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Thema: Karl Marx zum Begriff "Lumpenproletariat" -

  1. #1
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    Standard Karl Marx zum Begriff "Lumpenproletariat" -

    Ich muß sagen, man weiß so wenig - und was wissen wir heute, was Karl Marx zum Lumpenproletariat überhaupt gemeint hat. Eine Seite von Marx zu Petry fand ich noch in letzter Minute, und es ist schön köstlich erfrischend, was Klonovsky da schreibt:

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    Marx und Engels sprechen im Sankt Max-Kapitel von „einer Kollektion von Lumpen, die in jedem Zeitalter existiert haben“. Im „18. Brumaire des Louis Bonaparte“ wird Marx konkreter; zum Lumpenproletariat gehören „verkommene und abenteuerliche Ableger der Bourgeoisie, Vagabunden, entlassene Soldaten, entlassene Zuchthaussträflinge, entlaufene Galeerensklaven, Gauner, Gaukler, Tagediebe, Taschendiebe, Taschenspieler, Spieler, Zuhälter, Bordellhalter, Lastträger, Literaten, Orgeldreher, Lumpensammler, Scherenschleifer, Kesselflicker, Bettler“ usw. usf. Vom echten Proletariat unterschied sich das Lumpenproletariat laut Marx dadurch, dass es kein Klassenbewusstsein besaß, dass es in seiner Zusammensetzung zu heterogen [verschieden, uneinheitlich, unterschiedlich] und sich seiner Interessen eigentlich gar nicht bewusst war.
    Sie sehen also: Frauke Petrys Formulierung vom afro-arabischen Lumpenproletariat ist gar nicht so falsch gewählt, durch die beiden Attribute lädt sich der Begriff mit großer weiter Welt auf, er wird also noch weit bunter als in Marxens auf das Frankreich des Jahres 1851 beschränkter bösartiger Analyse.
    Was hier so massenhaft wie ungebeten ins Land strömt, ist überwiegend halb- oder kernanalphabetisches Lumpenproletariat mit überwiegend afro-arabischen Pedigree [Rasse]: „Vagabunden, entlassene Soldaten, entlassene Zuchthaussträflinge, Gauner, Gaukler, Tagediebe, Taschendiebe, Taschenspieler, Spieler, Zuhälter, Bordellhalter, Lastträger, Lumpensammler, Bettler“ etc. pp. Nein, Literaten und Orgeldreher sind eher nicht dabei. Keine weiteren Fragen, Euer Ehren. Es gibt hierzulande übrigens auch ein „völkisches Lumpenproletariat“. Aber dieses Fass soll der Stegner aufmachen.
    Ich vermute mal, daß auch unsere Politiker des linken Spektrums sich über den Begriff gar nicht im Klaren sind, wenn sie zurück beißen und sich den Marx gar nicht mal so vorgenommen haben, um solche Ausfälle vermeiden zu können.

    google: karl marx zum lumpenproletariat

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Der Begriff Lumpenproletariat wurde von [Links nur für registrierte Nutzer] geprägt[Links nur für registrierte Nutzer][Links nur für registrierte Nutzer][Links nur für registrierte Nutzer] und bezeichnet jene Vielfalt an Menschen mit unterschiedlicher Klassenherkunft, insbesondere jedoch [Links nur für registrierte Nutzer], die auf das unterste Ende der Gesellschaft herabgestiegen sind oder aus ihm stammen und keiner typischen [Links nur für registrierte Nutzer] nachgehen. Politisch wären sie für Marx aufgrund ihrer Lebenslage oftmals unzuverlässig, passiv und [Links nur für registrierte Nutzer].

