Die ideologischen, ökonomischen und militärischen Bedürfnisse des Monopolismus (der Monopolisierung allen Kapitals und infolgedessen auch aller militärischer Macht in den Händen einiger Milliardäre mit amerikanischer Staatsbürgerschaft) haben Nationalismus, Rassismus und das Pochen auf objektive religiöse Wahrheit (mit einer scharfen Differenzierung zwischen Gläubigen und Ungläubigen) zu ganz unerwünschten Ideologien gemacht. Einst beliebte Instrumente der herrschenden Klasse, sind sie heute zu Störfaktoren herabgesunken, die noch gelegentlich von einigen Arbeitern zur Beibehaltung eines zufällig erworbenen Vorteils früheren "divides" eingesetzt werden, wo doch inzwischen an dieser Stelle für die Herrschenden das "impera" ausreicht.

Es ist daher anzunehmen, dass das amerikanische Mega-Kapital auch Israel, das ja darauf pocht, ein Judenstaat von Juden für Juden zu sein, fallenlassen wird. Der gegenwärtige Doppelstandard ist auf Dauer nicht zu halten. Westliche Universitäten und der popkulturelle Zeitgeist sind ohnehin israelkritisch bis -feindlich. (Schon Kerry und Obama waren ja vergleichsweise israelkritisch!) Natürlich machen einige der Israelgegner den Fehler, zu offensichtlich eine ganz altmodische Zerstörung des jüdischen Nationalstaats zu fordern, wo doch Israel nicht wie Preußen 1947 ganz offiziell aufgelöst, sondern wie die BRD in der bunten Einheitssoße des aus dem Kapitalismus hervorgegangenen Monopolismus aufgehen soll. Für einen Partypatriotismus der Fußballspiele ist immer Platz. Für mehr aber auch nicht.

Jedenfalls, zum eigentlichen Thema:
In Ungarn werden Plakate aufgestellt, die vor George Soros warnen und dazu aufrufen, George Soros nicht den letzten Lacher zu überlassen.
Daraufhin meldet sich ein Vertreter des ungarischen ZDJ zu Wort, und [Links nur für registrierte Nutzer].
Nun mischt sich in diesen Streit gar der israelische Botschafter ein und stellt fest, dass Israel zwar immer und überall gegen Antisemitismus usw. eintreten, aber: "[Links nur für registrierte Nutzer], who continuously undermines Israel’s democratically elected governments by funding organizations that defame the Jewish state and seek to deny it the right to defend itself." Übersetzt: "In keinster Weise war die Aussage [gegen Antisemitismus] dazu gedacht, Kritik an George Soros für unrechtmäßig zu erklären, der ja unablässig Israels demokratisch gewählte Regierung untergräbt, indem er Organisationen finanziert, die den jüdischen Staat diffamieren und ihm das Recht absprechen wollen, sich zu verteidigen."

Summa: der neokonservative Philosemitismus/Antiislamismus müssen genauso überwunden werden wie der altmodische Antisemitismus. Wenn man bedenkt, wie sich manche arroganten Juden (in den Medien z.B.) so aufspielen, würde ich zwar, zugegebenermaßen, Schadenfreude empfinden, wenn der amerikanische Weltenherrscher Israel schließlich fallen lässt, aber geopolitisch sehe ich da trotzdem keinen großen Gewinn. Ich glaube auch nicht, dass die Überlebenschancen des Iran z.B. höher würden, würde der amerikanische Weltenherrscher Israel fallen lassen, dann Assad und Putin eliminieren und sich schließlich die letzten paar gallischen Dörfer vorknöpfen.

Jedenfalls, es sollte zumindest anerkannt werden, dass Israel nicht der Schwanz ist, der mit dem amerikanischen Hund wackelt. Netanyahu z.B. hat mit seiner vergleichsweise frühen (das war BEFORE Trump eingeknickt ist etc.!) Stellungnahme für Trump erhebliches politisches Risiko auf sich genommen: