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OneDownOne2Go
Es ist wohl eine Eigenart des Menschen, sich selbst an der Spitze der Evolution zu verorten und sich dann alle möglichen Kunstgriffe auszudenken, mit denen er sich vom "gemeinen Tier" unterscheiden will. Auf diese Weise kommt es dann zu Aussagen, dass ein Affe höher entwickelt sei, als eine Kuh. Wieso? Weil der Affe dem Menschen ähnlicher ist, als der Wiederkäuer? Vergessen wir mal, was der Mensch an "Optimierungen" bei den Nutztierarten so vorgenommen hat, dann bleibt die Tatsache, dass eine Kuh nicht schlechter an ihren Lebensraum angepasst ist, als ein Affe. Sie bringt alle Fähigkeiten mit, die sie zum Überleben und zur Erhaltung der Art befähigen, und das macht sie in den Augen der Evolution voll und ganz tauglich. Nicht anders ist es mit dem Affen, hier macht die Evolution keinen Unterschied, nur der Mensch müht sich, welche zu finden. Der Mensch ist in der Summe seiner Eigenschaften einmalig, aber wenn man seine Fähigkeiten im einzelnen betrachtet, ist nichts davon wirklich "spitze". Alles - mit evtl. einer Ausnahme - findet sich im Tierreich nicht nur ebenso ausgeprägt, es findet sich immer eine Art, die es noch besser kann. Nur was unseren Verstand betrifft, lässt sich darüber keine echte Aussage treffen. Zum einen fehlt uns hier schlicht die Einsicht in die Fähigkeiten anderer Arten, und dann bliebe noch immer zu klären, welche Art "Verstand" eigentlich "die Beste" ist. Dürfen wir uns wirklich etwas einbilden auf Pyramiden, Buchdruck und Wasserstoffbombe? Oder sind das Dinge, die zwar für uns große Bedeutung haben, im Gesamtbild aber doch verzichtbar sind?
Der langen Rede kurzer Sinn, im Endeffekt kann man keine wirksame, gar "wertige" Unterscheidung zwischen Mensch und Tier treffen, deren Ergebnis ist immer abhängig vom verwendeten Referenzrahmen. Das ist legitim, nur sollte man den dann auch konsequent anwenden, und das bedeutet im Endeffekt, dass ein geistig behinderter Mensch weniger erhaltenswert ist, als ein gesunder, ein dummer weniger als ein kluger.