    Abseits dieser mehr oder weniger theoriegeleiteten Definitionen von „Lumpenproletariat“ und „Verlumpen“ sah das Alltagsverständnis der breiten Mehrheitsbevölkerung darin ein Milieu der „[Links nur für registrierte Nutzer]“ und einen Entstehungsort von [Links nur für registrierte Nutzer]. Als um die Wende zum [Links nur für registrierte Nutzer] die bevölkerungssanitären Vorstellungen von [Links nur für registrierte Nutzer] populär zu werden begannen, richtete sich deren Interesse vor allem auf die als „asozial“ etikettierten subproletarischen Gruppen. 1912 beschrieb sie der Hygieniker [Links nur für registrierte Nutzer], Mitglied der [Links nur für registrierte Nutzer] und in der [Links nur für registrierte Nutzer] Mitglied des Reichstags und Autor des gesundheitspolitischen Abschnitts des [Links nur für registrierte Nutzer] (1922), als „Bodensatz der Bevölkerung“ und „Bevölkerungskonglomerat […] aus Vagabunden, Arbeitsscheuen, Hausierbettlern, Prostituierten, Zuhältern, Trunkenbolden und sonstigen Verwahrlosten“, an deren Spitze „Verbrechernaturen“ stehen würden. Es handle sich um „eine Gefahr und eine Bürde für jedes Gemeinwesen“.[Links nur für registrierte Nutzer]
    Siehe auch: [Links nur für registrierte Nutzer]
    Ich überlege gerade, ob wir in der Schule im Staatsbürgerkundeunterricht viel erklärt bekommen haben über den Begriff. Gab es im Westen eigentlich im Bildungswesen einen Staatsbürgerkundeunterricht ?

  2. #2
    Schaf im Wolfspelz
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    Standard AW: Karl Marx zum Begriff "Lumpenproletariat" -

    Zitat Zitat von Tutsi Beitrag anzeigen

    Ich überlege gerade, ob wir in der Schule im Staatsbürgerkundeunterricht viel erklärt bekommen haben über den Begriff. Gab es im Westen eigentlich im Bildungswesen einen Staatsbürgerkundeunterricht ?
    Du richtest Deine Frage an die falsche Adresse!

    Frag dabei lieber (bei den Lumpen....äh) beim Spitzenpersonal der angeblich die sozialen Interessen des Wählerpacks vertretenden Partei nach!
    Klassenkampf war gestern - seit mindestens 30 Jahren wird von oben nach unten gekämpft!



    Wenn Du in der Fremde bist, fühl Dich wie zu Hause - aber benimm Dich nicht so!


  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Karl Marx zum Begriff "Lumpenproletariat" -

    Der Begriff Lumpenproletariat gab es in Deutschland bis Mitte des 20. Jahrhundert, es bezeichnete die Bevölkerung die ohne geregeltes Einkommen lebten, diese Schicht war eine Grauzone die teilweise von Kriminalität und Prostitution lebten.
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Schopenhauer
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    Standard AW: Karl Marx zum Begriff "Lumpenproletariat" -

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    Der Begriff Lumpenproletariat gab es in Deutschland bis Mitte des 20. Jahrhundert, es bezeichnete die Bevölkerung die ohne geregeltes Einkommen lebten, diese Schicht war eine Grauzone die teilweise von Kriminalität und Prostitution lebten.
    Karl Marx benutzte diesen Begriff ggü. Max Stirner. Autor von: Der Einzige und sein Eigentum, u.a.
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    "Ich glaube, ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich Leute von Anfang an doof finden darf. Ich habe ja nicht ewig Zeit."

  5. #5
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    Standard AW: Karl Marx zum Begriff "Lumpenproletariat" -

    Irgendwo und irgendwann hatte ich mal gelesen, daß auch die Eliten bei Marx nachschauen. Sie machen es ganz nach dem Schachspiel - man muß die Züge des Gegners kennen, um ihn zu besiegen.

    Nicht umsonst hat man den Mittelstand immer mehr klein gehalten.

    Im Osten gab es die Kombinate - der Mittelstand wurde behindert, wo es nur ging. Dazu kam die Planwirtschaft, die nur zu Engpässen führte.

    Also die Konzepte Sozialismus und Kommunismus sind nicht in Sicht, bzw. haben sich als nicht geeignet erwiesen, was noch bleibt, ist der Kapitalismus mit sozialer Marktwirtschaft - was aber allmählich scheinbar auch zur Vergangenheit gehöre nwird.

