Historisch betrachtet gibt es keine Ethnie der Rohingya. Der Begriff tauchte erstmals in den Sechzigerjahren des vergangenen
Jahrhunderts auf. Er beschrieb seinerzeit die Eigenbezeichnung muslimischer Terroristen, die in der Provinz Rakhaing gegen die
Zentralregierung kämpften. Erst in den 1990er Jahren gingen englischsprachige Medien dazu über, die Selbstbezeichnung, die
die islamischen Rebellengruppen mittlerweile zum Sammelbegriff für die muslimischen Bewohner der birmanischen Provinz zu
machen suchten, zu übernehmen. Seitdem arbeiten die Rebellen massiv daran, propagandistisch eine Volksidentität der „Rohin-
gya“ zu erzeugen, um darüber ihren Anspruch auf einen islamischen Staat auf dem gegenwärtigem Staatsgebiet Myanmars be-
gründen zu können.