Zitat von
OneDownOne2Go
Das ist doch auch Unsinn, mit Verlaub. Das Kind hat aktuell gar keinen "Wunsch" im Sinn des Wortes. Die meisten Kinder haben mit sechs, sieben, acht Jahren keine abstrakte Vorstellung von Leben und Tod und können so eine Entscheidung nicht treffen, weil sie die Konsequenzen nicht überblicken können. Ein Säugling kann das noch viel weniger, selbst dann, wenn sein Gehirn nicht schwer geschädigt ist. Entsprechend bleibt also die Wahl zwischen der Entscheidung durch die Ärzte, die dazu deutlich qualifizierter sind, als es Eltern gemeinhin sind, oder ein generelles "am Leben halten" bis zum absoluten geht nicht mehr, weil niemand diese Entscheidung treffen will.
In diesem Fall ist das Kind schwerst erkrankt und es besteht absolut keine Perspektive auf irgend eine Besserung, von Gesundung gar nicht erst zu reden. Maximal kann man einen mehr oder weniger jetzt schon vegetativen Zustand noch eine Weile verlängern, was soll das bringen? Man kann jetzt etwas von Respekt für jedes Menschenleben faseln, man kann sich zu Gott und Kirche flüchten und Dogmen herunter beten, man kann sogar - wie hier - das Sommerloch nutzen, um einen so großen Wirbel zu machen, dass selbst der Pontifex eine PR-Chance wittert, aber all das wird an einem Umstand gar nichts ändern. "Charlie" wird sterben, nicht in 50, 70 oder 100 Jahren, sondern spätestens in ein paar Monaten. Es besteht keine Aussicht auf ein Leben ohne maschinelle Unterstützung, ohne massive medizinische Hilfe, und es gibt keine Option, jemals ein eigenes Wesen zu entwickeln und damit so etwas wie ein Mensch zu werden. Deswegen ist diese ganze Debatte der komplette Unsinn, nichts weiter als eine Projektionsfläche für Glaube, Weltanschauung oder auch saure Moralität. Pfui...