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Thema: Afghanistan, Opfer einer absurden Politik

  1. #11
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    Standard AW: Afghanistan, Opfer einer absurden Politik

    Ich bin fassungslos, was für hirnrissige Beiträge zu Afghanistan bezüglich seiner Geschichte hier geschrieben werden.
    Als ob es Afghanistan erst seit den Taliban gibt, deren Vorgänger die Mudschaheddin waren.

    Kein
    Reiner Zufall,
    bei der Lügen- und Hetzberichterstattung der Staatsmedien!

    Fortsetzung folgt:

  2. #12
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    Standard AW: Afghanistan, Opfer einer absurden Politik

    Wir war das mit Afghanistan, als die blutrünstigen Briten es erobern wollten.

    Fontane hats 1859 beschrieben:

    Das Trauerspiel vonAfghanistan
    Der Schnee leis stäubend vom Himmel fällt,
    Ein Reiter vor Dschellalabad hält,
    "Werda!" - "Ein britischer Reitersmann,
    Bringe Botschaft aus Afghanistan."

    Afghanistan! Er sprach es so matt;
    Es umdrängt den Reiter die halbe Stadt,
    Sir Robert Sale, der Kommandant,
    Hebt ihn vom Rosse mit eigener Hand.

    Sie führen ins steinerne Wachthaus ihn,
    Sie setzen ihn nieder an den Kamin,
    Wie wärmt ihn das Feuer, wie labt ihn das Licht,
    Er atmet hoch auf und dankt und spricht:

    "Wir waren dreizehntausend Mann,
    Von Kabul unser Zug begann,
    Soldaten,Führer, Weib und Kind,
    Erstarrt, erschlagen, verraten sind.

    Zersprengt ist unser ganzes Heer,
    Was lebt, irrt draußen in Nacht umher,
    Mir hat ein Gott die Rettung gegönnt,
    Seht zu, ob den Rest ihr retten könnt."

    Sir Robert stieg auf den Festungswall,
    Offiziere, Soldaten folgten ihm all',
    Sir Robert sprach: "Der Schnee fällt dicht,
    Die uns suchen, sie können uns finden nicht.

    Sie irren wie Blinde und sind uns so nah,
    So lasst sie's hören, dass wir da,
    Stimm tan ein Lied von Heimat und Haus,
    Trompeter blast in die Nacht hinaus!"

    Da huben sie an und sie wurden's nicht müd',
    Durch die Nacht hin klang es Lied um Lied,
    Erst englische Lieder mit fröhlichem Klang,
    Dann Hochlandslieder wie Klagegesang.

    Sie bliesen die Nacht und über den Tag,
    Laut, wie nur die Liebe rufen mag,
    Sie bliesen - es kam die zweite Nacht,
    Umsonst, dass ihr ruft, umsonst, dass ihr wacht.

    "Die hören sollen, sie hören nicht mehr,
    Vernichtet ist das ganze Heer,
    Mit dreizehntausend der Zug begann,
    Einer kam heim aus Afghanistan."

  3. #13
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    Standard AW: Afghanistan, Opfer einer absurden Politik

    Für pseudohistorische Klugscheißer:


