Das ganze liest sich da eher wie bei einem Sklavenverhältnis .
So etwas, wie mal kurz schauen, wie es steht oder mal reinzuhören, war in der Zeit, als ich jung war, nichts, worauf man eine Abmahnung gesetzt hätte.
Die heutige Arbeitswelt ist einfach irre --- denkt man dann noch daran (das ist jetzt ein anderes Thema, was hier in diesen Strang nicht weiter ausführlich erörtert gehört) , welcher merkelscher Irrsinn mit dem Fleiss von Menschen in der BRD getrieben wird.
Mal ne Frage zum deutschen Arbeitsrecht. Was sind genau die Folgen einer Abmahnung. Ich glaube das kennen wir in der Form bei uns nicht.
In den meisten Firmen in denen ich tätig war gab es entsprechende Weisung welche unter anderem auch den Internetgebrauch regelte. Im Allgemeinen stand da, dass kurzzeitliches privates Nutzen im vertretbaren Rahmen toleriert würden.
”“Tell people there's an invisible man in the sky who created the universe, and the vast majority will believe you. Tell them the paint is wet, and they have to touch it to be sure.”
- George Carlin
Ohne Skepsis verhungert die Demokratie.
Bin da kein Experte, aber ich kenne das so, daß nach drei Abmahnungen die Kündigung folgt. Wobei Abmahnung auch wieder verjähren.
Und ja, bei einem normalen gesunden Arbeitsklima sollte nach meinem Empfinden eigentlich nur bei schweren Verstößen abgemahnt werde und nicht wegen so einen Pillepalle wie mal eben für ein paar Sekunden ins Handy bzw. ins Internet gucken. Das ist ja lächerlich.
Erstens ist die eigentlich wichtige Frage. Da man im deutschen Arbeitsrecht kaum noch eine Chance hat, echtes Fehlverhalten zu sanktionieren, ist die Versuchung natürlich groß, bei einem verhältnismäßig kleinen, dafür beweisbaren und auch von Arbeitsrecht gedeckten Vorfall zuzuschlagen. Das habe ich in einem Extremfall selbst schon erlebt. Der gute Mann hatte schon lange keine Lust mehr auf Arbeit, hatte auch schon allen anderen Mitarbeitern kungetan, dass er sich kündigen lasse und seine "ihm zustehende" Abfindung in fünstelliger Höhe kassieren werde. Da solche Einstellungen vor dem Arbeitsgericht aber nicht interessieren, sucht man sich halt andere Gründe.
Ich war selbst lange Gewerkschaftsmitglied, fühlte mich aber in den letzten Jahren meiner Mitgliedschaft immer mehr von diesem Haufen verraten.
Und diese Kündigung wurde auch vorm Arbeitsgericht anerkannt? Ich habe da schon die haarsträubendsten Dinge erlebt. Bis dahin, dass der Richter im Sinne des Arbeitnehmers anführte, dass der von uns durch Zeugen belegte Diebstahl gar kein Diebstahl war. Der Mensch habe die Dinge nur sicherstellen wollen.
Wie gesagt: Wir kennen nur das Ende der Geschichte. Die Vorgeschichte wäre jedoch hochinteressant. Nur werden wir die nicht erfahren. Das Unternehmen wird sich hüten, offen darüber zu reden, um die erfolgte Abmahnung nicht zu gefährden. Und Kemal wird aus seiner Sicht nur die Mär vom arbeitsamen und unfehlbaren Mitarbeiter geben, der wegen eines kleinen Fehltrittes gleich eine Abmahnung erhielt.
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