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    google: wer ist das lumpenproletariat

    Im „Kapital“ zählte Marx „Vagabunden, Verbrecher, Prostituierte“zum „eigentlichen Lumpenproletariat“. K. Marx, Kapital I, MEW 23, 673.

    Lumpenproletarier gehen meist einem individuellen Erwerb mit eigenen Arbeitsmitteln nach – und wenn es nur der Hut des Bettlers oder die Einbruchswerkzeuge des Diebes sind. Lumpenproletarier betreiben ein Gewerbe mit zweifelhaftem, wenn nicht kriminellem Ruf.
    Als Anhaltspunkt für die Größe des Lumpenproletariats in der heutigen Gesellschaft lassen sich vielleicht die erwachsenen Tatverdächtigen für Raub und Einbruchsdiebstahl – der illegalen Eigentumsübertragung in Handarbeit – von rund 55.000 nehmen, plus der erwachsenen Tatverdächtigen für Betrug – der illegalen Eigentumsübertragung in Kopfarbeit – von rund 240.000 (Zahlen aus dem Jahr 2000) – dies ist knapp 1 % der Erwerbsbevölkerung.

    Ich bin ganz erstaunt, wenn man weiter sucht, wer so alles über diese Begrifflichkeit geschrieben hat.

    google: das amerikanische lumpenproletariat

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    Wenn es nicht gelingt, die Umverteilung des Reichtums an eine kleine Finanz-Elite zu stoppen, dann könnte der Unmut der enteigneten Mittelschicht leicht umschlagen und sich gegen die herrschenden Systeme richten. Die OECD hat im vermeintlich reichen Deutschland die Existenz eines veritablen "Lumpenproletariats" entdeckt. Noch versuchen die Systeme allerdings, die Bürger mit Brot und Spielen ruhig zu stellen. Die Taktik könnte nach dem WM-Finale allerdings obsolet werden.
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    Furcht vor dem Lumpenproletariat
    Wozu gehören jetzt eigentlich die islamischen kriminellen Familienclans ?

    Die Selbsthilfeversuche der amerikanischen Geschäftswelt sieht Flottau als ungenügend an: Einzelnen Menschen würde geholfen, dem Gros aber nie – und immerhin leben 30 Millionen Menschen unterhalb der „Armutsgrenze“ von rund 3300 Dollar jährlich (für eine vierköpfige Familie auf dem Lande).
    Das Lumpenproletariat ist weltweit überall ?

    Zitat Zitat von opppa Beitrag anzeigen
    Du richtest Deine Frage an die falsche Adresse!

    Frag dabei lieber (bei den Lumpen....äh) beim Spitzenpersonal der angeblich die sozialen Interessen des Wählerpacks vertretenden Partei nach!
    Klassenkampf war gestern - seit mindestens 30 Jahren wird von oben nach unten gekämpft!


  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von Rhino
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    Standard AW: Karl Marx zum Begriff "Lumpenproletariat" -

    Zitat Zitat von Tutsi Beitrag anzeigen
    Ich muß sagen, man weiß so wenig - und was wissen wir heute, was Karl Marx zum Lumpenproletariat überhaupt gemeint hat. Eine Seite von Marx zu Petry fand ich noch in letzter Minute, und es ist schön köstlich erfrischend, was Klonovsky da schreibt:

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    Ich vermute mal, daß auch unsere Politiker des linken Spektrums sich über den Begriff gar nicht im Klaren sind, wenn sie zurück beißen und sich den Marx gar nicht mal so vorgenommen haben, um solche Ausfälle vermeiden zu können.

    google: karl marx zum lumpenproletariat

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    Ich überlege gerade, ob wir in der Schule im Staatsbürgerkundeunterricht viel erklärt bekommen haben über den Begriff. Gab es im Westen eigentlich im Bildungswesen einen Staatsbürgerkundeunterricht ?
    Das hiess im Volksmund glaube ich mal Asoziale. Lumpenproletariat ist da eher ein Schlagwort. In Deutschland war diese soziale Gruppe Recht klein. Schien uebrigens nicht unbedingt von Armut bestimmt gewesen zu sein, ich denke hier an Schausteller, die teilweise ueber betraechtliche Vermoegen verfuegen. Gepraegt war das ganze eher von Abweichungen zu den bestimmenden gesellschaftlichen Moralvorstellungen, also geregelter Beruf, Hausstand, Ehe, Familie, Ehre, Patriotismus, Religion usw. Das Lumpenproletariat war da eher ungebunden. Sexuell lose Sitten, Alkoholismus, Bindungslosigkeit, Selbstsuechteleien, Verschlagenheit waren da eher typisch.

