18-jähriger Syrer fragt uns alle „Ich bin einfach nur hier, warum hasst ihr mich?“
Ahmad Hashish: Ihr seid alle Terroristen
Genau! Sie haben sich beim Lesen des oben stehenden Titels überhaupt nicht verlesen. Er ist genauso, wie er oben steht. Und wenn Sie mir nicht glauben, dann können Sie ihn erneut lesen, um sicher zu sein, dass Sie sich nicht verlesen haben.
Das ist nur eine kurze Nachricht an diejenigen, die uns in den Medien „Nein“ lachend sagen und über uns reden, ohne zu wissen, wer wir sind, an meine netten Nachbarn, die mir böse Blicke zuwerfen, bevor ich das Wort „Hallo“ ausspreche, wenn sie mir begegnen, an die alten Damen und Herren, die mich ganz höflich anschreien, wenn ich an ihnen mit meinem alten Fahrrad vorbeifahre,
an diejenigen, die sich nicht „wohl“ fühlen, wenn sie mich erblicken, und an jeden, der unser Schicksal bestimmen will, ohne das Recht dazu zu haben.
Natürlich können Sie sich jetzt nicht fühlen, wie ich mich fühle. Sie werden mich aber sicher verstehen, wenn Sie eines Tages nach einer albtraumhaften Nacht aufwachen und dann die Leute, die um Sie herum sind, darüber diskutieren hören, ob Sie ihnen angehören oder ob Sie noch das Recht zu leben haben. Sie werden sich dann die Frage stellen, was sich diese Leute denken, damit sie entscheiden dürfen, wann Sie leben dürfen und wann Sie sterben müssen. Sie werden sich ja ärgern und laut zu sagen versuchen, dass das Ihr Leben ist und dass niemand das Recht habe, es zu beenden, nämlich, genauso, was ich hier auch sagen möchte.
Dasselbe Gefühl hatte ich, nachdem ich ein Video einer Umfrage auf einer Webseite angeschaut hatte, wo - junge - Leute gefragt werden, ob sie dafür sind, mehr geflüchtete Menschen aufzunehmen.
Was mich beim Betrachten sehr geärgert hatte, war die Art mancher Leute, diese wunderbare Frage zu beantworten. „Obergrenze“, „zu viele Flüchtlinge“ und „es ist genug“ hatten die meisten Leute geantwortet, während sie gegrinst hatten, als reden sie von verdorbenen Waren, die man schnell in den Mülleimer wegwerfen kann! Na ja, ich hatte mir dann dieselbe Frage gestellt, die sich jeder an meiner Stelle stellen würde, und zwar, was sich diese Leute denken, damit Sie darüber reden dürfen, was mich selbst betrifft? Warum dürfen diese Leute darüber reden, was sie nie erlebt haben und hoffentlich nie erleben werden? Worüber lachen sie überhaupt? Warum dürfen diese Leute andere Menschen mit ihren Worten verletzen und manchmal töten? Menschen, in deren Augen das Leben keinen Wert mehr hat. Menschen, die ihr Leben verkaufen mussten, um eine Zukunft für ihre unschuldigen Kinder kaufen zu können.
Ist das nicht auch Terror, andere Menschen mit diesen Scheißantworten innerlich zu töten oder dazu zu bringen, dass sie sich lieber das Leben nehmen? Für welche Schuld müssen diese Menschen so behandelt werden? Was haben sie getan? Hat sich jemand diese Frage überhaupt gestellt? Leute! Ich will eine Antwort!
Hört auf, unsere schönen Träume zu furchtbaren Albträumen zu verwandeln und unsere ermüdeten Seelen still zu vernichten. Nähert euch uns an, lächelt uns an, grüßt zurück und versucht unser aus toten Mündern ausgesprochenes „Hallo“ nicht zu ermorden. Denn wir haben auch das Recht, uns sicher und „wohl“ zu fühlen, wie ihr es habt, soweit ich glaube!