User in diesem Thread gebannt : Lykurg


+ Auf Thema antworten
Seite 10 von 42 ErsteErste ... 6 7 8 9 10 11 12 13 14 20 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 91 bis 100 von 418

Thema: Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?

  1. #91
    Mitglied Benutzerbild von Mütterchen
    Registriert seit
    18.07.2007
    Beiträge
    11.500

    Standard AW: Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?

    Zitat Zitat von Uffzach Beitrag anzeigen
    Genau. Es handelt sich de facto um einen Fleischklops.
    ...wenn die Therapie medizinisch sinnvoll erscheint und der Patient wohl weiter hätte leben wollen, darf er juristisch und ethisch am Leben gehalten werden. So ist es in Deutschland geregelt.

    Für kleine Kindern läuft es etwas anders. Der Grund: Ihnen spricht man einen eigenen Willen ab. An die Stelle des mutmaßlichen Willens tritt deshalb das Kindeswohl: Es gilt herauszufinden, was das Beste für das Kind ist. Bei einem schwer kranken Kind, das von Maschinen abhängig ist, ist das manchmal aber extrem schwer: Hat es Schmerzen? Leidet es unter den epileptischen Anfällen und ist gestresst von den blinkenden und piependen Maschinen auf der Intensivstation? Oder ist es friedlich und kann doch noch ein wenig Glück empfinden, wenn die Mutter es im Arm hält? Auf all diese Fragen gibt es nicht immer eine eindeutige Antwort. In Deutschland, sagt Jox, "vertraut man dann meist auf das, was die Eltern sagen, denn sie kennen ihr Kind am besten".
    ...
    In Großbritannien aber läuft es mitunter anders. Das Urteil, dass Charlies Leben beendet werden solle, sagt Jox, reiht sich ein in eine Reihe höchstrichterlicher Urteile. Und in denen spielte die Einschätzung der Eltern keine große Rolle. Dass Charlies Mutter, Connie Yates, der festen Überzeugung ist, dass ihr kleiner Sohn nicht leidet, überzeugt die Richter nicht. Sie schreiben in ihrer Urteilsbegründung: "Es gibt keine realistische, alternative Therapie für den armen Charlie." Eine Fortsetzung der Beatmung hingegen führe nur zu "mehr Schmerz, Leid und Elend". Das aber könnten Charlies Eltern nicht erkennen. Denn sie seien emotional so stark involviert, dass sie gar nicht mehr rational entscheiden könnten.
    ...
    Der unbedingte Wille, Leben zu schützen, und das Vertrauen darin, dass Eltern sehr gut wissen, was das Beste für ihr Kind ist, lassen deutsche Gerichte meist anders entscheiden. Ein Fall wie Charlie Gard ist in der Bundesrepublik kaum denkbar.
    ...

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Die Eltern sehen ihr Kind ganz sicher nicht als Fleischklops. Und ganz sicher ist es oft der Fall, dass Eltern/Angehörige durch ihre enge emotionale Nähe wahrnehmen, was Außenstehenden nicht ersichtlich ist, selbst bei extrem starker Behinderung. Oder Komapatienten. Die Anehörigen " spüren" einfach wie sich der Kranke fühlt.
    Charlies Fall ist sicher ein Extrem. Aber meiner Meinung nach ganz sicher nicht so einfach auf das reduzieren was du aus ihm machst.

  2. #92
    Mitglied Benutzerbild von Schopenhauer
    Registriert seit
    18.09.2015
    Beiträge
    16.365

    Standard AW: Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?

