User in diesem Thread gebannt : Lykurg |
So wie ich es verstanden habe ist es so: die Ärzte der Spezialklinik haben alles getan was zum jetzigen Zeitpunkt medizinisch möglich ist. Charlie ist aber todkrank. Es gibt keine Heilung. Das sehen die Eltern anders. Ihr Beharren auf Weiterbehandlung sehen die Ärzte nicht nur als sinnlos, sie sehen sich aus ethisch-moralischen Gründen verpflichtet, die sinnlose Weiterbehandlung zu beenden. Ob Charlie leidet, Schmerz empfindet - es kann nicht ausgeschlossen werden. Die Rechtslage des Landes gibt den Ärzten recht, auf hoher richterlicher Ebene wurde- nac
Nach umfangreichen Untersuchungen, Gutachten etc. das auch bestätigt.
Muss sich jetzt an richterliche Entscheidungen nur halten, wer nicht das Geld hat doch einen anderen Weg zu gehen? Wenn der Tod für Charlie eine Erlösung bedeutet, muss er ihm dann nicht auch gegönnt sein? Oder hängt so was vom Geldbeutel der Eltern ab? Welcher Maßstab ist da bindend?
Mal aus Neugier gefragt, warum setzt du eigentlich immer diese Smileys? Was erheitert dich eigentlich so?
Noch ein Zitat aus dem verlinkten Artikel, den du offensichtlich nicht gelesen hast.
Hierzulande können sich Richter deutlich stärker als in Großbritannien auf Grundrechte, die in der Verfassung verankert sind, konzentrieren, da sie bei uns im Grundgesetz festgeschrieben sind. Dies ist im Vereinigten Königreich rechtlich komplizierter.
"In Deutschland gilt das Recht auf Leben als besonders schützenswert", erklärt Spranger.
Ja, in D wird einiges anders bewertet als in England. Dass es Unterschiede gibt dürfte aber nicht so überraschend sein. Was ein Menschenleben wert ist, ob Mädchen so viel zählen wie Jungs, welchen Wert vorgeburtliches Leben hat, welches Recht auf Leben Behinderte haben - das sind alles Fragen die je nach Epoche und je nach Land ganz unterschiedlich bewertet wurden und noch immer werden.
Ausnahme: Das Leben von "Recht(sradikal)en".[...] "In Deutschland gilt das Recht auf Leben als besonders schützenswert", erklärt Spranger.[...]
Auch Dein Körper gehört der Partei.
Das ist zwar richtig, aber zugleich ein sehr emotionaler Denkansatz, der mehr den elterlichen Bedürfnissen als denen des Kindes gerecht wird. Charlie hat null Prognose. Man wünscht ihm regelrecht, nichts von alledem mitzubekommen. Bei Senioren in solchen Zuständen wird zu recht die Sterbehilfe diskutiert, denn erst recht bei einem Restbewusstsein ist es doch Folter, gefangen im eigenen Körper noch weitere 10 Jahre nach Eintreten dieser Situation jeden Tag die Decke anzustarren, bar jeglicher Gestaltungsmöglichkeit. Ohne eine Chance sich zu kratzen, wenn es irgendwo juckt. Ohne die Fähigkeit, der Altenpflegerin klarzumachen, daß der eingeflößte Tee scheiße schmeckt, zu heiß ist und daß man sich gerade verschluckt ...
Als Vater meiner drei Jungs möchte ich natürlich, daß alle drei gesund bleiben und ein glückliches Leben führen können, aber wenn der Zug abgefahren ist, keine Behandlungsmöglichkeit mit Erfolgsaussicht erkennbar ist - hier ist ja nicht mal Lorenzo's Öl in Sicht - und das ganze auf einen Langzeitpflegefall hinausläuft, wovon niemand wirklich einen Vorteil hat (nach 5 Jahren Dauerbelastung sind es dann die Eltern, die alle Maschinen abschalten), schalte ich bei meinen Kindern die Maschinen definitiv ab. Daß ich selbst danach nicht mehr der sein werde, der ich zuvor mal war, muß ich wohl nicht erläutern, aber das Unausweichliche sinnbefreit hinauszögern ist keine Alternative.
"200 goals isn't a plan. It's a wishlist!"
Dr. Jordan Peterson zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens
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