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    Auf demSchachbrett der Weltpolitik
    Afghanistan – wild und unzugänglich, das Land, an dem sich die Sowjetsdie Zähne ausbissen. Afghanistan geriet schon vor über 150 Jahren in den Brennpunkt der Weltpolitik. Damals waren es die Engländer, die hier ihren Meister fanden. Es erging ihnen nicht anders als heute den sowjetischen Invasoren.
    Auch Theodor Fontane (1819–1898) befaßte sich seinerzeit mit dem Konfliktund faßte die britische Tragödie am Hindukusch in eine Ballade: Das Trauerspielvon Afghanistan. Sie handelt von der katastrophalen Niederlage der Engländer im ersten anglo-afghanischen Krieg im Januar 1842.
    Die Ballade ist kaum bekannt, aber auf Grund der Ereignisse inAfghanistan immer noch aktuell. Es ist daher vielleicht ganz interessant, sie einmal näher zu betrachten und hintergründig zu analysieren, dengeschichtlichen Hintergrund zu durchstöbern und damit die Ballade lebendig werden zu lassen. Sie mit zeitgenössischen Bildern zu illustrieren und Texte heranzuziehen, die auch Fontane kannte. Denn man sieht nur, was man weiß, sagte er einmal.
    Der vielseitige Publizist Fontane war 1857 als Auslandskorrespondentfür deutsche Zeitungen in London tätig und ging nebenher der Schriftstellereinach. Er beschäftigte sich auch mit Themen aus der englischen Geschichte und stieß unweigerlich über Britisch-Indien auf Afghanistan. Fontane kommentiertemit dieser Ballade einen damaligen Brennpunkt der Weltpolitik literarisch, dasAfghanistan-Abenteuer der Briten. Es war die Ungeheuerlichkeit des Ereignisses,noch nie so geschlagen und gedemütigt worden zu sein. Der Titel »DasTrauerspiel …« ist abgeleitet von dem sogenannten »Great Game«, dem geopolitischen Ringen zwischen Briten und Russen um Zentralasien,in dem Länder und Menschen wie Schachfiguren hin und her geschoben wurden. Das »Große Spiel« wurde für die Engländer erstmal zu einem »Trauerspiel«. In England ist die Tragödie vom Januar 1842 in Afghanistan bis heutegegenwärtig. Aus jenen Tagen stammt auch die Beschwörungsformel: Gott schützeuns vor der Rache der Afghanen.

  4. #14
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    Standard AW: Afghanistan, Opfer einer absurden Politik

    Informationen über das Afghanistan-Desaster der Briten fand Fontane auch in dem Buch von Karl-Friedrich Neumann: »Das Trauerspiel in Afghanistan«, erschienen 1848 in Leipzig. Titel und Worte wählte Fontane von derletzten Seite dieser Publikation. Er hat die Neumannsche Aufbereitung desThemas als brauchbar eingeschätzt und in Lyrik umgesetzt. Neumanns Werk wareine der besten Analysen des britischen Afghanistan-Abenteuers. Neumann,Orientalist und Historiker war später Gymnasiallehrer. Er machte unter anderemeine längere Reise nach China. Nach der Rückkehr wurde er Professor derArmenischen und Chinesischen Sprache sowie der Länder- und Völkerkunde an derMünchener Universität. Er entwickelte eine bedeutende Lehrtätigkeit. Seineliberale Einstellung kostete ihn allerdings diese Stelle, wie schon vorher diedes Lehrers wegen freier Bibelauslegung. Neumann verfaßte unter anderemfolgendes Werk: »Geschichte des englischen Reiches in Asien«.
    Die Afghanistan-Ballade ist auch Anklage und Kritik Fontanes anUnterdrückung und Kolonialpolitik. Aus der Ballade ist zu lesen, daß Fontanekein Freund des Kolonialismus war. Er war es nicht zuletzt durch dieDemokratiebewegung, die 1848er Revolution in Deutschland. Er wurde als jungerMann von diesem Geist beeinflußt und war an den Demonstrationen in Berlinbeteiligt. Auf Afghanistan bezogen war er ein früher Kämpfer für die Freiheit Afghanistans.
    Fontane fühlt sich in der Ballade ein in die Sorgen der auf Angehörigeund Freunde in Dschellalabad Wartenden, deren Schock und Hilflosigkeit, die sich in Singen und Trompetenblasen äußert. »So laßt sie's hören.« Traurig und monoton hallt es wider aus den Schluchten des Hindukusch.Das einzige Mittel, den Umherirrenden den Weg zu zeigen. Sie wissen nicht, daß keiner mehr hört, keiner mehr kommt – alle sind tot.
    Interessant ist, daß Fontane Sir Robert Sale namentlich erwähnt. Er räumt ihm damit eine herausragende Stellung ein. Sale, der Verteidiger vonDschellalabad, soll ein guter Soldat gewesen sein, für den seine Leute durchsFeuer gingen, und umgekehrt. Sie nannten ihn »Fighting Bob«. Sale dürfte, militärisch gesehen, der fähigste britische Offizier inAfghanistan gewesen sein. Er wurde der Gegenspieler Akbar Khans, derletztendlich »gewann«. Akbar Khan drängte die Briten ausAfghanistan, aus Kabul, Kandahar, Ghasni und Dschellalabad.
    In zeitgenössischen Schriften heißt es: »Akbar Khahn (1816–1846) war eingroßer junger Mann mit freundlichem Ausdruck und gefälligen Manieren. Mitvielen guten Wünschen hat er sich nach der Gesundheit der Gefangenen erkundigt.Er soll der Mörder von MacNaghten gewesen sein und die Niedermetzelung derEngländer geleitet haben.« Sie nannten ihn Sirdar – General.
    Im handschriftlichen Entwurf hat Fontane Akbar Khahn erwähnt. Es heißtdort: »Überfallenhat uns Akbar Khahn.« In der stehengebliebenen,beziehungsweise in der 1860 erstmals in der Literaturzeitschrift Argosveröffentlichten Ballade, hat Fontane unter anderem diese Zeile gestrichen.Warum?
    Zu spüren ist in der Ballade auch die Kälte des Todes, die Einsamkeitund Verlassenheit in einem Land fern der Heimat, die auch das so nahe warmeIndien ist. Fein- und einfühlig schreibt er, als wäre er dabeigewesen. DieTraurigkeit ist zu fühlen, die ständige eigene Bedrohung, der bevorstehendeSturm der Afghanen auf Dschellalabad; wo Sale sich noch einige Zeit haltenkonnte.
    Wer je in Afghanistan gewesen ist, im heißen trockenen Sommer oder imbitterkalten zugeschneiten Winter, der kennt die grandiose Gebirgswelt, die so verhängnisvoll werden kann. Die jungen sowjetischen Soldaten, die als Besatzerin den achtziger Jahren in Afghanistan kämpfen mußten, können dieselebensbedrohende Angst in einem fremden Land, rau, wild und gefährlich, vonunsichtbaren Gegnern beobachtet, die unverhofft zuschlagen können, wohl am ehesten nachfühlen.