    Zitat Zitat von Don Beitrag anzeigen
    Die sterben. Sind sie früher auch.
    Ich finde insbesondere die Medien hier ekelerregend. Insbesondere Zeitungsschmierern gehören hier ihre Erzeugnisse in den Rachen gestopft bis sie dran ersticken.
    Menschen sind heute derart von der Realität abgekoppelt, daß sie überhaupt nicht mehr kapieren daß sterben normal ist. Es erwischt jeden, nur zu verschiedenen Zeitpunkten. Nur bekommt es kaum noch jemand mit weil es auf Klinik- und Heimpersonal abgewälzt wird.
    Ok, Eltern sind verzweifelt wenn es ihr eigenes Kind betrifft. Dann sollen sie eben verzweifelt sein.
    Ist es noch normal daß die ihre Psyche auf Kosten eines unter Drogen an Maschinen grade noch Hirnströme zeigenden Kindes beruhigen? Was sind das für mentale Bastarde?
    Was machen solche Leute eigentlich wenn sie selbst kurz davor sind den Löffel abzugeben?
    Welche Steigerung ist da noch möglich?
    Insgesamt: Top.
    Ohne Wahrheit gibt es keine Freiheit.

    "Ich glaube, ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich Leute von Anfang an doof finden darf. Ich habe ja nicht ewig Zeit."

  3. #93
    GESPERRT
    Registriert seit
    30.03.2017
    Beiträge
    3.023

    Standard AW: Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    ...wenn die Therapie medizinisch sinnvoll erscheint und der Patient wohl weiter hätte leben wollen, darf er juristisch und ethisch am Leben gehalten werden. So ist es in Deutschland geregelt.

    Für kleine Kindern läuft es etwas anders. Der Grund: Ihnen spricht man einen eigenen Willen ab. An die Stelle des mutmaßlichen Willens tritt deshalb das Kindeswohl: Es gilt herauszufinden, was das Beste für das Kind ist. Bei einem schwer kranken Kind, das von Maschinen abhängig ist, ist das manchmal aber extrem schwer: Hat es Schmerzen? Leidet es unter den epileptischen Anfällen und ist gestresst von den blinkenden und piependen Maschinen auf der Intensivstation? Oder ist es friedlich und kann doch noch ein wenig Glück empfinden, wenn die Mutter es im Arm hält? Auf all diese Fragen gibt es nicht immer eine eindeutige Antwort. In Deutschland, sagt Jox, "vertraut man dann meist auf das, was die Eltern sagen, denn sie kennen ihr Kind am besten".
    ...
    In Großbritannien aber läuft es mitunter anders. Das Urteil, dass Charlies Leben beendet werden solle, sagt Jox, reiht sich ein in eine Reihe höchstrichterlicher Urteile. Und in denen spielte die Einschätzung der Eltern keine große Rolle. Dass Charlies Mutter, Connie Yates, der festen Überzeugung ist, dass ihr kleiner Sohn nicht leidet, überzeugt die Richter nicht. Sie schreiben in ihrer Urteilsbegründung: "Es gibt keine realistische, alternative Therapie für den armen Charlie." Eine Fortsetzung der Beatmung hingegen führe nur zu "mehr Schmerz, Leid und Elend". Das aber könnten Charlies Eltern nicht erkennen. Denn sie seien emotional so stark involviert, dass sie gar nicht mehr rational entscheiden könnten.
    ...
    Der unbedingte Wille, Leben zu schützen, und das Vertrauen darin, dass Eltern sehr gut wissen, was das Beste für ihr Kind ist, lassen deutsche Gerichte meist anders entscheiden. Ein Fall wie Charlie Gard ist in der Bundesrepublik kaum denkbar.
    ...

