Im vorliegenden Fall ist die Reihenfolge gerade umgekehrt.
Bei zu hoher plötzlicher Nachfrage bei gleichbleibendem oder gar sinkendem Angebot kann man die Preise durchaus erhöhen, damit man die in den Jahren zuvor erlittenen Verluste kompensieren kann.
Anscheinend hat niemand mitbekommen, dass gerade die deutschen Milchbauern in den letzten Jahren unter Selbstkosten produzierten und sogar landwirtschaftliche Betriebe aufgegeben wurden?
Der ganze 'Zauber' hat dennoch ein Geschmäckle. Und die berühmte Nachfrage aus China muss auch wieder herhalten, wie weiland bei den Milchpreisen.
Wäre die monetäre Gegenleistung so bescheiden, würde es gar keine Milchbauern mehr in Deutschland geben.
Tatsächlich hat es nur eine starke Spezialisierung der Betriebe gegeben. Und die wenigen drehen jetzt an der Preisschraube.
Warum wird der Käse eigentlich nicht im gleichen Maß teurer? Oder die Milch?
Wenn ich wüsste, dass die Preiserhöhung zur Folge hätte, dass innerhalb der Wertschöpfungskette für Butter eine gerechtere Verteilung stattfinden würde, hätte ich überhaupt kein Problem damit. Unsere Lebensmittel sind sowieso viel zu billig zu haben (was natürlich eine Milchmädchenrechnung ist, denn bei "3 Nackenkammsteaks für 1,69€" wurden die "Kosten" bereits auf Tier und Umwelt abgewälzt)
R-E-C-O-N-Q-U-I-S-T-A
Einige kennen mich - viele können mich.
Die gab bzw. gibt es tatsächlich. Beispielsweise haben viele Chinesen durch den dortigen Milchpulver-Skandal jedwedes Vertrauen in die dort hergestellten Produkte verloren und greifen zu deutschen Milchprodukten.
Ich kann sogar eine eigene persönliche Erfahrung damit verbinden: Noch vor wenigen Jahren hatte ich mal Freunde aus Hongkong zu Besuch. Auf deren Wunsch fuhren wir mehrere Märkte und Geschäfte ab, damit sie dort Milchpulver kaufen konnten. Die nahmen bei ihrer Rückreise das Zeug kilogrammweise im Gepäck mit.
Als die meisten ihre Höfe übernahmen (überwiegend geerbt und seit vielen Jahren im Besitz der Familie), waren die Preise noch lange nicht so unten wie in den letzten Jahren.
Nein. Gerade die sich auf Milchwirtschaft spezialisierten Betriebe litten am meisten unter dem Preisverfall der vergangenen Jahre und können sich jetzt wieder konsolidieren.
Weil nicht der Rohstoff, also die Milch, die Kosten von Käse dominiert, sondern die Arbeitskosten. Wer weiss, mit wieviel Handarbeit Käse hergestellt werden muss, ahnt auch, wieviel Lohnkosten darin stecken.
Meine Hartnäckigkeit hat mehrere Gründe:
1. Eigene langjährige Erfahrungen über die Marktmechanismen und das direkte Miterleben, wie hier ein knappes Dutzend Branchen durch den Preiskampf aus Fernost platt gemacht wurden;
2. Ich lebe in einer Gegend, in der die traditionelle bäuerliche Milchwirtschaft in den vergangenen Jahren unter dem Preisdiktat der Konzerne und Discounter gelitten hat und rote Zahlen schrieb;
3. Aus tiefer Abneigung gegen alle planwirtschaftlichen Gedanken. Planwirtschaft funktioniert nicht;
und last but not least:
4. Weil es mich ärgert, dass unsere lieben Mitmenschen ohne jedes Nachdenken und ohne jeden Widerspruch 700....800 Euro für so ein Scheiss-Handy mit dem angebissenen Apfel hinblättern und damit die Milliardengewinne großer Konzerne anfeuern, aber wegen 50 Cents bei einem wichtigen Grundnahrungsmittel aus unserem Land wochenlang nölen.
Da stimmt doch die Verhältnismäßigkeit nicht mehr und die Vernunft scheint völlig abhanden gekommen zu sein.
So weit muss du nicht gehen. Hier im Forum gibt es schon welche, die z. B. behaupten, nie waren die Klamotten so billig wie heute. Diese Diskussion wurde vor einiger Zeit geführt.
Der LZB-Mafiosi möchte ja bis 2 Prozent Teuerungsrate sehen. Die Butter wird also noch teurer werden.
Bleib im Land und wehr dich täglich!
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