    Den Sowjets ging's in Afghanistan nicht anders als den Briten, auch siemußten sich 1989 zurückziehen. Einer kam als letzter heim aus Afghanistan. Der sowjetische General Boris Gromow ging am 15. Februar 1989 als letzter Besatzungssoldat bei Termes über die Brücke des afghanisch-sowjetischenGrenzflusses Amu Daria. Das ist heute auch schon Geschichte.
    Anfang des 19. Jahrhunderts geriet Afghanistan in den Sog derWeltmachtpolitik des Britischen Empires und des zaristischen Rußlands. Es wardie Regierungszeit von Queen Viktoria I. und Zar Nikolaus. Den Zaren drängte esnach Indien, doch davor lag das strategisch wichtige Afghanistan. Eingeopolitisches Machtspiel bahnte sich an. Die Russen mußten vor Indienaufgehalten werden.
    Im Jahre 1839 marschierten die Briten, die »Rotröcke«, von Süden in Afghanistan ein. Nachdem sie Ghasni zerstört hatten,setzten sie sich in Kabul fest. Der Emir Dost Mohamed Khan, Akbar Khans Vater,wurde durch einen ihnen genehmeren Emir, Schah Schudscha ul-Mulk, ersetzt. Dererste Krieg (1839–1842), von drei anglo-afghanischen Kriegen, begann. Das »Great Game« war in vollem Gange.
    Wie auch immer: Die Afghanen machten im Herbst 1841 mächtig Druck, diebritische Botschaft in Kabul ging in Flammen auf. Botschafter MacNaghten, seinbester Agent und Landeskenner Alexander Burnes und andere Briten verloren ihrLeben. Die Afghanen stürmten los, den Engländern blieb nur der Rückzug.
    Es folgte der Auszug aus Afghanistan. Am 6. Januar 1842 um 10 Uhrverließ die britische Garnison mehr Hals über Kopf Kabul ostwärts in RichtungDschellalabad. Ein Zug von 14 500 Menschen, Camp-Followers, Troßknechte,Männer, Frauen und Kinder. Die zeitgenössischen Angaben schwanken zwischen 12000 und 16 500, darunter 4 500 britisch-indische Soldaten unter Führung von Major Pottinger. Der Schnee lag einen Fuß hoch, die Temperatur bedenklich unter dem Gefrierpunkt, ist zu lesen.
    Freies Geleit war von afghanischer Seite zugesichert worden. GeneralSale warnte aus Dschellalabad, noch in Kabul auszuharren. Tage vorher war schonSchnee gefallen, er fiel noch, was dann zum ärgsten Feind des Rückzuges wurde.Dschellalabad, etwa 150 Kilometer von Kabul entfernt, war noch in britischerHand. Zu Fuß, auf Pferden, Maultieren und Eseln und Ochsenkarren, quälten sichdie Soldaten, Söldner, Frauen und Kinder durch Eis und Schnee. Von Hunger undKälte geplagt, von Afghanen gejagt, zog sich der Troß immer weiter auseinander,wurden schwere Waffen zurückgelassen, der Treck wurde leicht angreifbar. Nochim Tal von Kabul wurden die ersten Briten von Afghanen gefangengenommen,darunter Lady Sale, die Frau von Sir Robert, dem Kommandanten von Dschellalabad.Sie und einige britische Offiziere überlebten das Massaker.
    In der Khurd-Kabul-Schlucht, nicht weit hinter Kabul, schlugen dieAfghanen zu, unter ihrem Anführer Akbar Khahn. Es muß schrecklich gewesen sein,denn es gab aus der Schlucht kein Entkommen. Wer nach Dschellalabad wollte, kamnie dort an. Die gesamte Garnison wurde aufgerieben. Wer trotzdem aus derSchlucht entkam, wurde erbarmungslos verfolgt. Nur einer hat auch diesesMassaker verwundet überlebt: Surgeon-Major Dr. William Brydon, ein junger britischerArzt. Er schleppte sich auf einem Pferd bis Dschellalabad. Nur einer kam heimaus Afghanistan.
    In Dschellalabad wartete man vergebens auf die Rückkehr. Die AnkunftDr. Brydons (1811–1873) am 13. Januar 1842 brachte dann die traurige Gewißheitüber die verheerende Niederlage.
    Es war die erste große Niederlage und damit Demütigung der britischenWeltmacht in ihrer Kolonialgeschichte. Das Desaster schlug in Kalkutta, dem Sitz der East India Compagny und in London wie eine Bombe ein. Wie ein Lauffeuer ging die Tragödie durch die Weltpresse. Das »Great Game« wurde für die Engländer erstmals zu einem »Trauerspiel«.
    Unfähigkeit und Unkenntnis der Entscheidungsträger, sowohl militärisch,politisch und diplomatisch, koloniale Überheblichkeit und Arroganz führtenletztlich in diese Tragödie. Dazu der naive Glaube, ungeschoren aus Afghanistanherauszukommen.

