Das ist verbreitet aber nicht mehrheitlich.
Es wird noch immer viel in Öl gearbeitet. Bei Arbeit mit Lasuren beispielsweise, gibt es keine Alternative. Allerdings wird heute teilweise schon an den Hochschulen den Studenten empfohlen, als Grund Latex zu verwenden. Dies rächt sich oft schon nach einigen Jahren. Die obere Farbschicht trocknet ununterbrochen weiter aus und verliert dabei an Masse, der Malgrund hingegen tut dies nicht. Es bilden sich Craquelen, kleine Risse die mit der Zeit immer größer werden.
Dies passierte auch schon mit Gemälden der Renaissance oder noch älteren, allerdings meist erst nach einigen hundert Jahren.
Das Problem besteht darin, dass der heutige Jungkünstler all seine Materialien einfach vom nächst besten Künstlerbedarf bezieht, also nicht gezwungen ist, irgendein Gefühl für die verwendeten Materialien und dafür, wie sie interagieren, zu entwickeln. Auch das von mir, allerdings eher scherzhaft erwähnte Verfärben, bleibt heute oft unbedacht. Tatsächlich wird beispielsweise aus jedem Grün irgendwann ein dunkles Braun, besonders schnell bei Einwirkung von Tageslicht. So etwas wusste man früher einfach, nicht so jedoch in dieser Zeit.
Eine Schande ist das.