Wieso hast Du Dich geweigert? Ich lehne zwar schon lange viele Aufträge ab, jedoch nie aus ideologischen Gründen, eben nur weil ich es nicht mehr schaffe, sie gut zu bewältigen. Aber auch früher lehnte ich nie aus ideologischen Gründen ab, sondern nur wenn laufende Projekte mich schon voll auslasteten. Jedoch nahm ich schon so manchen Auftrag aus ideologischen Gründen sehr gerne an.
Und ich würde keinen Auftrag ablehnen, weil ich die ersten Nutzer nicht mag, denn ich baue ja möglichst auch für viele künftige Nutzer. Und genau das wäre eigentlich für mich ein Grund gewesen Aufträge abzulehnen, wie beim Messebau, wo meine Leistung nur für kurze Nutzung vorgesehen ist. Aber auch solche Aufträge lehnte ich nur ab, wenn ich sie aus Zeit-Gründen nicht übernehmen konnte.
1976 baute ich für die französische Botschaft in Venezuela die französische Industrie-Messe, was so viel kostete wie ca. 100 gute Sozial-Wohnungen, und die ganze Pracht der Messe war nur 1 Woche zu sehen. Hätte ich den Auftrag aus ideologischen Gründen abgelehnt, hätte die französische Botschaft gewiß nicht die Messe abgesagt und dafür in Caracas 100 gute Sozial-Wohnungen gebaut.
Klar, ich nahm an, was mir viele Aufträge von französischen Firmen bescherte und einen gratis VIP-Flug im 1. Concorde-Flug Caracas-Paris, und zurück bis Port de France auch mit Concorde, und von da mit Viasa zurück nach Caracas. Alles in Allem
: ich hatte viel Spaß an der Freude. Bei Ablehnung, aber der Gedanke kam mir nicht mal im Traum, hätte ich gewiß weniger Freunde in La France.
Nun erklär mal wieso Du abgelehnt hast. Du glaubst doch wohl nicht, daß Du damit das Projekt verhindert hast. Vor dem Krieg, im Krieg, nach dem Krieg, komme was will, wir Leute vom Bau bauen weiter. Wir müssen eben konstruktiv sein und konstruktiv bleiben, auch wenn um uns herum Alle versuchen sich gegenseitig mit absolut hirnloser Destruktivität zu übertreffen.