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Die Eltern sehen ihr Kind ganz sicher nicht als Fleischklops. Und ganz sicher ist es oft der Fall, dass Eltern/Angehörige durch ihre enge emotionale Nähe wahrnehmen, was Außenstehenden nicht ersichtlich ist, selbst bei extrem starker Behinderung. Oder Komapatienten. Die Anehörigen " spüren" einfach wie sich der Kranke fühlt.
    Charlies Fall ist sicher ein Extrem. Aber meiner Meinung nach ganz sicher nicht so einfach auf das reduzieren was du aus ihm machst.
    Ich versteh nicht. Im OP steht doch:
    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    ...
    Charlie, 11 Monate alt, muss bereits künstlich beatmet und über eine Sonde ernährt werden. Er kann sich nicht mehr bewegen, keine Regung zeigen.
    Die Ärzte in England sind davon überzeugt dass es für das Baby keine Heilungschancen gibt. ...
    Damit ist alles klar, was den Fleischklops angeht. Was die Eltern hoffen oder befürchten ist erst mal irrelevant. Die einzige Frage, die sich noch stellt ist, wessen Eigentum der Fleischklops ist, weil der Eigentümer dann bestimmen kann wie mit dem Fleischklops weiter verfahren wird.

  4. #94
    Pillefiz
    Gast

    Standard AW: Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?

    Wir brauchen dringend weltweite Menschenschutzgesetze gegen den Egoismus Angehöriger. Was wäre wohl los, es ginge hier nicht um einen Menschen, sondern um ein Tier

  5. #95
    GESPERRT
    Registriert seit
    30.03.2017
    Beiträge
    3.023

    Standard AW: Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?

    Zitat Zitat von Pillefiz Beitrag anzeigen
    Wir brauchen dringend weltweite Menschenschutzgesetze gegen den Egoismus Angehöriger. Was wäre wohl los, es ginge hier nicht um einen Menschen, sondern um ein Tier
    Keine Chance. Das mit dem Lebenskult und mit dem privaten Glück, auf das vermeintlich ein Anspruch besteht, ist vollkommen aus dem Ruder gelaufen. Hauptverursacher davon ist der aus dem Christentum hervorgegangene Humanismus. Was man benötigte wäre ein Kult des Sterbens als Gegenpol. Den hat es merkwürdigerweise gegeben als die Religionen noch nicht verweltlicht ware, womit ich mich nun aber nicht für Religionen aussprechen will.

  6. #96
    GESPERRT
    Registriert seit
    17.07.2014
    Beiträge
    24.892

    Standard AW: Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?

    Zitat Zitat von Pillefiz Beitrag anzeigen
    Wir brauchen dringend weltweite Menschenschutzgesetze gegen den Egoismus Angehöriger. Was wäre wohl los, es ginge hier nicht um einen Menschen, sondern um ein Tier
    Jeden Hund würde man unter solchen Umständen einschläfern! Den Haltern droht sogar eine Anzeige wegen Tierquälerei, sollten sie das dem Tier verweigern!

  7. #97
    GESPERRT
    Registriert seit
    30.03.2017
    Beiträge
    3.023

    Standard AW: Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?

    Zitat Zitat von Bolle Beitrag anzeigen
    Jeden Hund würde man unter solchen Umständen einschläfern! Den Haltern droht sogar eine Anzeige wegen Tierquälerei, sollten sie das dem Tier verweigern!
    Ja, aber der unterschied ist, dass hier Frauen am diskutieren sind über etwas, das mal ein Kind war. Auf der Seite ist da nicht mit Rationalität zu rechnen.

    und es soll auch Tierschützer geben, die sich wie irrationale Muttertiere gegenüber Tieren verhalten

  8. #98
    Mitglied Benutzerbild von Mütterchen
    Registriert seit
    18.07.2007
    Beiträge
    11.500

    Standard AW: Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?

    Zitat Zitat von Pillefiz Beitrag anzeigen
    Wir brauchen dringend weltweite Menschenschutzgesetze gegen den Egoismus Angehöriger. Was wäre wohl los, es ginge hier nicht um einen Menschen, sondern um ein Tier
    Ich will mich ja nicht wiederholen, tue es aber trotzdem: den Eltern gestehe ich diesen Egoismus noch zu. Ich kann wirklich nicht sagen was ich in ihrem Fall täte. Ich war mir z.B. immer sicher ein Abtreibungsbefürworter für behinderte Kinder zu sein. Bis es so weit kam dass ich auf das Ergebnis meiner Fruchtwasseruntersuchung wartete. Und das Kind in mir spürte. Ich danke Gott dass ich nicht wirklich vor eine Entscheidung gestellt wurde. Jetzt, aus emotionalem Abstand heraus, kann ich mich dem Thema wieder rationaler nähern.