    Das »Great Game« wird heute fortgesetzt, ein Spiel ums große Geld mit ganzen Völkern. Heute nennen sie sich »GlobalPlayers«. In Afghanistan ist Bürgerkrieg, vonaußen unterstützt, finanziert und gesteuert. Es geht um Handelsbeziehungen unddie Erschließung riesiger Rohstoffvorkommen in den GUS-Staaten. DieTransportwege, inklusive Pipelines führen durch Afghanistan. Fontanes Ballade wird wohl weiter aktuell bleiben.
    Von Hans Werner Mohm (in Fuldaer Zeitung,18. 3. 2000)

  5. #15
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    Standard AW: Afghanistan, Opfer einer absurden Politik

    Zitat Zitat von Circopolitico Beitrag anzeigen
    Die Taliban haben das Land befreit?
    In Afghanistan gab es verlässliche Gesetze?
    Ja die Taliban sind ein echter Segen für Afghanistan! Besonders für Kinder!!!
    Wie eine Frau (und wahrscheinlich Mutter) sich FÜR Taliban aussprechen kann, bleibt mir ein Rätsel...
    Die Taliban hatten wieder ein verlässliches Staatsgebilde aufgebaut, wo der Bürger nicht jeden Tag um sein Leben fürchten muste. Ja , die Gesetze sind verlässlich seit über 1300Jahren und werden auch in 57 anderen Ländern genau so angewendet

    zweitens die “Batscher Batschis”, wie man die Jungen nennt, die für die Talibanführer tanzen und sexuelle Dienste anbieten müssen. Jeder Taliban, der etwas auf sich hält, hat einen “Tanzjungen” für den persönlichen Hausmissbrauch.Die Berliner Zeitung meldet:Eine kurze Einführung in das heikle Thema: Es handelt
    sich um Jungen im Alter von acht bis vierzehn Jahren, die von Taliban
    das ist halt deren kulturelle Eigenheit und sollten wir einfach aktzeptieren, ausserdem gab es das lange vor den Taliban und nach den Taliban hat sich auch nichts geändert. Wir werden das nicht ändern. Im übrigen sagt man Peter Struck nach, dass er auch deswegen besondern gern die BW dort besucht haben soll. Kleine Mädchen werden selbst hier D zwangsweise verheirat, da hat die deutsche Justiz großes Verständnis dafür, gab doch erst ein Urteil dazu, wo der Delinquent eine Bewährungstrafe wegen vergewaltigung erhielt, Geldstrafe bringt nix, weil nix da, Sozialstunden auch nicht, weil der Analphabet ja dann dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stünde, so die Begründung des Richter Klose in Osnabrück.
    1.6.22 11:40 im Bundestag Claudia Roth: Journalisten sind Fachkräfte der Demokratie
    Ich glaube heißt übersetzt: Ich wees nüscht (Ruprecht)
    mabac (wirre Details) 22.6.1941 260Div der RA , 20.000 Panzer, 18.000 Flugzeuge, 68.000 Kanonen > 5cm gegen das DR aufmarschiert
    DR: 150Div., 3600 Panzer, 2500 Flugzeuge, 7000 Kanonen > 5cm


  6. #16
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    Standard AW: Afghanistan, Opfer einer absurden Politik

    Zitat Zitat von Eine Sichtweise Beitrag anzeigen
    Wie der Internetseite KEN FM zu entnehmen war,
    hatten 2004 sämtliche Stammesführer von Afghanistan
    den USA angeboten, die Waffen nieder zu legen und
    Frieden zu halten.
    Wie entschied sich noch mal die USA?
    Ach ja, sie lehnte ab.
    Überaschend bei einer so Friedfertigen Nation.
    Findet ihr nicht?


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    Nachdem bei Nordkorea ja genau das gleiche passiert,
    stellt sich hier doch die Frage, warum Kriege am laufen
    gehalten werden.
    Und wer davon profitiert.
    Wem nutzt es?
    2007 machte der afghanische Präsident klar, was 2004 die Stunde geschlagen hatte: alle afghanischen Stämme hatten den USA das Angebot gemacht, auf Dauer die Waffen niederzulegen und mit dem ewigen Bürgerkrieg aufzuhören. Die USA haben laut Präsident Karzai seinerzeit dieses Angebot schnöde ausgeschlagen.

    -

    Karzai wurde während seiner Präsidentschaft sowohl von seinen Landsleuten als auch seitens der US-Besatzung (der er ja erst sein Amt zu verdanken hat) als "Bürgermeister von Kabul" bezeichnet. Und selbst wenn er in Kabul unterwegs war, hatten US-Militärfahrzeuge Vorfahrt.

