Wenn Du in der Fremde bist, fühl Dich wie zu Hause - aber benimm Dich nicht so!
Zumindest auf dem Papier gilt dies für die Bauwirtschaft nicht.
Ein in Deutschland arbeitender Bauarbeiter unterliegt dem Entsendegesetz, sprich, egal woher der gute Mensch kommt - es gilt der deutsche Tarifvertrag und nach diesen tarifvertraglichen Regelungen muss auch seine Entlohnung erfolgen, so lange er auf einer Baustelle in Deutschland beschäftigt ist.
Es wäre - den politischen Willen vorausgesetzt - ohne weiteres möglich ALLE Tarifverträge unter das Entsendegesetz zu nehmen (dann bräuchte man auch den "Mindestlohn" nicht, dessen Bürokratie Mrd-Summen verschlingt), dann wäre Lohndumping zwar kein Riegel vorgeschoben, jedoch zumindest erschwert und es würde auch - bei der Entlohnung - eine Art Waffengleichheit zwischen deutschen und ausländischen Unternehmen herrschen.
Dies Land hat schon längstens die Mittel geschaffen um Lohndumping vorzubeugen - die Problematik ist, die Politik will die eigens geschaffenen Mittel nicht umsetzen - zum Schaden deutscher Unternehmer und zum Schaden deutscher Arbeitnehmer.
Für das was ich tue oder nicht tue bin in erster Linie Ich verantwortlich und nur Ich verantwortlich und so wie ich in erster Linie für mein handeln verantwortlich bin ist JEDER erst einmal selber für sein handeln und tun verantwortlich.
Wenn Ich im Dezember Erdbeeren essen will, dann weiß selbst der dümmste Vollpfosten, dass der Dezember keine Zeit ist wo Erdbeeren in diesem Lande wachsen, verzehre ich also Erdbeeren ist es meine Entscheidung - und obliegt nicht der Entscheidungskompetenz eines Politikers. Wenn ICH bei einem Versandhändler 10 Hosen bestelle und dann 9 Hosen zurückschicke, weil mir diese nicht passen oder nicht gut aussehen - dafür trägt kein Politiker die Verantwortung. Wenn ich mir meine Haare für 8, 9, 10 € schneiden lasse, dann leiste ICH Lohndumping Vorschub, weil bei solch einem Preis Niemand auskömmlich entlohnt werden kann - auch dafür trägt kein Politiker die Verantwortung. Wenn Ich der Meinung bin ich müsste ein asiatisches Billigprodukt kaufen, dessen Haltbarkeit kaum die Garantie überschreitet, anstatt Zweieurofuffzich mehr für ein Qualitätsprodukt auszugeben, dann ist dies meine Entscheidung und nicht die eines Politikers...und...und...und...
Ja, dann tut ein Blick in den Spiegel Not und die sich daraus ergebende Fragestellung: Was tue ich eigentlich und wofür trage ich mit meinem Verhalten direkt und unmittelbar die Verantwortung. In den Spiegel blickt man aber nicht gerne und wie gut dass es dann Menschen gibt, auf welche man die Schuld abwälzen kann, nicht?
Immer wieder schön wie man Ausreden bemüht um die Nichtumsetzung zu begründen aus Ausreden darzustellen warum es nicht klappen soll. Die Mittel dies zu verhindern sind vorhanden - dass der politische Wille fehlt diese umzusetzen bzw. Mißbrauch / Unterlaufung dieser Mittel zu unterbinden ist das Problem und nicht dass die Mittel nicht vorhanden wären.
Ohne Skepsis verhungert die Demokratie.
Ja, dies ist so, wenn sie von einem Zugfahrzeug bewegt werden. Was aber, wenn sich ein Anhänger ohne davor gespanntes Zugfahrzeug selbstständig macht und einen Schaden verursacht ? Oder wenn Jemand im Dunkeln über die Deichsel stürzt und sich die Knochen bricht ? Dann würde die Anhänger-Haftpflichtversicherung greifen.
„Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Angelschein bestraft werden, jedoch nicht für illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepaß, dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.“
Miloš Zeman, Präsident der Tschechischen Republik seit 2013
Die Thematik haben wir doch nicht nur auf dem Bau - im Transportgewerbe sind viele im Verteilerverkehr im Grunde "Scheinselbstständige". Man arbeitet zwar auf eigene Rechnung, fährt aber nur für EIN Unternehmen. Dem kann man - die Gesetze sind da - im Grunde sofort einen Riegel vorschieben, wenn man denn wollte...die Frage ist aber auch, wollen die "Scheinstelbstständigen" dies auch.
Ein Freund von mir fährt seit gut und gerne 25 Jahre mit seinem 7,5to-Lkw im Verteilerverkehr für eine Spedition und nur für diese Spedition. Wenn Du dem kommst, dass er eigentlich ein Angestellter dieser Spedition wäre, dann bekommst Du rote Ohren, so legt der gute Mensch los und der will gar nicht angestellt sein, sondern pocht darauf, dass er ein selbstständiger Unternehmer ist.
Natürlich, aber eben nur in erster Linie und allein Dich betreffend. Wenn der Verzehr von Erdbeeren im Winter oder Gummibärchen en gros nicht in Deinem Sinn ist, wohl aber im Sinn Deiner kleinen Kinder? Wo ist die Grenze der Selbstbestimmung? Menschen können Kraft ihres Willens nicht verhindern, daß ihnen etwas angetan wird. Wechselseitige Einflußnahme auf Verhalten, Vorlieben und Gewohnheiten von Spezies ist dennoch unerläßlich und rechtens.
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