Nach jahrelangen kontroversen Diskussionen hatte man sich im Freiburger Stadtrat geeinigt, den Platz, auf dem früher eine Synagoge stand, zu einem Platz des Gedenkens zu gestalten und nennt ihn nun "Platz der alten Synagoge".
Im Zuge der Gestaltung dieses Platzes wurde auch ein ausladendes, flaches Wasserbecken eingebaut, in dem sich nur - bei diesem heissen Wetter verständlich - Kinder tummeln.
Und schon ging das Gejammer los:
Was ist so schlimm daran, wenn Kinder in einem Brunnen an einer Gedenkstätte plantschen?Darf man im neuen Wasserbecken auf dem Platz der Alten Synagoge planschen?
Das Wasserbecken am neu gestalteten Platz der Alten Synagoge zieht Kinder und Erwachsene an. Es erinnert an die in der Reichspogromnacht 1938 zerstörte Synagoge. Ist es angemessen, darin zu planschen?
Kaum war am Mittwoch der Zaun um den neu gestalteten Platz der Alten Synagoge weg, planschten schon die ersten Kinder im Wasserbecken. Im Laufe des Tages wateten Erwachsene durch das knöchelhohe Wasser, stellten Studierende Campingstühle hinein, tollten Hunde herum. "Schockierend", sagte ein älterer Herr, "das ist doch eine Gedenkstätte." Und ein anderer: "Wäre ich von der jüdischen Gemeinde, würde mir das Herz bluten".
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Kann man sich ernsthaft darüber aufregen, wenn unschuldige Kinder im Sommer ein bisschen Spaß mit dem kühlen Nass haben?