    Die Akzeptanz bei den Stämmen versuchte er sich z.B. durch gestellte und sicher auch abgesprochene harsche Kritik an den USA zu erschleichen. Mag sein, dass es ihm dann und wann mal gelungen ist den ein oder anderen Stamm zeitweise zu besänftigen, aber unter Kontrolle hatte er dort nie etwas und war Galaxien davon entfernt die Stämme zu einem allumfassenden Frieden zu einen. Ich glaube auf kein Regierungsoberhaupt wurden während seiner Amtszeit so viele Attentate verübt wie auf Karzai.
    Insofern halte ich diese Geschichte für eine der vielen Geschichten, die immer mal wieder gestreut werden bzw. nach Hörensagen als Tatsache wiedergegeben werden.
    Iran soll unter Khatami den USA gegen Sicherheitsgarantie auch angeboten haben Israel anzuerkennen und die Hisbollah schrittweise abzuwickeln. Cheney, Rumsfeld und Condoleezza sollen allerdings nicht bereit gewesen sein Iran diese Garantie zu geben...
    Ich bin sicher, dass es über Assad und Syrien ähnliche Backgroundstories der unglücklich verpassten Gelegenheiten gibt.

  7. #17
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    Standard AW: Afghanistan, Opfer einer absurden Politik

    Zitat Zitat von Reiner Zufall Beitrag anzeigen
    Wir war das mit Afghanistan, als die blutrünstigen Briten es erobern wollten.

    Fontane hats 1859 beschrieben:

    Das Trauerspiel vonAfghanistan
    Der Schnee leis stäubend vom Himmel fällt,
    Ein Reiter vor Dschellalabad hält,
    "Werda!" - "Ein britischer Reitersmann,
    Bringe Botschaft aus Afghanistan."

    Afghanistan! Er sprach es so matt;
    Es umdrängt den Reiter die halbe Stadt,
    Sir Robert Sale, der Kommandant,
    Hebt ihn vom Rosse mit eigener Hand.

    Sie führen ins steinerne Wachthaus ihn,
    Sie setzen ihn nieder an den Kamin,
    Wie wärmt ihn das Feuer, wie labt ihn das Licht,
    Er atmet hoch auf und dankt und spricht:

    "Wir waren dreizehntausend Mann,
    Von Kabul unser Zug begann,
    Soldaten,Führer, Weib und Kind,
    Erstarrt, erschlagen, verraten sind.

    Zersprengt ist unser ganzes Heer,
    Was lebt, irrt draußen in Nacht umher,
    Mir hat ein Gott die Rettung gegönnt,
    Seht zu, ob den Rest ihr retten könnt."

    Sir Robert stieg auf den Festungswall,
    Offiziere, Soldaten folgten ihm all',
    Sir Robert sprach: "Der Schnee fällt dicht,
    Die uns suchen, sie können uns finden nicht.

    Sie irren wie Blinde und sind uns so nah,
    So lasst sie's hören, dass wir da,
    Stimm tan ein Lied von Heimat und Haus,
    Trompeter blast in die Nacht hinaus!"

    Da huben sie an und sie wurden's nicht müd',
    Durch die Nacht hin klang es Lied um Lied,
    Erst englische Lieder mit fröhlichem Klang,
    Dann Hochlandslieder wie Klagegesang.

    Sie bliesen die Nacht und über den Tag,
    Laut, wie nur die Liebe rufen mag,
    Sie bliesen - es kam die zweite Nacht,
    Umsonst, dass ihr ruft, umsonst, dass ihr wacht.

    "Die hören sollen, sie hören nicht mehr,
    Vernichtet ist das ganze Heer,
    Mit dreizehntausend der Zug begann,
    Einer kam heim aus Afghanistan."
    Es gibt Völker und Ethnien, die lieber Sand und Steine essen als sich besetzen zu lassen. Afghanen gehören z.B. im Gegensatz zu Indern definitiv auch dazu. So eine Mentalität wird nicht innerhalb weniger Jahre ausgetrieben, sondern ist eine Sache von mehreren Jahrzehnten und geht auch immer damit einher, die männliche Bevölkerung signifikant zu dezimieren bzw. durch Kulturrevolution nachhaltig zu enteiern. Frauen arrangieren sich ohnehin mit der Besatzung allerspätestens dann, wenn Sicherheit geboten wird bzw. gewährleistet ist.