    Wie auch immer meine Reaktion in diesem Fall aussähe, diesen öffentlichen Kampf um mein Kind hätte ich, da bin ich sicher, nicht ausgetragen. Und hier sehe ich auch die größte Problematik bei der ganzen Sache. Insgesamt 350.000 Menschen sollen eine Petition gegen die Abschaltung der Maschinen unterschrieben haben. Der Präsident der USA schaltet sich ein. Das Oberhaupt der katholischen Christenheit.

  9. #99
    GESPERRT
    Registriert seit
    17.07.2014
    Beiträge
    24.892

    Standard AW: Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    Ich will mich ja nicht wiederholen, tue es aber trotzdem: den Eltern gestehe ich diesen Egoismus noch zu. Ich kann wirklich nicht sagen was ich in ihrem Fall täte. Ich war mir z.B. immer sicher ein Abtreibungsbefürworter für behinderte Kinder zu sein. Bis es so weit kam dass ich auf das Ergebnis meiner Fruchtwasseruntersuchung wartete. Und das Kind in mir spürte. Ich danke Gott dass ich nicht wirklich vor eine Entscheidung gestellt wurde. Jetzt, aus emotionalem Abstand heraus, kann ich mich dem Thema wieder rationaler nähern.

    Wie auch immer meine Reaktion in diesem Fall aussähe, diesen öffentlichen Kampf um mein Kind hätte ich, da bin ich sicher, nicht ausgetragen. Und hier sehe ich auch die größte Problematik bei der ganzen Sache. Insgesamt 350.000 Menschen sollen eine Petition gegen die Abschaltung der Maschinen unterschrieben haben. Der Präsident der USA schaltet sich ein. Das Oberhaupt der katholischen Christenheit.
    Egoisten, Moralisten und Selbstdarsteller! Keiner von denen hat wirklich das Wohl dieses Kindes im Sinn, denn es gibt keinen im "weiterleben" lassen!

  10. #100
    Mitglied Benutzerbild von Mütterchen
    Registriert seit
    18.07.2007
    Beiträge
    11.500

    Standard AW: Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?

    Zitat Zitat von Uffzach Beitrag anzeigen
    Ich versteh nicht. Im OP steht doch:


    Damit ist alles klar, was den Fleischklops angeht. Was die Eltern hoffen oder befürchten ist erst mal irrelevant. Die einzige Frage, die sich noch stellt ist, wessen Eigentum der Fleischklops ist, weil der Eigentümer dann bestimmen kann wie mit dem Fleischklops weiter verfahren wird.
    Für dich ist alles klar. Für Charlies Eltern nicht. Und ich habe dir vorhin ein Zitat verlinkt in dem steht, dass in D. dem Wunsch der Eltern wohl entsprochen würde.

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Antworten: 253
    Letzter Beitrag: 18.11.2014, 04:48
  2. Norwegen: Hassprediger darf nicht abgeschoben werden - und darf weiter hetzen
    Von Atheist im Forum Internationale Politik / Globalisierung
    Antworten: 8
    Letzter Beitrag: 10.10.2007, 19:31
  3. SADDAM darf nicht sterben.
    Von SAMURAI im Forum Internationale Politik / Globalisierung
    Antworten: 47
    Letzter Beitrag: 29.07.2006, 00:23
  4. Gerichtsurteil - Baby darf sterben
    Von Siran im Forum Gesellschaft / Soziales / Arbeit / Bildung / Familie
    Antworten: 30
    Letzter Beitrag: 18.10.2004, 09:35

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben