Die Deutschen sind das stärkste Volk der Welt. Kein anderes Volk lässt sich soviele Bären aufbinden und kann dennoch aufrecht stehen. Und das teils ohne Rückgrat!
Ich erinnere mich noch deutlich an die Zeit nach der Wende. Da stieg die Nachfrage nach Baustoffen, insbesondere Kalksandstein und Beton, gewaltig an. Seltsam, daß beide Stoffe dann nicht nur lange Lieferzeiten hatten, sondern, welche Überraschung, deutlich teurer wurden.
Seltsamerweise bekomme ich im Einkauf güstigere Preise, wenn ich mehr anfordere. Da sorgt also meine Nachfrage tatsächlich für Preissenkung
(schon klar, daß es am Transport liegt)
Ja klar, da kommt dann eben der Mengeneffekt zum Tragen. Bessere Planungssicherheit, höhere und besser planbare Produktionsauslastung, günstigerer Einkauf der Rohmaterialien, weniger Distributions-, Lager- und Handlingkosten, usw.
Aber das geht nur, wenn man die Produktion beliebig aufdrehen kann - und damit sind wir wieder zurück bei der Milchwirtschaft.
Wenn plötzlich die Nachfrage nach Milchprodukten steigt - aus welchen Gründen auch immer - kann man bei den Kühen die Euter nicht aufdrehen und schlagartig die höhere Nachfrage befriedigen. Und bis neue Milchkühe angeschafft sind, vergehen ein paar Jahre.
Also gehen kurzfristig die Preise hoch, und auch Mengenabnahmen bringen keine Erleichterung oder Entspannung. Wir haben es also mit einem Angebotsmarkt (das Angebot liegt unter der Nachfrage) und nicht mehr mit einem Nachfragemarkt zu tun.
Deshalb auch eingangs mein Hinweis auf den Schweinezyklus. Oder wir können das Thema auch auf die Russland-Sanktionen und die hiesige Preisentwicklung (fallend) für Äpfel erweitern. Oder auf die Kirschenpreise, die wegen der starken Fröste im Frühjahr deutlich über denen des Vorjahres liegen. Und und und.
Das sind halt die üblichen Markt-Mechanismen.
Kerrygold ist jetzt 20 Cent teurer geworden im Vergleich zur letzten Woche ! Der Strangersteller hat schlafende Hunde geweckt
Die tiefsten Brunnen tragen die höchsten Wasser - Meister Eckhart
Geändert von Leberecht (15.08.2017 um 06:27 Uhr)
Das mit dem Geldhunger ist ein bisschen zu weit hergeholt. Gewinnstreben ist eine ureigenste menschliche Eigenschaft.
Aber wir haben es bei den Lebensmitteln sowohl bei den Erzeugern wie auch bei den Verbrauchern mit einer Form eines chaotischen Systems zu tun. Nicht planbare Ereignisse (Frost, Dürren, Seuchen usw. seitens der Erzeuger, Geschmacks- und Verhaltensänderungen seitens der Verbraucher) können ein zuvor stabiles System instabil werden lassen.
Dies trifft sogar auf industriell hergestellte Produkte zu.
Mit der Planwirtschaft hat man versucht, Erzeugung und Verbrauch in Balance zu bringen, was - wie wir wissen - meistens nicht funktionierte. Da gab es dann mal massenhaft Toilettenpapier, aber keine Wandfarbe, oder so ähnlich.
Und da man gerade Nahrungsmittel nicht perfekt planen kann, gibt es eben die Schwankungen der Erzeugung und der Nachfrage, was sich letztlich in Schwankungen der Preise auswirkt. Angebot und Nachfrage. Wie bei Aktien und Edelmetallen.
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