Mit Newtons Gravitation würde ich das aus vielerlei Gründen nicht vergleichen:
- Newtons Gravitation (F = G * (m1 *m2) / r²; in dieser Form erst deutlich später formuliert) ist eine wissenschaftliche Theorie, die mittlerweile falsifiziert wurde, als Näherung in vielen Fällen (von der Größenordnugn her vernachlässigbare relativistische Effekte der Allgemeinen Relativitätstheorie (d.h. keine allzu großen Massen, keine allzu große Raumkrümmen etc.)) aber gute numerische Ergebnisse liefert.
- Newtons Theorie macht nachprüfbare, meßbare Vorhersagen, anhand derer die Theorie falsifiziert werden kann. Der sog. wissenschaftliche Marxismus postuliert eine zielgerichtete historische Entwicklung. Zwar hat eine derartige Geschichtsphilosophie von Kant über Fichte bis Hegel eine starke Tradition in der deutschen Philosophie, lät sich aber nicht - wie der sog. wissenschaftliche Marxismus überhaupt - mit den wissenschaftstheoretischen Ansprüchen an eine Wissenschaft vereinbaren. Er trägt vielmehr deutliche religiöse Züge.
- Quasi in Vorwegnahme der Methodenstreite des 20. Junhunderts beschränkte sich Marx nicht auf eine deskriptive Analyse der herrschenden wirtschaftlichen Zustände, sondern postulierte eine quasi alternativlose Entwicklung. Gemessen an der Diskrepanz zwischen Vorhersage und Eingetroffenem ist es an der Zeit, diesen esoterischen Quatsch endlich zu entsorgen.