Neulich mal kurz ein paar Ausschnitte eines Fussball - Spieles gesehen und mit Erschrecken festgestellt, dass die Sportler, die ohne "Körperbemalung" auf dem Feld auflaufen, mittlerweile eine absolute Minderheit sind.

Dann die RTL Show Ninja - Warrior angeschaut und mir den Spass gemacht, die "Erfolgsquote" der Bemalten im Vergleich zu den Naturburschen zu vergleichen. Während über ein Drittel der Gesamtteilnehmer "bemalt" waren, haben es von den Bemalten letzendlich kein einziger in die Auswahl der besten 8 Sportler geschafft.

Ist das Zufall?
Ich denke nicht.

Früher waren Tattoos ein Zeichen der Aussätzigen einer Gesellschaft, eine Art "Verbindungszeichen" von Leuten, die misstrauisch und argwöhnisch von ihrer Umgebung betrachtet, am Rande der Gesellschaft standen und mit "Tattoos" diese Ausgrenzung zelebrierten:

Knackis, Seemänner, Schausteller, Zuhälter, Rocker

Im Sport kamen die Tattoos meiner Beobachtung nach zunächst bei typischen "Negersportarten" wie Basketball oder Football auf, und da praktisch ausschliesslich bei schwarzen Sportlern.

Mittlerweile hat sich dies total gewandelt, Tattoos haben sich unter weissen Sportlern, vor allem bei Fussballern, stark verbreitet, und sind in allen Einkommensschichten vertreten.

Trotzdem denke ich, sind Tattoos nach wie vor ein Zeichen von "Assozialität", nur gibt es eben davon heute viel mehr als noch vor 30 Jahren.
Ein Tattoo findet wahrscheinlich immer nur der Träger selber schön, selbst ein anderer Tattoo - Träger findet wohl in der Regel die Tattoos der anderen nicht nachahmenswert und steht nur auf "seine" Art des Tattoos.

Dazu kommt, dass viele Menschen wohl in ihrem Tattoo eine Form der Individualisierung sehen, des Abgrenzens von der Masse.
In einer Welt, wo alles gleichgeschaltet ist, wo alle Menschen die gleiche Meinung haben müssen, bietet ihnen das Tattoo anscheinend eine letzte verbliebene Form der "Eigenständigkeit"
Diese ist natürlich um so weniger gegeben, je mehr Personen sich bemalen.

Aus mich wirkt ein Tattoo immer hässlich, es ist wie "Schmutz" auf der Haut, der sich leider nie mehr abwaschen lässt ohne viele hässliche Narben.

Es ist ein gewisser Widerspruch darin zu finden, dass Menschen heute immer mehr einen Kult um ihren Körper, ihre Ernährung, ihre Lebensweise betreiben:
Alles soll Bio sein, nachhaltig, natürlich, gesund...
Gleichzeitig aber spritzen sich diese Leute giftige chemische Farben unter die Haut, über deren Wirkungsweise man kaum etwas weiss.

Was haltet ihr von "Tattoos"?

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