Es ist einfach, auffallend mitfühlend zu sein, wenn andere dafür gezwungen sind, dafür die Kosten zu tragen. (Murray Rothbard) Man kann entweder einen Wohlfahrtsstaat oder offene Grenzen haben, beides zusammen geht nicht. (Milton Friedman) Das Optimum an sozialer Gerechtigkeit ist erreicht, wenn wir alle als Penner durch die Städte irren. (Roland Baader)
Schade, den wüsste ich auch gerne, aber damals fing ich gerade erst an, mich für Politik zu interessieren. War ja noch sehr jung.
Was mir auch schon in dieser Zeit auffiel, war, dass sie niemals sich mit Leuten traf, die sie aufs Korn nahmen. So Typen, die ja auf dem Nockherberg ihre realen politischen Pendants treffen, war ja Usus.
Damit zeigte ein Politiker auch, wie souverän er ist und dass er Spaß versteht. Merkel, und das habe ich nur bei ihr beobachtet, war aber anders. Sie hat Personen, die sich über sie lustig machten, von Anfang an die kalte Schulter gezeigt.
Ein Kohl oder Schröder hatte auch all die Jahre einen Elmar Brandt und wie sie alle hießen. Die Frauen, die Merkel imitierten, konnten sich aber nie lange halten.
Schröder war eh ne Rampensau, der war überall dabei...und Kohls Auftritt bei Biolek hatte sogar was sympathisches, er konnte richtig charmant und ganz witzig sein, bei Gottschalk war er glaube ich auch mal, an Homestories kann ich mich auch erinnern, auch seine Frau hat mitgespielt.
Merkel trifft sich dann doch lieber mit jungen rebellischen Youtube-Stars... ;-)
Also natürlich hat sie offensichtlich einen routinierten Umgang mit Macht erworben, gar keine Frage. Und ihr Dolchstoß in den Rücken Kohls (den man übrigens ganz selbstverständlich als Paten bezeichnen dürfte, aber das wäre so banal, daß das als Buchtitel nicht infrage kommt), das war schon beachtlich, buche ich aber als typisch weiblichen Überlebensinstinkt ab, der das verwundete Alphatier meidet.
Unterschätzen darf man niemanden mit derartigen Gestaltungsmöglichkeiten. Nur: dieser Umbau des politischen Systems hin zum Prinzipat ist nicht ihr Verdienst, weil sie besonders durchsetzungsstark wäre oder weitblickend oder mit allen Wassern gewaschen (und die Unschuld vom Lande nur spielt), sondern dieser kollektive Unterwerfungsakt erfolgt ganz freiwillig. Politisches Establishment und Merkel finden zusammen in ihrem Bemühen um Modernisierung von CDU und Gesellschaft - was zunehmend deckungsgleich verläuft.
Sie übt die Tätigkeit einer Kanzlerin aus, vll. verschaffen die medialen Lobpreisungen auch manchmal Befriedigung, aber da bleibe ich dabe; da ist sonst gar nichts außer den Gedanken eines ranzig gewordenen Backfischs. Sie könnte morgen abtreten und nach zwei Wochen Wanderurlaub in Südtirol in einem kleinen physikalischen Institut als Assistentin anfangen und hätte alles hinter sich gelassen außer ein paar Brieffreundschaften vll. mit Hillary oder dem britischen Drachen May.
Ex septentrione lux
"Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)
Ich bin da nachsichtiger. Zum einen ist dieses demokratische System so organisiert, daß eine prinzipielle Kursänderung fast ausgeschlossen ist, zum andern bleibt dem - ja beileibe nicht homogenen - Wahlvolk fast nichts anderes übrig, als das sog. kleinere Übel zu wählen. Ihm vorzuwerfen, daß es nicht in Massen eine neue Partei wie die AfD wählt, die selbst nur kleine Brötchen bäckt und mit Kompromissen winkt und zudem noch medial in die Extremismusecke gestellt wird, ist unrealistisch.
Ex septentrione lux
Womit belegt ist, dass Massendemokratie zu nichts taugt.
Laut Popper sollte Demokratie dazu dienen, Schurken abwählen zu können. Wenn man Merkels Rechtsbrüche ansieht und ihre Verbrechen am Deutschen Volk, ist es doch lächerlich, sie zu wählen, weil man angeblich das "kleinere Übel" möchte.
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"Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)
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