    Mittlerweile sind aber viele der Lumpenproletariatswerte in andere Schichten eingeflossen, vor allem "ganz oben".
    Wahrheit Macht Frei!

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Schopenhauer
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    Standard AW: Karl Marx zum Begriff "Lumpenproletariat" -

    Zitat Zitat von Rhino Beitrag anzeigen
    Das hiess im Volksmund glaube ich mal Asoziale.
    Ja. Hat und hatte nichts mit Arm oder Reich zu tun.
    (Hört man heute noch hier, wenn man genau hinhört. Ich nenne solche Gestalten anders...)
    Ohne Wahrheit gibt es keine Freiheit.

    "Ich glaube, ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich Leute von Anfang an doof finden darf. Ich habe ja nicht ewig Zeit."

  8. #8
    Mitglied
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    Standard AW: Karl Marx zum Begriff "Lumpenproletariat" -

    Dazu finde ich:

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    „Sozialer Bodensatz“ statt „Lumpenproletariat“? Ein Diagnose-Versuch
    “Lumpenproletariat” ist ein Begriff, den man nur noch selten hört, weil sein doppeltes Pathos, ein Klassenkampf-Pathos und ein Betroffenheits-Pathos, wohl weder zur gesellschaftlichen Gemengelage noch zum intellektuellen Ton der jüngsten deutschen Gegenwart passt. Wenn Wörter aus dem Fluss der alltäglichen Kommunikation herausgeschwemmt werden, dann fällt oft zum ersten Mal ein archäologischer Blick auf sie – der im Fall des “Lumpenproletariats” eine interessante Entstehungsgeschichte und eine überraschend komplexe Bedeutung freilegt. Tatsächlich gilt Karl Marx als Erfinder des Begriffs, und den kanonisierten Erstbeleg findet man in seinem Text über den “Achtzehnten Brumaire des Louis Bonaparte” von 1852. Dort reagierte Marx explizit selbstkritisch auf seine vorschnellen Prognosen aus dem Revolutionsjahr 1848, als er – für heutiges Verständnis mit grotesker historischer Ungeduld – auf einen Sieg des Proletariats im Klassenkampf und auf die Verwirklichung einer “klassenlosen Gesellschaft” innerhalb weniger Monate gesetzt hatte.
    Ich hatte nach dem amerikanischen Lumpenproletariat gefragt.

    Zugleich ist seit dem frühen zwanzigsten Jahrhundert aber auch ein (nach seinem Umfang regional variierender) Anteil der ehemaligen “Arbeiter” / “Proletarier” im Status von “Angestellten” durch einen sich immer weiter ausbreitenden “Mittelstand” absorbiert worden. Obwohl “angestellt Sein” – im Rahmen einer langfristigen Umkehrung der Grundstrukturen auf dem Arbeitsmarkt – aus einem entwickelten Dispositiv der Ausbeutung längst zu einem Privileg geworden ist (die Kündigung eines Angestellten ist heute für seinen Arbeitgeber häufiger eine Erleichterung als eine Drohung), regulieren weiterhin Gewerkschaften (selbst auf dem Höchstverdiener-Niveau von Piloten der zivilen Luftfahrt) die Anpassung der Angestellten-Einkünfte an fluktuierende wirtschaftliche Tendenzen. Dies geschieht im Interesse einer gesamtgesellschaftlichen Ruhe und Stabilität, an der natürlich vor allem den (hoch über dem Mittelstand schwebenden) Reichsten gelegen ist.

    Dabei handelt es sich um nach ihrem demographischen Gewicht je national verschiedene Gruppen, die langfristig oder gar irreversibel aus dem Produktionsprozess ausgegliedert sind, an deren Einstellung (oder gar “Ausbeutung”) seitens des Kapitals keinerlei Interesse besteht und die, wie sich empirisch belegen lässt, auch über (Aus-)Bildungsprogramme kaum mehr in die Mittelschicht zu integrieren sind. Je nach wirtschaftlichen Voraussetzungen und sozialpolitischen Prämissen haben sich drei institutionelle Formen herausgebildet, in denen der „Bodensatz der Gesellschaft“ Wirklichkeit wird. Abkürzend können wir uns auf die erste, vor allem europäische Variante mit dem deutschen Namen “Hartz IV” beziehen. Hier garantiert der Staat für die vom Produktionsprozess Ausgeschlossenen (und auch für eine bedrohlich wachsende Zahl von Pensionären) unabhängig von ihren individuellen Vorsorge-Bemühungen eine minimale (und in Ländern wie der Schweiz beinahe komfortable) finanzielle Sicherheit. Für die dabei unvermeidlichen Maßnahmen finanzieller Umverteilung kann er heute auf breite Zustimmung rechnen. In den Vereinigten Staaten hingegen stehen solche institutionellen Rahmen nicht zur Verfügung. Die Konsequenzen zeigen sich einmal in der (für europäische Touristen immer wieder zum Anlass der Entrüstung werdenden) großen Zahl von “homeless persons,” zum andern aber auch in einem extremen Regional-Gefälle der Lebenshaltungskosten, welches Verdrängungsprozesse “hin zur Peripherie” auslöst und laufend verstärkt. Schließlich nähert sich die Lebenssituation der Ausgeschlossenen in einigen afrikanischen und asiatischen Gesellschaften – am deutlichsten wohl in Indien – einer erschreckend realen Version der Metapher vom “Bodensatz.” Erst hier wird deutlich, dass den Ärmsten der Armen in unserer Zeit – ganz anders als im neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert – alle körperliche Voraussetzungen fehlen, um zu Opfern der Ausbeutung zu werden.

    Zitat Zitat von Rhino Beitrag anzeigen
    Das hiess im Volksmund glaube ich mal Asoziale. Lumpenproletariat ist da eher ein Schlagwort. In Deutschland war diese soziale Gruppe Recht klein. Schien uebrigens nicht unbedingt von Armut bestimmt gewesen zu sein, ich denke hier an Schausteller, die teilweise ueber betraechtliche Vermoegen verfuegen. Gepraegt war das ganze eher von Abweichungen zu den bestimmenden gesellschaftlichen Moralvorstellungen, also geregelter Beruf, Hausstand, Ehe, Familie, Ehre, Patriotismus, Religion usw. Das Lumpenproletariat war da eher ungebunden. Sexuell lose Sitten, Alkoholismus, Bindungslosigkeit, Selbstsuechteleien, Verschlagenheit waren da eher typisch.

    Mittlerweile sind aber viele der Lumpenproletariatswerte in andere Schichten eingeflossen, vor allem "ganz oben".

  9. #9
    Lanzmann Benutzerbild von Neben der Spur
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    Standard AW: Karl Marx zum Begriff "Lumpenproletariat" -

    Zitat Zitat von Schopenhauer Beitrag anzeigen
    Ja. Hat und hatte nichts mit Arm oder Reich zu tun.
    (Hört man heute noch hier, wenn man genau hinhört. Ich nenne solche Gestalten anders...)
    Und wie nennst Du Diese ?

    "Anders" sind auch BiLesHomTrans-Maennekens.
    Lass' die Toten ihre Toten begraben | Matthaeus 8:22
    Du wirst der Schwanz sein, und der Fremdling der Kopf | 5.Mose 28:43,44
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    Schulbildung ist zwar kostenlos, in den meisten Fällen aber umsonst. | User amendment

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  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Karl Marx zum Begriff "Lumpenproletariat" -

    Man will ja nicht hetzen aber nach früherer Einstufung haben wir heute in der BRD ein Millionen starkes Lumpenproletariat.

    Heute eventuell Präkariat.

    Und sie haben im neudeutschen eine praxisorientierte Intelligenz
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

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