Die Kritiker werden abgewatscht:

Essen. Zu viele Zuwanderer im Essener Norden? Parteichef Kutschaty wirft seinem Vize Endruschat vor, „Sündenböcke“ aufzubauen, statt Lösungen zu suchen.

„Die SPD sucht nicht nach Sündenböcken, die SPD sucht nach Lösungen.“ Mit diesen Worten hat sich Essens SPD-Vorsitzender Thomas Kutschaty am Montag von seinem Stellvertreter Karlheinz Endruschat distanziert, der in Beiträgen auf Facebook und im Gespräch mit dieser Zeitung die zu hohe Zahl an Einwanderern in Altenessen beklagt hatte. „Die Muslimisierung der Stadtteile im Essener Norden ist niemals seriös hinsichtlich zukünftiger Konflikte hinterfragt worden“, sagte Endruschat, der auch im Rat der Stadt sitzt. Wenn sich erst einmal nahezu geschlossene Migranten-Milieus gebildet hätten – der Weg dahin sei unter anderem in Altenessen bereits sehr weit fortgeschritten – dann gebe es für viele Zuwanderer nur wenig Anreiz zur Integration.
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Schätze die AfD und "Steiger" Guido Reil werden sich bald über Neumitglieder freuen können.

Theo Jansen, Vorsitzender der Altenessener SPD und Fraktionssprecher im Stadtteilparlament für Altenessen, Karnap und Vogelheim, stärkt hingegen Endruschat den Rücken. „Die Integration fremder Ethnien in die Gesellschaft ist eine Aufgabe, die von der Gesamtstadt zu leisten ist. Sie kann nicht vom Essener Norden allein gestemmt werden.“
Es passiere aber das Gegenteil. So genehmige die Stadt auf Gewerbegrundstücken im Norden die Ansiedlung von Religionsgemeinschaften. „Ob die Verkehrsinfrastruktur die Besucherströme aufnehmen kann, ob damit ein Verkehrschaos entsteht oder ob hier Konflikte mit den Umfeldbewohnern programmiert werden, interessiert nicht.“ Fehlende oder unzureichende Moschee-Parkplätze sind seit langem in Altenessen ein Streitthema.