Umfrageergebnis anzeigen: Kann man die Oktoberrevolution als Fortsetzung der Französischen Revolution verstehen?

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Thema: Kann man die Oktoberrevolution als Fortsetzung der Französischen Revolution verstehen?

  1. #21
    Mitglied Benutzerbild von Weiter_Himmel
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    Standard AW: Kann man die Oktoberrevolution als Fortsetzung der Französischen Revolution verstehen?

    Zitat Zitat von Smultronstället II. Beitrag anzeigen
    "Die beiden Revolutionen sind eine", hat Heinrich Mann einmal über Französische und Oktoberrevolution geschrieben. In linken Kreisen, als es noch Linke gab, war es ja lange Zeit Usus, die Oktoberrevolution als logische Fortsetzung (oder als Vollendung) der französischen Revolution zu betrachten. Der liberale Westler hingegen hat die Französische Revolution lange als die "gute", die Oktoberrevolution von 1917 als die "böse" unter den zwei geschichtsträchtigsten Revolutionen verstanden. Mittlerweile, in neueren Schulbüchern und Zeitungsartikeln etc., wird natürlich auch die Französische Revolution vermehrt kritisch rezipiert. Manns Zitat, dass "beide Revolutionen eine" seien, scheint mir gegenwärtig aber noch immer eine These zu sein, die ironischerweise nur Hardcore-Kommunisten und Hardcore-Christen unterschreiben würden. Daher die Frage zur Diskussion in den Raum gestellt: kann man die Oktoberrevolution als Fortsetzung der Französischen Revolution verstehen?
    Ich halte diesen Brückenschlag für gewagt und kann ihn nicht nachvollziehen. Wo genau siehst du denn da die Kontinuität? Die Französische Revolution hatte sicher einen immensen Einfluss auf die Geschichte, dennoch aber denke ich das sie im Gegensatz zur Amerikanischen Revolution gescheitert ist. Eigentlich ist doch alles was die Revolutionäre wollten im Verlauf des 19. Jh und teilen des 20 Jh. weitestgehend gescheitert. D.h. nach der Revolution folgte eine Zeit der Revision, Restauration des Nationalismus und des Kolonialismus.
    Verbietet Signaturen!!!

  2. #22
    Hände weg von Syrien! Benutzerbild von cajadeahorros
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    Standard AW: Kann man die Oktoberrevolution als Fortsetzung der Französischen Revolution verstehen?

    Zitat Zitat von Nereus Beitrag anzeigen
    Mir sagte mal einer: Das Kapital liest man nicht, das hat man.
    Hier hat keiner Kapital. Wer das Kapital liest, weiß auch warum.
    Auf geb' ich mein Werk; nur Eines will ich noch: das Ende - das Ende!

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  3. #23
    Hände weg von Syrien! Benutzerbild von cajadeahorros
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    Standard AW: Kann man die Oktoberrevolution als Fortsetzung der Französischen Revolution verstehen?

    Zitat Zitat von Weiter_Himmel Beitrag anzeigen
    Ich halte diesen Brückenschlag für gewagt und kann ihn nicht nachvollziehen. Wo genau siehst du denn da die Kontinuität? Die Französische Revolution hatte sicher einen immensen Einfluss auf die Geschichte, dennoch aber denke ich das sie im Gegensatz zur Amerikanischen Revolution gescheitert ist. Eigentlich ist doch alles was die Revolutionäre wollten im Verlauf des 19. Jh und teilen des 20 Jh. weitestgehend gescheitert. D.h. nach der Revolution folgte eine Zeit der Revision, Restauration des Nationalismus und des Kolonialismus.
    Die Französische Revolution hat sehr viel erreicht, die Gleichheit vor dem Gesetz, die tatsächlich bis zu Hitler nicht wieder aus der Welt geschafft werden konnte. Und die Russische Revolution brachte vor allem die Gleichstellung der Geschlechter. Die in den fortschrittlichen Ländern immerhin 75 Jahre nicht mehr aus der Welt geschafft werden konnte, bis kreischende Frauengruppen, Genderidioten und Quotenfanatiker das Rad wieder zurückdrehten (sogar Alice Schwarzer mußte in einem Buch einmal säuerlich eingestehen, daß die Frauen in der DDR, denen sie das feministische Heil bringen wollte, einfach nicht einsehen wollten, welchen Vorteil eine Leben als strickende und sich in Benachteiligtsein suhlende Latzhosenträgerin bringen sollte.

    Dazu paßt: Rußland hat die meisten weiblichen Führungskräfte.

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  4. #24
    Resteverwerter Benutzerbild von brain freeze
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    Standard AW: Kann man die Oktoberrevolution als Fortsetzung der Französischen Revolution verstehen?