  8. #18
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    Zitat Zitat von solg Beitrag anzeigen
    Es gibt Völker und Ethnien, die lieber Sand und Steine essen als sich besetzen zu lassen. Afghanen gehören z.B. im Gegensatz zu Indern definitiv auch dazu. So eine Mentalität wird nicht innerhalb weniger Jahre ausgetrieben, sondern ist eine Sache von mehreren Jahrzehnten und geht auch immer damit einher, die männliche Bevölkerung signifikant zu dezimieren bzw. durch Kulturrevolution nachhaltig zu enteiern. Frauen arrangieren sich ohnehin mit der Besatzung allerspätestens dann, wenn Sicherheit geboten wird bzw. gewährleistet ist.
    Ja, die Briten werden es aber wohl auch mit den USA nicht schaffen, die Afghanen realpolitische Vernunft einzuimpfen. Zumal keine Sicherheit dort von den Siegern garantiert werden kann.

    Hatte vor kurzem ein Gespräch mit einem schiitischem Afghanen. Der meinte, wenn in Afghanistan jemanden richtig beleidigen willst, dann nennt man ihn einen Engländer. Ich musste da so lachen, vor allem, weil er von meiner Abneigung gegen die Engländer nichts wusste, ich hatte nur was von der verheerenden Niederlage ihm erzählt am Cyberpass, den ja nur ein einziger Inselaffe überlebte.

  9. #19
    GESPERRT
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    Standard AW: Afghanistan, Opfer einer absurden Politik

    Zitat Zitat von Shahirrim Beitrag anzeigen
    Ja, die Briten werden es aber wohl auch mit den USA nicht schaffen, die Afghanen realpolitische Vernunft einzuimpfen. Zumal keine Sicherheit dort von den Siegern garantiert werden kann.

    Hatte vor kurzem ein Gespräch mit einem schiitischem Afghanen. Der meinte, wenn in Afghanistan jemanden richtig beleidigen willst, dann nennt man ihn einen Engländer. Ich musste da so lachen, vor allem, weil er was von meiner Abneigung gegen die Engländer nichts wusste, ich hatte nur was von der verheerenden Niederlage ihm erzählt am Cyberpass, den ja nur ein einziger Inselaffe überlebte.
    Ja, aber der massenhafte Import von Afghanen in die Westliche Wertegemeinschaft, insbesondere der letzten Jahre, wird nicht spurlos an dieser renitenten Mentalität vorbeigehen.

  10. #20
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    Standard AW: Afghanistan, Opfer einer absurden Politik

    Zitat Zitat von solg Beitrag anzeigen
    Ja, aber der massenhafte Import von Afghanen in die Westliche Wertegemeinschaft, insbesondere der letzten Jahre, wird nicht spurlos an dieser renitenten Mentalität vorbeigehen.
    Nur, wenn sie zurück gehen. Dazu müsste der Westen dort noch Dekaden bleiben, um das Land so dann irgendwie attraktiv für Rückkehrer zu machen.

    Das sehe ich nicht. Ende dieses Jahrzehnts wird dieser Krieg dort länger gedauert haben, als der längste Konflikt des letzten Jahrhunderts. Da will kein Afghane, der sich hier so schön eingelebt hat, wirklich wieder hin. Vielleicht ein paar Idealisten und ein paar besonders Gläubige. Die, die hier bleiben, werden eher ihre Familien dort rausholen hier rein und ich sehe nicht, wie man von hier aus eine Steinzeitgesellschaft umformen will. Dass die USA noch mal so lange drin bleiben, wie sie jetzt waren, kann ich mir nicht vorstellen.

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