der mit seinen 23 Jahren dieses unglaubliche Niveau erreicht hatte), er hatte schon 2013 eine überragende Tour gefahren, mit dem 2. Platz auf dem Treppchen, Etappensiegen und Punktetrikot. Ähnlich wie bei Jan Ullrich sehe ich seitdem keinerlei Fortschritte oder Entwicklung. Entweder hatten die vorher so brillante Trainer/Betreuer/Teams, dass sie mit 23 einfach schon ihr maximales Potential erreicht hatten (was es eigentlich im Radsport kaum gibt) oder andersrum, sie hatten danach ein ziemlich schlechtes Umfeld. Bei Ullrich bin ich mir sicher, was es war, dieses komplett unprofessionelle Telekomteam, was mit einem halben Sprinterzug und einem halben Zug fürs Gesamtklassement antritt. Es ist kein Zufall, dass Jan Ullrich just in dem Jahr Lance Armstrong einmal gefährlich werden konnte, als er wegen seines Rauswurfes mit seinem low-budget-Bianchi-Team angetreten ist, das vielleicht 1/10 des Etats und der finanziellen Reserven eines Team Telekom hatte, dafür aber wirklich zielgerichtet und intelligent zusammengestellt wurde.

    Diese Geldgeilheit ... nach dieser Saison hätte er zu CSC gehen können und ich bin mir sicher, ein Riis hätte ihn zum Toursieger gemacht. Stattdessen zurück zu diesem ungölaublich schlechten Telekomteam. Das hat aus jedem, den sie verpflichtet haben, einen kompletten Underperformer gemacht. Botero kommt als Tourvierter, mit Etappensiegen und Zeitfahrsiegen über Lance Armstrong bei der Tour im Gepäck, landet unter ferner liefen. Nach dem Weggang von Telekom kann er es plötzlich wieder. Ebenso Bobby Julich, der 1998 3. der Tour war, unter Telekom gar nichts mehr gerissen hat und bei CSC plötzlich wieder stark aufgetrumpft ist. Savoldelli, Girosieger, hat bei Telekom gar nichts geschafft, bei Armstrong war er plötzlich wieder top.

    Nur mal als Beispiel, was bei Bjarne Riis so alles möglich war. Ivan Basso war ein starker Bergfahrer, aber konnte gar nichts, was das Zeitfahren anging, er war 2004 3. geworden, aber in den Zeitfahren hatten Armstrong und Ullrich ihm 3 bzw. 2 abgenommen, bei 2 Zeitfahren. Es war klar, die Tour könnte der nie gewinnen mit seinen Zeitfahrqualitäten. In nur einem Jahr, nachdem Riis das mit ihm gezielt trainiert hat, wird er 2005 immerhin schon 2. bei der Tour, er verliert bei einem langen EZF nur noch ca. 1 Minuteauf Ullrich, ein paar Sekunden mehr Sekunden auf Armstrong, landet unter den ersten 10. Zeitfahrweltmeister wird er nicht mehr und geschlagen hätte er die beiden in seinem Leben bei einem EZF auch nicht, aber er war ein solider Zeitfahrer geworden. Nen Ullrich oder Armstrong konnten nicht mehr mit 6 Minuten Vorsprung vom Start weg fest rechnen, weil man ihn zwar im EZF sicherlich noch problemlos besiegen konnte, aber auch nicht mehr schlachten mit vielen Minutenrückständen. Wenn damals nicht der große Dopingskandal gekommen wäre, ich denke, er wäre durch sein hochprofessionelles Umfeld ein Toursieger geworden.

    Und bei Quintana habe ich da irgendwie auch den Eindruck, sowas fehlt ihm. Es ist nicht gut, wenn man vorweg jede Tour fast schon abschreiben kann, die ein langes Zeitfahren im Plan hat. Schon bei den beiden kurzen 2016 hat er locker 3 Minuten auf Froome verloren. Ich sehe auch nicht, dass das halt ein bewusstes Opfer war, um seine Qualitäten am Berg auf ein ganz neues Niveau zu heben. Seit 2013 sehe ich irgendwie nicht den Quantensprung, den ich bei ihm erwartet habe, als er mit 23 Jahren so eine überragende Tour gefahren ist. 2015 war nochmal ein Jahr, wo er Froome fast ebenbürtig war, aber das war eben eine ohne EZF, da gab es nur ein Mannschaftszeitfahren. Da war er in den Pyrenäen Froome unterlegen, hat aber eine Spätform in der Tour entwickelt und konnte ihm dann wirklich auf einer Alpenetappe wegfahren, so dass man wirklich mal anfangen zu rechnen, wie hoch ist Froomes Vorsprung noch, wieviel fährt Quintana gerade auf ihn raus. Man muss es aber eben realistisch sehen, wäre da ein langes Zeitfahren gewesen, hätte Froome zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich 5 Minuten vorne gewesen und hätte darüber nur müde lächeln können.

    Ich hoffe, dass dieser Rohdiamant noch geschliffen wird. Das beginnt bei der von dir angesprochenen richtigen Saisonplanung, dem richtigen Team dafür bis hin eben zum Arbeiten an den persönlichen Fähigkeiten.

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