    Zitat Zitat von cajadeahorros Beitrag anzeigen
    [...] Und die Russische Revolution brachte vor allem die Gleichstellung der Geschlechter. Die in den fortschrittlichen Ländern immerhin 75 Jahre nicht mehr aus der Welt geschafft werden konnte, bis kreischende Frauengruppen, Genderidioten und Quotenfanatiker das Rad wieder zurückdrehten (sogar Alice Schwarzer mußte in einem Buch einmal säuerlich eingestehen, daß die Frauen in der DDR, denen sie das feministische Heil bringen wollte, einfach nicht einsehen wollten, welchen Vorteil eine Leben als strickende und sich in Benachteiligtsein suhlende Latzhosenträgerin bringen sollte.

    Dazu paßt: Rußland hat die meisten weiblichen Führungskräfte.

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    Ja, eine Gleichberechtigung in einem Zustand der Rechtlosigkeit. Das gleiche Recht, produktiv tätig sein zu müssen und zwar auf Kosten der Kindererziehung, die der Staat als seine Domäne sah. Eine Totalität, deren Durchsetzung inkonsequent und unsystematisch blieb, in der die Auflösung der Familie als logischer Schritt allerdings bereits angelegt war.

    Warum wird die frz. Revolution als "gut" empfunden im Gegensatz zur Oktoberrevolution? Drastisch verkürzt imo, weil sie die Herrschaft des unpersönlichen Geldes durchsetzte und das Glück ("Freiheit") des Einzelindividuums ins Zentrum allen Strebens rückte. Diese beiden Kernelemente hob die Oktoberrevolution auf.
    Ex septentrione lux

  5. #25
    Aluhut Akbar Benutzerbild von Liberalist
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    Standard AW: Kann man die Oktoberrevolution als Fortsetzung der Französischen Revolution verstehen?

    Zitat Zitat von Nereus Beitrag anzeigen
    Mir sagte mal einer: Das Kapital liest man nicht, das hat man.
    Das stimmt nun auch wieder.
    Es ist einfach, auffallend mitfühlend zu sein, wenn andere dafür gezwungen sind, dafür die Kosten zu tragen. (Murray Rothbard) Man kann entweder einen Wohlfahrtsstaat oder offene Grenzen haben, beides zusammen geht nicht. (Milton Friedman) Das Optimum an sozialer Gerechtigkeit ist erreicht, wenn wir alle als Penner durch die Städte irren. (Roland Baader)

  6. #26
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Kann man die Oktoberrevolution als Fortsetzung der Französischen Revolution verstehen?

    Zitat Zitat von brain freeze Beitrag anzeigen
    Ja, eine Gleichberechtigung in einem Zustand der Rechtlosigkeit. Das gleiche Recht, produktiv tätig sein zu müssen und zwar auf Kosten der Kindererziehung, die der Staat als seine Domäne sah. Eine Totalität, deren Durchsetzung inkonsequent und unsystematisch blieb, in der die Auflösung der Familie als logischer Schritt allerdings bereits angelegt war.

    Warum wird die frz. Revolution als "gut" empfunden im Gegensatz zur Oktoberrevolution? Drastisch verkürzt imo, weil sie die Herrschaft des unpersönlichen Geldes durchsetzte und das Glück ("Freiheit") des Einzelindividuums ins Zentrum allen Strebens rückte. Diese beiden Kernelemente hob die Oktoberrevolution auf.
    Trotz allem negativen ist die franz. Revolution der Start in die neue Zeit und die Demokratie betrachtet die franz. Revolution als Geburtsstunde der Demokratie.
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

  7. #27
    Resteverwerter Benutzerbild von brain freeze
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    Standard AW: Kann man die Oktoberrevolution als Fortsetzung der Französischen Revolution verstehen?

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    Trotz allem negativen ist die franz. Revolution der Start in die neue Zeit und die Demokratie betrachtet die franz. Revolution als Geburtsstunde der Demokratie.
    Geburtsstunde wäre vll. zu viel gesagt mit Hiinblick auf Old England und die Unabhängigkeitserklärung überm Teich, aber stimmt schon, aus irgendeinem Grund, wird die frz. Revolution im kollektiven Bewußtsein auch mit Demokratie in Verbindung gebracht.
    Ex septentrione lux

  8. #28
    Hände weg von Syrien! Benutzerbild von cajadeahorros
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    Standard AW: Kann man die Oktoberrevolution als Fortsetzung der Französischen Revolution verstehen?

    Zitat Zitat von brain freeze Beitrag anzeigen
    Geburtsstunde wäre vll. zu viel gesagt mit Hiinblick auf Old England und die Unabhängigkeitserklärung überm Teich, aber stimmt schon, aus irgendeinem Grund, wird die frz. Revolution im kollektiven Bewußtsein auch mit Demokratie in Verbindung gebracht.
    Es hätte ja auch beinahe geklappt, die Verfassung von 1793 sah ja das damals technisch maximal mögliche Wahlrecht vor (das erst in der Verfassung von Weimar wieder erreicht wurde - wenigstens bis in die 1960er war den Menschen auch noch bewußt, daß Abgeordnete nur eine Notlösung sind, um Volksversammlungen in Flächenstaaten zu ersetzen. Inzwischen sind Abgeordnete ein klassischer Fetisch und das Wort Demokratie ist vollständig ausgehöhlt, so darf ja selbst eine EU im Namen der Demokratie Bomben auf souveräne Staaten werfen, obwohl ihr Parlament nur noch eine Mischung aus Parodie und Perversion ist.)

    Aber sie scheiterte daran, daß die bürgerlichen Revolutonäre kalte Füße bekamen, was schließlich mit der Hinrichtung der gemäßigten und der radikalen Sansculottenvertreter, also der Dantonisten und der Hebertisten endete, wodurch aber gleichzeitig die Revolutionsregierung vollständig in den Augen der (einfachen) Bürger diskreditiert war und problemlos vom Großbürgertum beseitigt werden konnte, was schließlich in der Militärdiktatur Napoleons endete. Das neben der Erklärung der Menschenrechte, der Trennung von Kirche und Staat und der Gleichstellung aller Bürger - na gut, die Frauen mußten noch bis 1917 warten - war ironischerweise erst eine Frucht der Militärdiktatur Napoleons, der Code Civil. Bis zum allgemein gewählten Parlament mußte man bis 1848 in Frankreich warten, und auch das war von kurzer Dauer. Demokratisch kann das seit 1871 bestehende Wahlsystem in Frankreich ja auch kaum genannt werden. Man weiß ja, wie unser Parlament aussähe, würde es nach diesem System gewählt, 250 Mann Union, 50 Mann SPD, 4 Linke und Ströbele.

    Die Schwäche des parlamentarischen Ansatzes war den Menschen bewußt, daher ja auch der vor 1917 vollzogene Wechsel zur Idee der Räte, d.h. die Menschen versammeln sich dort, wo sie die meiste Zeit ihres Lebens verbringen und wo sie beurteilen können, wer der Kollegen zu seinem Wort steht oder wer nur plappert, wer nur radfährt oder wer wirklich kämpft, nämlich in den Fabriken und den Kasernen. Und schicken von dort bewährte Vertreter in den "obersten Rat-Sowjet". Das System, das bis 1923 leidlich funktionierte aber nach Lenins Tod vollständig in die Herrschaft der Parteibürokratie überführt wurde, nach der schrittweisen Ermordung aller überlebenden Kampfgenossen Lenins bis auf den letzten Mann.

    P.S. Wer hat das Rätesystem, das gestaffelte System von Bürgerversammlungen, in seinem Land eingeführt und dadurch - innenpolitisch - einen der demokratischsten Staaten der jüngeren Geschichte geschaffen? Richtig, Oberst Gaddafi.
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  9. #29
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    Standard AW: Kann man die Oktoberrevolution als Fortsetzung der Französischen Revolution verstehen?

    Zitat Zitat von cajadeahorros Beitrag anzeigen

    P.S. Wer hat das Rätesystem, das gestaffelte System von Bürgerversammlungen, in seinem Land eingeführt und dadurch - innenpolitisch - einen der demokratischsten Staaten der jüngeren Geschichte geschaffen? Richtig, Oberst Gaddafi.

    bloss gut, dass ich bis runter gelesen habe das wollte ich ebend auch schreiben, ich hab "das grüne Buch" noch in den Tiefen meiner Festplatten zum lesen da, hatte vor Jahren schon mal angefangen
    1.6.22 11:40 im Bundestag Claudia Roth: Journalisten sind Fachkräfte der Demokratie
    Ich glaube heißt übersetzt: Ich wees nüscht (Ruprecht)
    mabac (wirre Details) 22.6.1941 260Div der RA , 20.000 Panzer, 18.000 Flugzeuge, 68.000 Kanonen > 5cm gegen das DR aufmarschiert
    DR: 150Div., 3600 Panzer, 2500 Flugzeuge, 7000 Kanonen > 5cm


  10. #30
    Hände weg von Syrien! Benutzerbild von cajadeahorros
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    Standard AW: Kann man die Oktoberrevolution als Fortsetzung der Französischen Revolution verstehen?

    Zitat Zitat von brain freeze Beitrag anzeigen
    Ja, eine Gleichberechtigung in einem Zustand der Rechtlosigkeit. Das gleiche Recht, produktiv tätig sein zu müssen und zwar auf Kosten der Kindererziehung, die der Staat als seine Domäne sah. Eine Totalität, deren Durchsetzung inkonsequent und unsystematisch blieb, in der die Auflösung der Familie als logischer Schritt allerdings bereits angelegt war.

    Warum wird die frz. Revolution als "gut" empfunden im Gegensatz zur Oktoberrevolution? Drastisch verkürzt imo, weil sie die Herrschaft des unpersönlichen Geldes durchsetzte und das Glück ("Freiheit") des Einzelindividuums ins Zentrum allen Strebens rückte. Diese beiden Kernelemente hob die Oktoberrevolution auf.
    Nur darf man hier nicht die kleinbürgerliche Familie als Maßstab nehmen, in der der Alte ins Bureau geht und die Alte zu Hause die Kinderschar hüten kann. Außerdem haben alle, die es sich leisten konnten, schon immer die Familie "aufgehoben", den Nachwuchs durch Ammen aufziehen und durch Privatlehrer erziehen lassen, während die Kinder Mutter und Vater brav siezten und gelegentlich bei Tisch sahen. Leicht überzogen. Solange es gesellschaftlich notwendige Arbeit gibt, muß sie möglichst gerecht verteilt werden, und warum sollten die Frauen zu Hause sitzen? Achtstundentag für alle und Gemeinschaftsküchen und Wäschereien und vor allem Schulen für alle waren ja ein unglaublicher Fortschritt für sagen wir 80% der Bevölkerung. Aber auch hier folgte ja der reaktionäre Rollback, was Trotzki bereits in "Die verratene Revolution" bemerkte, nämlich die wieder drastisch ansteigende Zahl der Bürokratenhausfrauen auf der einen und der Nutten auf der anderen Seite. Die heilige Familie für die erdrückende Mehrheit der Sojwetbürger vor 1917 sah allerdings so aus daß die Männer 10-12 Stunden, die Frauen etwas weniger aber dafür zusätzlich im Haushalt und die Kinder gelegentlich arbeiteten. Oder, wie das Kommunistische Manifest so schön schrieb: "Die bürgerlichen Redensarten über Familie und Erziehung, über das traute Verhältnis von Eltern und Kindern werden um so ekelhafter, je mehr infolge der großen Industrie alle Familienbande für die Proletarier zerrissen und die Kinder in einfache Handelsartikel und Arbeitsinstrumente verwandelt werden."

    Es gibt ja, für wenig Geld, das wirklich gute Buch "Fragen des Alltagslebens", das sich auch mit den "familiären" Fragen beschäftigt, und das ausgesprochen gut den "Geist der Revolution" zeigt bevor er vom stalinistischen Ungeist abgelöst wurde.

    In diesem Band liegen die wichtigsten Artikel und Reden Leo Trotzkis zu den Fragen des Alltags, der Kultur und der Erziehung in der jungen Sowjetunion vor. Sie sind ein Ergebnis der Diskussion, wie die vom alten Zarenregime ererbte Rückständigkeit und Kulturlosigkeit der Massen überwunden werden könnten. Die Überschriften der einzelnen Artikel, die 1923 in der Prawda erschienen, sprechen für sich: »Die Zeitung und ihre Leser«, »Schnaps, Kirche und Kino«, »Von der alten Familie – zur neuen« und »Der Kampf um die Sprachkultur« sind Beispiele für die ungebrochene Überzeugung, dass es möglich ist, die bisher unterdrückten Massen mittels Erziehung und kulturellen Angeboten wie dem Kino, örtlichen Bibliotheken usw. aus ihrer früheren Passivität zu befreien.
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    (Mit meiner Lieblingsanekdote: "In einer Fabrik hielt ein Jugendorganisator in der Zelle des Jugendverbandes eine Rede gegen die Religion. Die Jugend machte ihm den Vorwurf, daß bei ihm zu Hause Heiligenbilder hingen. Der Jugendorganisator kam wütend nach Hause, warf die Heiligenbilder vom Wandbrett herunter und zerschlug sie. Seine Frau stürzte sich erbost auf die Porträts von Marx, Lenin usw. und zerriß sie. Die Versöhnung kam in der Weise zustande, daß die Frau auf die Heiligenbilder verzichtete und der Mann auf die Porträts von Marx." Solche Fragen wurden diskutiert. Alles wurde diskutiert. Das Buch ist unglaublich erfrischend zu lesen, weil einfach der Wille, die Situation der Menschen zu verbessern, egal ob eine Idee jetzt mal schiefging oder nicht, so deutlich wird. Was jetzt einfach so grundsätzlich verlorengegangen ist, in einem Drecksland, dessen stumpfsinnige Bevölkerung sich auch noch von einer "Linken" nasführen läßt, die den Papst plakatiert und "Harz für alle" als Endziel propagiert.)
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